Gleichstellungspolitik im Kontext neuer Governance an Universitäten : Praxis der Gleichstellungsakteur_innen an den Universitäten und für die Politik - Grundlegende Studie
Autor/in:
Erbe, Birgit
Quelle: Springer, 2022.
Inhalt: Das Buch widmet sich den immensen Herausforderungen, die an die Gleichstellungspolitik an Hochschulen gestellt werden, und stützt sich dabei auf Ansätze der Governance-, Organisations- und Geschlechterforschung. Mit der Hochschulreform seit Ende der 1990er Jahre sollte das ‚Steuerungsproblem‘ des Hochschulbereichs mit neuen, vom New Public Management geprägten Formen der Governance gelöst werden. Da das Steuerungsproblem auch auf die Hochschulgleichstellungspolitik zutrifft, sind die beiden zentralen Fragen der Untersuchung: Wo liegen die Chancen und Grenzen der veränderten Governance-Strukturen für Gleichstellungspolitik? Was bedeuten sie für die Praxis der Gleichstellungsakteur_innen an den Universitäten und für die Politik? Anhand von vier kontrastierenden Organisationsfallstudien wird nachvollzogen, wie es den untersuchten Universitäten trotz schwieriger Rahmenbedingungen gelingt, längerfristige gleichstellungspolitische Veränderungen innerhalb ihrer Organisationen zu realisieren und welche Faktoren dafür ausschlaggebend sind
Schlagwörter:equality work; Geschlechterforschung; Gleichstellung; Gleichstellungspolitik; Governance; Governance-Ansatz; Hochschulpolitik; new public management; Organisationsforschung
CEWS Kategorie:Hochschulen, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Exzellent und geschlechtergerecht? : Universitäre Strategien zur gleichstellungspolitischen Einbindung der akademischen Profession
Autor/in:
Erbe, Birgit
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, 42 (2020) 4, S 70–81
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit zwei widersprüchlichen Konzepten über das Verhältnis von Geschlecht und Exzellenz und wie diese auf Universitätsebene verhandelt werden: zum einen dem Ansatz einer „inklusiven Exzellenz“, der aus Sicht der Politik von den Universitäten als Gleichstellungsstrategie verfolgt werden soll, und zum anderen der Annahme, welche von einer Mehrheit in der Wissenschaft vertreten wird, dass die Gleichstellung der Geschlechter dem Ziel wissenschaftlicher Exzellenz entgegenstünde. Anhand dreier Fallstudien deutscher Universitäten zeigt der Artikel, ob und wie es den jeweiligen Hochschulleitungen gelingt, die Hochschullehrenden als akademische Profession für die Verwirklichung gleichstellungspolitischer Ziele zu gewinnen. Dabei wird deutlich, wie sehr der Verhandlungserfolg der Hochschulleitung von externem Gleichstellungsdruck abhängt, wie er durch die Exzellenzinitiative oder die Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der DFG aufgebaut wurde. Der Artikel gibt zugleich Hinweise, wie die gleichstellungspolitische Governance verbessert werden kann.
Quelle: Leverkusen: Barbara Budrich, 2015, 1. Aufl. 290 S
Inhalt: Welche innovativen Ansätze können genutzt werden, um die Gleichstellung an Hochschulen voranzutreiben? Auf der Basis der Forschungsergebnisse von „EQUISTU“ werden im Buch Ansätze für eine gleichstellungsorientierte Hochschulsteuerung vorgestellt. Sie sollen mittelfristig zur Integration von Gleichstellungsagenden in die Organisationsstrukturen beitragen und sind langfristig darauf ausgerichtet, ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis auf allen Ebenen der Hochschule zu befördern.
Das Forschungsprojekt „Equality Implementation Standards for Universities“ (EQUISTU) untersuchte innovative Ansätze einer gleichstellungsorientieren Hochschulsteuerung. Die Untersuchung konzentriert sich auf drei Steuerungsbereiche: die Haushaltsteuerung, das Qualitätsmanagement und das Controlling. Die Ergebnisse beruhen auf Fallstudien an 13 Hochschulen und einer quantitativen Befragung aller bundesdeutschen Fachhochschulen und Universitäten.
Die quantitativen Ergebnisse verweisen auf einen gestiegenen Stellenwert von Gleichstellungsaufgaben im Hochschulmanagement: Dieser zeigt sich beispielsweise anhand der Einrichtung von Organisationseinheiten für Gleichstellung und der Übernahme von Gleichstellungsaufgaben in einem Vizepräsidium, aber auch durch den Ausbau der Gleichstellungsbüros.
Die qualitativen Ergebnisse verdeutlichen, dass einige Hochschulen bereits über einen hohen Standard der Integration von Gleichstellungsaufgaben in das Hochschulmanagement verfügen.
Gleichstellungsziele sind mittlerweile in den internen Zielvereinbarungen sowie in den Mittelverteilungssystemen integriert und werden von der Hochschulleitung in die Fakultäten kommuniziert. Die Hochschulleitung übernimmt dabei die wichtige Aufgabe, Genderexpertise einzubinden und eine Balance herzustellen, zwischen den inhaltlichen Vorgaben, die sie aufgrund externer Vereinbarungen zu erfüllen hat, und der Berücksichtigung der Interessen der Fakultäten, die auf externe Einmischung eher mit Abwehr reagieren. Die unterschiedlichen Implementierungsstrategien werden in den Kooperationsbeziehungen der beteiligten Akteur/-innen sichtbar: Hier konnten fünf Steuerungstypen identifiziert werden. Sie veranschaulichen, wie unterschiedlich der Prozess des Gender Mainstreamings gestaltet werden kann.
Die Ergebnisse bestätigen außerdem, dass externer Druck einen positiven Einfluss hat auf die Integration von Gleichstellungsagenden in das Hochschulmanagement. Damit sich diese Entwicklung fortsetzen kann, ist es nötig, die Verankerung von Genderexpertise in allen internen steuerungsrelevanten Organisationsaufgaben weiterhin sicher zu stellen.
Quelle: Frauenakademie München e.V.; Sozialforschungsstelle Dortmund (sfs); München, Dortmund, 2014. 112 S
Inhalt: Im EQUISTU-Praxishandbuch wird eine breite Auswahl vielversprechender Ansätze gleichstellungsorientierter Steuerungskonzepte, -strategien und -instrumente vorgestellt. Geschlechtersensibles Qualitätsmanagement, Gleichstellungs-Controlling und gleichstellungsorientierte Haushaltssteuerung sind systematisch, übersichtlich, knapp und praxisbezogen dargestellt. Es soll den verschiedenen Akteur/-innen an Hochschulen einen Überblick über Steuerungsverfahren geben, Anknüpfungspunkte für Gleichstellungsthemen aufzeigen, Handlungsoptionen vorstellen und Anregungen für die praktische Umsetzung bieten.
Neue Hochschulsteuerung und Gleichstellung : die strategische Neuausrichtung und strukturelle Verankerung von Gleichstellungsarbeit an Hochschulen
Titelübersetzung:New university management and affirmative action : strategic realignment and structural anchoring of gender equality work at universities
Quelle: Gleichstellungsarbeit an Hochschulen: neue Strukturen - neue Kompetenzen. Andrea Löther (Hrsg.), Lina Vollmer (Hrsg.). Opladen: B. Budrich (cews.Beiträge Frauen in Wissenschaft und Forschung), 2014, S. 57-73
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Hochschullehrer; Hochschullehrerin; Gleichstellung; Organisationsentwicklung; Bestandsaufnahme; Wettbewerbsfähigkeit; Lehre; Verwaltung; Karriere
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Hochschulen, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
Quelle: Frauenakademie München e.V. -FAM-; München, 2008. 136 S.
Inhalt: Der Forschungsbericht informiert über den Verlauf und die Ergebnisse einer EU-Vergleichsstudie zur Anwendung des Gender Budgeting an Hochschulen. Mit dem Begriff Gender Budgeting wird die geschlechtsdifferenzierte Analyse der öffentlichen Haushalte bezeichnet. Gender Budgeting umfasst - im Rahmen der Strategie des Gender Mainstreaming (GM)- ein Bündel von Instrumenten, mit denen der Haushalt auf seine Wirkungen für die Gleichstellung zwischen den Geschlechtern hin überprüft werden kann. In das Thema einführend, wird im ersten Schritt zunächst die Anwendung von Gender Budgeting in der Wissenschaft beschrieben und das EU-Projekt in seiner Grundstruktur vorgestellt. Der zweite Schritt informiert sodann über gegenwärtige Trends und die Rahmenbedingungen an den Universitäten. Der dritte Schritt umfasst einen Vergleich der Situation von weiblichen und männlichen WissenschaftlerInnen in Österreich, Deutschland und Polen sowie an den drei teilnehmenden Universitäten. Thema des vierten Schrittes sind schließlich die Finanzierungssysteme der Hochschulen in den drei Ländern bzw. das Budgeting Set-up sowie der Budgeting-Prozess an den drei ausgewählten Universitäten der Untersuchung. Auf dieser Grundlage liefert der fünfte Schritt die Instrumente des Gender Budgeting und nennt dienliche Indikatoren, während der sechste Schritt Gelegenheiten sowie Hürden bei der Implementierung von Gender Budgeting aufführt. Abschließend formulieren die Autoren Empfehlungen für die Durchführung von Gender Budgeting an die Adresse der Hochschulen, Regierungen und der EU. (ICG2)
Gender Budgeting - Verteilungsfragen neu gestellt in der Haushaltspolitik : Grundlagen, Instrumente, Herausforderungen
Titelübersetzung:Gender budgeting - new distribution questions in budgetary policy : principles, instruments, challenges
Autor/in:
Erbe, Birgit
Quelle: Gender Mainstreaming: Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente. Michael Meuser (Hrsg.), Claudia Neusüß (Hrsg.). Bonn (Schriftenreihe / Bundeszentrale für politische Bildung), 2004, S. 291-305
Inhalt: "Ein Instrument, dem in der öffentlichen Diskussion zunehmend Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist das Instrument des Gender Budgeting. Die Autorin stellt heraus, dass die Umsetzung eines konsequenten Gender Mainstreaming immer auch mit der Frage finanzieller Ressourcenverteilung gekoppelt ist. Die Grundannahme des Gender Budgeting besteht darin, dass (öffentliche) Haushalte nicht geschlechtsneutral sind, 'sondern sich haushaltspolitische Entscheidungen auf unterschiedliche Gruppen von Frauen und Männern ungleich auswirken'. Gender Budgeting biete ein geeignetes Analyseverfahren, um diese Wirkungszusammenhänge aufzuzeigen und, verbunden mit dem Ziel geschlechtergerechte Verhältnisse herzustellen, entsprechend gegensteuern zu können. Die Autorin fragt danach, wo Veränderungen nötig sind, um zu geschlechtergerechten Ergebnissen zu kommen. Zwar stehe Deutschland in der Umsetzung insgesamt noch ganz am Anfang, dennoch lassen sich sinnvolle Anknüpfungspunkte zum Beispiel bei der Verwaltungsreform finden, insbesondere bei den im Vordergrund stehenden Kriterien der Kunden- und Kundinnenorientierung und der Qualitätssicherung." (Textauszug)
Quelle: Hamburg: Argument-Verl. (Argument Sonderband. Neue Folge, 289), 2002, 1. Aufl.. 184 S.
Inhalt: Ist die Europäische Union eine Streiterin für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen geworden oder bestehen diesbezüglich aus Frauensicht noch gravierende Mängel am europäischen Integrationsprozess? Zwar schreibt der Vertrag von Amsterdam das Gender Mainstreaming fest und fordert, dass Gleichstellungspolitik zum Querschnittsthema in allen Politikbereichen werden sollte, doch ist es tatsächlich zu einer stärkeren praktischen Mitwirkung der Frauen an der Gestaltung Europas gekommen? Diese Textsammlung soll Einblick in zentrale Politikbereiche der EU ermöglichen, die hinsichtlich ihrer Bedeutung für Frauen überprüft werden. Der Blick geht auch über die EU-Grenzen hinaus und streift insbesondere die Länder, die ihr beitreten wollen. Das Buch stützt sich auf Themen und Fragestellungen einer Reihe, die der Arbeitskreis Frauenpolitische Bildung im Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung von 1999 bis 2000 durchgeführt hat. Es soll 'Interesse an Europa wecken und zur Einmischung auf allen Ebenen und in allen Politikfeldern ermuntern.' Denn: 'Das 'Europäische Haus' ist nach wie vor eine Baustelle, die eine deutliche feministische Handschrift braucht, soll es für Frauen mehr als nur eine zugige Behausung sein.' (5) Inhaltsverzeichnis: Birgit Erbe: Anpassung oder Emanzipation der Frauen? Die Gleichstellungspolitik der Europäischen Union (11-30); Claudia Dunst: 'Gender Mainstreaming' - das bessere Rezept für Chancengleichheit?! (31-50); Merle Bilinski / Christel Degen: Europäische Beschäftigungsstrategien im Spannungsfeld nationaler Umsetzung (51-67); Susanne Schunter-Kleemann: Die Wirtschafts- und Finanzpolitik der EU unter die feministische Lupe genommen (69-92); Henriette Meseke: Beim Geld hört die Gleichstellung auf! Die Strukturpolitik der Europäischen Union (93-112); Kadriye Aydin: EU-Bürgerschaft - (k)ein Thema für Migrantinnen? (113-128); Elisabeth Schroedter: Gender-Perspektiven im Erweiterungsprozess (129-144); Tanja Berger / Marina Beyer-Grasse: Wie viele Spinnen braucht ein Netz? Frauennetzwerke in Theorie und Praxis (145-156); Birgit Erbe: Auf dem Weg zu einem gerechten und demokratisch verfassten Europa? Die Europäische Verfassungsdebatte (157-177). (ZPol, NOMOS)