Quelle: Kommission für Migrations- und Integrationsforschung, Österreichische Akademie der Wissenschaften; Herzog-Punzenberger, Barbara; Wien (KMI Working Paper Series, Nr. 10), 2006. 92 S.
Inhalt: Der vorliegende Beitrag dokumentiert die Beiträge der Tagung "Bildungsbe/nach/teiligung und Migration - in Österreich und im internationalen Vergleich", die am 6. Dezember 2006 abgehaltenen wurde. Die hier versammelten Beiträge stellen eine Auswahl dar, die weniger inhaltlich als organisationstechnisch ist. Es geht um die Forschungslage in Österreich und um die Hintergründe der Bildungsbenachteiligung von MigrantInnen in Österreich. Die Studien dazu zielen auf die Fragen, welche soziale Position MigrantInnen im Vergleich zu der einheimischen Wiener Bevölkerung einnehmen und welche soziale Position die zweite Generation gegenüber der ersten Generation einnimmt (mit Berufssituation als zentraler Dimension). Die Bildungsbeteiligung der zweiten Generation sowie die Bildungsabschlüsse der ersten im Vergleich zur zweiten Generation bilden dabei den Schwerpunkt der Betrachtung. Als empirische Grundlage wird der Datensatz "Leben und Lebensqualität in Wien II" aus dem Jahr 2003 herangezogen, der es ermöglicht, nach Zuwanderungsgenerationen zu unterscheiden. Zur Beantwortung der oben formulierten Fragen werden Gruppenvergleiche vorgenommen; die Analyse konzentriert sich insbesondere auf Unterscheidungen nach Zuwanderungsgeneration und ethnischer Herkunft. Darüber hinaus werden Probleme, die bei der Analyse insbesondere der Bildungsbeteiligung bzw. Bildungsabschlüsse aufgetreten sind, thematisiert. So soll beispielsweise der Vergleichbarkeit und Angemessenheit der Bildungsindikatoren nachgegangen sowie mögliche Lösungen vorgestellt werden. (ICD2)
Schlagwörter:Österreich; PISA-Studie; Migrant; Bildung; Bildungsabschluss; Bildungschance; Chancengleichheit; Bildungsverlauf; Sprache
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Migration und Migrantinnen, Europa und Internationales
Determinanten des Bildungserfolgs unter besonderer Berücksichtigung intergenerationaler Transmission
Titelübersetzung:Determinants of educational success with particular regard to intergenerational transmission
Autor/in:
Diefenbach, Heike
Quelle: Aspekte der Integration: Eingliederungsmuster und Lebenssituation italienisch- und türkischstämmiger junger Erwachsener in Deutschland. Sonja Haug (Hrsg.), Claudia Diehl (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Schriftenreihe des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung), 2005, S. 133-157
Inhalt: Der Integrationssurvey des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) aus dem Jahr 2000 erfasst sowohl die ethnische Abstammung von Personen als auch deren Staatsangehörigkeit(en) und beinhaltet außerdem verschiedene Maße für ethnische Identität. Der vorliegende Beitrag prüft an Hand der Daten dieser Studie, welche Effekte verschiedene Aspekte des "Migrationshintergrundes" auf die schulische Bildung haben. Zunächst werden zwei der in der Literatur diskutierten Erklärungen für die schulischen Nachteile von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund skizziert, bei denen der zentrale Mechanismus in der sog. intergenerationalen Transmission gesehen wird, nämlich die humankapitaltheoretische Erklärung und die kulturdefizitäre Erklärung. Es werden die wichtigsten Argumentationsstränge nachgezeichnet, aus denen dann einige Hypothesen abgeleitet werden, die die statistische Analyse angeleitet haben. Ein weiterer Abschnitt beschreibt das den Analysen zugrundeliegende Datenmaterial und die Vorgehensweise bei der Analyse. (ICA2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feminisierung der Migration - Chancengleichheit für (junge) Frauen mit Migrationshintergrund in Ausbildung und Beruf : Kurzexpertise für den Sachverständigenrat für Zuwanderung und Integration
Titelübersetzung:Ensuring vocational education and training for young people from immigrant backgrounds
Autor/in:
Granato, Mona
Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB-; Bonn, 2004. 56 S.
Inhalt: Der Bericht präsentiert Ergebnisse zu den Chancen der Berufsfindung bzw. zu Ausbildungsmöglichkeiten und dem entsprechenden Integrationsprozess von Frauen, die im Zuge der Arbeitsmigration nach Deutschland gekommen sind. Angesichts der wachsenden Anforderungen am Arbeitsmarkt und der Globalisierung sind die Möglichkeiten des Zugangs zu qualifizierter Berufsarbeit ohne eine berufliche Qualifikation stark eingeschränkt. Zentrale Frage der folgenden Analysen ist daher, welche Zugangschancen (junge) Frauen mit Migrationshintergrund zu beruflicher Qualifizierung haben. Dem gemäß gliedern sich die Ausführungen in zwei Abschnitte: Der erste Berichtsteil zur beruflichen Qualifizierung umfasst neben der Analyse und Schlussfolgerungen auch Empfehlungen. Die Untersuchung macht einerseits das hohe Interesse und Engagement von Schulabgängerinnen mit Migrationshintergrund an einer beruflichen Qualifizierung deutlich und andererseits ihre eingeschränkten Chancen beim Zugang hierzu. Die Heterogenität der Lebenslagen junger Frauen mit Migrationshintergrund und ihre je unterschiedlichen Lernvoraussetzungen verlangen mehrdimensionale Ansätze und Maßnahmen. Zielgruppenspezifische und differenzierte Maßnahmen müssen insbesondere in den Bereichen (1) Übergang Schule - Ausbildung, (2) Ausbildungsverlauf, (3) berufliche Nachqualifizierung, (4) interkulturelles Lernen in der beruflichen Bildung sowie (5) berufliche Eingliederung und Weiterbildung qualifizierter junger Nachwuchskräfte vorgesehen bzw. umgesetzt werden. Der zweite Teil zur Erwerbsarbeit und beruflichen Integration beschränkt sich auf einen überblicksartigen Analyseabschnitt. Im Vergleich zu einheimischen Frauen sind Frauen ausländischer Herkunft überwiegend als un- und angelernte Arbeitskräfte angestellt und auf untere Positionen im Berufssystem verwiesen. Auch Ende der 90er Jahre gelingt einem zwar gewachsenen, aber immer noch nur kleinen Teil von ihnen eine berufliche Teilhabe in mittleren/höheren Angestelltenpositionen. Zudem haben Frauen ausländischer Nationalität eingeschränkte Aufstiegschancen und ein deutlich geringeres Einkommen verbunden mit ungünstigeren Arbeitsbedingungen. In einem abschließenden Ausblick weist die Autorin darauf hin, dass sich für die nächsten Jahre auf dem Ausbildungsstellenmarkt eine weiterhin schwierige Entwicklung andeutet. Denn berücksichtigt man die demografische Entwicklung in den alten Bundesländern für die kommenden Jahre, so ist eine weiterhin steigende Nachfrage nach Ausbildungsstellen bis ca. 2010 zu erwarten. (ICG2)
Chancengleichheit im Bildungswesen : theoretische Analyse anhand der Kriterien "kulturelle Herkunft" und "Geschlecht" sowie Darstellung des Pilotprojekts AMIE (berufsvorbereitendes Ausbildungsjahr für Migrantinnen in technischen und technologischen Berufen)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Monographie
Bildungs- und Berufschancen von Frauen mit Migrationshintergrund in der Bundesrepublik Deutschland
Titelübersetzung:Educational and occupational opportunities of women with a migration background in the Federal Republic of Germany
Autor/in:
Farrokhzad, Schahrzad
Quelle: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 26 (2003) H. 63/64, S. 41-55
Inhalt: Der Beitrag macht an Hand von Interviews mit Migrantinnen deutlich, dass der steigende Bildungserfolg von Frauen mit Migrationshintergrund oder ihr aus dem Ausland mitgebrachtes kulturelles Kapital in Form von Bildungstiteln ihnen nur wenig Vorteile auf dem Arbeitsmarkt verschafft. Insbesondere die Situation der Akademikerinnen mit Migrationshintergrund ist auf dem Arbeitsmarkt recht schwierig. Dieser Sachverhalt widerlegt die generalisierte Annahme, dass Migrantinnen auf dem Arbeitsmarkt schlechte Chancen haben, nur weil sie Sprachschwierigkeiten oder ein zu geringes Ausbildungsniveau haben. Folglich müssen in diesem Kontext noch andere Mechanismen wirksam sein.Insgesamt werden folgende Faktoren als ausschlaggebend genannt: der aufenthalts- und arbeitsrechtliche Status, die Aufenthaltsdauer, die aufenthaltsrechtliche Abhängigkeit vom Ehemann, der mit der aufenthalts- und/oder arbeitsrechtlichen Situation verknüpfte Zugang zu Deutschkursen, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie Bildungsmaßnahmen des Arbeitsamtes, die Anerkennung oder Nicht-Anerkennung von im Ausland erworbenen Bildungstiteln, die Möglichkeit der Verwendung von in Deutschland erworbenen Bildungstiteln, das Lebensalter, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und schließlich Probleme der Anerkennung bzw. Akzeptanz von Akademikerinnen mit Migrationshintergrund. (ICA2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Migration und Migrantinnen, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zwischen Aufstiegsorientierung und Deklassierung in Bildung und Beruf - Frauen und Mädchen aus dem Iran in Deutschland
Titelübersetzung:Between advancement orientation and downgrading in education and an occupation - women and girls from Iran in Germany
Autor/in:
Farrokhzad, Schahrzad
Quelle: Migration, Gender, Arbeitsmarkt: neue Beiträge zu Frauen und Globalisierung. Maria do Mar Castro Varela (Hrsg.), Dimitria Clayton (Hrsg.). Königstein: Helmer (Aktuelle Frauenforschung), 2003, S. 127-153
Inhalt: Anhand der Gruppe der Mädchen und Frauen aus dem Iran wird in dem Beitrag exemplarisch verdeutlicht, dass es Hinweise darauf gibt, dass die Migrationsgeschichte, die strukturelle Zusammensetzung der verschiedenen Herkunftsgruppen, die soziale Selektivität des deutschen Bildungssystems sowie Fremdzuschreibungen im gesellschaftlichen Einwanderungskurs signifikante Auswirkungen auf die Chancen bezüglich der Beteiligung am deutschen Bildungswesen haben. Selbst wenn die Bildungsbeteiligung der Migrantinnen in Realschulen, Gymnasien und Hochschulen zugenommen hat, verschafft ihr zunehmender Bildungserfolg ihnen nicht automatisch den Zugang zum Arbeitsmarkt in Deutschland, sowohl im Bereich der Ausbildungsplätze im dualen System als auch auf dem regulären Arbeitsmarkt. Vor diesem Hintergrund zeigt der Beitrag auf, aus welchen Gründen Frauen (und Familien) aus dem Iran nach Deutschland einwandern und wie sich die soziale Zusammensetzung der Gruppe iranischer Einwanderer gestaltet. Weiterhin wird auf die soziale und aufenthaltsrechtliche Situation der Frauen und daraus resultierende Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit den Männern sowie mit den nicht-deutschen und deutschen Frauen insgesamt eingegangen. Schließlich wird die Beteiligung der Iranerinnen am Schul- und Hochschulwesen und auf dem Arbeitsmarkt beschrieben. Es wird festgehalten, dass viele Iranerinnen nicht ihrem Qualifikationsniveau entsprechend eingesetzt werden. Wenn nicht nur Zertifikate, sondern auch langjährige Berufserfahrung anerkannt würden, könnte der derzeit beschworene Fachkräftemangel möglicherweise mit qualifizierten Iranerinnen abgedeckt werden. (ICH)