Die weiße Dominanz an deutschen Hochschulen und der Kampf von Schwarzen und of Color Akademiker*innen um Existenz
Autor/in:
Amiri, Shiva
Quelle: Rassismus an Hochschulen. Daniela Heitzmann (Hrsg.), Kathrin Houda (Hrsg.), Weinheim: Beltz Verlagsgruppe. 2019, S 60–79
Schlagwörter:Hochschule; people of color; Rassismus; Wissenschaftler; wissenschaftliches Personal
CEWS Kategorie:Diversity, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
„What got you here won’t get you there“ – die kommenden Herausforderungen
Autor/in:
Sack, Norbert
Quelle: Wissenschaftsleadership - Die Zukunft der Führung von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Norbert Sack (Hrsg.), Wiesbaden: Springer Gabler. 2019, S 139–145
Inhalt: Der Wandel wird auch in den kommenden Jahren in der Wissenschaft weitergehen. Wie auch in der Wirtschaft bleiben die Trends Digitalisierung und technologische Innovation einerseits und die trotz kleinerer politischer Rückschläge weiter fortschreitende Globalisierung andererseits die wesentlichen Treiber für Veränderung. Daneben gibt es demografische Entwicklungen, die Veränderung auch für den Bildungssektor bedeuten. Die akuter werdende Frage nach gesellschaftlichen Prioritäten und nach der Verteilung der Finanzmittel, auch über politische Ressortgrenzen hinweg, führt zu einer weiter wachsenden Bedeutung der Verankerung der Wissenschaftsinstitutionen in der Gesellschaft. Für die Führungskräfte dieser Organisationen heißt das, dass interkulturelle Kompetenz, die Fähigkeit zu Kollaboration und zum Stakeholder-Management und das Umgehen mit komplexen Führungsherausforderungen und Spannungsfeldern weiter an Bedeutung zunehmen. Die Führungskräfte von morgen müssen sich noch stärker der Frage stellen, was die „License to operate“ ihrer wissenschaftlichen Institution ist.
Gleichstellung von Frauen und Männern in Entscheidungsgremien von Hochschulen und Forschungseinrichtungen
Autor/in:
Löther, Andrea
Quelle: Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung. Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) (Hrsg.), Bonn. 2019, S 1–21
Inhalt: Die Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen und damit an (fach-)politischer Macht ist ein wesentliches Element von Geschlechtergerechtigkeit. Das Hochschulrahmengesetz, das Bundesgremienbesetzungsgesetz und die Hochschulgesetze der Länder setzen dafür die rechtlichen Rahmenbedingungen. In dem Beitrag wird die geschlechterspezifische Besetzung von Entscheidungsgremien an Hochschulen und Forschungseinrichtungen untersucht. Für die Hochschulen werden dabei die Hochschul- und Fakultätsleitungen sowie die Senate und Hochschulräte, für die außerhochschulischen Forschungseinrichtungen die Aufsichtsgremien betrachtet. Analysiert wird die Beteiligung von Frauen im zeitlichen Verlauf sowie differenziert nach Hochschultypen und Bundesländern bzw. nach Forschungsverbünden. Datengrundlage sind die Hochschulstatistik des Statistischen Bundesamtes sowie Erhebungen des CEWS und der GWK und Auswertungen von Daten der HRK.
In Hochschulleitungen sind fast 30 Prozent Frauen tätig, und 21 Prozent der Rektor_innen und Präsident_innen sind Frauen. In den letzten 20 Jahren hat sich der Frauenanteil in den Hochschulleitungen verdreifacht, an der Leitungsspitze vervierfacht. Auch in den Hochschulsenaten, den Hochschulräten sowie den Aufsichtsgremien der außerhochschulischen Forschungseinrichtungen sind rund ein Drittel der Sitze mit Frauen besetzt. Dagegen sind In den Fakultätsleitungen lediglich 18 Prozent der Dekan_innen und 24 Prozent der Prodekan_innen Frauen.
Schlagwörter:Dekan; Fakultätsleitung; Forschungseinrichtung; Frauenanteil; Geschlechterverhältnis; Gremien; Hochschule; Hochschulleitung; Statistik
Quelle: Struktur und Dynamik – Un/Gleichzeitigkeiten im Geschlechterverhältnis. Barbara Rendtorff (Hrsg.), Birgit Riegraf(Hrsg.), Claudia Mahs (Hrsg.), Wiesbaden: Springer VS. 2019, S 119–139
Inhalt: Das „Management“ heterogener Belegschaften im Sinne von „Chancengleichheit für alle und auch als Wettbewerbsvorteil“ (Krell und Sieben 2011, S. 155) kennzeichnet seit etwa zwei Jahrzenten die unternehmerische Praxis von Unternehmen der Privatwirtschaft. Heterogenität wird mit Begriffen wie ‚Diversity‘, ‚Diversität‘ oder ‚Vielfalt‘ positiv gerahmt, und darauf bezogene Formen des Managements werden als ‚Diversity Management‘ bezeichnet. Diese Art des Umgangs mit Heterogenität findet zunehmend Eingang in öffentlich-rechtliche und wissenschaftliche Organisationen, beispielsweise Hochschulen.
Trans*diskriminierung an Hochschulen abbauen : Intersektionale Trans*verbündetenschaft für gleiche Teilhabe an Hochschulen
Autor/in:
Hornstein, René_
Quelle: Diversity an der Universität. Lucyna Darowska (Hrsg.), Bielefeld: transcript. 2019
Inhalt: Wie können Hochschulen für trans-und intergeschlechtliche sowie nicht-binäre Menschen inklusiv gestaltet werden? In diesem Artikel werden Geschlechtsnormen als normativer Hintergrund der Hochschule diskutiert und grundlegende Begriffe im Kontext von Trans*diskriminierung und geschlechtlicher Vielfalt eingeführt und in Bezug zum Hochschulkontext gesetzt. Formen institutioneller Trans*diskriminierung werden diskutiert und intersektionale Perspektiven auf Gleichstellungsarbeit an Hochschulen aufgezeigt. „Verbündetenschaft“ wird als individuelles Handlungskonzept sowie als institutionelle Aufgabe eingeführt und auf Trans*verbündetenschaft hin konkretisiert. Es werden verschiedene institutionelle Diskriminierungskontexte an der Hochschule aus Trans*perspektive erläutert; im Mittelpunkt stehen dabei Themen wie Benennungen, die Rechtslage, zweigeschlechtliche Architektur wie Toiletten und trans*gerechte Lehre und Forschung. Anschließend werden Empfehlungen für Best Practices an Hochschulen sowohl genannt als auch aus intersektionaler Perspektive kritisiert und Perspektiven kritischer Trans*politik in diesem institutionellen Umfeld formuliert.
Quelle: Diversity an der Universität. Lucyna Darowska (Hrsg.), Bielefeld: transcript. 2019, S 85–114
Inhalt: Die Frage der Hochschulöffnung wird oft mit den Schlagworten Diver-sität und Teilhabe verknüpft, wobei die Verbindungslinien mituntervage bleiben. Welche Dimensionen es bei Öffnungsprozessen in der Hochschulpraxis zu beach-ten gilt und wie Diversität und Teilhabe darin zu verorten sind, diesen Fragen widmet sich dieser Beitragund blickt auch auf denkbare Dekolonisierungsprozesse. Zunächst geht es um die Bedeutungsvielfalt von Diversität im hochschulpolitischen Kontext und um Leerstellen im vorfindlichen Diversitätsverständnis; dabei wird Bezug genommen auf das Verhältnis von Diversität und Ungleichheiten im Hochschulraum. Der zweite Abschnitt beleuchtet die Hochschule als sozialen Raum und skizziert Schieflagen im Wissenschaftsbetrieb. Danach stehen Überlegungen für eine partizipative Wissenschaftspraxis und Demokratisierung der Hochschule im Mittelpunkt. Dabei wird auf internationale Debatten Bezug genommen, die dekoloniale Perspektiven für die Wissenschaft thematisieren.
Wissenschaft, Nachwuchslaufbahn und Behinderung : Eine Bestandsaufnahme zu Tabuisierung und Exklusion im Hochschulsystem
Autor/in:
Richter, Caroline
Quelle: Diversity an der Universität. Lucyna Darowska (Hrsg.), Bielefeld: transcript. 2019, S 115–150
Inhalt: Im Mittelpunkt stehen hochschulisches Diversity-Management und Po-licies in Bezug auf ›Behinderung‹bzw. ›chronische Erkrankung‹. Diskutiert wird ein weitgehend unbeachteter Teilbereich: die Teilhabe von wissenschaftlichem Nachwuchs am Arbeitsmarkt von Hochschulen. Die Bilanz fällt ernüchternd aus: Die beeinträchtigenden Umstände sind vorgelagerten und flankierenden struktu-rellen Barrieren eingeschrieben. Diese Barrieren erzeugen bereits vor dem Erreichen der Postdoc-Phase gläserne Decken und Drop-outs potentiellerAspirant*innen. Ohne deren Repräsentanz und ohne strukturelle, auch politische und rechtliche Veränderungen bleiben Tabuisierung und Exklusion von Behinderung/ chronischer Erkrankung an Hochschulen unverändert, trotz Diversity-Management.