Migrations- und Integrationsprozesse in Europa : Vergemeinschaftung oder nationalstaatliche Lösungswege?
Titelübersetzung:Migration and integration processes in Europe : communitization or nation state solutions?
Herausgeber/in:
Hunger, Uwe; Aybek, Can M.; Ette, Andreas; Michalowski, Ines
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008. 310 S.
Inhalt: "Der Band analysiert die Voraussetzungen der Migrationspolitik in Europa und stellt die Bedingungen dar, unter denen die Integration von Zuwanderern in Europa stattfindet. Die Beiträge im ersten Teil des Bandes beschäftigen sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen europäischen Harmonisierungsbemühungen und nationalen Gestaltungsansprüchen, das die Migrationspolitik derzeit bestimmt. Im zweiten Teil des Bandes wird ein facettenreiches Bild der Integrationsprozesse von Zuwanderern in Deutschland und der EU gezeichnet. Behandelt werden Bereiche, wie z.B. Bildung, Arbeitsmarkt, politische Partizipation oder psychologische Betreuung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Uwe Hunger, Can Aybek, Andreas Ette, Ines Michalowski: Migrations- und Integrationsprozesse in Europa. Vergemeinschaftung oder nationalstaatliche Lösungswege? (7-13); Mechthild Baumann: Der Einfluss des Bundeskanzleramts und des Bundesministeriums des Innern auf die Entwicklung einer europäischen Grenzpolitik (17-33); Klaudia Tietze: Migration von Hochqualifizierten im Kontext der Entwicklung der Einwanderungskonzepte deutscher Parteien (35-50); Andreas Ette, Axel Kreienbrink: Kooperation statt Harmonisierung: Konsequenzen europäischer Governance für die Europäisierung der deutschen Rückkehr- und Abschiebungspolitik (51-74); Claudia Finotelli: Regularisierung illegaler Migranten in Spanien und Italien: Planlose Steuerung oder effektive ex post Regulierung? (75-100); Simon Fellmer: Europäische Migrationspolitik gegenüber Drittstaatsangehörigen. Ein klubtheoretischer Deutungsansatz zum Vergemeinschaftungswillen der Nationalstaaten (101-122); Kerstin Rosenow: Die Entstehung einer Integrationspolitischen Agenda auf der Ebene der Europäischen Union (123-142); Aigul Alieva: Institutioneller Kontext und individuelle Bildungserfolge: Die Wirkung des Bildungssystems auf die Schulerfolge von Einwandererkindern in Europa (145-166); Can M. Aybek: Jugendliche aus Zuwandererfamilien im Übergang von der Schule in den Beruf - Perspektiven der Lebenslauf- und Integrationsforschung (167-189); Gunilla Fincke: MigrantInnen der zweiten Generation in Europa: "Ausländerproblem", "Parallelgesellschaft" und sozio-ökonomischer "Niedergang"? Eine empirische Analyse am Beispiel Deutschlands mit Hilfe des Mikrozensus 2005 (191-234); Regina Soremski: Soziale Mobilitätsorientierung in Familien türkischer Herkunft. Zur Wertetransmission aus der Perspektive der zweiten Generation (235-252); Ana-Violeta Sacaliuc: Mentoring: Integrationsinstrument für qualifizierte Migrantinnen (253-286); Cornelia Fischer: Peer counselling in der psychosozialen Versorgung von Migranten in Ostdeutschland (267-); Margit Fauser: Lokale Bürgerschaft: Kämpfe um politische Rechte und Mitgliedschaft von Migranten in Spanien (287-306).
Migrantinnenorganisationen: Zur Selbstorganisierung von Migrantinnen
Titelübersetzung:Female migrants' organizations: self-organization of female migrants
Autor/in:
Schwenken, Helen
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 902-907
Inhalt: Unter den sich verändernden Bedingungen von Migration und Migrationspolitik - beispielsweise der Zunahme irregulärer Migration, prekärer Beschäftigungsverhältnisse, dem Älterwerden der 'Gastarbeiterinnen'-Generation und dem Abbau öffentlicher Mittel für Beratungsprojekte - wird sich die Selbstorganisierung von Migrantinnen weiter wandeln. Die Ende der 1990er Jahre in der BRD existierende vergleichsweise breite Infrastruktur zur Beratung, Kommunikation und Selbstorganisierung von und für Migrantinnen ist in ihrem Bestand gefährdet. Gleichzeitig kristallisieren sich auf europäischer und internationaler Ebene neue Möglichkeiten und Foren der Artikulation und Organisierung heraus. Es handelt sich dabei allerdings um andere Trägerinnen und Formen der Interessenvertretung als auf lokaler Ebene. Trotz repressiver und selektiver Einwanderungspolitiken werden MigrantInnen auf regulärem wie irregulärem Weg weiterhin nach Europa kommen und sich an neuen und bestehenden Formen der Selbstorganisierung beteiligen. (ICF2)
Förderung politischer Integration von Migrantinnen und Migranten : Begründungszusammenhänge und Handlungsmöglichkeiten
Titelübersetzung:Promotion of political integration of migrants : founding connections and action possibilities
Autor/in:
Cyrus, Norbert; Vogel, Dita
Quelle: Interdisziplinäres Zentrum für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen -IBKM-, Universität Oldenburg; Oldenburg (POLITIS Working Paper, No. 13), 2008. 43 S.
Inhalt: Das vorliegende Arbeitspapier stützt sich auf Erkenntnisse aus dem europäischen Forschungsprojekt "POLITIS - Europa aufbauen mit neuen Bürgern" sowie auf eine ausführliche Literaturrecherche, die die Autoren im Sommer 2007 durchgeführt haben. Nach einer kurzen Zusammenfassung zum Stand der Forschung fragen sie zunächst, warum die Förderung der politischen Integration von Migrantinnen und Migranten wünschenswert ist, und skizzieren die generelle Thematik mit Bezug auf die internationale und nationale Diskussion. Sie betonen, dass es vor allem von den Erwartungen und Zielsetzungen abhängt, welche Maßnahmen zur Förderung politischer Integration ergriffen werden. Die Autoren stellen anschließend drei konkrete Maßnahmen zur politischen Integration vor: die erleichterte Einbürgerung, das kommunale Ausländerwahlrecht und die Beteiligung in Ausländer- bzw. Integrationsbeiräten. Abschließend werden einige Schlussfolgerungen gezogen und Empfehlungen für Konsultationsgremien gegeben. (ICI)
Inhalt: "This discussion paper reviews and develops arguments why political participation of immigrants should be promoted and discusses some measures of promotion in the light of these arguments and on the background of experiences in Germany and Europe. POLITIS materials have been used to develop and illustrate part of the arguments. Key ideas: The political integration of immigrants is a declared objective of democratic states, and immigrants are expected to participate in politics and the society. However, the level of participation is currently lower for immigrants than for natives. Lower participation may be caused by the socio-demographic features of the immigrant population (e.g. lack of proficiency in the language of the receiving country, low education, short residence), in the migration situation (activities bound by coping with every-day-life) and in restricted legal rights of immigrants. Are there justifications for a promotion of political participation of immigrants? International and national discussions indicate normative, functional and symbolical reasons for an expansion of participation rights and opportunities. In a normative dimension, democratic legitimacy depends on the fact that all those who are subject to collective decisions for substantial time should be allowed to participate in decision-making. In a functional dimension, political participation of immigrants a flow of information between the policy-making system and new immigrants in both directions, including articulation of problems, consultative search for solutions and feed-back about policies. In a symbolic dimension, immigrants who are visibly active are perceived as a role-model for their communities and contribute to social cohesion. Measures to promote political integration include timely and transparent access to naturalisation, rights to vote and stand for office at the local level, and the formation of consultative bodies. Easier access to naturalization and communal voting rights are measures to improve the normative dimension of political integration. Political activists with immigrant background are approached as mediators between majority and minority groups and usually play such a role, even if they originally did not intend to do so. Double citizenship could support their bridging function. Voting rights for foreign nationals on the local level have not lead to problems in any member states, but rather encouraged political parties to take an interest in immigrants and their concerns. In Germany, several initiatives would favour local voting rights, but it would require a change of the constitution. Consultative bodies are not suitable to substitute for political rights as they have no direct decision-making power. The election of representative bodies encourages this interpretation and may lead to false expectations and frustration on the side of the immigrant activists and their voters. However, consultative bodies are functional for the political system and may increase social cohesion by the appreciations of immigrants' advice." (author's abstract)
Jenseits eines simplen Verelendungsdiskurses : prekäre Arbeitsverhältnisse von Migrantinnen
Titelübersetzung:Beyond a simple discourse on immiseration : precarious employment relationships of female migrants
Autor/in:
Caixeta, Luzenir
Quelle: Geschlechtersensible Soziale Arbeit. Andrea Bramberger (Hrsg.). Wien: Lit Verl. (Wissenschaftliche Schriftenreihe des Zentrums für Zukunftsstudien, Salzburg), 2008, S. 125-130
Inhalt: In der Studie wird eine Migrantinnen(Selbst- ) Organisation ("maiz") dargestellt, die seit über zehn Jahren politisch aktiv ist. Migrantinnen, die sich an "maiz" wenden, arbeiten als Reinigungskräfte für Leasingfirmen. als Putz- und Pflegekräfte in Privathaushalten, als Pflegehelferinnen im Gesundheitsbereich und/oder sind in der Sexindustrie tätig. Ihre konkrete Situation ist nicht nur durch rechtliche Regulierungen bestimmt. Vielmehr sind auch diskursive und wirtschaftliche Faktoren für ihre konkreten Lebensverhältnisse entscheidend. Zu den wichtigen Tätigkeitsfeldern der Organisation gehört auch die Auseinandersetzung mit und unter Migrantinnen selbst, etwa wenn diejenigen, die bereits in Österreich leben, sich gegen die Einwanderung von anderen wenden, weil dies verstärkte Konkurrenz bedeutet. Im Spannungsfeld aller vorhandenen Widersprüche ist "maiz" bestrebt, Raum für einer kollektive Organisation verschiedener Migrantinnengruppen und deren Interessen nach innen zu fördern und von außen durch Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit anzufordern. (ICF2)