Sinkende Geburtenraten als Herausforderung für den Wohlfahrtsstaat: Lösungswege der Familien- und Arbeitsmarktpolitik im internationalen Vergleich
Autor/in:
Groß, Thomas; Hardmeier, Sibylle
Quelle: Kiel, 2009. 29 S
Inhalt: Die zentrale Stoßrichtung dieses Beitrages ist es, Wege für eine erfolgreiche Familienpolitik aufzuzeigen. Basierend auf einem 16-Ländersample und unter Zuhilfenahme des neuen MVQCA-Ansatzes werden unterschiedliche europäische familienpolitische Regulierungsmuster multivariat untersucht. Die theoretischen Annahmen basieren auf dem Ernährermodell. Es zeigt sich, dass (noch) in fast allen Ländern ernährertypische Strukturen zu finden sind und die Kinderraten entscheidend beeinflussen. Es wird dargestellt, warum flankierende familienpolitische Maßnahmen, besonders im finanziellen Bereich, neben einem hohen Kinderbetreuungsangebot und einer umfassenden Teilhabe der Frauen am Arbeitsmarkt, zentrale Faktoren sind, die zu einer Erhöhung der Kinderrate beitragen können.
Inhalt: The main focus of this contribution is to present pathways leading to a successful family policy. With the aid of the new MVQCA approach, we shall perform a multivariate analysis of various European patterns of regulation in family policies based on a sample of 16 countries. The theoretical assumptions are based on the breadwinner model. It is shown that structures typical of the breadwinner model can (still) be found in almost all the countries examined, and that these have a crucial effect on the birth rate. This article demonstrates why, along with child care supply and comprehensive female participation in the labour market, accompanying measures in family policy, especially financial support, are key factors in the increase of birth rates.
Can child care policy encourage employment and fertility? : evidence from a structural model
Titelübersetzung:Kann die Kinderfürsorgepolitik Beschäftigung und Fertilität fördern?
Autor/in:
Haan, Peter; Wrohlich, Katharina
Quelle: Max-Planck-Institut für demografische Forschung; Rostock (MPIDR Working Paper, 2009-025), 2009. 30 S.
Inhalt: "In this paper we develop a structural model of female employment and fertility which accounts for intertemporal feedback effects between the two outcomes. We identify the effect of financial incentives on the employment and fertility decision by exploiting variation in the tax and transfer system which differs by employment state and number of children. To this end we simulate in detail the effects of the tax and transfer system including child care costs. The model provides estimates of structural preferences of women which can be used to study the effect of various policy reforms. In particular, we show that increasing child care subsidies conditional on employment increases labor supply of all women as well as fertility of the childless and highly educated women." (author's abstract)
Familienpolitik und Geschlechterkultur : Frankreich zwischen Emanzipation und Traditionalisierung
Titelübersetzung:French gender relations : family policy in France between emancipation and traditionalization
Autor/in:
Beckmann, Sabine; Ehnis, Patrick
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 1 (2009) H. 1, S. 28-45
Inhalt: "Im Zusammenhang mit einer fördernden Fallen- und Sozialpolitik haben sich die Erwerbsbeteiligung von Frauen in Frankreich und damit das Geschlechterverhältnis maßgeblich verändert. Inwieweit sich im Kontext familienpolitischer Rahmenbedingungen und geschlechterkultureller Faktoren auch Veränderungen der geschlechtlichen Verteilung von Haus- und Familienarbeit und der Rolle von Männern ergeben haben, ist Ausgangslage des vorliegenden Beitrags. Sie soll behandelt werden, indem die Entwicklung der Familienpolitik mit einem besonderen Fokus auf Männlichkeit nachvollzogen wird, Daten zur familialen Arbeitsteilung betrachtet und geschlechterkulturelle Veränderungen im Hinblick auf das Männlichkeitsbild einbezogen werden. Die Analyse des Geschlechterregimes in Frankreich zeigt, dass sich auf der einen Seite soziale Dimensionen mit Genderdimensionen von Familienpolitik koppeln und Insbesondere zu einer Arbeitsmarktverdrängung von sozial schlechter gestellten Frauen führen können, dass es auf der anderen Seite aber gerade auch das traditionellen Männlichkeitsbild ist, das das Geschlechterregime in Frankreich und die geschlechtliche Arbeitsteilung prägt." (Autorenreferat)
Inhalt: "In France, women's labour market participation has increased and the gender relations have altered, supported by family and social policy. This paper focuses on modifications of the gendered division of unpaid work and of men's attitudes and values within the context of policy frameworks and gender cultural dimensions. Firstly, the development of family policy in France will be highlighted, with a focus on masculinity. Secondly, we analyse the gender regime of France by incorporating gender cultural dimensions of masculinity and by using data on the division of domestic work. Our results show on the one hand that social and gender dimensions of French family policy encourage socially disadvantaged women to withdraw from the labour market, and on the other hand the impact of traditional masculinity on the gender regime in France and on the gendered division of work." (author's abstract)
Welche familienpolitischen Maßnahmen fördern die Arbeitsmarktpartizipation von Müttern?
Titelübersetzung:Which family policies support the labour market participation of mothers?
Autor/in:
Berninger, Ina
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 61 (2009) H. 3, S. 355-385
Inhalt: "Im Beitrag wird untersucht, welche familienpolitischen Maßnahmen (Kinderbetreuung, Elternzeit, Transferleistungen) die Arbeitsmarktpartizipation von Müttern fördern. Im Gegensatz zu bisherigen Studien wird weiter evaluiert, inwiefern ein Zusammenhang zwischen erwerbsfördernden Maßnahmen und kulturellem Mutterbild besteht und ob letzteres die Arbeitsmarktpartizipation beeinflusst. Im Rahmen einer Mehrebenenanalyse werden 21 europäische Staaten anhand der Daten der zweiten Welle des European Social Survey (ESS) aus den Jahren 2004/ 2005 in Kombination mit Makrovariablen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) untersucht. Den theoretischen Rahmen der Studie bildet ein rationales Entscheidungsmodell: die mikroökonomische Theorie des Arbeitsangebotes. Zentrales Ergebnis der Analyse ist, dass einzig ein hohes Betreuungsangebot für unter dreijährige Kinder die Arbeitsmarktpartizipation, insbesondere jene von Müttern sehr junger Kinder, fördert. Diese familienpolitische Maßnahme weist einen engen Zusammenhang mit der nationalen Kultur auf." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article investigates the effects of family policies (child care, parental leave, financial transfers) on labour market participation of mothers in 21 European countries. In contrast to previous studies, the correlation of child care provision with national culture and the cultural influence on maternal employment decisions are also estimated. The microeconomic theory of labour supply provides the theoretical framework of the analysis. With the use of hierarchical logistic regression models the hypotheses are tested on the data of the European Social Survey (2004/ 2005) and contextual variables of the Organisation for Economic Co-operation and Development. As a central result the level of child care provision for children below the age of three is found to be the single variable with regards to increasing labour market participation, particularly for mothers of young children. This political measure is strongly correlated to national culture." (author's abstract)
Titelübersetzung:Social policies, family, and gender in Europe
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Die Vielfalt der Familie: Tagungsband zum 3. Europäischen Fachkongress Familienforschung. Olaf Kapella (Hrsg.), Christiane Rille-Pfeiffer (Hrsg.), Marina Rupp (Hrsg.), Norbert F. Schneider (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2009, S. 15-29
Inhalt: "Der Aufsatz liefert einen Beitrag zur andauernden Debatte über 'funktionierende politische Maßnahmen' und damit zusammenhängende Fragen nach einer lernenden Politik im Zusammenhang mit einer Steigerung der weiblichen Erwerbstätigkeit, einer Aufrechterhaltung, ja sogar Steigerung der Geburtenrate und des Investment in den Humanressourcen. Ich werde dabei die Unterschiede und Ähnlichkeiten in der Sozialpolitik einiger europäischer Länder, die eine Elternschaft und die Erwerbstätigkeit der Eltern gleichermaßen unterstützen, untersuchen und erläutern. Es ist ein dringliches sozialpolitisches Thema in den meisten gegenwärtigen Wohlfahrtsstaaten geworden, auf die Bedürfnisse arbeitender Eltern einzugehen, indem für eine bessere Work-Life-Balance gesorgt wird. Unter Bezugnahme auf aktuelle vergleichende Daten gibt die Autorin einen Einblick in politische Strategien, die auf die Familien und - zuallererst - die Frauen als (zukünftige) Mütter und Arbeitnehmer abzielen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Sozialpolitik; Familie; Europa; Familienpolitik; Benchmarking; Frauenerwerbstätigkeit; Familie-Beruf; Work-life-balance; berufstätige Frau
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Demographie und Bevölkerungsfragen, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die französische Familienpolitik: ein Erfolgsmodell unter Reformdruck
Titelübersetzung:French family policy: a successful model facing new challenges
Autor/in:
Salles, Anne
Quelle: Forschungsinstitut der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.; Berlin (DGAP-Analyse Frankreich, 6), 2009. 15 S
Inhalt: "Häufig wird Frankreich in deutschen familienpolitischen Debatten auf Grund der hohen Geburtenrate und der hohen Erwerbstätigenquote bei Frauen als Vorbild angeführt. Zentrale Ziele der französischen Familienpolitik sind die Ermöglichung einer freien Wahl zwischen familiärer und außerhäuslicher Kinderbetreuung, die Förderung der Chancengleichheit aller Kinder sowie der Gleichstellung von Männern und Frauen. Ein vielfältiges Betreuungsangebot und unterschiedliche Formen finanzieller Unterstützung für Familien sollen diese Ziele fördern. Doch der Mangel an Betreuungsplätzen sowie widersprüchliche Fördermaßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellen die Umsetzung der familienpolitischen Ziele in Frage. Angekündigte familienpolitische Reformen, beispielsweise eine Kürzung des Erziehungsurlaubs, sind umstritten. Wie andere Maßnahmen zeigt sich auch eine Initiative zur Schaffung neuer Betreuungsplätze dem Zwang zur Kostenminimierung unterworfen und birgt damit das Risiko einer sinkenden Qualität des Betreuungsangebots." (Autorenreferat)
Inhalt: "France is frequently being instanced in German debates on the subject of family policy because of the high birth rate and the high rate of employed women. Fundamental aims of the French family policy consist in providing a free choice between child care within the family and external child care, the promotion of equal opportunity for all children as well as the equality of men and women. A wide variety of service offers and diverse forms of financial support for families
are supposed to boost these goals. The lack of day nursery facilities as well as contradictory measures to improve the compatibility of family and work question the achievement of the goals with regard to family policy. Announced reforms in terms of family policy, for example the reduction of
parental leave, are disputed. Among other measures, an initiative to provide more day nursery facilities is exposed to the restraint of cost minimization and thus poses the risk of decreasing quality of service offers." (author's abstract)
Geschlechtsspezifische Arbeitszeitmuster im internationalen Vergleich
Autor/in:
Grau, Silke
Quelle: Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung; Potsdam (Potsdamer Beiträge zur Sozialforschung, 29), 2008. 58 S
Schlagwörter:gender-specific factors; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Arbeitszeit; working hours; Gleichstellung; affirmative action; Gleichstellungspolitik; equal opportunity policy; Lebensunterhalt; livelihood; soziale Sicherung; social security; Arbeitszeitpolitik; policy on working hours; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; berufstätige Frau; working woman; Geschlechtsrolle; gender role; Teilzeitarbeit; part-time work; Vollbeschäftigung; full employment; soziale Ungleichheit; social inequality; Benachteiligung; deprivation; Familienpolitik; family policy; internationaler Vergleich; international comparison
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung
Kinder und Karrieren - die neuen Paare : eine Studie der EAF im Auftrag der Bertelsmann Stiftung
Titelübersetzung:Children and careers - the new couples : an EAF study on behalf of the Bertelsmann Foundation
Autor/in:
Walther, Kathrin; Lukoschat, Helga
Quelle: Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung, 2008. 180 S.
Inhalt: "Erfüllte Partnerschaft, verantwortungsvoller Beruf, fröhliche Kinder - viele junge Paare wünschen sich heute, dies alles unter einen Hut zu bringen. Sie stehen damit vor einer enormen Herausforderung: Wie kann es gelingen, miteinander zu vereinbaren, was doch oft fast unvereinbar erscheint? Diese Frage stand im Zentrum der Studie, für welche die EAF (Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V.) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bundesweit knapp 1.200 Doppelkarrierepaare mit Kindern untersuchte. Die Ergebnisse zeigen, dass von diesen 'neuen Paaren' ein wichtiges Veränderungspotenzial ausgeht. Sie sind Vorreiter eines modernen Rollenverständnisses und setzen sich in ihren Unternehmen für Familienfreundlichkeit und Chancengleichheit ein. In diesem Sinne stellen sie eine gesellschaftliche Avantgarde dar." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Dual Career Couple; Familie-Beruf; Berufsverlauf; Planung; Führungskraft; Rollenverteilung; Mutter; Frauenerwerbstätigkeit; Vater; Mann; Erwerbstätiger; Betrieb; Unternehmenskultur; Kind; Betreuung; Familienpolitik; Lebenssituation; Partnerschaft; Doppelrolle; regionaler Vergleich; neue Bundesländer; alte Bundesländer
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Germany: family diversity with low actual and desired fertility
Titelübersetzung:Bundesrepublik Deutschland: Familienvielfalt mit niedriger aktueller und erwünschter Fruchtbarkeit
Autor/in:
Dorbritz, Jürgen
Quelle: Demographic Research, Vol. 19 (2008) , S. 557-598
Inhalt: "Germany is a low-fertility country with a rapidly ageing population, and will remain so for the foreseeable future. There are several reasons for this trend. Germany is among the countries with the highest rates of childlessness in the world, and childlessness has become widely accepted. This is illustrated by changes in living arrangements. A broad range of living arrangements has been added to the basic model of marriage with children; namely, single living, non-marital cohabitation, lone parenthood, patchwork families and living apart together. A culture of individualism has spread in Germany which forms the basis for widespread decisions against family formation. The desired number of children has become low and family policy is considered to be a failure in terms of its influence on fertility. German family policy has had a traditional orientation centred on monetary support to families and on the promotion of the male breadwinner model. Women have been largely forced to choose between family and work, and leave the labour market when a child is born. The still prevailing concept of family policy does not help to reduce the pressure to choose between work and family life, and thus makes it easier to decide not to have children, especially for highly educated women. A change in family policy is needed which will enable couples to choose between the breadwinner-housewife and the reconciliation model. Gradually, this change is starting to take place." (author's abstract)
Inhalt: "Das 2007 eingeführte Elterngeld ist vor allem attraktiv für Gut- und Besserverdienende. Verlierer sind Eltern mit kleinen Einkommen. Sie bekommen bei der Geburt eines Kindes heute weniger Geld vom Staat als zu Zeiten des alten Erziehungsgeldes. Das Elterngeld steht damit auch für einen Paradigmenwechsel in der Familienpolitik:Nicht mehr die Bedürftigkeit entscheidet über staatliche Zuwendungen,sondern die bisher erbrachte Leistung auf dem Arbeitsmarkt." [Autorenreferat]
Schlagwörter:Erziehungsgeld; Elterngeld; women's employment; birth trend; justice; modernization; social security; Familienpolitik; child-raising allowance; welfare state; Verteilungsgerechtigkeit; distributive justice; family allowance; soziale Sicherung; Geburtenentwicklung; Gerechtigkeit; infant; social inequality; Kleinkind; family policy; soziale Ungleichheit; Frauenerwerbstätigkeit; Modernisierung; Wohlfahrtsstaat
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie