To whom it may concern? Gründungsförderung und Gleichstellung an Schweizer Fachhochschulen
Titelübersetzung:To whom it may concern? Spin-off promotion and gender equality at Swiss universities of applied sciences
Autor/in:
Liebig, Brigitte; Schneider, Noemi
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 11 (2019) 3, S 100-115
Inhalt: Im Zuge der Reformen des Hochschulwesens gewinnt die Förderung von wissenschaftsbasierten Gründungen an Bedeutung. Erste Erhebungen zur Schweiz zeigen jedoch, dass Akademikerinnen deutlich seltener ausgründen als Akademiker. Das als "Leaky Pipeline" bezeichnete Phänomen ist auch im Bereich von Gründungsaktivitäten an Schweizer Fachhochschulen deutlich erkennbar. Anschließend an Perspektiven der Gender- und Hochschulforschung beleuchtet der Beitrag zentrale Voraussetzungen für Gründungsaktivitäten von Frauen an Schweizer Fachhochschulen. Empirische Grundlage bilden eine schriftliche Umfrage aus den Jahren 2017/18 an öffentlich-rechtlichen Fachhochschulen der Schweiz sowie Interviews mit Gleichstellungsbeauftragten und Gründungszentren dieser Hochschulen. Die Ergebnisse zeigen nicht nur, dass Wissenschaftlerinnen kaum als Zielgruppen der Gründungsförderung an Fachhochschulen erkannt werden, sondern dass auch kaum spezifische Unterstützungsmaßnahmen für Frauen existieren. Dabei ist das Bewusstsein für den Gender Gap im Bereich Gründen bis jetzt gering - dies gilt gleichermaßen für Gründungsverantwortliche wie für Gleichstellungs- und Diversitätsbeauftragte der Hochschulen.
The Fourth Wave of Feminism and the Lack of Social Realism in Cyberspace
Autor/in:
Shiva, Negar; Nosrat Kharazmi, Zohreh
Quelle: Journal of Cyberspace Studies, 3 (2019) 2, S 129-146
Inhalt: Recent years have witnessed a surge in research on the impact of the cyberspace on social movements. The feminist movement has built a vocal platform online which attempts to underscore sexual violence against women. Scholars have begun to suspect that the internet has ushered in a new wave, the fourth wave of feminism. The fourth wave’s main feature is its reliance on social media. The accessibility, reach of a widespread audience, low costs and user-friendly environment have encouraged women to use social media to speak out against various forms of sexual violence directed against women. It is also assumed that going forward; the movement will also tackle issues such as the gender pay gap, neoliberal policies, maternity leave, and cultural sexism. Moreover, the internet-based movement is striving to bring to the fore the topic of intersectionality, that is, the intersection of oppressive institutions, and the attempt to rectify the failings of past waves by representing those oppressed by multiple institutions such as sexism, classism, and racism. This commentary provides an overview of the emerging academic literature on the fourth wave of feminism and critically reflects the lack of social realism in its existing form of knowledge production.
Schlagwörter:Feminismus; feminism; Internet; Internet; Soziale Medien; social media; soziale Bewegung; social movement; Realismus; realism; Wissensproduktion; knowledge production; gender-specific factors; fourth wave of feminism; realism; Cyberspace
Industrielle Einfacharbeit, Geschlecht und Digitalisierung: eine explorative Studie
Titelübersetzung:Low-skilled industrial work, gender and digitization: an exploratory study
Autor/in:
Kutzner, Edelgard; Schnier, Victoria; Kaun, Lena
Quelle: Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung e.V. (FGW); Düsseldorf (FGW-Studie Digitalisierung von Arbeit, 15), 2019. 105 S
Inhalt: In der vorliegenden Studie wurde der Zusammenhang von industrieller Einfacharbeit, Geschlecht und Digitalisierung untersucht. Das explorativ angelegte Vorgehen umfasste die quantitative und qualitative Analyse der industriellen Einfacharbeit aus einer Geschlechterperspektive. Die zentralen Ergebnisse lassen darauf schließen, dass Industrie 4.0 in den untersuchten Betrieben noch gar nicht angekommen ist. Frauen scheinen in dieser Phase der Digitalisierung einerseits als eine Art Flexibilitätspotenzial oder auch als 'Lückenbüßerinnen' in der technischen Entwicklung zu dienen. Andererseits bestehen in diesen Suchprozessen der Arbeits- und Technikgestaltung gute Chancen, Einfluss auf die anstehenden Digitalisierungsprozesse zu nehmen. Die Ergebnisse der Studie sollen den Blick für mögliche Interventionen öffnen. Sie geben Hinweise auf Aushandlungspotenziale, mögliche Grenzen und erste Ansätze in Richtung einer geschlechtergerechten Arbeit 4.0.
Schlagwörter:simple work; Interessenvertretung; Arbeitsgestaltung; Digitalisierung; codetermination; Nordrhein-Westfalen; equality of rights; Federal Republic of Germany; representation of interests; woman; digitalization; Gleichberechtigung; industrial worker; Einfacharbeit; North Rhine-Westphalia; job design; gender-specific factors; Industriearbeiter; Mitbestimmung
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Industrielle Einfacharbeit, Geschlecht und Digitalisierung: Kurzfassung einer explorativen Studie
Autor/in:
Kutzner, Edelgard; Schnier, Victoria; Kaun, Lena
Quelle: Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung e.V. (FGW); Düsseldorf (FGW-Impuls Digitalisierung von Arbeit, 15), 2019. 4 S
Inhalt: In der industriellen Einfacharbeit ist ein leichter Anstieg der Beschäftigten insgesamt zu verzeichnen. Es gibt vielfältige Muster von industrieller Einfacharbeit, die auch durch das Geschlechterverhältnis bestimmt sind. In einigen Betrieben werden Frauen in Prozessen der Digitalisierung von Arbeit eher als 'Flexibilitätspotenzial' angesehen. Gleichzeitig gibt es auch positive Entwicklungen, die mit einer Aufwertung der Arbeit von Frauen verbunden sind
Schlagwörter:Einfacharbeit; simple work; Industriearbeiter; industrial worker; woman; gender-specific factors; Digitalisierung; digitalization; Arbeitsgestaltung; job design; Mitbestimmung; codetermination; Interessenvertretung; representation of interests; Gleichberechtigung; equality of rights; Arbeitsorganisation; work organization; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Ausschluss trotz Einschluss: Ungleiche Handlungsressourcen von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern
Titelübersetzung:Exclusion and Inclusion - Unequal Resources of Women Mayors and Their Male Counterparts
Autor/in:
Kletzing, Uta
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 27 (2018) 2, S 95-110
Inhalt: Frauen in der Politik sind nicht mehr die Ausnahme, aber noch längst nicht die Regel. Auch nach 100 Jahren Frauenwahlrecht dominieren unverändert Männer und 'Männlichkeit' den politischen Raum. Gender bahnt sich in Gestalt von Geschlechternorm, Geschlechterordnung und Geschlechterstruktur (Pimminger 2012) unverändert Wege, Ausschlüsse für Frauen zu erzeugen. Politikerinnen unterliegen daher gegenwärtig einer paradoxen Situation gleichzeitiger Einschlüsse und Ausschlüsse. Der auf einer empirisch-analytischen Untersuchung basierende Beitrag geht diesen Einschlüssen und Ausschlüssen am Beispiel hauptamtlicher Bürgermeisterinnen nach, indem er die Verteilung von Handlungsressourcen auf Kandidatinnen (Wahlsituation) bzw. Bürgermeisterinnen (Regierungssituation) und auf ihre männlichen Amtskollegen miteinander vergleicht. Die Verteilung der Handlungsressourcen ergibt für die Kandidatinnen bzw. Bürgermeisterinnen nachteilige Ausgangslagen. Diese geringeren Chancen auf Erfolg können jedoch dem tatsächlichen Erfolg der Kandidatinnen bzw. Bürgermeisterinnen nichts anhaben. Damit wird den 'männlichen'‘ Standards, die der Verteilung der Handlungsressourcen zugrunde liegen, einmal mehr ihre Legitimationsgrundlage entzogen.
Schlagwörter:woman; Politikerin; ; Bürgermeister; mayor; gender-specific factors; Chancengleichheit; equal opportunity; Bundestag; Bundestag; Kommunalpolitik; local politics; Frauenanteil; proportion of women; Federal Republic of Germany
Gendered Segregation in Danish Standing Parliamentary Committees 1990-2015
Titelübersetzung:Die geschlechtsspezifische Segregation parlamentarischer Ausschüsse in Dänemark 1990-2015
Autor/in:
Fiig, Christina
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 27 (2018) 2, S 111-124
Inhalt: Denmark was among the first countries to achieve female enfranchisement to the national parliament (1915) and it is a society with a long tradition for gender equality policies and women’s rights. 100 years later, the Danish case gives grounds for reflections on gender balance, on segregation and positions occupied by women in national parliaments. Drawing on insights from literature on gender and politics and on parliamentary committees, the article asks what the gendered distribution of seats and chairs is in the Danish parliament, the Folketing, and what can explain these gendered patterns. To answer these questions, this article investigates the horizontal and vertical gendered segregation of standing parliamentary committees of the Danish parliament 1990-2015 based on an explorative, longitudinal study. The results show that the Danish parliament is characterized by both vertical and horizontal segregation in relation to parliamentary committees. Both categories of segregation are declining over time, but the analysis reveals interesting patterns of change and stability especially for the horizontal segregation. Several committees have an over-representation (social, education and research and health) and under-representation of women (defence, finance and transport). A number of committees are characterized by a share of 30-40% women. This category is especially interesting as it points towards a decline in horizontal representation.
Das dritte Geschlecht: Welche Maßnahmen sind notwendig, um das Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts zur Einführung des dritten Geschlechts bei geschlechtsgetrennten Angeboten und Räumen mit Intersexuellen umzusetzen?
Autor/in:
Möller, Mia Sophie
Quelle:
Inhalt: Die Studienarbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, welche Auswirkungen die vom Bundesverfassungsgericht geforderte Einführung eines dritten Geschlechts auf die Arbeit mit intersexuellen Menschen hat. Hierbei wird der Fokus auf geschlechtsgetrennte Angebote und geschlechtsgetrennte Räume gelegt. Die Arbeit zeigt Problematiken auf und dient als Einführung in eine Diskussion, die durch das Umdenken der Gesellschaft weg von einer binären Geschlechterwelt notwendig wird.
Schlagwörter:policy implementation; Politikumsetzung; gender; soziale Folgen; Gender; Urteil; Federal Republic of Germany; judgment or sentence; gender-specific factors; social effects; Intersexualität; drittes Geschlecht; Personenstandsgesetz; PStG
Quelle: European Journal of Human Resource Management Studies, 1 (2018) 2, S 55-77
Inhalt: This study ascertained the significant effectiveness of Nigeria’s microfinance model of financial inclusion on women empowerment. Following reforms in the financial system geared towards enhancing women financial inclusion and digitalization of financial products and services, its effect on women empowerment becomes imperative. Specifically, we evaluated the effect of available microfinance banks’ products in rural communities via rent savings, child education, new born and daily savings account on women empowerment. A descriptive survey design was utilized to realize our objective. Two hundred (200) questionnaires were distributed to respondents, out of which one hundred and ninety (190) were fully completed and used for the analysis. After checking for internal reliability of the responses through the Alpha Cronbach’s test, we proceeded to applying Pearson correlation and regression estimations. From the regression estimation, we identified a positive and significant relationship between women empowerment and microfinance banks’ products: rent savings, child education, new born and daily savings account. Thus, microfinance model is a policy in the right direction that will result in more financial inclusion of the women population especially, in rural communities. Subsequently, we recommend the creation of more women tailored products by microfinance banks. This will avail them the opportunity to choose from variety of products and services that specifically suit their needs. Furthermore, collateral for women to access finance from these microfinance banks should be community/socially based rather than individually based.
Schlagwörter:Nigeria; Nigeria; Mikrofinanzierung; microfinance; woman; Empowerment; empowerment; Kreditvergabe; lending; Sparen; savings; Benachteiligung; deprivation; gender-specific factors; Partizipation; participation; Entwicklungsland; developing country; Afrika südlich der Sahara; Africa South of the Sahara; financial inclusion; microfinance products
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie
Zeit-Nischen oder Familienzeit? Väter und der Umgang mit den Widersprüchen flexibler Arbeitsformen
Titelübersetzung:Time niches or family time? How fathers deal with the contradictions inherent in flexible working arrangements
Autor/in:
Liebig, Brigitte; Peitz, Martina
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 10 (2018) 1, S 151-166
Inhalt: Flexible Arbeitsmodelle gewinnen heute an Bedeutung - ebenso wie die Vorstellung einer "involvierten" Vaterschaft. Hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie erweisen sich flexible Formen der Arbeit für Väter jedoch als ambivalent: Einerseits bieten sie Vätern neue Spielräume, andererseits stehen sie für problematische Trends der Arbeitsverdichtung, denen insbesondere Männer aufgrund traditioneller Arbeitsnormen ausgeliefert sind. Dieser Beitrag geht der Frage nach, wie Väter die Widersprüche flexibler Arbeitsmodelle im Kontext von Vereinbarkeitsansprüchen handhaben. Empirische Grundlage bilden problemzentrierte Interviews mit 32 Vätern aus familienfreundlichen Unternehmen und Verwaltungen der Schweiz. Die Resultate zeigen, dass flexible Arbeitsmodelle Vaterschaftspraxen nur auf symbolischer Ebene verändern, wenn sie von traditionellen Vorstellungen von Männlichkeit und Familie begleitet sind. Erst verknüpft mit partnerschaftlich-egalitären Vorstellungen und unterstützt von einer Arbeitskultur, welche der Sorgeverantwortung von Vätern ausdrücklich Rechnung trägt, können flexible Arbeitsformen auch bei Vätern zu einem Mehr an Familienzeit im Sinne einer gleichberechtigt(er)en Teilhabe an der Kindererziehung führen.
Inhalt: Flexible working arrangements are gaining importance today, as is the idea of "involved" fatherhood. However, flexible forms of work are ambivalent when it comes to fathers’ ability to reconcile work and family life: On the one hand, they offer fathers new opportunities; on the other hand, they represent problematic trends as regards work intensification, to which men in particular are exposed due to traditional norms at the workplace. This article examines how fathers deal with the contradictions inherent in flexible working arrangements, and in the context of claims about reconciling family life and work. The analysis starts from problem-centred interviews with 32 fathers in family-friendly businesses and public administrations in Switzerland. The results show that flexible working models transform fatherhood practices only superficially if they are framed by traditional notions of masculinity and family. It is only in combination with egalitarian ideas and supported by a working culture, which values fathers’ care responsibilities that flexible forms of work can help increase fathers’ family time in the sense of leading to their equal involvement in parenting.
Schlagwörter:Vaterschaft; fatherhood; Arbeitsorganisation; work organization; Arbeitszeitflexibilität; working time flexibility; Familie-Beruf; work-family balance; Arbeitsteilung; division of labor; Familienarbeit; family work; gender-specific factors; Rollenverständnis; role conception; Arbeitskultur; work culture; Schweiz; Switzerland; flexible Arbeitsmodelle; Vereinbarkeit; Zeitnormen; Sorgearbeit
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie