"Leichtere Beschäftigungen": Geschlechterdifferenz als Leitbild der Forstlichen Arbeitswissenschaft
Titelübersetzung:'Lighter work': gender difference as a general principle in Forest Work Science
Autor/in:
Westermayer, Till
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 1, S 124-140
Inhalt: "Die forstliche Arbeitswelt präsentiert sich als Männerdomäne. Das Fach der Forstlichen Arbeitswissenschaft war seit den 1920er Jahren an der Gestaltung der forstlichen Arbeitswelt beteiligt. In einer Inhaltsanalyse 'klassischer' Texte dieser forstwissenschaftlichen Disziplin wird das in mehreren Dimensionen auf Differenz basierende Geschlechterbild rekonstruiert. Demnach werden Frauen und Männer hier fast wie zwei separate 'Arten' behandelt. Differenz wird vor allem durch den Bezug auf körperliche Leistungsfähigkeit und 'geschlechtsspezifische' Fähigkeiten hergestellt. Frauen werden als schutzbedürftig dargestellt. Damit wird die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in männlich besetzte Erwerbsarbeit und weiblich besetzte Familienarbeit für den Mann zur Selbstverständlichkeit. Abschließend fragt der Beitrag, inwiefern diese Differenzsetzung heute noch wirksam ist und worin die Vor- und Nachteile einer Umorientierung in Richtung Diversität als Leitkategorie der (forstlichen) Arbeitswissenschaft liegen könnten." (Autorenreferat)
Inhalt: "Forestry presents itself as a male domain. As a discipline, Forest Work Science (Forstliche Arbeitswissenschaft) has helped to shape this sphere of work since the 1920s. Content analysis of 'classic' texts from this sub-discipline of Forest Science allow the dominant gender image to be reconstructed as being based on differences in several dimensions. Women and men are described almost as different 'species'. That difference is in particular constructed in relation to physical ability and 'gender-specific' skills. Women are seen as being in need of protection. All these differences normalize the gendered division of work, assigning men the role of breadwinner and women that of being responsible for family work for the man. The article concludes by asking to what extent this differentiation still exists and wherein lie the advantages and disadvantages of switching from difference to diversity as the dominant mode of thinking in (Forestry) Work Science." (author's abstract)
Schlagwörter:Forstwirtschaft; forestry; Arbeitswelt; world of work; Arbeitswissenschaft; ergonomics; gender; Leitbild; example; woman; Federal Republic of Germany; Geschlechtsrolle; gender role; Mann; man; Leistungsfähigkeit; performance; körperliche Arbeit; physical labor; gender-specific factors; Erwerbsarbeit; gainful work; Familienarbeit; family work; Wald; forest; Arbeit; labor; Deutschland; Germany; historische Entwicklung; historical development; Arbeitsteilung; division of labor; Geschlechterforschung; gender studies; Diversität; diversity
"Der Mann, der immer kann?": kritische Anmerkungen zum Begriff der sexualisierten Gewalt aus politisch-psychologischer Perspektive
Titelübersetzung:"The omnipotent Man?": critical remarks on the concept of sexualised violence from a political/ psychological perspective
Autor/in:
Roock, Marco
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 2, S 116-128
Inhalt: "In den Diskursen um sexuelle Gewalt von Männern gegen Frauen findet sich die weitverbreitete Annahme, dass diese nichts mit Sexualität zu tun habe. Im Gegensatz zum Begriff der sexuellen Gewalt bevorzugen die AutorInnen den der 'sexualisierten Gewalt'. Dieser soll zum Ausdruck bringen, dass Sexualität nur insofern eine Rolle spiele, als sie als 'Mittel' zur Gewaltausübung instrumentell eingesetzt werde. Einziges Ziel sexueller Gewalt sei die Demonstration und Ausübung von Macht durch die sexuelle Erniedrigung des Opfers. Die 'Verflüchtigung des Sexuellen' (Parin) aus dieser Diskussion hat schwerwiegende Folgen für die Täterpsychologie. Die Reduzierung der Motive der Täter auf reine Machtausübung unter instrumenteller Zuhilfenahme von Sexualität stellt ein entscheidendes Problem dar, weil durch diese Argumentation letztlich narzisstisch-phallozentrische Männerphantasien - wenn auch ungewollt - gestützt werden. Darüber hinaus führt die strikte Trennung von Sexualität und Gewalt zu einer harmonischen Verklärung von Sexualität, was eine gesellschaftskritische und -politische Auseinandersetzung mit Sexualität verhindert und die spezifische Grausamkeit sexueller Gewalttaten verdeckt." (Autorenreferat)
Inhalt: "In the discourses of sexual violence by men against women one widespread assumption is that this has nothing to do with sexuality. Contrary to the concept of sexual violence, the authors prefer that of 'sexualized violence'. This is intended to express the fact that sexuality only plays a role insofar as it is exploited as a 'means' of exerting violence. The only purpose of sexual violence is to demonstrate and exercise power by sexually humiliating the victim. The 'volatilization of sexuality' (Parin) from this discussion has serious consequences for the psychology of the offender. Reducing the offenders' motives to the mere exercise of power under the exploitative use of sexuality is a crucial problem, because ultimately, this argument supports - albeit unintentionally - narcissistic-phallocentric male fantasies. The strict separation of sexuality and violence leads to a harmonious glorification of sexuality, which prevents the social criticism and political analysis of sexuality and obscures the specific cruelty of sexual violence." (author's abstract)
Schlagwörter:gender; Geschlechterforschung; gender studies; Mann; man; Sexualdelikt; sexual offense; Sexualität; sexuality; Gewalt; violence; Herrschaft; domination; politische Psychologie; political psychology; Kritische Theorie; critical theory; Subjekt; subject; Macht; power; sexueller Missbrauch; sexual abuse; Kritik; criticism
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, soziale Probleme, angewandte Psychologie
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 2, S 145–154
Inhalt: "Der Bericht beschreibt die wichtigsten Ergebnisse
des von der DFG geförderten Forschungsprojekts
„Das aufwändige Geschlecht“.
Ausgehend von der Theorie über
die Ko-Konstruktion von Technik & Geschlecht
wurden im Rahmen des Projekts die
Möglichkeiten untersucht, durch die Nutzung
von E-Learning an Hochschulen das Geschlecht
zum Ausdruck zu bringen. Einige Ergebnisse
deuten darauf hin, dass E-Learning
in seiner täglichen Nutzung von den Studierenden
nicht mehr als Technologie angesehen
wird und diese Technologie folglich in
ihrer Alltäglichkeit nicht mehr dazu genutzt
wird, das Geschlecht zu performieren. Darüber
hinaus zeigt sich, dass durch E-Learning
die Möglichkeit unterstützt wird, das ‚Studium
zu konsumieren‘. Lernunterlagen werden
immer mehr und sollen beispielsweise immer
mehr über die unterschiedlichsten Lehrplattformen
digital zur Verfügung gestellt werden.
Dies laut den Studierenden einerseits so
umfassend wie nötig, aber auch so konzentriert
wie möglich, sodass für die Studierenden
selber keine weitere Recherche- und Lesearbeiten
mehr notwendig werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "The report describes key results of the research
project ‘Das aufwändige Geschlecht’
(‘The Arduous Gender’), which was funded
by the DFG (German Research Foundation).
Based on the theory of the co-construction
of gender and technology the project analysed
whether it is possible to perform one’s
gender by using e-learning in higher education.
The results of the project show that students
no longer regard e-learning in everyday
use as technology. Thus, students do not use
this technology in their daily routine to perform
their gender. Furthermore, the results
show that e-learning supports the attitude
that we call ‘studying as consumption’. More
and more learning materials are being digitised
and students prefer to get all these materials
via e-learning services, without having
to put any effort into fi nding other scientifi c
materials themselves and reading other (not
digitised) materials." (author's abstract)
Vielversprechende Enttäuschungen: Tagung "Frau - Macht - Konkurrenz" vom 11.–13.03.2011 an der Evangelischen Akademie Tutzing
Titelübersetzung:Promising disappointments: the conference "Woman - Power - Competition", 11–13 March 2011, Protestant Academy in Tutzing
Autor/in:
Eck, Sandra
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 1, S 149–152
Inhalt: "Gleichstellungspolitik und Geschlechterforschung zusammenzubringen war erklärtes Ziel der Tagung 'Frau - Macht - Konkurrenz' vom 11. bis 13. März in der Evangelischen Akademie Tutzing. Dem Organisationsteam, dem kürzlich gegründeten Netzwerk für Genderforschung in Bayern, gelang es, eine offene, partizipative Atmosphäre und dadurch Räume für Vernetzung zu schaffen, was auch weithin genutzt wurde. Zudem überzeugte die methodische wie thematische Breite der Vorträge. Angenehm vielfältig waren auch die Perspektiven auf die einzelnen Themenfelder (z.B. Empowerment, Institutionalisierung, Feminismus im Rahmen allgemeiner Herrschaftsverhältnisse), von stark aus der alltäglichen Gleichstellungsarbeit geprägten Erfahrungen bis hin zu akademischem Duktus. Nichtsdestotrotz blieben entscheidende Diskussions- und Konfliktlinien ausgeklammert." (Autorenreferat)
Inhalt: "Bringing experts in Gender Equality Politics and Gender Research together was the declared aim of the conference 'Woman - Power - Competition' held at the Protestant Academy in Tutzing from 11 to 13 March 2011. The organising team, the recently founded Netzwerk für Genderforschung in Bayern (Network for Gender Research in Bavaria), managed to create an open and participatory atmosphere with lots of opportunities for networking that participants enthusiastically seized upon. Moreover, the thematic as well as methodological range of the lectures and workshops was on the whole convincing. The perspectives on individual issues (e.g. empowerment, institutionalisation, feminism in the context of general power relations) were pleasingly diverse, ranging from experience marked very strongly by everyday gender practice to a highly academic style. Nevertheless, key lines of discussion and conflict were ignored." (author's abstract)
"Biographie und Geschlecht": Workshop am 04.07.2011 an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena
Titelübersetzung:"Biography and Gender": workshop, 4 July 2011, University of Jena
Autor/in:
Hippmann, Cornelia; Howad, Olivia-D.
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 1, S 153–157
Inhalt: "Die Herausforderung, die Lebensgeschichten von Frauen und Männern mit biographischen Methoden zu erforschen, stand im Mittelpunkt des ersten Workshops 'Biographie und Geschlecht' am 04.07.2011 in Jena. Organisiert wurde der Workshop vom Lehrstuhl für Geschlechtergeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sein Ziel bestand darin, über die methodologischen und konzeptionellen Erfordernisse, Problemlagen sowie Lösungsvorschläge zum Thema 'Biographie und Geschlecht' zu informieren und über die interdisziplinären Vorträge zum Austausch darüber beizutragen, wie die neuere Biographieforschung und die Geschlechterforschung miteinander zu verbinden sind. Die neun Vorträge zeigten schnell die Brisanz der Thematik und die Relevanz biographie-analytischer Zugänge zur Erforschung von historischen Geschlechterthemen in differenten Fachbereichen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The challenge of exploring the life stories of women and men using biographical methods was the focus of the first workshop on Biography and Gender in Jena on 4 July 2011. The workshop was organised by the Chair for Gender History at the University of Jena. The aim of the workshop was to provide information on the methodological and conceptual requirements, problems and solutions to issues raised by biography and gender, and, inspired by the interdisciplinary lectures, to contribute to sharing ideas about how recent biographical research and gender studies can be combined. The nine papers quickly showed how explosive the issue is and how relevant analytical approaches to biography are to historical gender research in different fields." (author's abstract)
"Körper - Geschlecht - Wahrnehmung": 3. Interdisziplinäres Gender-Kolloquium der Arbeitsgruppe Gender-Forschung der Universität Rostock vom 24.–26.11.2011
Titelübersetzung:‘Body - Gender - Perception': 3rd Interdisciplinary Gender Colloquium of the Gender Research Working Group at the University of Rostock, 24–26 Nov. 2011
Autor/in:
Niekrenz, Yvonne
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 2, S 155–160
Inhalt: "Die zum Teil widersprüchlichen Zusammenhänge von Geschlecht, Körper und Wahrnehmung standen im Fokus des 3. Interdisziplinären Gender-Kolloquiums vom 24.-26.11.2011 in Rostock. Organisiert wurde die Tagung von der 2007 gegründeten Arbeitsgruppe Gender-Forschung der Universität Rostock. Ziel war, mit den insgesamt 17 Vorträgen aktuelle Forschungsergebnisse aus verschiedenen Disziplinen zu weiblichen wie männlichen Körpern, Körperbildern und Körpervorstellungen zu bündeln. Durch die Beteiligung von Forscherinnen aus Großbritannien, Schweden und Finnland konnten auch internationale Perspektiven zur Genderforschung diskutiert werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "The sometimes conflicting relationships between gender, body and perception were the focus of the 3rd Interdisciplinary Colloquium held in Rostock from 24 to 26 November 2011. The conference was organised by the interdisciplinary ‘Gender Research’ working group, which was established at the University of Rostock in 2007. The 17 papers presented at the colloquium dealt with the latest research findings from different disciplines with regard to female and male bodies, body images and perceptions of the body. The speakers included several researchers from the UK, Sweden and Finland, which added an international dimension to the debates on gender research." (author's abstract)
Schlagwörter:gender; Geschlechterforschung; gender studies; Körper; body; Körpersoziologie; sociology of the body; Weiblichkeit; femininity; Männlichkeit; masculinity
Rezension: Sandra Smykalla, Dagmar Vinz (Hrsg.), 2011: Intersektionalität zwischen Gender und Diversity. Theorien, Methoden und Politiken der Chancengleichheit
Autor/in:
Seeliger, Martin
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 3, S 166-168
"Immer beweGENDER - Transformationen (in) der Geschlechterforschung": Gründungskonferenz von GeStiK - Gender Studies in Köln vom 22.–23.06.2012, Universität zu Köln
Titelübersetzung:"Immer beweGENDER" - Transformations in (and of) Gender Studies: founding conference of GeStiK - Gender Studies in Cologne at the University of Cologne, 22–23 June 2012
Autor/in:
Johnstone, Japhet
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 3, S 152-157
Inhalt: "Transformationen in der Geschlechterforschung waren der gemeinsame Ausgangspunkt auf der Gründungskonferenz von GeStiK - Gender Studies in Köln, das neue, fakultätsübergreifende Zentrum für Geschlechterforschung an der Universität zu Köln. Vom 22. bis 23. Juni 2012 trafen sich WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Kölner Hochschulen, um ihre Forschungsprojekte im Bereich Gender aus vielfältigen disziplinären Blickwinkeln zu präsentieren – darunter Musikwissenschaft, Ethnologie, Rechtswissenschaft, Bildungsgeschichte, Literaturwissenschaft und Psychologie. Panelbeiträge, Podiumsgespräche und Posterpräsentationen boten den TeilnehmerInnen Einblicke in den Reichtum theoretischer Ansätze, wissenschaftlicher Interessen und sozialer Fragen, die GeStiK für die Hochschulen in Köln zusammenbringen will." (Autorenreferat)
Inhalt: "Transformations in the field of gender studies provided a common point of departure at the opening conference of GeStiK - Gender Studies in Cologne, the new interdisciplinary centre for gender studies in Cologne. Scholars from Cologne’s various academic institutions met on 22 and 23 June 2012 to present their research on gender in fields as diverse as musicology, ethnology, law, the history of education, literary studies and psychology. Panel presentations, podium discussions and poster presentations offered participants a glimpse of the wealth of theoretical approaches, scientific interests and social concerns that GeStiK will bring together in Cologne." (author's abstract)