Die Warenförmigkeit von Care: Ein Emanzipationsangebot? Oder: Vom heimlichen Charme der Betriebsökonomie
Autor/in:
Soiland, Tove
Quelle: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, 37 (2017) 145, S 13-29
Inhalt: Der Beitrag argumentiert, dass neoliberale Restrukturierungsprogramme deshalb vorrangig im Care-Sektor intervenieren, weil dieser als wertschöpfungsschwacher Sektor am zentralsten privatwirtschaftliche Profitinteressen tangiert. Professionalisierungsbestrebungen im Care-Sektor erweisen sich deshalb oftmals als stillschweigende Ökonomisierung, weil sie in Absehung dieser Wertschöpfungsschwäche und damit der Eigenlogik der Care-Arbeit (vergeblich) versuchen, Care-Dienstleistungen an die Logik der Güterproduktion anzupassen.
Schlagwörter:Ökonomisierung; economization; Wertschöpfung; value added; Reproduktion; reproduction; Pflege; caregiving; Sozialwirtschaft; social economics; Feminismus; feminism; personenbezogene Dienstleistung; personal services; Betreuung; care; Frauenforschung; women's studies; Geschlechterforschung; gender studies
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wirtschaftssoziologie
Feminisierung von Arbeitskonflikten: Überlegungen zur gendersensiblen Analyse von Streiks
Titelübersetzung:Feminisation of labour disputes: towards a gender-sensitive analysis of strike action
Autor/in:
Artus, Ingrid; Pflüger, Jessica
Quelle: AIS-Studien, 8 (2015) 2, S 92-108
Inhalt: Streiks sind ein vergleichsweise intensiv erforschtes soziales Phänomen. Allerdings ist die bisherige Streikforschung bis auf wenige Ausnahmen geschlechtsblind. Diese Forschungslücke überrascht, ist doch angesichts der Verlagerung sowohl von Beschäftigten als auch von Arbeitskonflikten in den (stark durch 'Frauenarbeit' geprägten) Dienstleistungsbereich von einer Feminisierung des Streikgeschehens in der Bundesrepublik auszugehen. Welche quantitative und qualitative Bedeutung hat dieser Trend? Führt er zu Veränderungen in kollektiven Organisierungs-, Mobilisierungs- und Konfliktlogiken sowie interessenpolitischen Forderungen? Das sind offene Fragen, die der folgende Beitrag nicht abschließend beantworten kann. Er formuliert jedoch auf Basis einer Sekundäranalyse der (begrenzten) internationalen Literatur zum Thema erste Überlegungen für eine gendersensible Analyse von Streiks. Deutlich wird dabei, dass weitere Forschung von konstruktivistisch informierten, prozessorientierten und kontextspezifischen Analysen des vergeschlechtlichen Streikgeschehens profitieren könnte.
Schlagwörter:Arbeitskonflikt; industrial dispute; Streik; strike; Feminismus; feminism; Frauenforschung; women's studies; Dienstleistungsarbeit; service work; tertiärer Sektor; tertiary sector; Federal Republic of Germany; Gender; gender
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Negotiating tensions in researching, facilitating, and critiquing gender: exploring institutional and feminist influences
Titelübersetzung:Forschung im Spannungsfeld zwischen institutionellen und feministischen Einflüssen
Autor/in:
Lane, Laura; Taber, Nancy; Woloshyn, Vera
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 13 (2012) 3, 17 S
Inhalt: "In diesem Artikel reflektieren die Autoren ihren Umgang mit dem Erleben von Spannungen im Verlauf von Forschungsprojekten. Als Wissenschaftlerinnen in unterschiedlichen Stadien der universitären Karriere beschreiben sie die je eigene Auseinandersetzung mit dem bzw. im Forschungsprozess und im Besonderen das Aushandeln von Rollen und Verantwortlichkeiten mit Blick auf die Institution, der sie zugehören einerseits und ihre feministische Orientierung andererseits. Sie diskutieren die verfügbare Literatur zur Frage der Verantwortlichkeit von Akademiker/ innen, Spannungen, die mit Forschungsarbeiten einhergehen sowie feministische Methodologien, mit denen sie sich Gender bezogenen Fragen in der eigenen Arbeit angenähert haben. Die eigene Forschungsarbeit kontextualisieren sie, indem sie reflexiv auf die je individuellen Positionen und hinzugezogenen Methodologien Bezug nehmen, und sie zeigen ihren Aushandlungsprozess zwischen akademischen Erfordernissen und der eigenen, feministischen Orientierung. Am Ende behandeln sie die Bedeutsamkeit, die aus ihrer Perspektive dem Schaffen von Räumen für feministische Zusammenarbeit innerhalb der Universität zukommt." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article explores the authors' experiences with negotiating tensions when conducting research. As three female researchers in various stages of their academic careers, they describe their own reflexive accounts of the research process as they negotiated their roles and responsibilities in relation to academic institutions and feminism. They discuss the literature related to responsibilities of academics, the tensions associated with conducting research, and the feminist methodologies addressing gendered issues in the current study. The authors contextualize the research project by outlining their positionalities and the methodology for their reflexive process. They then discuss their experiences of negotiating ourselves within an academic institution and within feminism. They conclude by discussing the importance of creating a feminist space through collaboration within academic institutions." (author's abstract)
Schlagwörter:science; Sozialwissenschaft; social science; Sozialwissenschaftler; social scientist; woman; Frauenforschung; women's studies; Feminismus; feminism; Rolle; role; Rollenbild; role image; Rolleneinnahme; role taking; Rollenverständnis; role conception; Rollenzuschreibung; role ascription; Geschlechterforschung; gender studies; Geschlechterverhältnis; gender relations; Geschlechtsrolle; gender role
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie, Forschung, Forschungsorganisation
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, 30 (2007) 2, S 365-370
Inhalt: Rezension zu:
1. Ulrike Vogel (Hrsg.), 2006: Wege in die Soziologie und die Frauen- und Geschlechterforschung.
Autobiographische Notizen der ersten Generation Professorinnen an der Universität. Wiesbaden: VS-Verlag für Sozialwissenschaften. 320 S. ISBN 3-531-14966-0.
2. Ulrike Vogel (Hrsg.), 2007: Meilensteine der Frauen- und Geschlechterforschung. Originaltexte mit Erläuterungen zur Entwicklung der Bundesrepublik. Wiesbaden: VS-Verlag für Sozialwissenschaften, 226 S. ISBN 978-3-531-15204-2.
Schlagwörter:scientist; gender studies; sociology; Berufsverlauf; social construction; job history; Federal Republic of Germany; sociologist; Wissenschaftler; Soziologie; soziale Konstruktion; feminism; university teacher; life career; Frauenforschung; Sozialstruktur; women's studies; Hochschullehrer; Karriere; woman; social structure; Geschlechterforschung; Feminismus; Soziologe; Lebenslauf; career
SSOAR Kategorie:Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Quelle: Soz:mag : das Soziologie-Magazin, (2005) 8, S 38-42
Inhalt: "Dr. Paula-Irene Villa ist begeisterte Tango-Tänzerin, MTV-/ VIVA-Konsumentin und Club-Gängerin. Als Assistentin an der Universität Hannover beschäftigt sie sich mit Körper- und Geschlechtersoziologie, Sozialkonstruktivismus und sozialer Ungleichheit. Im Gespräch für das soz:mag gibt sie einen Vorgeschmack auf das inter-universitäre Kolloquium zum Thema Körpersoziologie (siehe Kasten auf S. 42), welches Ende November in Bern stattfindet. In welcher Beziehung steht der Körper und das Soziale? Inwiefern lassen sich die beiden Sphären überhaupt trennen? Und wer vollzieht diese Trennung? Paula-Irene Villa über die Bedeutung des Körpers in der Soziologie, die Konstruktion von Geschlechterdifferenzen und den ideologischen Kampf gegen 'dicke' Menschen." (Autorenreferat)
'The truest form of patriotism': pacifist feminism in Britain; 1870-1902
Autor/in:
Brown, Heloise
Quelle: Manchester (Gender in History), 2003. 208 S
Inhalt: This fascinating book explores the pervasive influence of pacifism on Victorian feminism. Drawing on previously unused source material, it provides an account of Victorian women who campaigned for peace and the many feminists who incorporated pacifist ideas into their writing on women and women's work. It explores feminists' ideas about the role of women within the empire, their eligibility for citizenship and their ability to act as moral guardians in public life. Brown shows that such ideas made use - in varying ways - of gendered understandings of the role of force and the relevance of arbitration and other pacifist strategies. 'The truest for of patriotism' examines the work of a wide range of individuals and organisations, from well-known feminists such as Lydia Becker, Josephine Butler and Millicent Garrett Fawcett, to lesser-known figures such as the Quaker pacifists Ellen Robinson and Priscilla Peckover. Women's work within male-dominated organisations, such as the Peace Society and the International Arbitration and Peace Association, is covered alongside single-sex organisations, such as the International Council of Women. Also reviewed are the arguments put forward in feminist journals like the Englishwoman's Review and the Women's Penny Paper. Brown uncovers a wide range of pacifist, internationalist and anti-imperialist strands in Victorian feminist thought, focusing on how these ideas developed within the political and organisational context of the time. This book will be of interest to anyone studying nineteenth-century social movements, and essential reading for those with an interest in the history of British feminism.
Schlagwörter:19. Jahrhundert; Frauenbewegung; soziale Bewegung; social movement; Frauenforschung; Pazifismus; women's studies; Friedensbewegung; peace movement; Großbritannien; Feminismus; Great Britain; feminism; pacifism; nineteenth century; women's movement