Inhalt: Mit der sozialen Kategorie Geschlecht entwickeln Frauenforscherinnen die Möglichkeit, Frauen und Männer als gesellschaftliche Gruppe und in ihren historischen Konstellationen wie sozialen Verhältnissen sichtbar zu machen. Die wissenschaftliche Arbeit, die Frauen in den letzten 10 Jahren innerhalb und ausserhalb der Universität leisteten, steht in eklatantem Mißverhältnis zu den zur Verfügung stehenden Räumen, Ressourcen, Geldern und Instanzen. Die Autorin fordert Forschungskapazitäten, Räume und Gelder, um in allen Bereichen der Sozialwissenschaften Schwerpunkte feministischer Theoretisierung aufzubauen. (MS2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Probleme einer feministischen Theorie und Empirie in den Sozialwissenschaften
Titelübersetzung:Problems of a feminist theory and empirics in social sciences
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Methoden in der Frauenforschung: Symposium an der Freien Universität Berlin vom 30.11. - 2.12.1983. Symposium "Methoden in der Frauenforschung"; Frankfurt am Main: R. G. Fischer, 1984
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit den Problemen einer feministischen Frauenforschung. Den Ausgangspunkt bildet eine kurze Skizzierung allgemeiner Problemfelder jeder Wissenschaft in emanzipatorischer Absicht (Theorie-Praxis, Subjekt-Objekt, Verarbeitung gesellschaftlicher Widersprüche). Darüber hinausgehend werden die spezifischen Probleme einer feministischen Wissenschaft aufgegriffen, die sich schon darin zeigen, daß eine weitgehende Ausblendung weiblicher Realitäten aus dem wissenschaftlichen und geschichtlichen Bewußtsein stattgefunden hat, was den Zugang zu frauenspezifischen Problemen und deren Verarbeitung deutlich erschwert. Auf dem Hintergrund der These, daß Frauen zwei Herrschaftsformen unterliegen (patriarchalischer und gesellschaftlicher), wird herausgearbeitet, daß besondere Formen der Selbstreflexion nötig sind, die einerseits die Forscherin und ihre gesellschaftliche Eingebundenheit berücksichtigen müssen, es andererseits erforderlich machen, die Widersprüche in den Entwicklungsmustern von weiblichen Realitäten differenzierend auf unterschiedliche Herrschaftstypen zurückzubeziehen. (MB)