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Studie: MZ 2009

Ergänzungs- und Zusatzprogramme

  • Fragen zur Gesundheit (Auswahlsatz: 1% )
  • Private und betriebliche Altersvorsorge (Auswahlsatz: 1% )
  • Zusatzangaben zur Migration (Auswahlsatz: 1% )

Ad-hoc-Modul EU Labour Force Survey

  • Übergänge von der Schule ins Erwerbsleben (Auswahlsatz: 0,1% )

Fragebogenänderungen

  • Um insbesondere die Erfassung des ILO-Erwerbsstatus zu verbessern, sind seit der Erhebung 2005 einige Fragen zur Arbeitsmarktbeteiligung und die Feldarbeit verändert worden. In der Erhebung 2009 weisen einige Fragen im Vergleich zu 2008 einen anderen Wortlaut auf bzw. enthalten andere Antwortkategorien. Verteilungsunterschiede können deshalb sowohl mit Veränderungen des Arbeitsmarktes als auch methodisch mit geänderten Fragen zusammenhängen. Dies betrifft die folgenden Leitfragen zur Ermittlung des ILO-Erwerbsstatus:
    • EF77 Bezahlte Tätigkeit (Berichtsw.)
    • EF78 Elternzeit, (Sonder-) Urlaub o. Ä. (Berichtsw.)
    • EF80 Sonstige bezahlte Tätigkeit
    • EF225 Meldung bei der Agentur für Arbeit

Methodische Hinweise

  • Für Auswertungen der Angaben zur Behinderung (EF465, EF466) steht der Hochrechnungsfaktor EF957 zur Verfügung. Damit werden sowohl Antwortausfälle als auch systematische Unterschiede zur Schwerbehindertenstatistik ausgeglichen. Für Personen mit amtlich festgestellter Behinderung (EF465=1-3) wurden die Daten des Mikrozensus auf Bundesebene an Ergebnisse der Schwerbehindertenstatistik angepasst. Der Hochrechnungsrahmen beinhaltet die Merkmale Grad der Behinderung (bis 49 % / 50 % oder mehr), Altersgruppen (Behinderung bis 49 %: bis 24 Jahre / 25-49 / 50-59 / 60-79, 80 Jahre oder älter; Behinderung 50 % oder mehr: bis 14 Jahre / 15- 29 / 30-44 / 45-59 / 60-79 / 80 Jahre oder älter) und Geschlecht.
  • Bei der Konstruktion des für die Merkmale des Ad-hoc-Moduls verwendeten Hochrechnungsfaktors EF956 wurden 2009 im Unterschied zum Mikrozensus 2008 für die Schätzung der Antwortwahrscheinlichkeiten die Erhebungsmethode (EF7) und die Differenzierung nach Schülern/ Nichtschülern eingesetzt. Da die Zielpopulation des Ad-hoc-Moduls 15- bis 34-Jährige waren, wurden keine Haushaltsfaktoren, sondern Personenfaktoren berechnet.
  • Schließlich wurden im Scientific Use File des Mikrozensus 2009 die Codierungen fehlender Werte an Standards sozialwissenschaftlicher Datenaufbereitung und -dokumentation angepasst (siehe z. B. ICPSR 2009). In den Originaldaten werden fehlende Werte i. d. R. nicht differenziert und nicht gesondert mit einem numerischen Wert ausgewiesen, sondern als „leer“ (blank) codiert und somit von den Auswertungsprogrammen als sogenannte System-Missings behandelt. In den Scientific Use Files bis 2008 wurde dies weitgehend übernommen. Jedoch wurden in diesen Fällen numerische Werte zugewiesen (z. B. „9“ oder „99“), die in Statistikpaketen als benutzerdefinierte fehlende Kategorie deklariert werden konnten. Im Mikrozensus Scientific Use File 2009 sind fehlende Werte nun nachträglich nach einzelnen Gründen bzw. Subpopulationen unterschieden und mit spezifischen negativen Werten ausgewiesen:
    • -1 Entfällt (Gemeinschaftsunterkunft)
    • -2 Entfällt (Nichterwerbstätige)
    • -3 Entfällt (Person unter 15 Jahren) 
    • -4 Entfällt (nicht in Substichprobe: AKE-Strukturvariablen, Ad-hoc-Modul)
    • -5 Entfällt (spezifische Situationen von aufgrund der Filterführung nicht gestellten Fragen)
  • Ausgenommen hiervon sind lediglich einige Variablen zu Mehrfachantworten. Zum Beispiel werden die einzelnen Antwortmöglichkeiten zu Frage 73 (EF254-EF259) nach Bemühungen, eine (andere) Tätigkeit zu finden, in EF254 „Arbeitsuche: Agentur für Arbeit (i. d. letzten 4 Wochen), Arbeitnehmertätigk.“ mit 1 „Ja” codiert, falls dies angegeben wurde, sonst mit 0. Die Restkategorie 0 umfasst somit die Angaben „Nein“ und „Entfällt (...)“.

Neue Klassifikationen

  • Im EU Labour Force Survey wird ab 2008 i. d. R. die neue Wirtschaftszweigsystematik NACE Rev. 2 verwendet. Die entsprechend aktualisierte Fassung der Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008), wird im deutschen Mikrozensus ab 2009 eingesetzt (siehe EF137, EF105, EF214, EF445, EF737, EF825 und EF849). Mithilfe einer Doppelcodierung sowohl nach WZ 2003 als auch WZ 2008 im Mikrozensus 2009 (Januar bis April) und weiteren Schätzungen konnte ein Umsteigeschlüssel von WZ 2003 auf WZ 2008 erstellt werden. Das Scientific Use File enthält mit Variable EF120 eine zu EF137 vergleichbare Klassifikation nach der WZ03.

Änderungen Typisierung

  • In diesem Kontext gab es im Mikrozensus 2009 weitere Änderungen von Typisierungen zum Erwerbsstatus:
    • Bei der Abgrenzung Nichterwerbstätiger (EF29 und EF38) wird die Meldung bei der Agentur für Arbeit oder anderen Behörden als arbeitslos oder arbeitssuchend (EF232=1-2) nicht mehr berücksichtigt.
    • Im Erwerbsstatus nach Eurostat (EF39) werden Personen, die nicht arbeiteten und über keine Erwerbstätigkeit verfügen (EF38=9), ab 2009 als Erwerbslose klassifiziert (EF39 = 4). Bis 2008 wurde diese Gruppe zu den Nichterwerbspersonen (EF39 = 6) gerechnet.

Anonymisierung

  • Bei der Variablen Gemeindegrößenklasse (EF563) waren aus Datenschutzgründen Vergröberungen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen notwendig. Auf diese und weitere Punkte wird im Datenhandbuch zum Mikrozensus 2008 in Kommentaren zu den betreffenden Variablen hingewiesen.

Jahresspezifische Dokumentation

  • Mikrozensus Scientific Use File 2009 Dokumentation und Datenaufbereitung [.pdf].

Querschnittsdaten

Auswahleinheiten

Auswahlbezirke

Realisierte Stichprobengröße

489349

Beobachtungseinheiten

  • Personen (in Privathaushalten und Gemeinschaftsunterkünften)
  • Haushalte

Analyseeinheiten

  • Personen
  • Lebensgemeinschaften
  • Familien
  • Haushalte

Beginn

01.01.2009


Ende

31.12.2009


Auskunftspflicht

Ja


Interviewmodus

  • 75,8 % CAPI
  • 20,5 % CATI
  • 3,7 % Self-administered

Anteil der Proxy-Interviews

24,62 %

Design Gewicht: Ziel

Wohnung, Haushalt, Personen


Design Gewicht: Methode

Der Mikrozensus ist eine einstufige, geschichtete Klumpenstichprobe mit einem einheitlichen Auswahlsatz für alle Schichten. Der Auswahlsatz beträgt im Allgemeinen 1 % und gilt für alle Stichprobeneinheiten (Wohnungen, Haushalte, Personen).

Da die Ziehungswahrscheinlichkeit des Scientific Use Files im Wesentlichen konstant 70% beträgt, können Designgewichte unter Berücksichtigung der Kehrwerte der Auswahlsätze des Mikrozensus (1 %) und des Scientific Use Files (70 %) gebildet werden: w = 1 / (0,01 * 0,7).


Kompensation

Wie in allen Umfragen kann auch beim Mikrozensus der Stichprobenplan nicht ohne Abstriche realisiert werden und es kommt zu Untererfassungen in Form von Ausfällen der zu befragenden Haushalte. Aufgrund der Auskunftspflicht handelt es sich hauptsächlich um Haushalte, die während der Befragung nicht erreichbar waren. Die Ausfälle werden anhand der zu einem ausgefallenen Haushalt verfügbaren Informationen korrigiert.

Ab 2005 werden die Kompensationsfaktoren nicht mehr als Soll-durch-Ist-Faktoren, sondern mittels verallgemeinerter Regressionsschätzung (Generalized Regression Estimation; Kalibrierungsverfahren) berechnet. Auf regionaler Ebene werden für Privathaushalte die folgenden Merkmale bzw. Merkmalskombinationen berücksichtigt: Rotationsviertel und Neubauschicht (Bundesland), 19 Kompensationsklassen (s. o.; Regionale Anpassungsschicht), Privathaushalte insgesamt (Regionale Untergruppe). Für Gemeinschaftsunterkünfte: Zahl der Personen in Gemeinschaftsunterkünften (Regionale Untergruppe).


Anpassung

Im Unterschied zur Kompensation wird die Anpassung auf Personenebene vorgenommen.

Ab 2005 erfolgt die Anpassung nicht mehr zu disjunkten Anpassungsschichten, sondern quartalsweise auf unterschiedlichen regionalen Ebenen und es werden auch Ergebnisse des Ausländerzentralregisters verwendet. Des Weiteren liegen für alle Personen eines Haushalts gleiche Hochrechnungsfaktoren vor. Die Hochrechnungsterme und regionale Einheiten sind: Altersgruppen x Geschlecht, Staatsangehörigkeitsgruppen x Geschlecht, Bevölkerungsgruppe (Zeit- und Berufssolddaten einschließlich Bundes- und Bereitschaftspolizei, Grundwehrdienstleistende, Zivilbevölkerung) (Bundesland); Staatsangehörigkeitsgruppen x Geschlecht (Regierungsbezirk); Bevölkerung insgesamt (Regionale Anpassungsschicht).


Finales Gewicht: Methode

Bei der Hochrechnung wird ein zweistufiges Verfahren verwendet. Im ersten Schritt der Ausfallkorrektur (Kompensation) wird von der Nettostichprobe der erfolgreich befragten Haushalte auf die Bruttostichprobe aller zu befragenden Haushalte hochgerechnet. Im zweiten Schritt wird diese Bruttostichprobe an Eckzahlen aus der laufenden Bevölkerungsfortschreibung angepasst. Die endgültigen Hochrechnungsfaktoren resultieren aus der Kombination des zweistufigen Verfahrens zur Kompensation und Anpassung. Sie stammen aus den Originaldaten, sind bereits mit dem Kehrwert der Auswahlwahrscheinlichkeit der Substichprobe multipliziert und rechnen auf 1.000 der Population hoch.

Ab 2005 liegen neben den Standardhochrechnungsfaktoren für Jahresdurchschnittswerte auch Hochrechnungsfaktoren für Quartalsauswertungen sowie Hochrechnungsfaktoren für die Ad-hoc-Module und den Strukturvariablen des EU-Labour Force Survey vor; des Weiteren spezielle Hochrechnungsfaktoren für Zusatzprogramme des Mikrozensus (z. B. zur Wohnsituation).

Siehe hierzu die Details in „Zur Abgrenzung der Bevölkerungs- und Erwerbskonzepte im Mikrozensus 2009" [.pdf].