Scheitern und Werden: Fallrekonstruktion als Untersuchungsmethode in der Biographieforschung gezeigt am Beispiel von Differenzlinien in der biographischen Bewährung
Titelübersetzung:Failure and development: case reconstruction as a study method in biographical research, using lines of difference in biographical testing as an example
Autor/in:
Fischer, Ute Luise
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 1591-1600
Inhalt: "Bei der Ausbildung eines berufsbezogenen Habitus verliert die Geschlechtszugehörigkeit als Differenzdimension, die Ungleichheitsverhältnisse fundiert, an Bedeutung. Seit der Generation der um 1960 Geborenen kann man von einer Verallgemeinerung der leistungsethischen Bewährung auch auf Frauen ausgehen und damit von einer geschlechter in differenten Norm der Bewährung im Beruf. Die lebenspraktischen Konsequenzen, die die Entfaltung eines leistungsethischen Berufshabitus für die Realisierung von Lebensentwürfen hat, sind allerdings von deutlichen Geschlechterdifferenzen markiert. Kinderlosigkeit als der biographische 'Preis' einer weiblichen Karriere ist bekannt. Es gibt jedoch eine zweite empirisch prägnante Konsequenz: das Scheitern beim Versuch hochqualifizierter Frauen, ihre ausgeprägte berufliche Motivation beim Eintritt in die Mutterschaft in ihrem Lebenskonzept zu integrieren. Der Beitrag stellt Ergebnisse aus Fallrekonstruktionen vor, die zwei Relevanzstrukturen– die berufliche und die familiale Bewährung - zum Gegenstand haben, und arbeitetdas gestiegene Scheiternsrisiko in der weiblichen Biographie heraus. Die Frage, inwiefern von einem Scheitern gesprochen werden kann, hängt mit fallspezifischen‚ biographischen Konfigurationen zusammen. Diese werden verstanden als jefür die Lebenspraxis entscheidungsrelevante Deutungsmuster und handlungsleitende Habitusformen. Über die Geschlechterdifferenz hinaus gehende Differenzlinien zeigen sich in Fallrekonstruktionen auf der Ebene von Einflüssen auf die Herausbildung des fallspezifischen krisenlösenden Habitus. So steht seine Ausformung wesentlich im Zusammenhang mit der Generationenlagerung, dem Herkunftsmilieu und der Region, also der historischen, kulturellen und sozialen Umgebung." (Autorenreferat)
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Die Thematisierung sozialer Ungleichheit im Kontext von Professionsinteressen am Beispiel des medizinischen Diskurses über Epilepsie
Titelübersetzung:Thematization of social inequality in the context of professional interests, using the medical discourse on epilepsy as an example
Autor/in:
Möller, Torger
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 4383-4392
Inhalt: "Im Zentrum des Vortrages steht das Problem, wie und in welcher Weise soziale Ungleichheit innerhalb der medizinischen Profession thematisiert wird. Der Frage wird am Beispiel des medizinischen Diskurses über Epilepsie empirisch nachgegangen. Ab den 1960er Jahren entwickelt sich vor dem Hintergrund einer zunehmenden Demokratisierung von Wissenschaft und Gesellschaft ein neues sozialorientiertes, medizinisches Anforderungsprofil. Das medizinische Handeln soll sich nicht mehr ausschließlich auf diagnostisch-kurative Zwecke richten, sondern ebenso der sozialen Diskriminierung von Kranken und Behinderten entgegenwirken. Im medizinischen Diskurs wird dabei nur eine bestimmte Form sozialer Ungleichheit thematisiert: Der legitimen, medizinwissenschaftlich begründeten Beschränkung der Lebens- und Handlungschancen steht eine illegitime Ungleichbehandlung gegenüber. Die Produktion und Reproduktion dieser illegitimen sozialen Ungleichheit wird nicht innerhalb des medizinischen Systems verortet, sondern irrationale Vorurteile der Bevölkerung gelten als ursächliches Problem bei der Herstellung der Chancengleichheit von Kranken und Behinderten. Die Analyse medizinischer Fachpublikationen und populärwissenschaftlicher Medien zeigt jedoch, dass medizinisches Wissen maßgeblich an der Herstellung jener vermeintlich externbedingten sozialen Ungleichheit beteiligt ist. Die Art und Weise der Thematisierung sozialer Ungleichheit im medizinischen Diskurs muss somit vor dem Hintergrund der Reproduktion des medizinische Systems als legitimen Ort der gesellschaftlichen Wissensproduktion gesehen werden. Weiterhin kann am Beispiel der Epilepsie gezeigt werden, dass die ab den 1960er Jahren expansive Thematisierung sozialer Ungleichheit eng mit medizinischen Professionsinteressen verknüpft ist, die im Zusammenhang mit der Etablierung und Institutionalisierung der Epileptologie als medizinischem Teilgebiet stehen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:epilepsy; knowledge transfer; discrimination; knowledge; soziale Folgen; Behinderter; Medizin; Krankheit; medicine; Diskriminierung; Federal Republic of Germany; Epilepsie; Wissenstransfer; social inequality; handicapped; soziale Ungleichheit; social effects; illness; Wissen; Patient; patient
SSOAR Kategorie:Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Medizinsoziologie, Wissenssoziologie
Ungleicher Rang und stolze Distanz: Gefühlsmanagement in Jane Austens 'Stolz und Vorurteil'
Titelübersetzung:Unequal standing and proud distance: emotion management in Jane Austen's 'Pride and Prejudice'
Autor/in:
Kuzmics, Helmut
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 4605-4613
Inhalt: "Die Bewältigung der Situation sozialer Unterlegenheit ist ein menschliches Grundproblem, das insbesondere in geschichteten Gesellschaften mit ihren Autoritätspyramiden ständig gelöst werden muss. Die Bewahrung menschlicher Würde ist dabei auch dann notwendig, wenn Ungleichheit nicht die Form schlimmster Armut und Existenzgefährdung annimmt; wahrscheinlich wird sie sogar erst dann zum Ziel, wenn dies nicht der Fall ist. Besonders interessant ist nun die Konstellation, in der die Unterlegenen durch längerfristige Kalküle und Manöver aus ihrer Situation auszubrechen hoffen können, wobei sie aber das Wagnis eingehen, ihre Würde aufs Spiel zusetzen. Solche Situationen sind im beruflichen Alltag gegeben, in denen für den Aufstieg viel - manchmal fast alles - getan wird; wir finden sie im statusverbessernden Konsum von Gütern, die sichtbar den Wunsch nach Rangerhöhung anzeigen; und wir finden sie auch im Bereich der Partnersuche, wenn die Heirat - für Frau und Mann - eine Rangverbesserung mit sich bringen soll. Die dabei entstehen den Probleme des Gefühlsmanagements sind gewöhnlich in Schichtungs- oder Klassentheorien unbelichtet. Hilfe schafft hier am ehesten soziologisch hellsichtige Romanliteratur. Jane Austens Roman 'Stolz und Vorurteil', 1813 ('Pride and Prejudice') erstmals veröffentlicht, ist eine Fundgrube für die Darstellung jener Verhaltensprobleme, die sich sozial nachgereihten Mitgliedern 'ständischer' Formationen bei der Überwindung ihrer Herkunft stellen; besondere Aufmerksamkeit widmete die Autorin zugleich den Eigentümlichkeiten der Beziehung zwischen gesellschaftlich überlegenem Mann und gesellschaftlich unterlegener Frau beim Versuch, durch Heirat sozialen Aufstieg zu bewerkstelligen. Es geht um die Erringung und nachhaltige Verteidigung 'stolzer Distanz', die von Jane Austen in Beispielen typischer Interaktion mit ihren Gefühlskonsequenzen genauestens dargestellt wird. Die so entstehende kritische Machtbalance zwischen den Geschlechtern und ihren Rängen hat auch einen typischen sozialen Habitus zur Folge, der über eine gewisse Zeit zum nationalen Englands werden sollte: gemeint ist der 'Gentleman-Code' des Verhaltens, der als Oberschichtenkanon bis heute eine bestimmte Wirksamkeit behalten hat und ein interessantes Modell auch der modernen Geschlechterbeziehungen darstellt, das in dieser Form wohl nicht auf England beschränkt ist." (Autorenreferat)
Schlagwörter:affectivity; soziales Verhalten; wedding; Heirat; interaction; gender role; Geschlechtsrolle; social relations; class society; habits; social advancement; everyday life; Menschenwürde; social inequality; Klassengesellschaft; social class; emotionality; social behavior; soziale Beziehungen; 19. Jahrhundert; social stratum; Habitus; soziale Schicht; human dignity; Affektivität; Großbritannien; Emotionalität; Beruf; Konsumverhalten; consumption behavior; soziale Klasse; Great Britain; Interaktion; occupation; gender-specific factors; sozialer Aufstieg; Alltag; soziale Ungleichheit; nineteenth century
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Madams and maids in Southern Africa: coping with uncertainties, and the art of mutual zombification
Autor/in:
Nyamnjoh, Francis B.
Quelle: Afrika Spectrum, 40 (2005) 2, S 181-196
Inhalt: Drawing largely on a just completed empirical study this paper argues that like elsewhere in Africa & the world, maids in South Africa & Botswana, notably migrant maids from Zimbabwe, are subjected to the vicissitudes of ultra-exploitation. They, like their employers are all concerned with the uncertainties that plague their lives. Although employers are assumed to be in positions of power, their reality is often more nuanced & prone to constant negotiations with & concessions to maids. At one level, their own preoccupation with avoiding uncertainties by maintaining whatever advantages they can cultivate implies that vis-a-vis their maids, the employers cannot always afford to enjoy the benefits of being in control. Structural inequalities notwithstanding, mutual zombification seems to be the order of the day between maids & madams.
Schlagwörter:soziale Beziehungen; südliches Afrika; migrant; Hausangestellte; girl; employer; Mädchen; Migrant; woman; Botswana; working conditions; social relations; Botswana; domestic; Arbeitsbedingungen; Arbeitgeber; Southern Africa; South Africa; Domestics; Work Environment; Females; Employers; Migrants
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Migration
Der virtuelle Raum als Double - oder: zur Persistenz hierarchischer Gesellschaftsstruktur im Netz
Autor/in:
Sturm, Gabriele
Quelle: Raum - Zeit - Medialität: interdisziplinäre Studien zu neuen Kommunikationstechnologien. Opladen, 2003, S 237-254
Inhalt: Der raumsoziologische Beitrag diskutiert, was die mit der Technologie des Internets einhergehende Virtualisierung für eine sich ändernde Gesellschaftsordnung bedeuten kann. Anhand ihres methodologischen RaumZeit-Modells zeigt die Autorin, dass die virtuelle Realität des Internets eine doppelte materiale Gestalt hervorbringt. Als Double ergänzt der virtuelle Raum den realen. Die Ausgangsannahme lautet, dass die bürgerlich-moderne Gesellschaft Raum als Zweidimensionalität und als Behälter sowie Zeit als messbar und linear hervorgebracht hat. Entgegen vielfach geäußerter Einschätzungen revolutioniert das Internet nicht Vorstellungen und Praxis von Raum und Zeit, sondern es perfektioniert die bürgerliche Konstruktion des ideal beherrschbaren Lebens. Der Hypothese folgend, dass die neuen virtuellen Realitäten veränderte Materialitäten etablieren, werden verschiedene Zukunftsszenarien am Beispiel des Geschlechterverhältnisses durchgespielt.
Schlagwörter:Internet; Internet; virtuelle Realität; virtual reality; Geschlechterverhältnis; gender relations; Körperbild; body image; Raum; zone; Zeit; time; Virtualisierung; virtualization; Geschlechterpolitik; gender policy; Öffentlichkeit; the public; bürgerliche Gesellschaft; bourgeois society; Techniksoziologie; sociology of technology; Soziologie; sociology; Begriff; concept; Materialität; Materialisierung; virtuelle Gesellschaft
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, interaktive, elektronische Medien, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie
Rereading Jürgen Habermas' "Strukturwandel der Öffentlichkeit"
Autor/in:
Løvlie, Lars
Quelle: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung, 2 (2001) 2, S 223-240
Inhalt: "Dieser Beitrag gibt zunächst einen kurzen Überblick über Jürgen Habermas' Buch 'Strukturwandel der Öffentlichkeit', das erstmals 1962 erschienen ist. In der Monographie wird die historische Entstehung der öffentlichen Sphäre als intellektueller Raum beschrieben, welcher durch die lesende und diskutierende Öffentlichkeit seit dem frühen 17. Jahrhundert geschaffen wurde. Zugleich rekonstruiert 'Strukturwandel der Öffentlichkeit' aber auch eine Idealversion der öffentlichen Sphäre, vor deren Hintergrund die folgende Geschichte der Öffentlichkeit beurteilt werden kann. Der Verlauf der weiteren Geschichte der Öffentlichkeit, die mit der strukturellen Transformation der öffentlichen Sphäre im 20. Jahrhundert ihren Höhepunkt erlebte, wird von Habermas anhand dieser Folie als eine Geschichte des Niedergangs interpretiert. Ich werde mich mit dieser Darstellung auseinandersetzen und zu der ursprünglichen Frage von Habermas nach der Entstehung der Öffentlichkeit im Rahmen einer heutigen – postmodernen – Perspektive zurückkehren. Anhand zweier Beispiele (den Benettonanzeigen von Toscani und der Internetbuchhandlung Amazon.com), schlage ich vor, dass die öffentliche Sphäre weder durch den Staat noch durch den Markt zum Verschwinden gebracht wird, sondern dass sie immer wieder in traditionellen als auch in überraschend neuen Erscheinungsformen entsteht. Im zweiten Abschnitt kritisiere ich Habermas’ Rationalitätsansprüche, da sie ungewöhnliche oder randständige Rationalitätsformen wie z.B. das Geschlecht ausschließen. Diese Kritik wird seit zwei Jahrzehnten gegenüber Habermas erhoben und verweist ganz allgemein auf einen Mangel in seiner Theorie einer liberalen Demokratie. Der dritte und letzte Abschnitt betrachtet die Frage nach dem Ursprung der öffentlichen Sphäre aus einer Perspektive, die sich von der Habermasschen unterscheidet. Hierbei geht es um die philosophische Frage nach der Freiheit, bevor diese in idealisierten Voraussetzungen, Kategorien des Vernünftigen oder Unvernünftigen oder im Verfahren des rationalen Diskurses institutionalisiert wurde. In dieser Perspektive bringt sich die Freiheit selbst in Erscheinung. Das traditionelle Konzept der Toleranz, welches ich eine Politik der Toleranz genannt habe, schließt an diese Vorstellung von Freiheit an. Diese Auffassung des Politischen unterscheidet sich sowohl von der Habermasschen Konzeption des Politischen als Versöhnung als auch von einer postmodernen Politik der Differenz, ohne diese beiden jedoch auszugrenzen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article starts with a short review of Habermas' 'Strukturwandel der Öffentlichkeit', published in 1962. The book describes the historical birth of the public sphere as the intellectual space created by a reading and debating public from the early 18th century. The Strukturwandel reconstructs an idealised version of the public sphere as well, which functions as a benchmark for the judgement of the later history of the public sphere. The later history, which culminates in the structural transformation of the public sphere in the 20th century, the book generally presents as a story of decline. I take issue with that story, and want to return to Habermas' original question of the birth of the public, within the perspective of our own postmodern times. By way of two examples – Toscani's Benetton advertisements and the Amazon.com bookstore – I suggest that the public sphere is not eclipsed by the state and the market, but is regularly coming into being both in traditional and in more surprising settings. In the next section I critique Habermas' rationalist pretensions for excluding abnormal or border rationalities, like gender. This is a critique that has been levelled against Habermas over the past two decades, and points to a lacunae in his theory of liberal democracy in general. The third and last section takes up the question of the birth of the public sphere in a perspective different from Habermas'. It raises the philosophical question of freedom before freedom has been institutionalised in idealised presuppositions, categories of reasonable and unreasonable, or in procedures of rational discourse. On this view freedom is its own birth or coming- into-presence. The traditional concept of toleration is latched on to this last idea of freedom in what I have called a politics of toleration. This politics is different both from a Habermasian politics of reconciliation and a postmodern politics of difference - without excluding them." (author's abstract)
Schlagwörter:Theorie; Öffentlichkeit; Funktionswandel; historische Entwicklung; Habermas, J.; öffentliche Meinung; politische Funktion; public opinion; the public; functional change; theory; political function; historical development; soziale Faktoren; Habermas, J.; bourgeois society; social factors; Strukturwandel; structural change; bürgerliche Gesellschaft
SSOAR Kategorie:Generelle Theorien der Sozialwissenschaften, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Philosophie, Theologie
Sonderforschungsbereich 186 "Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf" - Forschungsprogramm 2000-2001
Herausgeber/in:
Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen, 2000. 23 S
Inhalt: "Diese Broschüre soll der Information über die Forschungskonzeption und die Teilprojekte des im Sommer 1988 an der Universität Bremen von der DFG eingerichteten Sonderforschungsbereichs 186 'Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf' dienen. Das Forschungsprogramm betritt Neuland: Es wird versucht, einem Verständnis von interdisziplinärer Forschung gerecht zu werden, das die analytisch-methodische Arbeitsteilung zwischen der Strukturanalyse gesellschaftlicher Verhältnisse und der Interpretation sozialer Erfahrungsmuster überwinden will. Dazu werden Ansätze der Jugend- und Berufsbildungsforschung, Familiensoziologie, Arbeits(markt-)soziologie, Medizinsoziologie und Sozialpolitikforschung so aufeinander bezogen, dass Institutionen und Akteure, Normalitätsunterstellungen und Lebensverläufe und ihre Veränderungen auf der Untersuchungsebene von Statuspassagen betrachtet werden. Die fünfte und abschließende Phase des Sfb 186 steht ganz im Zeichen der Sicherung des wissenschaftlichen Ertrags. Dies soll vor allem in Publikationen geschehen, die die Projektergebnisse gezielt aufeinander beziehen und theoretisch neu verorten. Die übergreifenden Aufgabenstellungen für die nächsten beiden Jahre beziehen sich auf die Zusammenführung der Teilprojektergebnisse zu einem Bild der Entwicklung und Struktur des deutschen Lebenslaufmodells. Dieses Ziel wird durch Hinzuziehung kontrastierender, auf andere Gesellschaften und historische Perioden bezogenen Analysen in den Teilprojekten A3 und D3 und durch die Auswertung von internationalen Datensätzen durch B6 vorrangig verfolgt. Dazu kommen die schon über mehrere Forschungsphasen angelegten Vergleiche von Berufs- und Familienpassagen in verschiedenen Regionen in West- und Ostdeutschland. Konsequent verfolgen auch die Arbeiten zur Methodenintegration Verbindungsmöglichkeiten zwischen Erhebung und Analyse subjektiver Orientierungen und biographische Deutungsmuster einerseits und von Ereignisverläufen und Übergangssequenzen im Lebensverlauf andererseits."
Schlagwörter:gender studies; Berufsverlauf; Statuswechsel; change of status; job history; training; risk; panel; Kriminologie; sozialer Status; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; soziale Sicherung; work-family balance; interdisziplinäre Forschung; gainful work; Panel; social research; Sozialforschung; social inequality; Familienforschung; interdisciplinary research; social status; criminology; occupational research; Erwerbsarbeit; social policy; social security; life career; social psychology; Sozialpsychologie; Risiko; Berufssoziologie; Ausbildung; family research; occupational sociology; Medizinsoziologie; sozialer Wandel; medical sociology; Berufsforschung; Geschlechterforschung; gender-specific factors; Lebenslauf; social change; soziale Ungleichheit; Sozialpolitik; Sonderforschungsbereich 186; DFG-Projekt; Statuspassagen; Risikolagen; Lebensverlauf; Lebenslaufforschung; Biografieforschung; Erwerbsbiografie; Arbeits(markt-)soziologie; Jugend- und Berufsbildungsforschung; Sozialpolitikforschung; Methodenkombination; mixed methods; Längsschnitt
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Sozialpolitik
Einstellungen zur Frauenerwerbstätigkeit: ein
Vergleich von Westdeutschland, Ostdeutschland und
Großbritannien
Autor/in:
Vogel, Claudia
Quelle: Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung; Potsdam (Potsdamer Beiträge zur Sozialforschung, 11), 2000. 39 S
Inhalt: Gegenstand der Untersuchung sind individuelle und kollektive Einstellungen zu Frauenerwerbstätigkeit im Ländervergleich. Inhalt: Erklärungsansätze - Makrosoziologische Ansätze - Mikrosoziologische Ansätze - Einstellungen zu Frauenerwerbstätigkeit - Einstellungen im Zusammenhang von Makro- und Mikroebene; Kulturelle Leitbilder und Wohlfahrtsregimes; Arbeitsmarkt und Frauenerwerbsbeteiligung - Frauenerwerbsbeteiligung - Berufsstruktur im Vergleich; Der Einstellungsindex zu Frauenerwerbstätigkeit - Einstellungen zu Frauenerwerbstätigkeit - Einstellungsindex zu Frauenerwerbstätigkeit; Variation der Einstellungen zu Frauenerwerbstätigkeit - Modell der Binnenvariation - Länderanalyse - Länderspezifische Erklärungsmuster im Vergleich - Interstaatliche Variation der Einstellungen zu Frauenerwerbstätigkeit.
Schlagwörter:women's employment; alte Bundesländer; old federal states; German Democratic Republic (GDR); gender role; Familie-Beruf; sozioökonomische Faktoren; Sozialisation; Federal Republic of Germany; work-family balance; Geschlechtsrolle; socialization; neue Bundesländer; labor force participation; social inequality; New Federal States; Wohlfahrtsstaat; social policy; Erwerbsbeteiligung; attitude; international comparison; welfare state; socioeconomic factors; Großbritannien; woman; DDR; sociocultural factors; internationaler Vergleich; occupational distribution; soziokulturelle Faktoren; Great Britain; soziale Ungleichheit; Frauenerwerbstätigkeit; Sozialpolitik; Berufsstruktur; Einstellung
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Neue Nutzungskontexte: zur Bedeutung des Autos im Alltag von Frauen
Autor/in:
Buhr, Regina
Quelle: Bewegende Moderne: Fahrzeugverkehr als soziale Praxis. Berlin, 1999, S 105-131
Inhalt: Ausgangspunkt für den Beitrag ist die These, dass Frauen, besonders, wenn sie familiäre Verpflichtungen zu erfüllen haben, das Auto wie andere Haushaltstechniken auch zur Bewältigung familienbezogener Aufgaben nutzen und es für sie ein Hilfsmittel darstellt, Berufstätigkeit und Familienpflichten zu vereinbaren. Vor diesem Hintergrund wird der Lebensalltag von Frauen im Spannungsfeld zwischen der Zuständigkeit für private Familienarbeit und dem Wunsch nach eigenständiger Berufsarbeit untersucht. Dabei spielt die veränderte motorisierte Selbstbeweglichkeit von Männern und Frauen ebenso eine Rolle wie die veränderte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Zur Untersuchung herangezogen werden empirische Studien zum Besitz der PKW-Fahrerlaubnis, zum Anteil weiblicher Halter von PKW, zur PKW-Verfügbarkeit von Frauen nach Altersgruppen. Aus den Ergebnissen der Studien und Befragungen läßt sich schließen, dass die Bedeutung des Autos für Frauen wesentlich darin besteht, deren Dilemma der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu lösen. Die Befunde deuten darauf hin, dass die Aneignung des privaten KFZ durch Frauen weiter voranschreitet. (prh)
Schlagwörter:woman; berufstätige Frau; working woman; Familie; family; Kraftfahrzeug; motor vehicle; Nutzung; utilization; Arbeitsteilung; division of labor; Geschlechtsrolle; gender role; Belastung; stress; soziale Mobilität; social mobility; Federal Republic of Germany; neue Bundesländer; New Federal States; Individualisierung; individualization; Persönlichkeit; personality; Entwicklung; development; Verkehr; traffic; Emanzipation; emancipation; Lebenssituation; life situation; Familie-Beruf; work-family balance; Alltag; everyday life
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Habitus und Hexis: die Einverleibung der Praxisstrukturen bei Pierre Bordieu
Autor/in:
Fröhlich, Gerhard
Quelle: Schwengel, Hermann; Höpken, Britta; 29. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, 16. Österreichischer Kongress für Soziologie, 11. Kongress der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie; Pfaffenweiler, 1999. S 100-102
SSOAR Kategorie:Grundlagen, Geschichte, generelle Theorien und Methoden der Sozialwissenschaften, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie