Who Becomes a Tenured Professor, and Why? : Panel Data Evidence from German Sociology, 1980–2013
Autor/in:
Lutter, Mark; Schröder, Martin
Quelle: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (MPIfG); Köln (MPIfG Discussion Paper, 14/19), 2014. 34 S
Inhalt: Bei der Frage, wer eine Professur bekommt, sind sich bisherige Studien insbesondere über den Einfluss nichtmeritokratischer Faktoren unschlüssig. Auf Basis von Lebenslauf- und Publikationsdaten fast aller an soziologischen Instituten in Deutschland beschäftigten Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftlern testen wir, wie meritokratische (wissenschaftliche Produktivität) und nichtmeritokratische Faktoren (Askription, symbolisches und soziales Kapital) die Chance beeinflussen, auf eine Soziologieprofessur berufen zu werden. Es zeigt sich, dass eine Berufung vor allem von der Anzahl wissenschaftlicher Publikationen abhängt. Mit jedem referierten Zeitschriftenaufsatz und jeder Buchpublikation steigt die Chance auf eine Berufung um 10 bis 15 Prozent an, während andere Publikationsarten sie nur moderat oder sogar negativ beeinflussen. Unter den nicht-meritokratischen Faktoren zeigen sich insbesondere Netzwerkfaktoren wie auch individuelle Reputation als relevant. Internationale Erfahrung sowie das Prestige der Herkunftsinstitution weisen keine direkten Effekte auf. Frauen, so das weitere Ergebnis der Untersuchung, benötigen im Schnitt 23 bis 44 Prozent weniger Publikationen als Männer, um einen Erstruf zu erhalten. Unter sonst gleichen Faktoren liegt ihre Chance auf eine Professur um das 1,4-fache höher als die ihrer männlichen Kollegen. Insgesamt leistet die Studie einen Beitrag zur Beantwortung der Frage, wie und wie stark meritokratische und nichtmeritokratische Faktoren die Chancen auf 14/19 sehr knappe, zugleich hoch kompetitive Berufspositionen beeinflussen.
Berufsorientierung und Didaktik im Hinblick auf technisch-naturwissenschaftlich orientierte Qualifizierungen von Frauen : Resilienzfaktoren gegen die geschlechtsspezifische Segregation - Praxishandbuch
Doppelkarrierepaare an Schweizer Universitäten : Evaluation der 3. Phase des Bundesprogramms Chancengleichheit von Frau und Mann an Schweizer Universitäten (2008 -2011/2012)
Promoviert - was nun? : Karriereorientierungen, -pläne und -beratung des wissenschaftlichen Nachwuchses - Forschungsergebnisse und Handlungsempfehlungen
Inhalt: Der strukturelle Wandel in Wirtschaft und Wissenschaft, der sich treffsicher mit Schlagwörtern wie „Projektifizierung“ und „Ökonomisierung“ kennzeichnen lässt, ist mit eklatanter Leistungsverdichtung und anspruchsvoller Selbstorganisation verbunden. Zu erwarten ist, dass diese Trends nicht zuletzt angesichts des soziokulturellen Wertewandels bei Männern wie Frauen zu einer kritischen Reflexion ihrer Berufstätigkeit und eventuell sogar zu konkreten Ausstiegsabsichten führen. Bei Frauen verschärft sich diese Situationsanalyse nochmals. Nach wie vor bilden sie in Wirtschaft und Wissenschaft die Minderheit. Strukturen und Stereotype halten sich hartnäckig, wenn es darum geht, Frauen von den organisationalen Macht- und Entscheidungszentren fernzuhalten und das mittlere Management bzw. den Mittelbau als Sammelbecken für hochqualifizierte Frauen zu etablieren. Chancenungleichheit und mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten führen – zumindest bei den Karrierepionierinnen, also den Managerinnen 50plus – häufig zur inneren Kündigung oder gar zum beruflichen Ausstieg. Ob junge Wissenschaftlerinnen und weibliche Führungskräfte – evtl. „imprägniert“ von den frustrierenden Erfahrungen ihrer Vorgängerinnen – ähnliche Ausstiegsszenarien im Sinn haben, ist bislang unerforscht. Die Perspektive jedoch, die Potenziale hochqualifizierter MitarbeiterInnen zu verlieren, muss in Anbetracht von Fachkräftemangel und demografischen Wandel alarmieren. Ziel des Forschungsvorhabens ist es daher, Wissen über die „neue“ Motivlage der Generation 35plus zu gewinnen. Mittels fokussierter Interviews mit ca. 60 weiblichen und männlichen Führungskräften und Hochqualifizierten aus Wirtschaft und Wissenschaft erfasst das Projekt die Berufs- und Lebensentwürfe der Generation 35plus.