Arbeit und Liebe: Wie die soziale Organisation der Geschlechterverhältnisse in beiden Bereichen zu Machtunterschieden zwischen Frauen und Männern führt
Titelübersetzung:Work and love: how the social organisation of gender relations in both areas leads to unequal power between women and men
Autor/in:
Kupfer, Antonia
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 1, S 103-117
Inhalt: "Gegenstand dieses Beitrags ist die soziale Organisation der Geschlechterverhältnisse als Hierarchie zwischen Männern und Frauen vorwiegend in westlichen Ländern. Auf der Grundlage eines dualisierenden Denkmodells werden Frauen von Männern instrumentalisiert, ausgegrenzt und diskriminiert. Im Bereich der Arbeit manifestiert sich das in einer geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung, der Vergeschlechtlichung von Tätigkeiten und Berufen, einer gläsernen Decke für Frauen in höheren Erwerbspositionen und dem Gender Pay Gap. Die Ungleichverteilung der Reproduktionsarbeit bildet das Fundament für eine geschlechtsspezifische Anerkennungsstruktur, die Frauen auf den Bereich der Liebesbeziehungen als einen zentralen Ort der Herstellung ihres Selbstbildes verweist, während Männer dieses stärker in der Öffentlichkeit generieren. In Liebesbeziehungen dominiert das Ideal der Autonomie, welche Männer vor dem Hintergrund ihrer geringeren Belastung mit Reproduktionsarbeiten bevorzugt. Feministische Politikwissenschaft sollte weiterhin dualistische Denkmodelle hinterfragen und feministische Politik sollte geschlechtsspezifische Arbeitsteilung abbauen, um Machtunterschiede und soziale Ungleichheit zwischen Frauen und Männern zu beenden." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper deals with the social organization of gender relations as hierarchies between men and women mainly in western countries. Based on a dualistic model of thinking, women are instrumentalized, excluded and discriminated by men. In the area of work this is manifested in labour divisions between men and women, in gendered occupations and activities, a glass ceiling for women to prevent them moving into upper employment positions and the gender pay gap. Unequal distribution of reproductive and care labour is fundamental for gender specific structure of recognition that refers women more strongly to love relations as a place to generate self-perception, while men are more referred to the public as a space for self-perception. In love relations, the modern ideal of autonomy privileges men on the premise of their lower involvement in reproductive labour. Feminist political sciences should continue to question dualistic models of thinking and feminist politics should reduce gender specific labour divisions to end unequal power relations and social inequality between men and women." (author's abstract)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; gender relations; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Chancengleichheit; equal opportunity; Rollenbild; role image; Macht; power
Ein- und Ausschlüsse durch Arbeits- und Sozialpolitik: das Normalarbeitsverhältnis als vergeschlechtlichtes Macht und Herrschaftsverhältnis
Titelübersetzung:In- and exclusion processes through labour market and social policy: theorizing power and dominance in the standard employment relationship
Autor/in:
Lepperhoff, Julia; Scheele, Alexandra
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 1, S 88-102
Inhalt: "Ausgehend von der hohen Bedeutung von Erwerbsarbeit als Medium der Vergesellschaftung wird in dem Beitrag das sogenannte Normalarbeitsverhältnis, das Normalität und Norm von Erwerbsarbeit in Deutschland abbildet, problematisiert. Mit Bezug auf drei unterschiedliche feministische Machtkonzeptionen wird diese arbeits- und sozialpolitisch zentrale Institution als Macht- und Herrschaftsverhältnis theoretisiert und gezeigt, dass diese den Ausschluss von Frauen geradezu voraussetzt, Geschlechterungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt und in der sozialen Sicherung zementiert und damit in letzter Konsequenz ein Wandel in den Geschlechterverhältnissen und eine egalitäre gesellschaftliche Teilhabe von Frauen und Männern verhindert. Auf den Spuren eines neuen Normalarbeitsverhältnisses wird schließlich der Ansatz soziabler Arbeit, der Erwerbsarbeit in ihrem gesellschaftlichen Kontext begreift, als neues Leitbild konturiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "Based on the great importance of gainful employment as a medium of socialization, this article analyses the so-called standard employment relationship, which represents the normality and norm of gainful employment in Germany. With regard to three different feminist power contexts, this core labour and social policy institution is theorized as a power and domination relationship that virtually requires the exclusion of women, makes gender inequalities within the labour market and in regards to social security permanent, and that ultimately prevents changes in gender relations. The article further argues that the institution thereby acts as a barrier for an egalitarian social participation of women and men. In order to develop a framework for a new standard employment relationship, the authors outline a new concept for conceptualizing employment. This concept comprehends employment in its social context and as a result provides a basis for gender equality." (author's abstract)
Schlagwörter:Erwerbsarbeit; gainful work; Normalarbeitsverhältnis; standard employment relationship; prekäre Beschäftigung; precarious employment; woman; soziale Ungleichheit; social inequality; Geschlechterverhältnis; gender relations; Macht; power; Gleichstellung; affirmative action; gender-specific factors; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; soziale Sicherung; social security; Emanzipation; emancipation; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen
Titelübersetzung:Ta(l)king Care: Subsidiarity and Discourse
Autor/in:
Stiegler, Michael; Schönwälder-Kunze, Tatjana
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 2, S 19-33
Inhalt: "Der Beitrag skizziert die Breite, aber auch die Funktionalität der Verwendung von 'Care' im deutschsprachigen Raum, um diese diskurskritisch zu analysieren. Wir stellen die Frage, wie subsidiär der 'Care'-Diskurs selbst ist, um darauf aufmerksam zu machen, dass zum einen eines der impliziten, hegemonialen Denkmuster des Care-Diskurses u.a. darin besteht, 'Care' trotz seiner vielfältigen Erscheinungsformen auf (tauschökonomische) Reziprozität zu reduzieren. Zum anderen werden analoge Verschiebungen in Bezug auf das Prädikat 'sozialinvestiv' und die Funktion von 'Care' im sozialphilosophischen Zusammenhang gezeigt, wo 'Care' eine komplementäre, aber untergeordnete Funktion in Gerechtigkeitskonzeptionen zugeschrieben wird. Abschließend plädieren wir dafür, 'Care' begrifflich so zu erweitern, dass seine Bedeutung über das tauschökonomische Paradigma hinausweisen kann." (Autorenreferat)
Inhalt: "The paper outlines the breadth and also the functionality of the use of 'care' in the German-speaking world to analyze this discourse critically. We raise the question of how subsidiary the 'care' discourse itself is and draw attention to, on the one hand, the implicit, hegemonic patterns of care discourses to reduce 'care', despite its various appearances, to exchange-economic reciprocity. On the other hand, we reveal similar shifts of the predicate 'social investment' and the function of 'care' in the social-philosophical context, where 'care' is attributed a complementary, but subordinate, function in justice concepts. In conclusion, we advocate that 'care' be conceptually extended so that its meaning can go beyond the exchange-economic paradigm." (author's abstract)
Schlagwörter:Pflege; caregiving; Fürsorge; welfare care; Arbeitsschutz; occupational safety; Medizinethik; medical ethics; Diskurs; discourse; deutscher Sprachraum; German-speaking area; Sozialpolitik; social policy; Sozialarbeit; social work; Gerechtigkeit; justice; Moderne; modernity; gender-specific factors; Feminismus; feminism; Care
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Philosophie, Theologie, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen
Pflegekarenz und Pflegeteilzeit in Österreich: eine Neuausrichtung im Langzeitpflegeregime? Folgen, Potenziale und Grenzen einer Maßnahme zur 'Vereinbarkeit' von Erwerbsarbeit und Care
Titelübersetzung:Care leave in Austria: a new direction in the long-term care regime? Implications, potentials, and limitations of a measure for 'reconciling' employment and care work
Autor/in:
Mairhuber, Ingrid; Sardadvar, Karin
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 2, S 47-61
Inhalt: "2014 wurde mit der Einführung einer bezahlten Pflegekarenz/-teilzeit in Österreich erstmals eine Maßnahme beschlossen, die explizit auf die Förderung einer parallelen Vereinbarkeit bzw. eines nur kurzen Ausstiegs aus der Erwerbstätigkeit aufgrund von Angehörigenpflege abzielt. Angesichts der rezenten Einführung liegen bislang noch kaum Befunde zu Nutzung und Implikationen dieser Maßnahme vor. Im vorliegenden Beitrag liefern wir eine erste vertiefende Untersuchung der Pflegekarenz/-teilzeit. Dabei führen wir zwei Analyseperspektiven zusammen: zum einen eine politikwissenschaftliche Analyse zum Design der Maßnahme sowie ihrer widersprüchlichen Einbettung in das österreichische Langzeitpflegeregime, zum anderen Ergebnisse qualitativer empirischer Fallstudien mit pflegenden Angehörigen." (Autorenreferat)
Inhalt: "In 2014, Austria implemented a paid care leave with full-time or part-time option. It is the first measure that explicitly aims at enhancing a parallel combination of employment and informal family care. As it was introduced only recently, there are so far hardly any findings on how this measure is being used and what using it implies for employed family carers. In this article, we present an initial empirical investigation of the paidcare leave. We do so by integrating two perspectives of analysis: For one thing, a policy-oriented analysis on the design of the measure and the contradictive ways in which it is embedded in the Austrian long-term care regime. For another, findings of qualitative empirical case studies with informal family carers." (author's abstract)
Schlagwörter:häusliche Pflege; home care; Betreuung; care; Familienangehöriger; family member; Familie-Beruf; work-family balance; gender-specific factors; Österreich; Austria
Who Cares? Strukturelle Ungleichheiten in den Arbeits- und Berufsbedingungen der Pflege - empirische Ergebnisse zu den Deutungs- und Bewältigungsmustern von Pflegekräften
Titelübersetzung:Who Cares? Structural inequalities in working and professional conditions of nursing - patterns of expression and coping by nurses
Autor/in:
Schmidt, Katja
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 2, S 89-101
Inhalt: "Angesichts vielfältiger gesellschaftlicher und wohlfahrtsstaatlicher Transformationsprozesse werden die Fragen nach den Bedingungen und Möglichkeiten von Pflegearbeit immer wichtiger. Anhand der gegenwärtigen Arbeits- und Berufsbedingungen von Pflegekräften werden nicht nur strukturelle Ungleichheitsfaktoren sichtbar, sondern aktuelle Krisendynamiken geschlechtlicher Arbeitsteilung verdeutlicht. Die Arbeitsfelder Pflege und Gesundheit zeichnen sich durch unterschiedliche institutionelle, gesetzliche und berufshistorische Rahmenbedingungen aus. Jedoch unterliegen beide Bereiche der öffentlichen Daseinsfürsorge einer zunehmenden Steuerung als Dienstleistungsökonomie. Gleichzeitig sind die Mitwirkungsmöglichkeiten der Berufsgruppe(n) z.B. zur gesetzlichen Normgebung gering. Im Rahmen des Forschungsverbundes ForGenderCare wurden im Teilprojekt 'Arbeitsbedingungen und Interessenvertretung von Pflegekräften in Bayern' leitfadengestützte Interviews mit Altenpflege- sowie mit Gesundheits- und Krankenpflegefachkräften geführt. Zentral waren hierbei die Fragen nach alltäglicher Bewältigung sowie begünstigenden und hemmenden Faktoren einer widerständigen Praxis und Kollektivierung in Abhängigkeit der unterschiedlichen Berufsgruppen. Der Beitrag beleuchtet die strukturellen Ungleichheiten hinsichtlich AkteurInnen und Institutionen im Arbeitsfeld Pflege und Gesundheit. Diese lassen sich anhand der familialistisch geprägten, kommodifizierten Daseinsfürsorge und Stärkung definitionsmächtiger Kosten- und Leistungsträger aufzeigen. Darüber hinaus und auf Grundlage erster empirischer Daten werden die Deutungs- und Bewältigungsmuster der Pflegekräfte kritisch beleuchtet und in einen bewegungstheoretischen Kontext gesetzt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Considering the diverse social and welfare state transformation processes, questions about the conditions and possibilities of care work are becoming more and more important. The current conditions for the labor and profession of care workers point out structural factors of inequality. Furthermore, they clarify dynamics in the crises of the gender-specific division of labor. The two fields of work - elderly care and health care - are characterized by different framework conditions according to their institutions, related laws and the history of the professions. However, both fields of public welfare have become increasingly subject to the service economy. At the same time, the possibilities for involvement of the professional groups, for example in the legislative process, are marginal. Within the research group ForGenderCare, the subproject 'Working conditions and representation of interests of nurses in Bavaria' conducted guided interviews with nurses for the elderly, health workers and nurses. Essential were questions about coping with everyday problems and challenges as well as favoring and inhibiting factors of a contradictory practice and collectivization depending on the different professional groups. The paper examines the structural inequalities with regard to actors and institutions in the field of elderly care and health care. These can be identified by means of family-oriented, commoditized welfare and the strengthening of determining sponsors and funding agencies. In addition, and on the basis of the first empirical data, the patterns of expression and coping of nurses are critically examined and placed in a movement theory context." (author's abstract)
Schlagwörter:Pflege; caregiving; Arbeitsbedingungen; working conditions; Ungleichheit; inequality; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Dienstleistungsarbeit; service work; Pflegeberuf; nursing occupation; Interessenvertretung; representation of interests; Altenpflege; nursing care for the elderly; Krankenpflege; nursing; Gesundheitspolitik; health policy; Arbeitspolitik; labor policy; Prekarisierung; precariousness; Bayern; Bavaria; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 2, S 64-77
Inhalt: Abels und Mushaben (2012) argumentieren, dass in der Europäischen Union ein doppeltes Demokratiedefizit bezogen auf Geschlecht existiert: Frauen seien in den EU-Institutionen unterrepräsentiert und der EU-Politik fehle es insgesamt an einer Geschlechterperspektive. Dieser Beitrag trägt mit einem spezifischen Fokus auf Klimapolitik zu dieser Forschungsperspektive bei. Die EU ist eine wichtige Konstrukteurin des internationalen Klimaregimes und sie hat sich gleichzeitig verpflichtet, Gender Mainstreaming umzusetzen. Darüber hinaus sind in Europa geschlechtsspezifische Unterschiede bezogen auf das Verhalten zum und Ansichten über den Klimawandel dokumentiert. Dieser Artikel untersucht, wie relevant das doppelte Demokratiedefizit in der EU Klimapolitik ist. Wir stellen die Anteile der Expertinnen und Experten bei den zuständigen Referaten für Klimapolitik in der Europäischen Kommission dar und zeigen mit Dokumentenanalysen und Interviews mit politischen Entscheidungsträger*innen, dass geschlechtsspezifische Aspekte in den EU Klimadokumenten nicht enthalten sind. Mittels feministischem Institutionalismus kommen wir zu dem Ergebnis, dass die bestehenden geschlechtsspezifischen Machtverhältnisse innerhalb der Kommission die erforschten Klimaeinheiten beeinflussen und diese männlich konnotierte institutionelle Praktiken reproduzieren. (Autorenreferat)
Inhalt: Abels and Mushaben (2012) argue that there is a double democratic deficit in the European Union regarding gender: women are underrepresented within the EU institutions and gender awareness is lacking in EU policymaking. This article contributes to this scholarship with a specific focus on the climate domain. The EU is an important constructor of the international climate regime and the Union is committed to gender mainstream all its policies and processes. Furthermore, there are documented gender differences in Europe regarding behaviour and views on climate change. This article investigates the relevance of the double democratic deficit for the EU´s climate policymaking. We map the representation of female and male experts at the European Commission´s climate units and search for gender recognition in the EU´s climate documents. There we discover silence regarding gender, confirmed through interviews with policy-makers. Using feminist institutionalism we conclude that existing gender power relations within the Commission affect the explored climate units, which reproduce masculine institutional practices. (author's abstract)
Schlagwörter:EU; Gender Mainstreaming; Klimawandel; European Commission; political decision; Europäische Kommission; politische Entscheidung; Klimapolitik; climate policy; climate change; gender-specific factors; gender mainstreaming; Entscheidungsfindung; decision making; EU
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Europapolitik
"This Module is not only about Women and Gay People" - Gender Mainstreaming in der europäischen Asylpolitik: von einem essentialisierenden zu einem intersektionalen Genderverständnis?
Autor/in:
Welfens, Natalie
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 2, S 77-92
Inhalt: Entgegen des eigentlichen Anspruchs von Gender Mainstreaming, Eingang in alle Politikbereiche zu finden, spielten Fragen rund um Geschlechtergerechtigkeit in der europäischen Asylpolitik lange Zeit lediglich eine marginale Rolle. Vereinzelt existierende nationale Gender Mainstreaming Ansätze weisen erhebliche Diskrepanzen auf und internationale Ansätze reduzierten Gender faktisch auf homogen betrachtete Gruppen besonders Schutzbedürftiger, insbesondere Frauen. Trotz einer zweifelsohne guten Absicht ist die damit einhergehende Essentialisierung dieser Gruppen problematisch. Ein reduktionistisches Verständnis von Gender (Mainstreaming) kann den komplexen Identitäten Schutzsuchender und sich daraus ergebenden Diskriminierungen kaum gerecht werden. Ziel dieses Beitrags ist es, festzustellen, welches Verständnis von Gender dem aktuellen Gender Mainstreaming Ansatz auf EU-Ebene zugrunde liegt: in den erneuerten Richtlinien des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) und den flankierenden Schulungsmaterialien des European Asylum Support Office (EASO). Der Artikel liefert erste Erkenntnisse darüber inwiefern sich darin ein (potentieller) Wandel von einem essentialisierenden zu einem intersektionalen Genderverständnis abzeichnet. (Autorenreferat)
Inhalt: Contrary to gender mainstreaming’s initial objective to be implemented in all policy areas, questions of gender equality only played a marginal role in the field of European asylum policy for a long time. The few existing national gender mainstreaming approaches show significant discrepancies and international approaches reduce gender de facto to particularly vulnerable groups that are considered homogeneous – mostly women. Despite indubitably good intentions the underlying essentialism of this approach is problematic. A reductionist conception of gender (mainstreaming) cannot do justice to the complex identities and resulting discriminations of asylum seekers. The objective of this article is to analyse which gender conception is displayed in the current gender mainstreaming approach on the EU-level: in the recast directives of the Common European Asylum System (CEAS) and the accompanying training materials of the European Asylum Support Office (EASO). The article provides first findings of a (potential) shift from an essentialist to an intersectional gender conception. (author's abstract)
Schlagwörter:EU; Gender Mainstreaming; Asylpolitik; gender; EU policy; asylum policy; gender-specific factors; gender mainstreaming; Gender; EU-Politik; EU; Gemeinsamen Europäischen Asylsystems; GEAS; European Asylum Support Office; EASO
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Europapolitik