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Standards, Richt­linien und Qualitäts­sicherung für Maßnahmen zur Ver­wirk­lichung der Ge­schlech­ter­ge­rech­tig­keit in der Wissen­schaft

Geschlechterungleichheiten an Fachhochschulen

Auch an Fachhochschulen gibt es geschlechterspezifische Ungleichheiten bei der Berufung, so halten Smitten et. al. (2017) fächerspezifische Abweichungen schon bei der Bewerbung fest. Auch die Ausschlussquote von Frauen während der Berufungsverfahrens ist fächerabhängig. So liege der Bewerberinnen-Ausschluss in den Natur-, Agrar- und Forstwissenschaften höher als der Frauenanteil in der ersten Bewerbungsphase, wohingegen in den anderen Fächern gleich viele oder mehr Frauen im Verfahren verbleiben. Sembritzki und Thiele (2019) konnten außerdem feststellen, dass der Bewerberinnen-Anteil für Professuren an Hochschulen 2016 mit 22% beinahe gleichauf lag mit dem an Universitäten mit 23%. Sie führen jedoch weiter aus, dass der Bewerber*innen-Anteil von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern etwa gleich ist, nachdem die Bewerber*innen ausgeschlossen werden konnten, die aus formalen Gründen oder unzureichender fachlicher Eignung nicht für die jeweilige Stelle infrage kommen. Ein Grund hierfür könnte eine äußerst zielgerichtete Bewerbung von Wissenschaftlerinnen sein, die zu einer erfolgreichen Bewerbung führt. (vgl. dazu Färber und Spangenberg 2008, 90ff) Da dennoch mehr Professoren als Professorinnen an die Hochschulen berufen werden, können weitere Drop-Out-Mechanismen in den Berufungsverfahren vermutet werden.

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