Inhalt: Die Ingenieurwissenschaften in Deutschland halten sich als Männerdomäne, obwohl es seit Jahren Bemühungen gibt, das Geschlechterverhältnis in diesen Bereichen auszugleichen. Die Autor_in geht der Frage nach, ob und inwiefern das asymmetrische Geschlechterverhältnis in den Inhalten und Kulturen der Ingenieurwissenschaften selbst begründet liegt. Anhand von Interviews mit Ingenieur_innen werden verschiedene Schlüsselkonzepte identifiziert, die zur Aufrechterhaltung des binären, heteronormativen Geschlechterverhältnisses in diesem Feld beitragen.
Aus dem Inhalt:
- Angewandte methodische, analytische und theoretische Denkwerkzeuge
- Mathematikhürde und Ausnahmefrau: Symbolische Grenzziehungen im sozialen Feld der Ingenieurwissenschaften
- Heiratsmarkt: Die heteronormative Struktur des ingenieurwissenschaftlichen Feldes
- Wirkliche Chancengleichheit: Rhetorische Modernisierung in den Ingenieurwissenschaften
Veränderungsbewegungen
CEWS Kategorie:Hochschulen, Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Männliche Ingenieurstudenten - Eine Biographieanalyse ingenieurwissenschaftlicher Studienfachwahl : Mit einem Gendervergleich weiblicher und männlicher Ingenieurbiographien - Zugl.: Rostock, Univ., Diss., 2016
Autor/in:
Puchert, Lea
Quelle: Leverkusen: Barbara Budrich (Studien zur Technischen Bildung, 4), 2017. 450 Seiten
Inhalt: Die Autorin untersucht auf der Basis von Biographieanalysen die Lebensverläufe und Bildungsprozesse von jungen Männern auf dem Weg zu einem Ingenieurstudium. Im diesem Rahmen können gängige Stereotype über den Zusammenhang von Technik und Männlichkeit korrigiert und das vorherrschende Bild vom männlichen Ingenieur differenziert werden. Darüber hinaus zielt die Arbeit auf einen Gendervergleich zwischen weiblichen und männlichen Ingenieurbiographien. Das Ergebnis ist eine genderübergreifende integrative Gesamttypologie, die eine pluralistische Bandbreite biographischer Verläufe von Studierenden in den Ingenieurwissenschaften abbildet.
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Emmy Noether, die Noether-Schule und die moderne Algebra : Zur Geschichte einer kulturellen Bewegung
Autor/in:
Koreuber, Mechthild
Quelle: Heidelberg: Springer Spektrum (Mathematik im Kontext), 2015.
Inhalt: Emmy Noether und die Mitglieder der Noether-Schule gestalteten wesentlich die kulturelle Bewegung der modernen Algebra, die in den 1920er Jahren die Vorstellungen über Mathematik veränderte und zu einem neuen Verständnis der Mathematik als Strukturwissenschaft führte. In interdisziplinär angelegten Studien verbindet die Autorin biografische Forschungen zu Noether und den Mitgliedern der Noether-Schule mit wissenschaftstheoretischen Untersuchungen mathematischer Texte sowie einer aus dem Konzept der dichten Beschreibung abgeleiteten Analyse wissenschaftlicher Schulenbildung: Die Entstehung mat
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Haben Mädchen mehr Mühe mit Mathe? : Geschlechtsunterschiede im Bereich der Mathematik - Sichtung und Analyse
Titelübersetzung:Does girls have more difficulty with mathematics? : gender differences in the area of mathematics - screening and analysis
Autor/in:
Grebe, Ulf
Quelle: Hamburg: disserta Verl., 2013. 171 S.
Inhalt: "Haben Mädchen tatsächlich mehr Mühe mit Mathematik? Vieles scheint dafür zu sprechen: Mädchen schneiden in mathematischen Leistungstests schwächer ab als Jungen. Im Jugendalter belegen sie seltener mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer. Als Erwachsene entscheiden sie sich noch seltener für ein entsprechendes Studium und werden besonders selten Mathematikprofessorinnen. Unter den großen Namen der Mathematikgeschichte sind sie bis heute kaum vertreten. Doch viele Studien nähren auch Zweifel. Demnach gibt es andere wichtige Faktoren als das biologische Geschlecht, die sich auf Interesse, Motivation und Leistung von Jungen und Mädchen unterschiedlich auswirken. Erscheint die Beschäftigung mit Mathematik aus weiblicher Sicht etwa weniger lohnend als aus männlicher Perspektive? Von den Antworten hängt nicht weniger ab als die Qualität von Erziehung und Lehre, die den Auftrag haben, jedem Kind und Jugendlichen gerecht zu werden -ganz gleich welchen Geschlechts. Diese Studie sichtet die Ergebnisse der Geschlechterforschung und wertet sie im Hinblick auf das Feld des Mathematischen aus. Dabei geht es nicht nur um die Überprüfung gängiger Vorurteile anhand aktueller Forschungsbefunde, sondern letzten Endes um die Frage, wie es gelingen kann, dass Mädchen und Jungen ähnlich gerne und mit ähnlichem Erfolg Mathematik lernen." (Verlagsangabe)
Mann und Maschine : eine genealogische Wissenssoziologie des Ingenieurs und der modernen Technikwissenschaften, 1850-1930
Titelübersetzung:Man and machine : a genealogical knowledge sociology of the engineer and modern technical sciences, 1850-1930
Autor/in:
Paulitz, Tanja
Quelle: Bielefeld: transcript Verl. (Science Studies), 2012. 388 S.
Inhalt: "Die Herausbildung der modernen Technikwissenschaften vollzog sich nicht zuletzt auch als ein Diskurs über Männlichkeiten. Dass dieser weitaus brüchiger verlief als gemeinhin angenommen, macht dieses Buch deutlich. In ihrer wissenssoziologischen Analyse rekonstruiert die Autorin unterschiedliche diskursive Praktiken der Vergeschlechtlichung: Diese pendeln zwischen der Neutralisierung des Ingenieurs als 'Vernunftwesen' und der Naturalisierung ursprünglich männlicher Produktivität. Entworfen wird einmal der rationale Maschinenwissenschaftler, ein andermal der begabte 'Mann der Tat' - Männlichkeitsbilder, von denen auch das genuine Grundlagenwissen der Technik, wie die technische Mechanik und die Maschinentheorie, nicht unberührt geblieben sind." (Verlagsangabe)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Monographie
"Ich werd ja doch nur Hausfrau!" : eine Untersuchung aktueller Schulbücher zum Mathematikunterricht nach Geschlechtsrollenstereotype
Titelübersetzung:"I am merely becoming a housewife!" : a study of current textbooks on mathematics
teaching based on gender role stereotypes
Autor/in:
Bal, Mihriban
Quelle: Hamburg: Diplomica Verlag GmbH, 2011. 75 S.
Inhalt: Die Verfasserin fragt zunächst nach der Bedeutung kultureller Geschlechtsrollenstereotype
und gibt einen Überblick zu Geschlechtsrollenstereotypen in Mathematikschulbüchern,
wobei besonders auf die Studie von Susanne Thomas (1999) eingegangen wird. Sie legt
im Folgenden Ergebnisse einer quantitativen Inhaltsanalyse vor, die nach den Themenbereichen
Haushalt, Familie, Beruf, Schule/Wissen/Leistung, Freizeit/Spiel/Hobby und Umgang
mit Geldbeträgen differenziert. Die Verfasserin weist die Fortexistenz von Geschlechtsrollenstereotypen
in den aktuellen Mathematikbüchern nach. Diese impliziten Botschaften in Bezug auf
Vorstellungen über Männer und Frauen explizit zu machen, kann nach Ansicht der Verfasserin
helfen, Geschlechtsrollenstereotype abzubauen. (ICE2)
Inhalt: "In zunehmendem Masse übt die Technik einen weitreichenden, oft genug geradezu umfassenden Einfluss auf das menschliche Leben aus. Um diesen Einfluss in seiner Wirkung auf das Individuum näher kennenzulernen, wurden am Institut für Volkskunde der Universität Hamburg ausführliche lebensgeschichtliche Interviews mit 92 Einzelpersonen geführt. Innerhalb des Dienstleistungssektors der Grossstadt Hamburg wurden zu gleichen Teilen Frauen und Männer aus unterschiedlichsten Berufen befragt. Die Interviewten sind zwischen 1924 und 1983 geboren, so dass Technikbiographien für den Erfahrungszeitraum von 1930 bis 2000 rekonstruiert werden können. Ein vorrangiges Ziel der Auswertungen ist es, die Befragten ausführlich selbst zu Wort kommen zu lassen. Das umfangreiche Interviewmaterial wird in breiter Form dokumentiert, damit die Analyseschritte, die mit ihm und an ihm vollzogen werden, jederzeit nachprüfbar bleiben. Dokumentation und auswertende Analyse sind dabei kontinuierlich miteinander verschränkt. Zugleich wird ein völlig neuer Weg beschritten, indem in einer strengen Abfolge aus sechzehn Kapiteln jeweils themenzentrierte, also nach Themenschwerpunkten geordnete 'Querschnittskapitel' abwechseln mit der 'vertikalen' Rekonstruktion von Einzelbiographien. In den Querschnittskapiteln sind jeweils Abschnitte etwa zum Thema 'Technik als Gewalterfahrung im Zweiten Weltkrieg', 'Umgang mit mobiler Technik', 'Umgang mit Computertechnik' usw. zusammengefasst. In den Vertikalkapiteln werden beispielsweise die Biographien einer Buchhändlerin, einer Haushaltshilfe, eines Organisationsprogrammierers usw. nachgezeichnet, wobei für vier Frauen und vier Männer der Geburtsjahrgänge zwischen 1928 und 1982 detaillierte Technikbiographien entstehen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Monographie
Analyse des technischen und wissenschaftlichen Beitrags von Frauen : Studie im Rahmen der Berichterstattung zur Technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung
Titelübersetzung:Analysis of the technical and scientific contribution by women : study as part of the reporting on Germany's technological efficiency, promoted by the Federal Ministry of Education and Research
Autor/in:
Haller, I.; Vrohlings, M.; Frietsch, Rainer; Grupp, H.
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Berlin (Studien zum deutschen Innovationssystem, Nr. 18-2007), 2007. 67 S.
Inhalt: Die Erwerbsbeteiligung von Frauen ist eine Grundlage für den Wohlstand in Deutschland. Obwohl etwa die Hälfte der Hochschulabsolventen weiblich ist, nimmt der Frauenanteil im Verlauf der wissenschaftlichen Laufbahn kontinuierlich ab. Frauen stellen ein unausgeschöpftes Potenzial an Humankapital dar. Ziel der Studie ist die Erfassung und Beschreibung des technischen und wissenschaftlichen Beitrags von Frauen. Analysiert werden Patentanmeldungen und Publikationen. Insgesamt werden 14 Länder betrachtet: Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Schweden und Großbritannien, Österreich, Australien, Belgien, Schweiz, Dänemark, Irland, Neuseeland und die Vereinigten Staaten. Um die Patentaktivitäten und die Publikationstätigkeit von Frauen empirisch darzustellen, werden drei Indikatoren herangezogen: die Erfinder- bzw. Autorenbeteiligung, die Erfinder- bzw. Autorennennung und der Erfindungs- bzw. Autorenbeitrag. Die Ergebnisse für Deutschland lassen sich wie folgt zusammenfassen: Obwohl deutsche ErfinderInnen und WissenschaftlerInnen sehr erfolgreich sind, ist der Output von Frauen gemessen an den drei Indikatoren verhältnismäßig gering. Sowohl die Patentanmeldungs- als auch Publikationsrecherchen konnten im europäischen Vergleich das bekannte Nord-Süd-Gefälle bestätigen. Italien und Spanien nehmen in beiden Fällen die Spitzenposition ein. Damit hat Deutschland gegenüber den meisten westlichen Industrienationen in dieser Hinsicht einen Rückstand. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern ist für Deutschland allerdings ein steigender Trend zu verzeichnen. (IAB)
Inhalt: Die Studie basiert auf einer dreijährigen ethnografischen Untersuchung an einem Gymnasium einer westdeutschen Großstadt. Die Verfasserin führt in die Zusammenhänge von kulturellen Zuschreibungen und Grenzziehungen zwischen den epistemischen Feldern Physik und Deutsch ein und positioniert sich innerhalb der verschiedenen und interdisziplinären Kulturkonzepte. Im Anschluss daran wird die historische Entwicklung für die beiden konkreten Schulfächer Physik und Deutsch aufgezeigt, welche sich in weiten Teilen an den beschriebenen Taxonomien orientiert. Anschließend werden die relevanten theoretischen Ansätze der Debatte um die Kategorie Geschlecht und Ergebnisse aus vorliegenden Studien (fach-)hochschulischer und schulischer Forschung zum Zusammenspiel von Gender und Disziplinen bzw. Unterrichtsfächern thematisiert. Zentrale Begrifflichkeiten, welche für die dichte Beschreibung der beiden Unterrichtsfächer und ihrer fachkulturellen Besonderheiten herangezogen werden, sind Habitus, Feld und Illusio. Es werden die Positionen der Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums sowie ihrer Lehrenden dargestellt und auf beide Unterrichtsfächer bezogene Vorannahmen, Selbst- und Fremdzuschreibungen sowie die geteilten Denk- und Wahrnehmungsmuster nachgezeichnet. In diesen doxischen Positionierungen der Akteurinnen und Akteure liegt die habituelle Seite der Konstruktionen fachkultureller Felder. Es werden die Besonderheiten des bilingualen Physikunterrichts analysiert und es wird der Frage nachgegangen, inwieweit physikalisch-materielle Ausgestaltungen der Unterrichtsorte in beiden Unterrichtsfächer Schlüsse auf fachkulturelle Spezifika zulassen. Die Räume werden als organisierendes Prinzip des schulischen Mit- und Nebeneinanders untersucht und deren Gestaltungsprinzipien von Seiten der Lehrenden und Lernenden in Physik, Deutsch und fächerübergreifend nachgezeichnet. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst und in einen vergleichenden Rahmen gestellt. (ICG2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Bildung und Erziehung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Monographie
Internetnutzung von Frauen und Männern in Deutschland 2007 : Sonderauswertung Gender & Diversity des (N)ONLINER Atlas 2007
Titelübersetzung:Utilization of the Internet by women and men in Germany in 2007 : special evaluation of gender & diversity by the (N)ONLINER Atlas 2007
Herausgeber/in:
Kampmann, Birgit; Kempf, Ute; Nimke, Manja
Quelle: Bielefeld (Schriftenreihe / Kompetenzzentrum Technik - Diversity - Chancengleichheit e.V., H. 5), 2007. 45 S.
Inhalt: Der Beitrag gibt im Rahmen der Sonderauswertung Gender and Diversity des (N)ONLINER Atlas 2007 einen Überblick über die Online-Entwicklung von Frauen und Männern in den Bundesländern. Erfasst wird die Gruppe von Menschen, die in den nächsten 12 Monaten das Internet nutzen wird. Dazu wurden im Erhebungszeitraum zwischen Januar und April 2007 49.135 Interviews in Haushalten der deutschsprachigen Bevölkerung mit Personen über 14 Jahren durchgeführt. Der Ergebnisse verdeutlichen, dass trotz des kontinuierlichen, quantitativen Anstiegs der Internetnutzung in Deutschland seit 2002 die "klassischen" Merkmale der digitalen Spaltung weiterhin wirksam bleiben und keine qualitative Verbesserung festzustellen ist. Die Mehrheit der Internetnutzenden ist nach wie vor männlich: 53,5 Prozent Männer und 46,5 Prozent Frauen. Die Differenz zu den Männern ist aber erneutgesunken und befindet sich mit 13,3 Prozentpunkten auf dem niedrigstem Niveau seit 2001. Der Bildungsgrad beeinflusst den Online-Anteil immer mehr: Frauen und Männer mit abgeschlossenem Studium legen gegenüber 2006 um einen Prozentpunkt zu und nutzen das Internet mit 81 Prozent weiterhin gleichermaßen. Die Schere zwischen Frauen und Männern ist größer und nimmt tendenziell zu, je geringer der Bildungsgrad ist. Volksschülerinnen ohne Lehre haben zwar die größten Zuwächse gegenüber dem Vorjahr mit 6 Prozentpunkten erzielt, behalten aber zu den Männern mit gleichem Bildungsgrad die größte Differenz mit 24 Prozentpunkten. In fast allen Einkommensgruppen ist der Online-Anteil der Frauen gestiegen. Das Alter hat nach wie vor großen Einfluss auf das Maß der Internetnutzung: Männer wie Frauen über 50 Jahren befinden sich mit ihrem Online-Anteil weiterhin unter der 50-Prozent-Marke. Allerdings ist die Differenz zwischen Frauen und Männern hier am deutlichsten. Das anschließend vorgestellte Schwerpunktthema im Jahr 2007 bildet eine Fünf-Jahres-Bilanz der Online-Entwicklung in den Bundesländern. Ausgehend von der aktuellen Platzierung werden die Fort- oder Rückschritte der Entwicklung seit 2003 markiert. (ICH)