Die Kapazitätsverordnung (KapVo) - ein Kind ihrer Zeit : Perspektivenwechsel in der Hochschulpolitik 1970 - 1990 - 2000
Titelübersetzung:The Capacity Regulation (KapVo) - a child of its time : change of perspective in university policy 1970 - 1990 - 2000
Autor/in:
Neusel, Ayla
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 19 (2010) H. 2, S. 21-39
Inhalt: Die steigende Nachfrage nach Studienplätzen bei gleichzeitigem Anstieg von Zulassungsbeschränkungen verstärkte das Interesse, die Ausbildungskapazitäten von Hochschulen möglichst optimal auszunutzen. So entstand am Ende der Ära der expansiven Hochschulentwicklung der 1970er Jahre ein länderübergreifendes Instrumentarium - die Kapazitätsverordnung (KapVO). Trotz andauernder Kritik bestimmt sie bis heute die Hochschulpolitik. Das wirft die Frage nach der Funktionalität von Instrumenten der Hochschulsteuerung der 1970er Jahre auf, die den tief greifenden Wandel des Staatsverständnisses von Hochschulen und Hochschulpolitik überdauert haben. Dieser Frage wird in dem vorliegenden Beitrag am Beispiel der Kapazitätsverordnung (KapVO) nachgegangen. Zunächst dient die Gründung der Gesamthochschule Kassel als Fokus, um die Nutzung der neuen Steuerungsinstrumente im Kontext der staatlichen Hochschulplanung der 1970er Jahre zu beschreiben. Im zweiten Teil werden die Veränderungen des Verhältnisses zwischen Staat und Hochschule angesichts des sich in drei Phasen (1970, 1990, 2000) wandelnden staatlichen Selbstverständnisses diskutiert. Im Fazit werden zwei Aspekte behandelt: Wie verhält sich die KapVO als Kind ihrer Zeit, d. h. entstanden aus dem Geiste der staatlichen Neuordnungs- und Egalitätspolitik, zu einer aktuellen Hochschulpolitik der Differenzierung und Profilbildung? Weiterhin geht es um eine gewisse Janusköpfigkeit, die die KapVO bereits bei ihrer Einführung kennzeichnete: Die Absicht, durch eine "rationale" Bilanzierung von Lehrangebot und -nachfrage die Kapazitäten der Hochschulen optimal zu nutzen, konterkarierte die Pläne der Studien- und Hochschulreformen, die auf die Qualität von Lehre und Forschung zielten. (ICD2)
Ausländische Studierende an deutschen Hochschulen : Messkonzepte, Verteilung und Perspektiven
Titelübersetzung:Foreign students at German universities : measurement concepts, distribution and prospects
Autor/in:
Grötzinger, Gerd
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 18 (2009) H. 2, S. 87-103
Inhalt: Im Beitrag geht es vor allem um die Gruppe der Bildungsausländer. In einem ersten Abschnitt wird diese von der Gruppe der Bildungsinländer abgegrenzt und die quantitative Bedeutung dieser Unterscheidung aufgezeigt. Es folgt ein Überblick, welche ökonomischen Effekte ausländischen Studierenden zugeschrieben werden. Dann wird die Frage der Angemessenheit verschiedener Indikatoren diskutiert. Schließlich kommt es zu einer Präsentation des Umfangs der realisierten ausländischen Bildungsnachfrage in Bezug auf gruppierte Hochschuleinrichtungen, jeweils ergänzt um die Einzelinstitutionen mit der höchsten und niedrigsten Internationalität, und einem statistischen Test zur Erklärung von Internationalität. (ICF2)
Expansion und Umbau : Hochschulreformen in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1964 und 1977
Titelübersetzung:Expansion and transformation : university reforms in the Federal Republic of Germany between 1964 and 1977
Autor/in:
Bartz, Olaf
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 16 (2007) H. 2, S. 154-170
Inhalt: "In der Rubrik 'Geschichte' werden die Hochschulreformen der 1960er und 70er Jahre in Deutschland untersucht. Der Autor beschäftigt sich mit der Hochschulreform in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1964 und 1977. Gliederung: 1. Hochschulpolitische Restauration bis in die frühen 1960er Jahre - Aufbruch um 1964; 2. Reformen seit 1964: Landeshochschulgesetze, Landeshochschulpläne, Ausbau des tertiären Bereichs; 3. Nicht vollendete Reformen; 4. Wissenschaftspolitische Konsolidierungen 1972-1977; 5. Fazit. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1964-1977." (Textauszug)
Steuerung an Hochschulen durch interne Zielvereinbarungen : aktueller Stand der Entwicklungen
Titelübersetzung:Control at universities through internal target agreements : current state of developments
Autor/in:
Jaeger, Michael
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 15 (2006) H. 2, S. 55-66
Inhalt: "Der Autor fasst erste Forschungsergebnisse zu Zielvereinbarungen innerhalb der Hochschulen, also zwischen Hochschul- und Fakultätsleitungen zusammen. Er weist insbesondere auf Probleme hin, die bei der Verknüpfung von Kontrakten und der Zuweisung von finanzieller Mitteln entstehen können." (Textauszug)
Wissenschaft als Beruf : die Professionalisierung wissenschaftlichen Handelns und die gegenwärtige Universitätsentwicklung
Titelübersetzung:Science as an occupation : professionalization of scientific work and current university development
Autor/in:
Oevermann, Ulrich
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 14 (2005) H. 1, S. 15-51
Inhalt: Max Webers Vortrag von 1918 'Wissenschaft als Beruf' wird in seinen Gedankengängen in verschiedener Hinsicht weiter entwickelt. Dabei wird zusammengetragen, worin Weber die heutigen Möglichkeiten einer professionalisierungstheoretischen Analyse von wissenschaftlichem Handeln vorbereitet hat und worin er sie verfehlt. Es wird ein Ansatz vorgestellt, der den spezifischen Habitus wissenschaftlichen Handelns in der Einheit von Forschung und Lehre zum Ausdruck bringt und nachweist, dass die Professionalisierungsbedürftigkeit einer eigenen Strukturlogik und -dynamik folgt. Die Grundlagen des wissenschaftlichen Forschens werden in der ästhetischen Erfahrung entsprechend der kindlichen Neugierde ausgemacht. Drei Funktionsbereiche der Professionalisierungsbedürftigkeit und drei entsprechende Krisentypen werden unterschieden. Es wird gezeigt, wie der professionalisierte Forschungshabitus an seine institutionellen Konsequenzen stößt. Vor diesem Hintergrund werden die Entwicklung von der Humboldtschen Universität von 1810 bis zur Universität der Gegenwart nachgezeichnet und die neuen Standardisierungs- und Steuerungsbemühungen, z.B. durch Evaluierung der Lehre, Modularisierung, Berufungspraxis von Hochschullehrern und Juniorprofessur, kritisch begutachtet. (IAB)
Gestaltung von Hochschulorganisation : über Möglichkeiten und Unmöglichkeiten, Hochschulen zu steuern
Titelübersetzung:Arrangement of university organization : possibilities and impossibilities of controlling universities
Herausgeber/in:
Winter, Martin; Pasternack, Peer; HoF Wittenberg - Institut für Hochschulforschung Wittenberg e.V. an der Universität Halle-Wittenberg
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 13 (2004) H. 1, 254_S.
Inhalt: "Die Beiträge behandeln Möglichkeiten und Unmöglichkeiten, Hochschulen von innen heraus zu steuern. Sie können in drei Themenschwerpunkte eingeteilt werden: 1. Steuerungsprobleme aus organisationstheoretischer Perspektive; 2. Spezielle Probleme der Organisationsgestaltung, wie der Zusammenhang von Hochschulmanagement, Budgetierung und Organisationsstrukturen; 3. Geschichte, Gegenwart und Reformbeispiele der Fakultätsgliederung und Fachbereichszuschneidung". (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Martin Winter: Editorial (6-11); Maria Engels: Eine Annäherung an die Universität aus organisationstheoretischer Sicht (12-29); Manfred Stock: Steuerung als Fiktion. Anmerkungen zur Implementierung der neuen Steuerungskonzepte an Hochschulen aus organisationssoziologischer Sicht (30-48); Doris Carstensen: Lernen in Veränderungsprozessen. Organisationales Lernen und defensive Routinen an Universitäten (49-62); Catharina Leilich, Dieter Sadowski: Interne Märkte in Hochschulen und ihre organisatorischen Voraussetzungen (63-73); Frank Ziegele: Finanzierung und Organisation von Hochschulen. Wie Veränderungsprozesse ineinander greifen (74-86); Sigrun Nickel: Dezentralisierte Zentralisierung. Die Suche nach neuen Organisations- und Leitungsstrukturen für Fakultäten und Fachbereiche (87-99); Martin Winter: Fachbereiche und Fakultäten. Bestehende Organisationsstrukturen und aktuelle Reformprojekte an Universitäten (100-142); Yorck Hener: Leistungsfähige Organisationstrukturen für eine mittlere Universität. Organisationsreform an der Universität Oldenburg (143-157).
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Hochschulwesen; politische Steuerung; Organisationsstruktur; Finanzierung
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Finanzierung und Organisation von Hochschulen : wie Veränderungsprozesse ineinander greifen
Titelübersetzung:Funding and organization of universities : how change processes interact
Autor/in:
Ziegele, Frank
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 13 (2004) H. 1, S. 74-86
Inhalt: "Im Zuge der Steigerung der Finanzautonomie der Hochschulen setzt sich das Prinzip des Globalhaushaltes durch, nach dem die Hochschulen eine Gesamtsumme erhalten, die sie - je nach Autonomisierungsgrad - mehr oder weniger eigenständig verwenden können. Die Höhe der Zuweisung hängt - neben einem Sockelbetrag - von Leistungskennzahlen und Zielvereinbarungen zwischen Staat und Hochschule ab. Neben dieser staatlichen Steuerung wird das zugeteilte Geld auch als hochschulinternes Steuerungsmedium eingesetzt. Der Autor untersucht Verfahren, nach denen Gelder hochschulintern verteilt werden können, stellt Finanzierungsmodelle und organisatorische Gestaltungsmöglichkeiten vor." (Textauszug)
Titelübersetzung:University expansion from a comparative perspective
Autor/in:
Stock, Manfred
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 12 (2003) H. 2, S. 144-157
Inhalt: "Der Beitrag vergleicht die Hochschulexpansion in Osteuropa und in Westeuropa im Zeitraum von 1950 bis 1998. Während die Hochschulen im Westen beständig expandierten, kam die Hochschulexpansion im Osten Europas in den 70er und 80er Jahren zum Erliegen. Nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus nähert sie sich dem westlichen Verlauf an. Anhand bildungsökonomischer, neoinstitutionalistischer und demokratietheoretischer Erklärungsansätze der Bildungsexpansion werden diese unterschiedlichen Verlaufsformen analysiert. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1950-1998." (Autorenreferat)
Schlagwörter:historische Entwicklung; 20. Jahrhundert; Westeuropa; Osteuropa; Bildungsökonomie; Hochschulpolitik; Hochschulwesen; Europa
Gegen den Strich gebürstet : gleichstellungspolitische Rückschlüsse aus der Entwicklung in Skandinavien und Mittel- und Osteuropa
Titelübersetzung:Brushed the wrong way : equal opportunity policy conclusions from the development in Scandinavia and Central and Eastern Europe
Autor/in:
Burkhardt, Anke
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 12 (2003) H. 2, S. 108-130
Inhalt: Der Beitrag thematisiert in einem ersten Schritt wesentliche Charakteristika des skandinavischen Hochschulwesens hinsichtlich wissenschaftlicher Qualifizierung und Beschäftigung. Es folgt ein länderspezifischer Überblick und Vergleich zu gleichstellungspolitischen Entscheidungen und Maßnahmen (beschränkt auf Dänemark und Norwegen). Die ambivalenten skandinavischen Eindrücke führen die Autorin zu einer kritische Auseinandersetzung mit der (verbreiteten und die Hochschulpolitik prägenden) Auffassung, dass das - in Bezug auf wissenschaftliche Tätigkeit und Statushierarchie - männlich dominierte Erscheinungsbild der deutschen Hochschulen auf systemfremde, d.h. dem Einfluss der Hochschulen nur bedingt unterliegende, Faktoren (Defizite) zurückzuführen ist. Hinzugezogen werden Erkenntnisse über die aktuelle Entwicklung in den postkommunistischen Ländern Mittel- und Osteuropas einschließlich des Baltikums. Das Fazit der Ausführungen lautet: (1) Eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz der Berufstätigkeit von Frauen - flankiert durch ein ausgebautes Kinderbetreuungsangebot und die staatliche Orientierung auf elterliche Gesamtverantwortung - führt nicht automatisch zur Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft. (2) Die sinkende Attraktivität des Berufsfeldes Hochschule (insbesondere gemessen an den Verdienstmöglichkeiten) hat eine zunehmende "Feminisierung" zur Folge. Aus diesen beiden kontrastierenden Befunden - Schließung und Öffnung - wird zugespitzt die Schlussfolgerung gezogen: das reale Ausmaß der Gleichstellung ist wesentlich hochschul- undwissenschaftsintern determiniert. (ICA2)
Europäisierung, Internationalisierung, Globalisierung : quo vadis, Hochschule?
Titelübersetzung:Europeanization, internationalization, globalization : quo vadis, university?
Autor/in:
Teichler, Ulrich
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 12 (2003) H. 1, S. 19-30
Inhalt: Die Internationalisierung des Hochschulwesens wurde im Laufe der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts ein zentrales Thema. Der Beitrag versucht die Frage zu klären, ob man inzwischen mit einem baldigen Ende der Popularität dieser Diskussion und der darauf bezogenen Aktivitäten zu rechnen hat und ob die leichte Themenverschiebung in Richtung Globalisierung dafür verantwortlich ist, dass der Themenkreis sich so lange gehalten hat. Vor allem drei Begriffe beherrschen die Diskussion: international, global und europäisch. Die Verwendung der drei Begriffe ähnelt sich in zweierlei Hinsicht. Erstens ist den Begriffen die Aussage gemein, dass Hochschulen weniger national geprägt sind bzw. sein sollen als in der Vergangenheit. Zweitens werden alle drei Begriffe sowohl zur Kennzeichnung von Änderungen in Kontexten, in denen sich die Hochschulen bewegen, als auch zur Charakterisierung von Entwicklungen im Innenleben der Hochschulen verwendet. Der Autor versucht hier folgende begrifflich Klärungen: (1) Internationalisierung spricht eine Zunahme grenzüberschreitender Aktivitäten an, wobei nationale Hochschulsysteme im Prinzip bestehen bleiben; (2) Globalisierung ist in der Regel mit der Vorstellung verbunden, dass Grenzen und nationale Systeme verschwimmen oder sogar verschwinden; (3) Europäisierung ist die regionale Version von Internationalisierung oder Globalisierung - in der öffentlichen Diskussion häufiger Ersteres. (ICA2)