Inhalt: Pädagogik, Beratung, Wissenschaft – Themen wie Geschlecht, Sex und sexuelle Bildung werden in den verschiedene Professionen in ganz unterschiedlicher Weise behandelt. Dabei findet in den einzelnen Teilbereichen eine zunehmende Abgrenzung und Ausdifferenzierung statt. Der vorliegende Band sucht dagegen nach dem Austausch zwischen den Disziplinen in Praxis und Theorie. Er zeigt die Perspektiven unterschiedlicher professioneller Akteur*innen auf und regt zur Entwicklung interdisziplinärer Zugänge an, die neue Perspektiven auf den jeweiligen Arbeitsalltag ermöglichen.
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Sexuelle Belästigung und Gewalt
Dokumenttyp:Sammelwerk
Mutterschaft und Wissenschaft in der Pandemie (Un-)Vereinbarkeit zwischen Kindern, Care und Krise
Inhalt: In der Pandemie spitzen sich gesellschaftliche Schieflagen und strukturelle Ungerechtigkeiten zu, so auch die berufliche Benachteiligung, die maßgeblich durch die Ungleichverteilung von Care-Arbeit begünstigt wird. Dieses Buch versammelt Erfahrungsberichte von Frauen*, die im Wissenschaftsbetrieb tätig sind und von ihren Erlebnissen während der Pandemie an deutschen Hochschulen berichten, und trägt somit zur Sichtbarkeit tabuisierter und individualisierter Erfahrungen bei. So werden die prekären Bedingungen, die sich während der Pandemie noch verstärkt haben, deutlich gemacht
Inhalt: Im Fokus dieses Sammelbandes stehen die Auseinandersetzungen mit der Sorgekrise in ihren Verflechtungen mit der sozialen und ökologischen Krise sowie Ansätze zu ihrer Bewältigung. Den Ausgangspunkt bilden dabei die Möglichkeiten, Caring Societies zu gestalten und zu etablieren. Sie werden getragen durch eine wechselseitige Sorge(verantwortung) in einem aufeinander bezogenen Zusammenspiel verschiedenster Ebenen und Akteur*innen. Konzeptionell werden diese Möglichkeiten, eine zukunftsfähige und gerechte Versorgung zu entwickeln, vor allem aus drei Perspektiven betrachtet: Caring Policies, Caring Economy und Caring Commons. Der vierte Teil enthält ein Sorge-Glossar mit Erklärungen der für sorgende Gesellschaften zentralen Begriffe.
Schlagwörter:Care; care work; Care-Arbeit; caregiving; Sorge; Sorgearbeit
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Pädagogik und Geschlechterverhältnisse in der Pandemie
Inhalt: During the Corona pandemic, many topics became the subject of public debates that have long preoccupied educational science in general and women's and gender studies in particular: Reproduction of social inequality in educational contexts, unequal distribution of care work, marginalization of non-heteronormative lifestyles, and many more. In the pandemic, the struggle for a return to "normality" is omnipresent. The contributions to this volume show, from the perspectives of gender theory and educational science, that this normality is part of the conditions of the crisis itself and that a return to such normality would perpetuate existing relations of power.
Schlagwörter:Bildungswissenschaft; care work; Care-Arbeit; COVID-19; educational sociology; Gender Studies; Geschlechterforschung; social inequality
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
„Evaluative Diskriminierung“: Arbeitsbewertung als blinder Fleck in der Analyse des Gender Pay Gaps
Autor/in:
Klammer, Ute; Klenner, Christina; Lillemeier, Sarah; Heilmann, Tom
Quelle: KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 74 (2022) 2, S 233–258
Inhalt: Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich 18 % weniger pro Stunde als Männer. Vertikale und horizontale Segregationslinien, Unterschiede im Beschäftigungsumfang sowie in den Erwerbsverläufen von Frauen und Männern sind als Erklärungsfaktoren dafür statistisch identifiziert worden. Bislang ist jedoch unklar, welche Bedeutung die Arbeitsbewertung für den Gender Pay Gap hat und welche Rolle evaluative Diskriminierungen in der Verdienststruktur spielen. Die in diesem Artikel vorgestellten Analysen bieten erstmals eine statistische Grundlage zur Überprüfung der Annahmen der Devaluationshypothese. Danach wird angenommen, dass die beruflichen Anforderungen und Belastungen von Frauen geringer bewertet und somit auch geringer entlohnt werden als die von Männern und somit eine geschlechterdifferente Arbeitsbewertung den Gender Pay Gap mitverursacht. Die dargestellten statistischen Ergebnisse belegen unter Anwendung des neu entwickelten Comparable Worth Index die Relevanz solcher evaluativen Diskriminierungen und zeigen, dass die geringere Bewertung und Bezahlung weiblicher gegenüber männlicher Erwerbsarbeit auch unter Kontrolle weiterer verdienstrelevanter Faktoren zentral zum Gender Pay Gap beitragen.
Gender Differences in STEM Persistence after Graduation
Autor/in:
Delaney, Judith; Devereux, Paul J.
Quelle: economica, 89 (2022) 356, S 862–883
Inhalt: Much attention is focused on finding ways to encourage females to study STEM in school and college but what actually happens once women complete a STEM degree? We use the UK Quarterly Labour Force Survey to trace out gender differences in STEM persistence over the career. We find a continuous process whereby women are more likely to exit STEM than men. Among holders of STEM undergraduate degrees, women are more likely to obtain a non- STEM master's degree. Then, after entering the labour market, there is a gradual outflow of females during the first 15 years post-graduation so that females are about 20 percentage points less likely to work in STEM compared to their male counterparts. Conditional on leaving STEM, we find that females are more likely to enter the education and health sectors while males are more likely to enter the more lucrative business sector and that this can partly explain the gender pay gap for STEM graduates. Overall, our results suggest that policies that aim to increase the proportion of females studying STEM in school and college may have less effect than expected due to the lower attachment of females to STEM after graduation. Such policies may need to be augmented with efforts to tackle the greater propensity of females to exit STEM throughout the career.
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Naturwissenschaft und Technik, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Setting adequate wages for workers: Managers' work experience, incentive scheme and gender matter
Autor/in:
Huber, David; Kühl, Leonie; Szech, Nora
Quelle: PLOS ONE (PLOS ONE), 17 (2022) 8
Inhalt: Many societies report an increasingly divergent development of managers' salaries compared to that of their workforce. Moreover, there is often a lack in diversity amongst managerial boards. We investigate the role of managers' gender and incentive scheme on wages chosen for workers by conducting two experimental studies. The data reveal male managers respond in more self-oriented ways to their incentive scheme. Further, we find that experience with the workers' task can increase appreciation of workers. Effects are strongest when the managers' compensation scheme rules out self-orientation. Overall, female managers display more consistency in choosing adequate wages for workers, i.e. their choices are less affected by incentives. An increase in diversity may thus help reducing salary disparities and foster work atmosphere.
The Gender Wage Gap among Ph.D. Holders: Evidence from Italy
Autor/in:
Alfano, Vincenzo; Cicatiello, Lorenzo; Gaeta, Giuseppe Lucio; Pinto, Mauro
Quelle: The B.E. Journal of Economic Analysis & Policy, 21 (2021) 3, S 1107–1148
Inhalt: This paper contributes to the literature on the gender wage gap by empirically analyzing those workers who hold the highest possible educational qualification, i.e., a Ph.D. The analysis relies on recent Italian cross-sectional data collected through a survey on the employment conditions of Ph.D. holders. The Oaxaca-Blinder decomposition analysis and quantile decomposition analysis are carried out, and the selection of Ph.D. holders into employment and STEM/non-STEM fields of specialization is taken into account. Findings suggest that a gender gap in hourly wages exists among Ph.D. holders, with sizeable differences by sector of employment and field of specialization.
Schlagwörter:gender pay gap; Italien; Italy; Phd; Post-doc; science as a profession; STEM; wissenschaftliche Karriere
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Naturwissenschaft und Technik, Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Lohngerechtigkeit und Geschlechternormen: Erhalten Männer eine Heiratsprämie?
Autor/in:
Jann, Ben; Zimmermann, Barbara; Diekmann, Andreas
Quelle: KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie), 73 (2021) 2, S 201–229
Inhalt: Der geschlechtsspezifische Lohnunterschied hat sich in der Schweiz ebenso wie in Deutschland in den letzten zwei Jahrzehnten zwar leicht verringert, die Lücke ist aber immer noch beträchtlich und lässt sich nur zum Teil durch produktivitätsrelevante Faktoren erklären. Um zu untersuchen, ob sich ein entsprechender „gender wage gap“ auch darin wiederfindet, welche Löhne als gerecht angesehen werden, haben wir im Rahmen von Schweizer Bevölkerungsumfragen drei randomisierte Vignettenexperimente durchgeführt. Im Unterschied zu den meisten anderen Experimenten wurde den Befragten nur jeweils eine Vignette vorgelegt, um Einflüsse sozialer Wünschbarkeit zu vermindern. Das erste Experiment belegt eine geschlechtsspezifische Doppelmoral bei der Einkommensbewertung: Bei Männern wurde ein gegebenes Einkommen eher als zu gering beurteilt als bei Frauen. Der Befund konnte in einem zweiten Experiment mit ähnlichem Design jedoch nicht repliziert werden, wobei ein zentraler Unterschied zwischen den beiden Experimenten in dem in den Vignetten beschriebenen Haushaltskontext lag. In einem dritten Experiment haben wir deshalb den Einfluss der familiären Situation systematisch untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass nur bei verheirateten Personen ein Unterschied zwischen Frauen und Männern gemacht wird, nicht jedoch bei Singles. Im Einklang mit dem Stereotyp des männlichen Haupternährers zeigt sich ein ausgeprägter Effekt einer „Heiratsprämie“. Verheirateten Männern wird in der Wahrnehmung der Bevölkerung bei sonst gleichen Merkmalen ein höherer Lohn zugestanden als verheirateten Frauen.
Although the gender wage gap has narrowed somewhat in Switzerland, as in Germany, over the past two decades, the gap is still substantial and can only be partly explained by productivity-related factors. To investigate whether a corresponding gender wage gap is also reflected in what wages are considered fair, we conducted three randomized vignette experiments in Swiss population surveys. Unlike most other such experiments, each respondent was presented only one vignette to reduce social desirability bias. The first experiment provides evidence of a double standard in income evaluation: A given income was judged more likely to be too low for men than for women. However, the finding could not be replicated in a second experiment with a similar design. Because a key difference between the two experiments was the household context described in the vignettes, we systematically examined the influence of the family situation in a third experiment. The results show that a difference between women and men is made only for married individuals and not for singles. Consistent with the stereotype of the male breadwinner, a pronounced effect of a “marriage premium” for men emerges. Married men are perceived to be entitled to higher wages than married women, other things being equal.
It's Not Just a Pay Gap: Quantifying The Gender Wage And Pension Gap At a Post-Secondary Institution In Canada
Autor/in:
Smith-Carrier, Tracy; Penner, Marcie; Cecala, Aaron L.; Agocs, Carol
Quelle: Canadian Journal of Higher Education, 51 (2021) 2, S 74–84
Inhalt: What is the impact of the gender pay gap in academia over the course of a career and retirement? To quantify this impact, we used a Canadian post-secondary institution as a case study and simulated the effects of the reported difference in salary across multiple academic career trajectories. A starting wage gap of less than $9,000 resulted in a $300,000-$400,000 gender wage gap over the course of a career, and a further $148,000-$259,000 gender pension gap, for a total gender pension and wage gap of $454,000-$660,000, depending on the rank achieved. Thus, focusing on gender gaps in salary alone leads to a substantial underestimation of the long-term effects of the gender gap.