Replikationsserver

Initiative

Im Sinne einer guten wissenschaftlichen Praxis ist es das Anliegen von Replikationsserver.de, eine größtmögliche Transparenz im Bereich der sozialwissenschaftlich publizierten Forschung zu erreichen. Autor:innen von Fachartikeln ausgewählter Zeitschriften werden dazu angehalten, die Datengrundlage ihrer Forschungsergebnisse für Sekundäranalysen zur Verfügung zu stellen und somit nachvollziehbar zu machen.

Datenarchivierung und Dokumentation bedeuten zwar einen zusätzlichen Aufwand, dieser sollte allerdings im Kontext der dadurch erzielten Vorteile gesehen werden. Die Bereitstellung von Daten für Sekundäranalysen dient zum einen der Überprüfung und Nachvollziehbarkeit von Studien und schafft damit Transparenz und Vertrauen in der Scientific Community. Gleichzeitig kann auf diese Weise dem „Publication Bias“, also der Verzerrung von Ergebnissen durch die bevorzugte Publikation statistisch signifikanter Ergebnisse, und Datenmanipulationen vorgebeugt und entgegengewirkt werden. Zum anderen schaffen Replikationsstudien Mehrwerte für die Scientific Community und die Datengeber, indem sie die Grundlage für kumulative Forschung bilden und zu einer besseren Vernetzung von Forschenden und Forschungsanstrengungen führen können. Durch eine Zitation von Forschungsdaten (und der Referenzierung z.B. mit Hilfe von DOIs) können sowohl die Daten selbst als auch Replikationsstudien entsprechend aufgewertet werden.

Mithilfe des GESIS-Services von  SowiDataNet|datorium können Autor:innen eine einfache Beschreibung und sichere Archivierung der Daten mit verhältnismäßig geringem Aufwand erreichen. Nach einer Registrierung können die Daten online mit Hilfe eines Formulars beschrieben und hochgeladen werden. Die Daten werden von einem Kurator geprüft, unter anderem auch im Hinblick auf datenschutzrechtliche Aspekte. Die Vergabe von Zugriffsrechten erfolgt durch die Datengebenden selbst. Soweit es Vorgaben durch die Zeitschriften gibt, sind diese zu berücksichtigen. Alle Daten erhalten einen Persistenten Identifikator (DOI) und sind damit eindeutig referenzierbar. Eine genaue Beschreibung der Arbeitsschritte findet sich in der Handreichung für Autor:innen auf den Seiten von SowiDataNet|datorium ("Informationen für Datengebende") .

Das Projekt wurde von Prof. Dr. Thomas Hinz (Universität Konstanz und Zeitschrift für Soziologie) und Prof. Dr. Tobias Wolbring (Universität Mannheim und Soziale Welt) initiiert.