Männerpolitik unter der schwarz-gelben Regierung: auf dem Weg zu einer geschlechtergerechten Gesellschaft?
Titelübersetzung:Policy for men under the CDU-FDP government: on the road to a gender-equitable society?
Autor/in:
Diewald, Irmgard
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 22 (2013) 1, S 129-133
Inhalt: Die Verfasserin argumentiert, dass die Männerpolitik der Bundesregierung einerseits von der Vereinnahmung feministischer Forderungen und Argumentationsweisen und andererseits von der Abgrenzung zu diesen lebt. Durch biologisierte Identitätsvorstellungen trägt eine solche Männerpolitik zur Aufrechterhaltung von Heteronormativität und damit zur Sicherung und Stabilisierung hierarchisierter vergeschlechtlichter Machtstrukturen bei und nicht zu mehr Geschlechtergerechtigkeit. Um diese zu erreichen, sollte eine kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeit (und Weiblichkeit) stattfinden und eine stärkere Verknüpfung mit feministischer Theorie und Praxis erfolgen. In diesem Sinne setzt sich die Heinrich-Böll-Stiftung schon seit einigen Jahren kritisch mit Männerpolitik auseinander und bietet mit dem Konzept der Geschlechterdemokratie eine bedenkenswerte politische Alternative. Es sollte nicht nur, wie am Ende der Konferenz zur Männerpolitik vorgeschlagen, der Titel und somit das Programm des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend um Männer erweitert werden, sondern eine wirkliche Alternative zu herrschenden Geschlechterverhältnissen eröffnet werden. (ICB2)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Männerforschung; ; Männlichkeit; masculinity; gender; Geschlechterpolitik; gender policy; Regierung; government; Gerechtigkeit; justice; Diskurs; discourse; Feminismus; feminism; Gleichberechtigung; equality of rights; Gleichstellung; affirmative action; Politik; politics; politische Agenda; political agenda
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Wert-Abjektion als konstituierende und strukturierende Kraft von Care-Arbeit im patriarchalen Kapitalismus
Autor/in:
Müller, Beatrice
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 22 (2013) 1, S 31-43
Inhalt: "Der Artikel verfolgt den Anspruch einen Beitrag zur Theoretisierung der Care-Arbeit im patriarchalen Kapitalismus zu leisten. Auf einer abstrakten Ebene wird versucht die permanente Abwertung der Care-Arbeit durch eine Verknüpfung marxistisch-feministischer und psychoanalytischer Perspektiven analytisch fassbar zu machen. Zunächst wird dabei das Wert-Abspaltungstheorem von Roswitha Scholz im Kontext marxistisch-feministischer Debatten, skizziert und kritisiert und in zweifacher Weise (formanalytisch und psychoanalytisch) re-konzeptualisiert Im Ergebnis wird dabei die Marx'sche Wertform als Wert-Abjektionsform konzipiert, die als soziale Form die strukturierende und konstituierende Kraft der Care-Arbeit darstellt und so deren permanente Abwertung erklärt." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper aims to deliver a contribution to theorise care-work in patriarchal capitalism. On an abstract level of argumentation and linking marxist-feminist and psychoanalytical perspectives, it explains the permanent devaluation of care-work. In this respect it describes and criticises the theorem of 'value-dissociation' by Roswitha Scholz in the context of marxist-feminist debates and re-conceptualises the concept in a twofold manner (formanalytically and psychoanalytically). In conclusion the marxist value-form always appears as a value-abjection-form, which as social form is a constitutive and structuring force of care work in patriarchal capitalism and explains their permanent devaluation. The article discusses current analyses and assessments of the contemporary 'multiple crisis' from the perspectives of feminist and neo-Gramscian International Political Economy (IPE). We argue for a conceptual linkage of these approaches in order to analyze the role of gendered subjectivation in currently dominant forms of crisis management. The Troika's policies in Greece are presented as an example for how the - implicitly organized - redistribution of responsibilities for socially necessary care- and reproduction work can be understood as 'subjectivation as crisis management': the displacement of crisis management into the gendered subjects themselves." (author's abstract)
Schlagwörter:Pflege; caregiving; Altenpflege; nursing care for the elderly; Kinderpflege; child care; Prekarisierung; precariousness; soziale Anerkennung; social recognition; Geschlechterverhältnis; gender relations; Patriarchat; patriarchy; Herrschaft; domination; Kapitalismus; capitalism; Marxismus; Marxism; Feminismus; feminism; Ungleichheit; inequality
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Soziologie von Gesamtgesellschaften
Reflektionen zu Gender und politischer Partizipation in Asien: Einleitung
Titelübersetzung:Reflections on gender and political participation in Asia: introduction
Autor/in:
Fleschenberg, Andrea; Derichs, Claudia
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 22 (2013) 2, S 9-16
Inhalt: "Die Einleitung zu dieser Ausgabe der femina politica hebt einige der zentralen Themen und Fragen im breiten Kontext von Gender und politischer Partizipation in Asien hervor. Während es nicht möglich ist, einen umfassenden Überblick über alle relevanten Themen 'in Asien' oder 'in der asiatischen Politik' zu bieten, stellen wir einige der Nationalstaaten- und Regionen-übergreifenden Diskussionsstränge und Herausforderungen im Kontext von Frauen und Politik in Asien vor. Die Autoren haben drei größere Unterthemen identifiziert, die sie als aussagekräftig im Blick auf eine Portraitierung von Gender und politischer Partizipation in Asien erachten. Es sind dies die Themen (a) Parlamentarierinnen, Wählerinnen und geschlechterpolitische Ambivalenzen, (b) Ministerinnen und Staats- und Regierungschefinnen sowie (c) Internationale Interventionen und geschlechterpolitische Instrumentarien. Die Abrundung der relevanten Themen bildet ein Verweis auf die postkoloniale Perspektive, die im Heft auch in einem eigenen Beitrag thematisiert wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "The introduction to this issue of femina politica highlights some of the central topics and questions in the broader context of gender and political participation in Asia. While it is impossible to provide an overview of all relevant issues 'in Asia' or in 'Asian politics', some of the cross-national and cross-regional concerns and challenges for women in politics are introduced. The authors then select three sub-themes that they consider revealing for a portrayal of gender and political participation in Asia. These are (a) female parliamentarians, voters, and ambivalences of gender policies, (b) female ministers and heads of states and governments, and (c) international intervention and gender-specific instruments of intervention politics. Some of these sub-themes are subsequently elaborated upon in more detail by the respective authors of this volume. The authors close with the notion of the importance of postcolonial perspectives, which is picked up in an individual contribution, too." (author's abstract)
Absent from the frontline but not absent from the struggle: women in mining
Titelübersetzung:Fehlen einer Frontlinie, aber nicht von Kampf: Frauen im Bergbau
Autor/in:
Benya, Asanda
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 22 (2013) 1, S 144-147
Inhalt: Im Beitrag wird eine ethnographische Studie präsentiert, deren Gegenstand die Teilnahme von Frauen an den Arbeitskämpfen im südafrikanischen Bergbau gewesen ist. Die Darstellung ist durch folgende theoretisch abgeleitete Fragen gerahmt: Wie erfolgt die Verwandlung der geschlechtsspezifischen Gestaltung des sozialen Raumes in kulturelle und alltagsbezogene Praktiken und wie erfolgt die Produktion und die Reproduktion sozialer Räume angesichts der Absonderung von frauenspezifischen Aufgaben im Rahmen des Arbeitskampfes? Den Schwerpunkt der Studie bilden die Muster der geschlechtsspezifischen Partizipation innerhalb der Interessenvertretungen der Bergarbeiter und ihre Bedeutung im Arbeitskampf. (ICB)
Schlagwörter:Republik Südafrika; Republic of South Africa; Bergbau; mining; Arbeitskampf; industrial action; Arbeitskonflikt; industrial dispute; Arbeitsgestaltung; job design; Arbeitsbeziehungen; labor relations; Arbeitsbedingungen; working conditions; woman; Frauenbild; image of women; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Partizipation; participation; gender-specific factors; Geschlechterforschung; gender studies; südliches Afrika; Southern Africa; Entwicklungsland; developing country; Afrika südlich der Sahara; Africa South of the Sahara; Afrika; Africa
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung