Frauen in Führungspositionen : Maßnahmen zur Verbesserung der Zugangschancen
Titelübersetzung:Women in executive positions : measures for the improvement of the opportunities of access
Autor/in:
Süssmuth, Rita
Quelle: Der vergeudete Reichtum: über die Partizipation von Frauen im öffentlichen Leben. Claudia Bernardoni (Hrsg.), Vera Werner (Hrsg.). München: Saur, 1987, S. 135-148
Inhalt: Die Autorin bezieht sich in ihrem Beitrag auf die Zugangschancen von Frauen zu Führungspositionen und führt zahlreiche Gründe dafür an, inwieweit das Aufstiegsinteresse beruflich qualifizierter Frauen beeinträchtigt wird, indem es dem weiblichen Rollenverständnis, d. h. der Familienverpflichtung widerspricht. Es wird deutlich, daß allgemeine und besondere berufliche Förderungsmaßnahmen für Frauen nicht isoliert auf der berufsqualifizierenden Ebene ansetzen können, weil damit zentrale Aspekte weiblicher Sozialisation und weiblicher Lebensplanung ausgespart bleiben. Eine breitere und auf nicht typische Frauenberufe ausgerichtete Berufsausbildung ist unabdingbar. Insofern sind auch die Bemühungen um Ausweitung des Frauenanteils in gewerblich-technischen Berufen fortzusetzen. Ebenso wichtig wie die bei der Person und der beruflichen Qualifikation ansetzenden Maßnahmen ist eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit, durch die weit verbreiteten Vorurteilen und Klischees entgegengewirkt wird. Bewußtseinsverändernde Bildungsarbeit muß inzwischen nicht primär bei den Frauen, sondern bei den Ausbildern und Personalchefs ansetzen. (TR)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Fördermaßnahmen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gesellschaftliche Gleichheit als Grundwert des Wohlfahrtsstaates? : die Wahrnehmung und Bewertung unterschiedlicher Formen sozialer Ungleichheit
Titelübersetzung:Social equality as a basic value of the welfare state? : The perception and evaluation of various forms of social inequality
Autor/in:
Haller, Max
Quelle: Werthaltungen und Lebensformen in Österreich: Ergebnisse des Sozialen Survey 1986. Max Haller (Hrsg.), Kurt Holm (Hrsg.). Wien: Verl. f. Geschichte u. Politik, 1987, S. 141-190
Inhalt: Die Arbeit analysiert die soziale Ungleichheit und ihre Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit von Österreich. Die dabei verarbeiteten Daten wurden im Rahmen des Forschungsprojektes "Sozialer Survey Österreich 1986" erhoben. Der Autor versucht Dimensionen und Aspekte sozialer Ungleichheit auszuloten: Ungleichheit der Chancen, Benachteiligung von Frauen und anderer sozialer Gruppen, ökonomische Ungleichheit und Ungleichheit der politischen Machtverteilung. Die Befragten zeigen eine grundlegende Kritik an bestimmten Aspekten der Verteilung von Macht und Lebenschancen. Aber ein "radikaler Egalitarismus" ist kaum zu finden. Der Autor geht der Frage nach, inwieweit diese Wahrnehmungen und Normen von sozialer Ungleichheit in unterschiedlich privilegierten gesellschaftlichen Gruppen unterschiedlich ausgeprägt sind. Entscheidend für ungleichheitsbezogene Einstellungen ist demnach die berufliche Position der Befragten. Dabei kristallisiert sich ein "Kern" von Österreichern heraus, die Bereitschaft zur Solidarität zeigen: Sie sind inländisch, deutschsprachig und erwerbstätig. Im internationalen Vergleich mit den USA, Großbritannien und der Bundesrepublik sehen die Österreicher seltener eine Ungleichheit der Bildungschancen. Sie befürworten auch häufiger eine Politik der Einkommensnivellierung. Doch gewisse Widersprüche in der Einstellung zur sozialen Ungleichheit konnten auch in dieser Arbeit nicht geklärt werden. (US)
Persistence and change in the careers of men and women scientists and engineers : a review of current research
Autor/in:
Zuckerman, Harriet
Quelle: Women: their underrepresentation and career differentials in science and engineering : proceedings of a workshop (Washington, D.C., October 9, 1986). 1987, S. 123-156
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Weibliche Aneignung der Technik
Titelübersetzung:Women's appropriation of technology
Autor/in:
Cockburn, Cynthia
Quelle: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 26 (1984) H. 144, S. 199-209
Inhalt: Augsgangspunkt des Beitrags ist die Festsellung, daß die männlichste der männlichen Arbeiten immer noch die technische ist, nicht, weil Frauen gehindert werden und weil sie unfähig sind, diese Arbeit zu tun, sondern weil sie sich selbst der Technik verweigern, weil diese ihren historisch gewachsenen Bedürfnissen und Lebensweisen widerspricht. Aufgrund der These, daß technische Produktivkräfte die Basis für gesellschaftliche Macht sind, wird gefragt, unter welchen Bedingungen Frauen sich Technik als nutz- und veränderbare aneignen und sie verweiblichen oder, perspektivisch gesehen, vermenschlichen können. Als feministische und sozialistische Strategie, in der Welt der Technik einzusteigen, wird für Frauen der feste Zugriff einer Theorie gefordert, die die Systematik der Männerherrschaft erklärt und den Anteil der Technik darin. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Organisation der Unabhängigkeit der Frauen in reinen Frauenorganisationen als möglicher Weg diskutiert. (KW)
Inhalt: "Equal rights legislation has been in effect in Great Britain for some time, but it hasn't made any difference to job segregation. Of the already low percentage of women employed in the engineering industry, even fewer are qualified as technologists; most of them work in low-skilled jobs. The author argues that women do not fail, but rather refuse to enter the male world of technology. The few persevering women engineers are forced to adopt a male style in order to be successful, and have to deal with ostracism by other women." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Chancengleichheit und Strukturkrise : ein Memorandum zur Schulentwicklung für den Landesverband Nordrhein-Westfalen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
Titelübersetzung:Equality of opportunities and structural crisis : a memorandum on school development for the regional organization of North Rhine-Westphalia of the union of persons employed in education and science
Quelle: Essen: Neue Dt. Schule Verl.-Ges. (Pädagogik und Politik), 1983. 232 S.
Inhalt: Das vorliegende Memorandum ist eine kritische Bestandsaufnahme von Entwicklungsstand und Zukunftsperspektiven des Schulwesens in Nordrhein-Westfalen. Die in den sechziger Jahren eingeleitete Bildungsreform hatte die Herstellung von Chancengleichheit zum Ziel. Die Verfasser kommen in ihrer Analyse zu dem Ergebnis, daß eine verfehlte Reformpolitik, aber auch Mängel in der Reformkonzeption zur Folge hatten, daß die Ziele der Bildungsreform nicht erreicht wurden. Die Bestandsaufnahme der herausragenden Probleme für die Primarstufe, die Sekundarstufe I und die Sekundarstufe II (Grund-, Haupt-, Gesamtschule, Gymnasium, Berufsbildungsbereich, Kollegschule, Sonderschulwesen) beweisen das Fortdauern der Ungleichheit im Bildungsbereich, die besonders Arbeiter- und Ausländerkinder am härtesten trifft. Da die Bildungsreform Bestandteil der Sozialstaatspolitik ist, diese aber mit der Krise des Sozialstaats als Folge der ökonomischen Krise stark reduziert ist, ist auch für die nahe Zukunft das Ende von Bildungsreform und -expansion erreicht. Dennoch entwickeln die Verfasser auch für den enger gewordenen politischen Handlungsspielraum einen Katalog von Empfehlungen zur Bildungsreform. Diese beinhalten u. a.: Wissenschaftsorientierung als Leitprinzip; mehr Autonomie für Schulen; bedarfsgerechte Versorgung; Verbesserung der Ganztagsangebote; Integration von Behinderten sowie spezifische Forderungen für die Schulstufen und -formen als auch für die Lehrerausbildung. (SD)