Sexualität und Gewalt: der pornographische Körper als Waffe gegen Erotik und Nähe
Titelübersetzung:Sexuality and violence: the pornographic body as a weapon against eroticism and nearness
Autor/in:
Renchkovsky Ashley, Barbara; Ashley, David
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 10 (1986) 2, S 7-36
Inhalt: In den letzten Jahren hat sich eine neue, und zwar eine feministische Kritik an Pornographie entwickelt, die die Annahme, daß ungezügelte individualisierte Freiheit gesund, vital und in sich selbst gut sei, für schlichtweg falsch hält. Die feministische Kritik wird erläutert, der von Feministinnen betonte Unterschied zwischen Erotika und Pornographie sowie die Mängel der Sexualforschung, die sich mit der Wirkung sexueller Stimuli beschäftigt, werden aufgezeigt. Es wird eingegangen auf die Schwierigkeit der Definition von Pornographie, die bei der Herstellung und dem Vertrieb von Pornographie vorhandenen Marktmechanismen sowie die Rolle des Subjekts 'Kunde'. Es folgt eine Analyse von Hard-Core. Die Autoren legen dar, daß das naturalistische Modell von Sexualität (Sexualität als Teil unserer Natur und nicht als Teil unserer Kultur) die Maskierung von Feindseligkeit und Haß in der Pornographie fördert. Abschließend wird noch einmal kurz skizziert, wieso Pornographie nicht Befreiung, sondern das Gegenteil bedeutet. (LF)
Titelübersetzung:The liberation of research on Lesbians
Autor/in:
Faraday, Annabel
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 10 (1986) 2, S 37-61
Inhalt: Die vorliegende Arbeit setzt sich kritisch mit der bisherigen Forschung zum 'Lesbianismus' auseinander. Es wird zunächst untersucht, wie 'Lesbierin' in der soziologischen, vom patriarchalischen Denken geprägten Forschung definiert wird. Dabei wird aufgezeigt, daß die soziologische Forschung sich bedeutend weniger mit der weiblichen Homosexualität beschäftigt als mit der männlichen. Die Gründe dafür werden diskutiert. Nach einer Analyse der sexualwissenschaftlichen Forschung und des darin aufscheinenden männlichen Heterosexismus wird auf den Gedanken des Devianzverhaltens in der jüngeren soziologischen Forschung über Lesbierinnen eingegangen. Abschließend werden einige lesbisch-feministische Erklärungen vorgestellt und denkbare Orientierungen für feministische Forschung vorgeschlagen, die von dem Bewußtsein und der Verantwortung für die Interessen der Frauen ausgehen, unabhängig davon, ob diese sich als lesbisch bezeichnen oder nicht. (LF)
Sind Frauen das unschuldige Geschlecht? Über die Ambivalenz weiblicher Liebe
Titelübersetzung:Are women the innocent gender? Ambivalence of female love
Autor/in:
Nieder, Anita
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 10 (1986) 2, S 79-98
Inhalt: Die Fähigkeit zu lieben und der Zugang zur Macht ist bei Männern und Frauen unterschiedlich gestaltet aufgrund ihrer Sozialisation und der gesellschaftlichen Lebensverhältnisse. Die vorherrschende Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern weist Frauen die Liebe im Privatbereich zu, Männern ermöglicht sie es, in der Öffentlichkeit Machtpositionen innezuhaben. Ausgehend von diesen Tatsachen geht der Artikel der Frage nach, ob Frauen nur Liebende und Männer nur Mächtige seien. Die traditionellen weiblichen Lebenszusammenhänge werden beschrieben und die Rolle der Frau als liebende, einfühlsame an den Bedürfnissen anderer orientierter Frau analysiert. Die unterschiedliche Moral von Männern und Frauen wird geschildert, das Modell der Moral von Frauen von Gilligan vorgestellt sowie das Modell von Haan skizziert. Liebe und Macht in den typischen Frauenrollen sowie bei Frauen, die versuchen, sich aus den tradierten Frauenrollen zu lösen, werden beschrieben. Abschließend wird dargelegt, wie Frauen indirekt beteiligt sind an der Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Machtverhältnisse durch ihre typische Moral. (LF)
Schlagwörter:Macht; structure; domination; power; gender role; woman; love; Geschlechtsrolle; Feminismus; Liebe; Herrschaftssicherung; Machtsicherung; Herrschaft; gender-specific factors; guarantee of domination; feminism; Struktur; securing of power
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Psychologie
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 7 (1983) 2/3, S 87-107
Inhalt: Es geht um die Entwicklung und Bedeutung der Psychologie der Frau und das angespannte Verhältnis zwischen diesem Gebiet der Psychologie und der Psychologie als Ganzes. Ausgehend von einem literarischen Überblick über feministische Psychologie werden vier Kategorien von Forschungsarbeiten, die auf die Bedeutung von Fragestellungen für Frauen ausgerichtet sind, unterschieden: die Kritik an der traditionellen psychologischen Forschungsarbeit über Frauen, die empirische Forschung aus feministischer Sicht mit allerdings traditionellen Theorien und Methoden, die theoretische Entwicklung feministischer Konzepte und theoretische Beiträge zur problemorientierten Forschung. Sie tragen nicht zur Weiterentwicklung psychologischer Ansätze bei. Es werden die kontextisolierten psychologischen Methoden kritisiert und allgemein und zur Integration feministischer Forschungsarbeit in die Psychologie die Berücksichtigung der sozialen Bedingungen in der psychologischen Forschung gefordert. (HD)
Schlagwörter:research; research topic; Methode; method; Forschungsgegenstand; research approach; woman; Theoriebildung; Forschungsansatz; Feminismus; Psychologie; psychology; feminism; theory formation
SSOAR Kategorie:Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Psychologie
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Schulte, Werner; Deutscher Soziologentag der Deutschen Gesellschaft für Soziologie -DGS-; Bremen, 1981. S 103-110
Schlagwörter:legislation; Frauenbewegung; Politik; Interessenkonflikt; Familienpolitik; Mutterschaftsurlaub; employment behavior; Gesetzgebung; analysis; Gesundheitspolitik; Federal Republic of Germany; Rente; reproduction; Gleichberechtigung; social assistance; labor market policy; family policy; health policy; feminism; social services; Sozialhilfe; women's movement; soziale Dienste; social policy; Frauenforschung; women's studies; measure; maternity leave; Arbeitsmarktpolitik; equality of rights; woman; conflict of interest; Feminismus; pension; Maßnahme; politics; Reproduktion; Analyse; Sozialpolitik; Erwerbsverhalten
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Sozialpolitik, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitsmarktpolitik