Frauen in der Medizin : Ausbildung und berufliche Situation von Medizinerinnen ; Bericht der BLK vom 5. Juli 2004
Herausgeber/in:
Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung
Quelle: Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung; Bonn (Materialien zur Bildungsplanung und zur Forschungsförderung, H. 117), 2004. 99, 27 S.
Geschlechtliche Normierung von Studienfächern und Karrieren im Wandel
Titelübersetzung:Change in the gender standardization of subjects of study and careers
Autor/in:
Costas, Ilse; Roß, Bettina; Suchi, Stefan
Quelle: Historical Social Research : the official journal of Quantum and Interquant ; an international journal for the application of formal methods to history, Vol. 25 (2000) No. 2, S. 23-53
Inhalt: Bei einem internationalen Vergleich der geschlechtsspezifischen Verteilung bei den akademischen Berufen fällt auf, dass Männer- und Frauenberuf, Männer- und Frauenstudienfächer entgegen den traditionellen Männlichkeits- und Weiblichkeitsvorstellungen relativ stark variieren. So wurde zum Beispiel der Richterberuf bis 1945 als Inkarnation der Männlichkeit betrachtet; heute gilt er mit einem Anteil von über 50 Prozent als "feminisiert". Der Beitrag geht folgenden Fragen nach: Wie kommt es zu diesen Veränderungen und Wandlungen bei den geschlechtsspezifischen Zuschreibungen? Welche Faktoren, sozialen Prozesse und kulturellen Diskurse führen zu Widersprüchen zwischen den Konstruktionen der geschlechtlichen Normierungen und den gesellschaftlichen Praktiken? Diese Fragestellungen werden im Längsschnitt am Beispiel der Entwicklung in Deutschland seit der Zulassung der Frauen zum Studium Anfang des 20. Jahrhunderts bis 1945 diskutiert. (ICA)
Inhalt: "Common wisdom holds that from the beginning women entered some academic fields such as the humanities and avoided others for example physics or mathematics. Developments in Germany up to the 1930s contradict this assumption: In the natural sciences and mathematics, the percentage of female students was higher than the average percentage of female students in all other academic fields. What contributed to, what caused this unexpected distribution? How can we explain the discontinuities in the long-term developments of female students' relative frequencies in specific academic subjects? Some answers to these questions are discussed in this study, containing results of a current research project financed by the Deutsche Forschungsgemeinschaft. The basic assumptions refer to the theory of doing gender: This theory claims that what is characterized as typically male or female is historically variable and constructed according to specific cultural and social contexts. Thus essentialism is negated. The main data base of this project are educational statistics of German universities. Our statistical analyses (e.g. loglinear analysis) and data from other sources show interrelated effects of the development of girls' secondary schools, their preparations for university studies, chances on the labour market and social status on the subjects of study as well as an professional careers. New academic fields like social sciences and economics became gendered very quickly, resulting in segregation of careers by sex. The cultural and educational system and even official recommendaeions constructed gender stereotypes of professions. These stereotypes increasingly influenced female pupils in their career patterns during the 1930s. At that time employment chances in some professions were drastically reduced and administrative restrictions against women were introduced. This occured even before the Nazis seized power." (author's abstract)
100 Jahre Frauenstudium : zur Situation der Frauen an Österreichs Hochschulen
Titelübersetzung:100 years of women's studies : the situation of women at universities in Austria
Herausgeber/in:
Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr
Quelle: Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr; Wien: Kommissionsverl. d. Österreich. Staatsdruckerei (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft, Bd. 6), 1997. 384 S.
Inhalt: "100 Jahre Präsenz von Frauen an österreichischen Universitäten und Kunsthochschulen sind Anlaß zur Bestandsaufnahme der Situation von Frauen und der Frauenpolitik des Wissenschaftsministeriums mit dem Ziel, die Verwirklichung der Geschlechterdemokratie an den Universitäten kritisch zu beleuchten. Mit dem Band 6 der Reihe 'Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft' - der der ersten Wissenschaftsministerin der Zweiten Republik, Hertha Firnberg, Initiatorin vieler Förderungen von Frauen an den Universitäten, gewidmet ist - soll die Diskussion um Frauenförderung in der Wissenschaft und an den Hochschulen genährt werden. Dahinter steht die Absicht, Impulse für die Durchsetzung und Umsetzung der Chancengleichheit der Geschlechter im universitären Raum zu geben. Es geht nicht um neue Forderungen, politische Positionierungen, Willensbekundungen usw., sondern um quantitative und qualitative Aspekte der Situation der Frauen an österreichischen Universitäten und Kunsthochschulen. Mitarbeiterinnen der mit Frauenfragen an den Universitäten befaßten Abteilung im Wissenschaftsministerium und Wissenschafterinnen, die sich im Auftrag des BMWV, in Diplomarbeiten oder anderen Studien mit diesem Themenkomplex beschäftigt haben, zeigen die vielfältigen Diskriminierungen von Frauen an den 'Hohen Schulen' auf. Ihr Datenmaterial spiegelt die aktuelle Situation aus unterschiedlichen methodischen Zugängen und liefert eine aufrüttelnde Analyse, die gleichzeitig aber auch eine Basis für konkrete weitere Aktivitäten darstellt. Das Jubiläum wird so für alle Interessierten Anlaß, Erfolge und Notwendigkeiten zu sichten und davon ausgehend Strategien für die Zukunft zu entwerfen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Monika Bernold, Eva Blimlinger, Andrea Ellmeier: Hertha Firnberg: "Meine Leidenschaft: Die Anliegen der Frauen und die Wissenschaft" (17-51); Susanne Schandl, Gertraud Seiser: Quantitative Materialien zur Präsenz von Frauen an Osterreichs Hochschulen (53-97); Sandra Mukherjee-Cosmidis: Legistische Initiativen und Probleme mit der Förderung von Frauen an Universitäten. Juristische Rahmenbedingungen (99-123); Monika Strell: Gleichstellungs- und Frauenförderungspolitik an Osterreichs Universitäten - Der Umsetzungsprozeß am Beispiel der Arbeitskreise für Gleichbehandlungsfragen (125-163); Roberta Schaller-Steidl: "Work in Progress". Forschungslückenkatalog zu ressortspezifischen Frauenfragen (165-183); Eva Schliesselberger, Sabine Strasser: In den Fußstapfen der Pallas Athene? Möglichkeiten und Grenzen des Mentoring von unterrepräsentierten Gruppen im universitären Feld am Beispiel von Frauen in den Kulturwissenschaften (185-226); Elisabeth Mixa: Ärztinnen im Wissenschaftsbetrieb. Aufstiegsbedingungen und Karrieremöglichkeiten (227-262); Astrid Schwarz: ArbeiterInnentöchter an der Universität (263-292); Lisa Haasbauer: Sexuelle Belästigung von Studentinnen an der Universität (293-330); Lisbeth N. Trallori: Frauen des Nichts - Frauen des Ganzen: Frauen an den Kunsthochschulen (331-364); Sigrid Metz-Göckel: Erfolgreich institutionalisiert, in der Resonanz bagatellisiert? Zur Professionalisierung und Bedrohung feministischer Perspektiven in Forschung und Lehre (365-379).
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Studium und Studierende, Sexuelle Belästigung und Gewalt
Dokumenttyp:Sammelwerk
Geschlechtergerechtes Studium : Defizite und Forderungen
Titelübersetzung:Gender-based academic studies : deficits and demands
Autor/in:
Färber, Christine
Quelle: Wissenschaft als Arbeit - Arbeit als Wissenschaftlerin. Sabine Lang (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1997, S. 144-156
Inhalt: Das Studium ist ein System der Männerförderung geblieben. Dies betrifft alle Stufen einer Hochschulausbildung, vom Studienzugang bis hin zu den Berufschancen und dem Verdienst der Absolventinnen. Der Beitrag der Autorin war ein Positionspapier der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen und hat das Ziel, daß Frauen unter den Studierenden eine Beteiligung erreichen, die dem Anteil von Frauen an der Bevölkerung entspricht. Zudem soll die Gestaltung des Studiums in inhaltlicher, didaktischer und organisatorischer Hinsicht den Ansprüchen von Frauen gerecht werden und beide Geschlechter optimal fördern. Sie erläutert verschiedene Forderungen zur Studienstrukturreform aus der Perspektive der Frauenförderung (eine erhebliche Steigerung des Frauenanteils bei Professuren ist erforderlich, Nachteile für Frauen beim Studienzugang sind abzubauen, bei ausreichenden Bewerbungen sollen 50 Prozent der Studienplätze eines Faches für Frauen reserviert werden etc.). Sie fordert, die Strukturdefizite zu beheben und die Didaktik an deutschen Hochschulen grundlegend zu reformieren. Im Anschluß skizziert sie Forderungen in Bezug auf die soziale Lage von Studentinnen, die finanziell schlechter gestellt sind als Studenten. So soll die Ausbildungsförderung unabhängig vom Einkommen eines Partners oder der Eltern gestaltet werden, um einen "geschlechtergerechten Zugang zum Studium" zu ermöglichen. Überlegungen zur Situation von Frauen mit Kind und zu Erwerbschancen frauentypischer akademischer Berufe schließen den Beitrag. (rk)
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Studierende Mütter an Fachhochschulen für Sozialwesen : Bestandsaufnahme und Vorschläge zur Verbesserung der Situation studierender Mütter
Titelübersetzung:Mothers studying at technical colleges for social sciences : review and proposals for improving the situation of studying mothers
Autor/in:
Löckenhoff, Uta
Quelle: Freiburg im Breisgau (Forschungs- und Projektbericht / Kontaktstelle für praxisorientierte Forschung e.V. an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg, 1/94), 1994. 131, 10 S.
Inhalt: Die Vereinbarkeit von Studium und Elternschaft wurde lange Zeit von den Hochschulen als Privatangelegenheit angesehen, im Zuge der zunehmenden Gleichstellung wurde die hochschulpolitische Dimension dieses Themas erkannt. Die Evangelische und die Katholische Fachhochschule für Sozialwesen in Freiburg führten eine Untersuchung der Situation studierender Mütter anhand umfangreicher Befragungen durch. Die vorliegende Studie ist ein Ergebnis einer vom Ministerium für Frauen, Familie, Weiterbildung und Kunst in Baden-Württemberg geförderten genaueren Analyse der Situation von Müttern an Fachhochschulen für Sozialwesen. Sie enthält eine Reihe von praktischen Verbesserungsvorschläge, die an den beiden Fachhochschulen entwickelt wurden und z.T. schon in der Erprobungsphase sind. (ICB)
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Alles unter einen Hut kriegen : die Situation von Studierenden und WissenschaftlerInnen mit Kindern
Titelübersetzung:Catering for everything : the situation of students and scientists with children
Autor/in:
Drews, Lydia
Quelle: Berlin: Trafo Verl. Weist (Innenansichten : Schriftenreihe der Frauenbeauftragten der Freien Universität Berlin, Bd. 5), 1994. 174 S.
Inhalt: "'Alles unter einen Hut kriegen' ist vielen Eltern an Hochschulen und Universitäten nicht möglich. Dies gilt insbesondere für die meisten Frauen und einige Männer, die die Betreuung ernst nehmen. Die Strukturen des Studiums und der wissenschaftlichen Qualifizierung sowie die Organisation des universitären Alltags grenzen diejenigen aus, die Kinder versorgen. In der hier vorliegenden umfangreichen Untersuchung dokumentiert die Autorin nicht nur den Bedarf an Kinderbetreuungseinrichtungen, sondern auch die Dringlichkeit einer Strukturreform der Universität, der Nachwuchsförderung und der Studienorganisation. Ein Zehntel aller Studierenden der FU, alle Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler auf befristeten Stellen sowie die Kita-Eltern wurden im Rahmen dieser Untersuchung schriftlich befragt, zusätzlich wurden Interviews mit studierenden und wissenschaftlich arbeitenden Eltern geführt. Das Ergebnis ist überwältigend in der Problembeschreibung. Der Grundtenor der Befragung lautet: Die Hochschule muß sich der 'Kinderfrage' stellen. Dies ist zugleich ein Beitrag zur Gleichstellung von Frauen im Studium und in der Wissenschaft. Land und Bund müssen dabei finanzielle Unterstützung leisten und adäquate rechtliche Rahmenbedingungen schaffen." (Autorenreferat)