Ziele, Selbstkonzept und Work-Life-Balance bei der längerfristigen Lebensgestaltung : Befunde der Erlanger Längsschnittstudie BELA-E mit Akademikerinnen und Akademikern
Titelübersetzung:Goals, self-concept and work-life balance in longer-term life arrangements : findings from the Erlangen longitudinal study BELA-E with male and female academics
Autor/in:
Abele, Andrea
Quelle: Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie : A & O, Jg. 49 (2005) Nr. 4, S. 176-186
Inhalt: "Work-Life-Balance wird unter der Perspektive längerfristiger Gestaltung von Berufstätigkeit und Privatleben betrachtet. An einer Stichprobe von Akademikerinnen und Akademikern wird längsschnittlich untersucht, ob das geschlechtsrollenbezogene Selbstkonzept (Expressivität und Instrumentalität) und im Alter von 27 bzw. 29 Jahren erhobene persönliche Ziele (Kinderwunsch, Kinderbetreuungswunsch, Ziele zu Work-Life-Balance) vorhersagen können, ob die Befragten im Alter von 34 Jahren Eltern sein werden, wie sie die Kinderbetreuung regeln werden und wie die Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern gestaltet sein wird. Frauen legten in ihren Zielvorstellungen mehr Wert auf eine Balancierung von Arbeit und Privatleben als Männer. In Übereinstimmung mit den Annahmen sagten Kinderwunsch und Expressivität Elternschaft voraus. Persönliche Ziele zu Work-Life-Balance sagten Elternschaft von Frauen und Erwerbstätigkeit von Müttern mit Kindern über 3 Jahren voraus. Die Art der Betreuung von Kleinkindern entsprach bei Vätern in knapp 80 Prozent der Fälle, bei Müttern in nur 44 Prozent der Fälle ihren Zielen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Work-life balance is analyzed from the perspective of the long-term structuring of work and private life. It is tested longitudinally whether personal goals (goals pertaining to parenthood, goals in child-care, work-life goals) and the gender-related self-concept (instrumentality and expressiveness) at age 27 and 29 predict parenthood, how child-care was organized and the employment status of mothers and fathers at age 34 in a sample of highly educated professionals. The data show that women's goals were more oriented towards work-life balance than men's. In support of the hypotheses wish for children and expressiveness predicted parenthood. Personal goals predicted women's parenthood, but not men's. They also predicted mothers' employment status when their children were older than 3 years. Child care of children under 3 years was as planned for almost 80% of the fathers, but only for 44% of the mothers." (author's abstract)
Geschlecht, geschlechtsbezogenes Selbstkonzept und Berufserfolg : Befunde aus einer prospektiven Längsschnittstudie mit Hochschulabsolventinnen und -absolventen
Titelübersetzung:The impact of gender and gender-related self-concept on career success : findings from a prospective study
Autor/in:
Abele, Andrea
Quelle: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Jg. 34 (2003) H. 3, S. 161-172
Inhalt: "Aus dem Modell des doppelten Einflusses von Geschlecht (Abele, 2000a, 2002) werden Hypothesen zu Geschlecht, geschlechtsbezogenem Selbstkonzept und Berufserfolg abgeleitet und in einer prospektiven Längsschnittstudie (BELA-E) getestet. Hochschulabsolventinnen und -absolventen wurden direkt nach ihrem Examen zu ihrer Geschlechtsrollenorientierung (Instrumentalität und Expressivität) sowie zu ihren auf Geschlechtsrollen bezogenen Einstellungen und 18 Monate später zu ihrem bisherigen Berufserfolg (objektives und subjektives Maß) befragt. Hypothesenkonform sagte die Instrumentalität - nicht jedoch die Expressivität - den Berufserfolg voraus. Ebenfalls hypothesenkonform ist der objektive Berufserfolg von Frauen - und hierbei insbesondere von Müttern - unabhängig von Instrumentalität kleiner als der von Männern. Geschlechtsrolleneinstellungen haben keine Auswirkung auf Berufserfolg. Implikationen für das Modell, für die Berufslaufbahnforschung und für die Geschlechterpsychologie werden diskutiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "Hypotheses on the influence of sex and gender-related self-concept on career success are derived from the dual impact model of sex and gender (Abele, 2000a, 2002). They are tested in a prospective longitudinal study with university graduates who filled out questionnaires immediately after their graduation and again 18 months later. The gender-related self-concept was operationalized by gender-role orientation (instrumentality and expressiveness) and by gender-role attitudes. Career success was measured by both an objective and a subjective indicator. Confirming the hypotheses, instrumentality, but not expressiveness, predicted objective and subjective career success for both men and women. Women - especially mothers - were less successful than men. The influences of sex and instrumentality were additive. Gender-role attitudes had no impact. Implications of the findings for career psychology and the psychology of gender are discussed." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Intrinsisch motiviert und verzichtbereit : Determinanten der Promotionsabsicht am Beispiel von Diplomabsolventinnen und -absolventen der Mathematik
Titelübersetzung:Intrinsically motivated and ready to do without : determinants of the intention to do a doctorate, using mathematics graduates as an example
Autor/in:
Abele, Andrea; Krüsken, Jan
Quelle: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Jg. 34 (2003) Nr. 4, S. 205-218
Inhalt: "Determinanten einer Promotionsabsicht und des Wunsches, eine wissenschaftliche Karriere anzustreben, werden bei einer Stichprobe von 610 Diplommathematikerinnen und -mathematikern untersucht. 30 Prozent der Befragten wollen sicher oder sehr wahrscheinlich promovieren, und von diesen strebt etwas mehr als die Hälfte eine wissenschaftliche Laufbahn an. Bei den Promotionswilligen gibt es keine statistisch gesicherten Geschlechtsunterschiede; bei denjenigen, die nicht promovieren wollen, sind sich die befragten Frauen ihrer fehlenden Promotionsabsicht sicherer. Entsprechend den theoretischen Vorhersagen beeinflussen zeitlich zurückliegende Variablen des Elternhauses und der Unterstützung in Kindheit und Jugend den Promotionswunsch indirekt über die schulische Leistung. Studienleistungsparameter (insbesondere Examensnote), positives Erleben des Studiums, Mentoren während dieser Zeit und eine spezifische Ausprägung beruflicher Ziele (hohe Ausprägung beruflicher Ziele, die auf geistiges Wachstum angelegt sind und niedrige Ausprägung beruflicher Ziele, die auf 'Karriere' im engeren Sinn ausgelegt sind) sind direkte Determinanten der Promotionsabsicht. Die Generalisierbarkeit der Befunde auf andere Fachrichtungen und ihre Implikationen für die akademische Berufslaufbahnforschung auch unter geschlechtsvergleichender Perspektive werden diskutiert." (Autorenreferat)
Geschlechterdifferenz in der beruflichen Karriereentwicklung : warum sind Frauen weniger erfolgreich als Männer?
Titelübersetzung:Gender difference in occupational career development : why are women not so successful as men?
Autor/in:
Abele, Andrea
Quelle: Frauen machen Karriere in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik: Chancen nutzen - Barrieren überwinden. Barbara Keller (Hrsg.), Anina Mischau (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Schriften des Heidelberger Instituts für Interdisziplinäre Frauenforschung (HIFI) e.V.), 2002, S. 49-63
Inhalt: Die Autorin berichtet über die Ergebnisse aus zwei Längsschnittstudien, der Studie "Berufliche Laufbahnentwicklung von Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen der Universität Erlangen-Nürnberg" (BELA-E) und der "Mathematikstudie (MATHE). Sie verknüpft dabei eine sozialpsychologische Perspektive mit einem entwicklungspsychologischen Vorgehen und stellt ein sozialkognitives Modell der Lebensplanung in Beruf und Familie vor, in dem der doppelte Einfluss von Geschlecht als sozialer Kategorie (Außenperspektive) und als Teil des Selbstkonzeptes von Personen (Innenperspektive) untersucht wird. Hypothesen, die aus diesem Modell abgeleitet werden können, beziehen sich auf die Auswirkungen des geschlechtsbezogenen Selbstkonzepts, auf berufsbezogene Erwartungen, Ziele und Handlungen, auf die Bedeutung allgemein gesellschaftlicher und individueller Erwartungen und Einstellungen über die Rollen von Frauen und Männern sowie auf potenziell geschlechtsspezifisch unterschiedliche Standards zur Bewertung von Berufserfolg. Die im vorliegenden Beitrag zusammengefassten Ergebnisse der Forschungsprojekte zum Berufseinstieg von AkademikerInnen zeigen, dass Mutterschaft zwar hinderlich ist, dass aber auch kinderlose Frauen im Karriereverlauf nicht mit Männern gleichziehen. Die Autorin stellt fest, dass "viele für sich genommene sehr kleine Aspekte sich über die Zeit summieren, um dann die Geschlechterdifferenz in Führungspositionen zu bewirken". (ICI2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtsrollen, Geschlechtsrollenorientierungen und Geschlechterstereotype im Wandel
Titelübersetzung:Changing gender roles, gender role orientations and gender stereotypes
Autor/in:
Abele, Andrea
Quelle: Das Generationenverhältnis: über das Zusammenleben in Familie und Gesellschaft. Eckart Liebau (Hrsg.). Weinheim: Juventa Verl. (Beiträge zur pädagogischen Grundlagenforschung), 1997, S. 123-139
Inhalt: Zunächst definiert die Verfasserin die Begriffe Geschlecht, Geschlechtsrolle, Geschlechterstereotyp und Geschlechtsrollenorientierung. Anschließend werden Wandel und Konstanz in den Geschlechtsrollen untersucht. Hierzu werden Daten zum generativen Verhalten, zur Bildungsbeteiligung und zur Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern untersucht. Es zeigt sich insbesondere bei drei Bereichen eine Veränderung der weiblichen Geschlechtsrolle: geringere Kinderzahl, wesentlich bessere Bildung sowie Berufstätigkeit außer Haus. Eine partielle Veränderung der männlichen Geschlechtsrolle wird an der gestiegenen Bedeutung des Vaters in der Kindererziehung festgemacht. Dann wertet die Autorin Befragungsergebnisse aus, die sich mit den Themen Gleichberechtigung, Berufstätigkeit von Frauen und Männern, Beruf und Familie sowie Geschlechtsrolleneinstellungen allgemein beschäftigen. Hier werden verschiedene Geschlechterstereotypen herausgearbeitet. Abschließend wird der Zusammenhang zwischen Geschlechterstereotypen und Selbstbeschreibungen im Sinne von Geschlechtsrollenorientierungen analysiert.(ICE)
Schlagwörter:sozialer Wandel; Kinderzahl; Geschlechtsrolle; Rollenwandel; Bildung; Erwerbstätigkeit; Weiblichkeit; Männlichkeit; Familie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Karriereorientierungen angehender Akademikerinnen und Akademiker
Titelübersetzung:Career orientations of budding male and female academics
Autor/in:
Abele, Andrea
Quelle: Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung, Bd. 25), 1994. 140 S.
Inhalt: "Im Buch wird über eine empirische Studie mit nahezu 1000 Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen an zwei Universitäten in den alten und in den neuen Bundesländern zum Thema 'berufliche Karriereorientierungen' bzw. 'Karrieremotivation' berichtet. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob es - wie immer wieder behauptet - geschlechtsspezifische Unterschiede in der Karriereorientierung gibt. Die vielfältigen Befunde der geschlechtsvergleichenden Auswertung zeigen sehr deutlich, daß die soziale Geschlechtsrollenorientierung einer Person eine wesentlich wichtigere Determinante der beruflichen Karriereorientierung darstellt als das Geschlecht selbst. Mit den vier hier unterschiedenen Geschlechtsrollen'typen' ('maskuliner', 'femininer', 'androgyner' und 'indifferenter' Typus) gehen unabhängig vom Geschlecht je spezifische berufliche Karrierorientierungen einher. Eine Vielzahl älterer Annahmen und Befunde zu geschlechtsspezifischen Ausprägungen z.B. der Leistungsmotivation muß anhand der vorliegenden Daten revidiert bzw. als zeitabhängig betrachtet werden. Ebenfalls im Gegensatz zu manchen älteren konflikttheoretischen Annahmen ist die 'familiale Orientierung' einer Person per se kein Hinderungsgrund für hohe berufliche Motivation." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Akademiker; Karriere; Berufserfolg; Leistungsorientierung; Student; Berufsorientierung; Geschlechtsrolle; Akademikerin; alte Bundesländer; neue Bundesländer
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf