Studie: MZ 2010
Ergänzungs- und Zusatzprogramme
- Wohnsituation (Auswahlsatz: 1% )
Ad-hoc-Modul EU Labour Force Survey
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Auswahlsatz: 0,1% )
Fragebogenänderungen
- Im Mikrozensus 2010 wurde die Erfassung der Staaten und Staatsangehörigkeiten hinsichtlich Codierung und Differenziertheit geändert. Die Staaten werden nun bei der Befragung mit einem Buchstabencode erhoben und anschließend numerisch codiert. Im Unterschied zur schriftlichen Befragung werden in der computerassistierten Erhebung (CAPI) alle Staaten erfasst. Die Änderungen betreffen alle Variablen zu Ländern und Staatsangehörigkeiten (z. B. EF190 „Arbeitsstätte: Staat“, EF369 „1. Staatsangehörigk.“ oder EF2008 „Staatsangehörigk.: erweiterter Migrationsstatus“).
- Um insbesondere die Erfassung des ILO-Erwerbsstatus zu verbessern, sind seit der Erhebung 2005 Fragen zur Arbeitsmarktbeteiligung und die Feldarbeit verändert worden. In der Erhebung 2010 gibt es neue Fragen (z. B. zu bezahlten und unbezahlten Überstunden (EF162 und EF163) oder EF268 „Arbeitsuche: Warten auf Antwort der Agentur für Arbeit/ sonst. Behörde d. Arbeitsvermittlung, Arbeitnehmertätigk.“). Einige Fragen weisen im Vergleich zu 2009 einen anderen Wortlaut auf bzw. enthalten andere Antwortkategorien (z. B. EF132 „Wunsch nach mehr Arbeitsstunden“).
- Weitere Änderungen betreffen die Bildungsangaben
- Beim höchsten allgemeinen Schulabschluss (EF310) werden 2010 die Abschlüsse „Polytechnische Oberschule der DDR mit Abschluss der 8. oder 9. Klasse“ (EF310 = 2) und „Polytechnische Oberschule der DDR mit Abschluss der 10. Klasse“ (EF310 = 7) getrennt ausgewiesen.
- Beim beruflichen Abschluss ist der bis 2009 in der Sammelkategorie „Meister-/Technikerausbildung oder gleichwertiger Fachschulabschluss ...“ (EF312 = 5) enthaltene „Abschluss einer Berufsakademie“ 2010 extra (EF312 = 12) ausgewiesen.
- Zu beachten ist, dass 2010 im Vergleich zu 2006 teilweise neue Fragen gestellt und neue Antwortkategorien eingesetzt wurden. Des Weiteren enthält 2010 die Variable EF502 die Grundmiete, 2006 dagegen die Bruttokaltmiete.
Methodische Hinweise
- Bei der Konstruktion des für die Merkmale des Ad-hoc-Moduls verwendeten Hochrechnungsfaktors EF956 wurden 2010 für die Schätzung der Antwortwahrscheinlichkeiten (1. Stufe) die Erhebungsmethode (EF7), das Bundesland (EF1), die Staatsangehörigkeit (EF371) und die Haushaltsgröße (EF663) verwendet. Wegen der Zielpopulation 15- bis 64-jähriger Personen, wurden keine Haushalts-, sondern Personenfaktoren geschätzt.
- Wie bereits im SUF 2009 sind auch 2010 fehlende Werte nachträglich nach einzelnen Gründen bzw. Subpopulationen unterschieden und mit spezifischen negativen Werten ausgewiesen. Ausgenommen hiervon sind einige Variablen zu Mehrfachantworten, in denen eine 0/1-Kodierung umgesetzt wurde (EF254-EF262, EF268-EF274, EF403, EF406-EF410, EF413a, EF414, EF412, EF415-EF419, EF421-EF426, EF429-EF434, EF439, EF1000u1-EF1001u12, EF1112-EF1115, EF1118-1121).
- Bei der Überprüfung der Filterführung wurden teilweise irreguläre fehlende Werte festgestellt. Die betreffenden Fälle wurden im SUF in „keine Angabe“ rekodiert.
Jahresspezifische Dokumentation
- Mikrozensus Scientific Use File 2010 Dokumentation und Datenaufbereitung [.pdf]
Querschnittsdaten
Auswahleinheiten
Auswahlbezirke
Realisierte Stichprobengröße
489630
Beobachtungseinheiten
- Personen (in Privathaushalten und Gemeinschaftsunterkünften)
- Haushalte
- Wohnungen
Analyseeinheiten
- Personen
- Lebensgemeinschaften
- Familien
- Haushalte
- Wohnungen
Beginn
01.01.2010
Ende
31.12.2010
Auskunftspflicht
Ja
Interviewmodus
- 74,3 % CAPI
- 3,5 % CATI
- 22,2 % Self-administered
Anteil der Proxy-Interviews
24,12 %
Design Gewicht: Ziel
Wohnung, Haushalt, Personen
Design Gewicht: Methode
Der Mikrozensus ist eine einstufige, geschichtete Klumpenstichprobe mit einem einheitlichen Auswahlsatz für alle Schichten. Der Auswahlsatz beträgt im Allgemeinen 1 % und gilt für alle Stichprobeneinheiten (Wohnungen, Haushalte, Personen).
Da die Ziehungswahrscheinlichkeit des Scientific Use Files im Wesentlichen konstant 70% beträgt, können Designgewichte unter Berücksichtigung der Kehrwerte der Auswahlsätze des Mikrozensus (1 %) und des Scientific Use Files (70 %) gebildet werden: w = 1 / (0,01 * 0,7).
Kompensation
Wie in allen Umfragen kann auch beim Mikrozensus der Stichprobenplan nicht ohne Abstriche realisiert werden und es kommt zu Untererfassungen in Form von Ausfällen der zu befragenden Haushalte. Aufgrund der Auskunftspflicht handelt es sich hauptsächlich um Haushalte, die während der Befragung nicht erreichbar waren. Die Ausfälle werden anhand der zu einem ausgefallenen Haushalt verfügbaren Informationen korrigiert.
Ab 2005 werden die Kompensationsfaktoren nicht mehr als Soll-durch-Ist-Faktoren, sondern mittels verallgemeinerter Regressionsschätzung (Generalized Regression Estimation; Kalibrierungsverfahren) berechnet. Auf regionaler Ebene werden für Privathaushalte die folgenden Merkmale bzw. Merkmalskombinationen berücksichtigt: Rotationsviertel und Neubauschicht (Bundesland), 19 Kompensationsklassen (s. o.; Regionale Anpassungsschicht), Privathaushalte insgesamt (Regionale Untergruppe). Für Gemeinschaftsunterkünfte: Zahl der Personen in Gemeinschaftsunterkünften (Regionale Untergruppe).
Anpassung
Im Unterschied zur Kompensation wird die Anpassung auf Personenebene vorgenommen.
Ab 2005 erfolgt die Anpassung nicht mehr zu disjunkten Anpassungsschichten, sondern quartalsweise auf unterschiedlichen regionalen Ebenen und es werden auch Ergebnisse des Ausländerzentralregisters verwendet. Des Weiteren liegen für alle Personen eines Haushalts gleiche Hochrechnungsfaktoren vor. Die Hochrechnungsterme und regionale Einheiten sind: Altersgruppen x Geschlecht, Staatsangehörigkeitsgruppen x Geschlecht, Bevölkerungsgruppe (Zeit- und Berufssoldat*innen einschließlich Bundes- und Bereitschaftspolizei, Grundwehrdienstleistende, Zivilbevölkerung) (Bundesland); Staatsangehörigkeitsgruppen x Geschlecht (Regierungsbezirk); Bevölkerung insgesamt (Regionale Anpassungsschicht).
Finales Gewicht: Methode
Bei der Hochrechnung wird ein zweistufiges Verfahren verwendet. Im ersten Schritt der Ausfallkorrektur (Kompensation) wird von der Nettostichprobe der erfolgreich befragten Haushalte auf die Bruttostichprobe aller zu befragenden Haushalte hochgerechnet. Im zweiten Schritt wird diese Bruttostichprobe an Eckzahlen aus der laufenden Bevölkerungsfortschreibung angepasst. Die endgültigen Hochrechnungsfaktoren resultieren aus der Kombination des zweistufigen Verfahrens zur Kompensation und Anpassung. Sie stammen aus den Originaldaten, sind bereits mit dem Kehrwert der Auswahlwahrscheinlichkeit der Substichprobe multipliziert und rechnen auf 1.000 der Population hoch.
Ab 2005 liegen neben den Standardhochrechnungsfaktoren für Jahresdurchschnittswerte auch Hochrechnungsfaktoren für Quartalsauswertungen sowie Hochrechnungsfaktoren für die Ad-hoc-Module und den Strukturvariablen des EU-Labour Force Survey vor; des Weiteren spezielle Hochrechnungsfaktoren für Zusatzprogramme des Mikrozensus (z. B. zur Wohnsituation).
Siehe hierzu die Details in „Zur Abgrenzung der Bevölkerungs- und Erwerbskonzepte im Mikrozensus 2010" [.pdf].