Black Box Berufung: Strategien auf dem Weg zur Professur
Autor/in:
Färber, Christine; Riedler, Ute
Quelle: Frankfurt am Main: Campus, 2016, 2. aktual. Aufl.. 305 S
Inhalt: Wer sich für Wissenschaft als Beruf entscheidet, muss sich dem Auswahlprozess um die Professuren stellen und ein Berufungsverfahren durchlaufen. Der Konkurrenzdruck ist in allen Fächern groß und trotz vorhandener gesetzlicher Regeln sind die Verfahren fürBewerberinnen und Bewerber meist undurchschaubar: Zu viele, nicht selten widerstreitende Interessen sind im Spiel. Berufungsverfahren gleichen daher einer Blackbox, sind sie doch Anlass für vielerlei Spekulationen, Gerüchte und Projektionen. Das Buch klärtüber die offiziellen Abläufe und die formalen Anforderungen auf, von der Ausschreibung über die Arbeit von Auswahlkommissionen, von der schriftlichen Bewerbung über das »Vorsingen« bis hin zur Berufungsverhandlung. Darüber hinaus werfen die Autorinnen einen Blick hinter die Kulissen des formalen Prozesses, indem sie wechselweise die Perspektiven der Bewerber und der Kommissionsmitglieder einnehmen. Sie zeigen insbesondere, was Frauen in Berufungsverfahren beachten müssen und wie dieEntmystifizierung einiger besonders hoch erscheinender Hürden gelingt. (Verlagsangaben)
Schlagwörter:Berufungsverfahren; Geschlechterverhältnis; Hochschule; Professor; Training
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen, Geschlechterverhältnis, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Monographie
"Männeruni - Frauenfragen!" : Die Auseinandersetzungen um die Gleichstellung an zwei Hochschulen
Autor/in:
Hetzer, Vita Alix
Quelle: Zürich: Chronos, 2016. 345 Seiten
Inhalt: Chancengleichheitsbeauftragte oder Geschlechterforschungszentren an Universitäten und Hochschulen sind das Resultat langwieriger Auseinandersetzungen. Die vorliegende Studie analysiert eine von der Neuen Frauenbewegung ausgelöste Entwicklung, die an der Universität Zürich und an der ETH Zürich zur Etablierung einer Gleichstellungsinfrastruktur führte. Deren Trägerschaft erweiterte sich nach und nach, bis die Studentinnen, die ursprünglichen Mobilisatorinnen, in den 1990er-Jahren nicht mehr auszumachen waren.
Die Autorin untersucht, was die universitäre Frauenbewegung bewirkte und inwieweit sie die institutionelle Verankerung ihrer früh formulierten Gleichstellungsanliegen beeinflussen konnte. Dabei interessiert auch die grundsätzliche Frage, wie Auswirkungen und Folgen sozialer Bewegungen erfasst werden können beziehungsweise welche Zusammenhänge bestehen zwischen den von ihnen angestrebten Zielen, ihren Aktivitäten und den später einsetzenden Strukturbildungen. Die Autorin stützt sich auf bisher kaum berücksichtigtes Material aus dem universitären Umfeld und führte zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen. (Verlagsangaben)
Schlagwörter:Frauenbewegung; Geschlechterforschung; Gleichstellungsbeauftragte; Gleichstellungspolitik; Hochschule; Schweiz; Uni Zürich; Universität
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Hochschulen, Gleichstellungspolitik
Quelle: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft; Essen: Edition Stifterverband Verwaltungsgesellschaft für Wissenschaftspflege mbH, 2016. 10 S
Inhalt: Im ersten Teil der Studie hat der Stifterverband alle Hochschulen mit Promotionsrecht und die Einrichtungen der vier großen außeruniversitären Forschungsorganisationen befragt. Im zweiten Teil hat das DZHW Nachwuchswissenschaftler an Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu ihren persönlichen Erfahrungen und Bedarfen im Bereich Personalentwicklung befragt. Damit können sowohl die Nutzer- als auch die Anbieterperspektive von Personalentwicklungsmaßnahmen berücksichtigt und in Bezug zueinander gesetzt werden.
Gendersensibilität von Lehrveranstaltungen des ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenstudiums : Voraussetzungen, Umsetzung und Evaluation von Vorlesungen an der Technischen Universität Ilmenau
Inhalt: in wesentliches Qualitätsmerkmal guter Lehre besteht darin, die individuellen Interessen und Bedürfnisse der Studierenden zu erkennen und (stärker als bisher) zu berücksichtigen.
Aber wie sieht die praktische Umsetzung aus? In Anbindung an das Thüringer Verbundprojekt Gender in der akademischen Lehre (2009 bis 2012) nimmt die vorliegende Dissertation eine erste Bestandsaufnahme vor und untersucht auf Basis eines Mehrmethodendesigns die Gestaltung von Vorlesungen des ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenstudiums.
Schlagwörter:Evaluation; Gendersensibilität; Hochschullehre; Ingenieurwissenschaften; Lehre; TU Ilmenau
CEWS Kategorie:Hochschulen, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Monographie
Die vermessene Universität : Zeil, Wunsch und Wirklichkeit
Autor/in:
Krull, Wilhelm
Quelle: Passagen-Verlag; Wien: Passagen Verlag (Passagen Wissenschaft - Transformation - Politik), 2016, Deutsche Erstausgabe. 153 S
Inhalt: In einer Welt, in der vieles ungewiss ist und doch nahezu alles messbar erscheint, unterliegen auch die Universitäten zunehmend einem Parametrisierungsdruck. Dabei käme es in der globalisierten Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts vielmehr darauf an, innerhalb der Universität Freiräume für vorbeugendes Nachdenken und fragendes Forschen zu erschließen.
Rankings, Ratings, breit gefächerte Indikatorensysteme und eine immer weiter um sich greifende Tendenz, qualitative Bewertungen durch quantitative Angaben zu ersetzen, bestimmen mittlerweile das Bild. Vor diesem Hintergrund widmet sich das Buch unter anderem folgenden Fragen: Wie frei, autonom und kreativ ist die ‚vermessene‘ Universität? Welchen gesellschaftlichen Anforderungen muss sie gerecht werden? Wie kann sie ihre AbsolventInnen am besten auf ihre künftigen Aufgaben vorbereiten? Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, um eine nachhaltig wirksame Kultur der Kreativität zu entfalten? Wie steht es um die Chancen des wissenschaftlichen Nachwuchses?
Schlagwörter:Hochschule; Indikatoren; New Public Management; Ökonomisierung; Ranking; Universität; Wissenschaftspolitik
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Die entzauberte Universität : Europäische Hochschulen zwischen lokaler Trägerschaft und globaler Wissenschaft
Autor/in:
Loprieno, Antonio
Quelle: Passagen-Verlag; Wien: Passagen Verlag (Passagen Wissenschaft - Transformation - Politik), 2016, Deutsche Erstausgabe. 216 S
Inhalt: Europäische Universitäten sind in der Defensive. Politik und Wirtschaft setzen sie unter Druck. Sind Professoren und Studierende zu leise - oder Rektoren zu mächtig geworden?
In den letzten fünfzehn Jahren haben europäische Hochschulen einen Wandel erfahren, der sie von Ordinarien-Universitäten zu autonomen Institutionen geführt hat. Dieser Wandel betrifft einerseits die betriebliche Sphäre mit der Entwicklung einer engmaschigen Verwaltung, andererseits aber auch die Kernaufgaben Lehre und Forschung: Vermehrt wird die Qualität einer Universität in der wissenschaftlichen Exzellenz und nicht in der Erfüllung eines Bildungsideals gesehen. Die Strategie hat das Leitbild ersetzt.
Vor allem im deutschsprachigen Raum hat dieser epochale Wandel zu einer "Entzauberung" des traditionellen Modells von Universität und zur Erwartung einer klaren Profilierung geführt. Aber die Erwartung ist widersprüchlich: Politische und ökonomische Akteure versprechen sich von der Universität regionale Standortvorteile, wohingegen die Wissenschaft sich immer mehr international ausrichtet. Was tun?
Schlagwörter:Europa; Hochschule; Hochschulreform; New Public Management; Ökonomisierung; Wissenschaftspolitik
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Gelebte Diversität? : Erfolgreiche Umsetzungsstrategien am Beispiel einer technischen Hochschule - Wirtschafts-Univ., Diss.--Wien, 2014
Autor/in:
Warmuth, Gloria-Sophia
Quelle: Wiesbaden: Springer VS (Research), 2015. 234 S
Inhalt: Wie lassen sich Bemühungen um Diversität und gesetzliche Vorgaben, die auf Inklusion in Organisationen zielen, in deren Kultur umsetzen? Dieser spannenden Frage geht Gloria-Sophia Warmuth anhand einer Fallstudie an einer technischen Hochschule nach. Sie spannt dabei den Bedeutungsumfang von Diversität auf, um detailliert zu untersuchen, wie formale Organisationsregeln, die Inklusion auf allen Ebenen gewährleisten sollen, auch tatsächlich in gelebte Organisationspraxis umgesetzt werden. Dazu entwickelt sie ein doppeltes Triangel-Modell, das einen differenzierten Einblick gibt, über welche Ebenen ein Top-Down-Veränderungsprozess in Vielfalt umgesetzt werden kann – oder aber, wie dies verhindert wird.
CEWS Kategorie:Hochschulen, Netzwerke und Organisationen, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Nachhaltige Personalentwicklung an Universitäten : Konzeptionelle Grundlagen und empirische Untersuchungen vor dem Hintergrund befristeter Beschäftigungsverhältnisse von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern - Zugl.: Hohenheim, Univ., Diss., 2014
Autor/in:
Lay, Maren
Quelle: Verlag Dr. Kovač; Hamburg: Kovač (Schriftenreihe Personalwirtschaft, 48), 2015. 331 S
Schlagwörter:Personalentwicklung; Wissenschaftliches Personal
Quelle: Centrum für Hochschulentwicklung (CHE); Gütersloh: CHE Centrum für Hochschulentwicklung (Arbeitspapier, 186), 2015. 71 S
Inhalt: Die Zahl der Studienanfänger(innen) in Deutschland ist in den letzten Jahren nicht, wie nach der demographischen Entwicklung zu erwarten gewesen wäre, gesunken, sondern sie hat im Gegenteil deutlich zugenommen. Dabei handelt es sich nicht um einen kurzfristigen Effekt, der durch die Schulzeitverkürzungen und das Aussetzen der Wehrpflicht bedingt wurde. Vielmehr überkompensiert der Trend zu einem höheren Anteil von Studienberechtigten die demographischen Entwicklungen deutlich und nachhaltig: In nur fünf Jahren stieg die Zahl der Studienanfänger( innen) um über 40 % und sie wird nicht vor Mitte des Jahrhunderts wieder auf das Niveau von 2005 zurückfallen. Dieser Ansturm auf die Hochschulen wird vor dem Hintergrund schrumpfender Kohortenstärken zu einer umso größeren Herausforderung für das duale Ausbildungssystem werden.
Die Gesamtzahl von 650.000 zusätzlichen Studienanfänger(inne)n zwischen 2007 und 2013 wurde zu ca. 60 % allein von den Ländern Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen aufgenommen. Besonders Bayern und Baden-Württemberg, von den Stadtstaaten auch Berlin und Hamburg, haben die Chance genutzt, ihre Hochschulsysteme stark auszubauen und ihren Anteil an den Studienanfänger(inne)n deutlich zu steigern. Die ostdeutschen Länder konnten ihre Zusage aus dem Hochschulpakt, ihre Anfängerzahlen stabil zu halten, erfolgreich umsetzen, dazu haben sie vermehrt Studieninteressenten aus Westdeutschland, aber auch aus dem Ausland rekrutiert. Insgesamt ist parallel zum Ausbau des Hochschulsystems auch die Zahl der ausländischen Studierenden gestiegen.
Insgesamt ist der Zuwachs an den Fachhochschulen überproportional erfolgt, die 2013 40 % der Studienanfänger(innen) aufnehmen (2005: 30 %). Eine deutliche Nachfragesteigerung bei den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) kann als ein wichtiger Erfolg bei dem Versuch gewertet werden, die Nachfrage an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes anzupassen. Nicht zuletzt konnten die privaten Hochschulen von dem Nachfrageanstieg profitieren, die Studierendenzahl hier wächst sogar noch weiter, obwohl an den staatlichen Hochschulen der Höhepunkt der Entwicklung überschritten ist.
Der Hochschulpakt war also in der Summe eine sehr erfolgreiche, koordinierte politische Initiative von Bund und Ländern. Dass es des Hochschulpakts bedurfte, zeigt, dass Deutschland ein Steuerungsproblem für den Ausgleich von landes- und bundesweiten Interessen im Bereich der akademischen Qualifikation hat. Dieses Koordinationsproblem wird durch die auseinanderstrebenden wirtschaftlichen und fiskalischen Entwicklungen zwischen den Ländern noch verschärft werden.
Schlagwörter:Fachhochschule; Hochschulfinanzierung; Hochschulpakt; Hochschulsteuerung; Professor; Statistik; Steuerung; Studierende; Studium; Universität
CEWS Kategorie:Hochschulen, Studium und Studierende, Wissenschaftspolitik
Inhalt: In einer Gesellschaft, die sich selbst als Wissensgesellschaft sieht, kommt die herkömmliche Rolle von Universitäten als zentrale wissensproduzierende und -verarbeitende Organisationen auf den Prüfstand. Dies hat tief greifende Selbstbeschreibungsprobleme der Universität zur Folge. Die Studie untersucht aus neoinstitutionalistisch-diskursanalytischer Perspektive, welcher gesellschaftliche Ort den Universitäten in neueren Theorien der Wissenschaftsforschung zugewiesen wird und wie die Semantik des Redens über Universitäten, organisationale Praxen und alltägliche Politiken an diese Selbstbeschreibungsprobleme anschließt. Als Ergebnis wird deutlich, wie Hochschulpolitik die Universität mehr und mehr als ein Organisationsproblem thematisiert - und welches umfassende Politisierungs- und Demokratiedefizit daraus resultiert.