Quelle: Hamburg: Argument-Verl. (Argument Sonderband. Neue Folge, Bd. 304), 2010. 317 S.
Inhalt: "Mit dem Anliegen, eingreifende feministische Politik zu entwerfen, wandte sich die Autorin an Frauen in aller Welt. Ihr Aufruf erhielt ein starkes Echo und aktivierte politische Energie rund um den Globus: 49 Feministinnen aus 13 Ländern auf 6 Kontinenten meldeten sich zu Wort. Die Briefe aus der Ferne zeigen, wie global diese Welt auch den Feminismus gemacht hat. Die Beiträge variieren von sachlichen Bestandsaufnahmen der politischen Lage an verschiedenen Orten über theoretische Erörterungen möglicher Politikformen bis zu flammenden Postulaten für Bündnisse gegen den globalen Kapitalismus. Die Orientierung über den jeweils eigenen Tellerrand hinaus, vielerorts schon vollzogen, anderswo noch Vision, lässt das Projekt über den hier-und-jetzt-Bezug hinaus in die Zukunft weisen." (Verlagsangabe). Inhalt: Frigga Haug: Einleitung (7-15); Die Briefe. Mari Paz Balibrea: Linker Feminismus heute (17-20); Abigail Bray (21-27); Toni Brinkmann: Wie könnte eine linke feministische Bildungspolitik aussehen? (28-32); Christel Buchinger: Fragen an ein linkes feministisches Projekt (33-37); Judith Butler: In Prozesse der Prekarisierung eingreifen (38-46); Gabriele Cañas: Von Klamotten und Silikon (47-50); Cynthia Cockburn: Die feministische Agenda in die Linke tragen (51-55); Bronwyn Davies/Susanne Gannon: Feminismus und Poststrukturalismus (56-63); Gabriele Dietrich: Bündnisse für eine Gesellschaft des Lebens (64-90); Hester Eisenstein (91-92); Judith Ezekiel: Linker Feminismus und ein Feminismus für die Linke : eine franko-amerikanische Sicht (93-97); Rose Baaba Foison: 'Ohne Frauen ist kein Programm zu machen' (98-104); Harriet Fraad: Eine marxistisch-feministische politische Plattform (105-122); Montserrat Galcerán: Was kann linker Feminismus heute bedeuten? (123-129); Ingrid Galster (130); Lena Gunnarsson: Bereit für die Liebe? (131-138); Frigga Haug: Feminismus - wer versteht was darunter und was bedeutet er uns? (139-153); Rosemary Hennessy (154-156); Maria Joó: Nach der Befreiung der Frau. Butler oder Beauvoir in der postsozialistischen Situation? (157-158); Larissa Krainer: Praktischer Feminismus - feministische Praxis (159-162); Birge Krondorfer: Eine gute Partie? (163-174); Jo Labanyi: Die Ethik der Rechte durch eine Ethik der Sorge ersetzen (175-178); Christine Lehmann: Überlegungen zu einem modernen Feminismus (179-182); Elisabeth List: Links oder sozialistisch? (183-184); Isabel Loureiro (185); Susanne Maurer: 'Soziale Phantasie' : Frauen und Herrschaftskritik heute (186-189); Sara Mills (190); Liv Mjelde: Neue Herausforderungen und neue Anforderungen an die Geschlechterfrage (191-196); Maxine Molyneux (197); Gisela Notz: Zukunft und Visionen für eine feministische Arbeitspolitik (199-210); Claudia Pini: Was heißt feministische Politik heute? (211-213); Nora Räthzel (214); Maria da Consolaçâo Rocha: Die Auswirkungen der neoliberalen Politik auf das Leben der brasilianischen Arbeiterinnen seit den 1990er Jahren (216-227); María Ruido/Virginia Villaplana: Notizen zur Debatte um Beziehungen zwischen Kunst und Politik (228-233); Heike Sander (234); Birgit Sauer: Femifest : Ein feministisches Manifest? (235-240); Antje Schuhmann: Nation, Staat, Partei: Leerstellen feministischer Veränderung? (241-256); Sarah Schulman (257); Terri Seddon: An einer 'Politik des Wir' arbeiten (262-273); Lynne Segal: Erneuerungen des Feminismus (274-278); Ruth Seifert: Geschlecht und Klasse und der 'liberale Friede' in der Nachkriegsrekonstruktion (279-283); Gayatri Chakravorty Spivak (284); Sybille Stamm: Anforderungen an ein linkes feministisches Projekt und die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt (287-289); Janna Thompson: Gedanken zu einer feministischen Politik (290-293); Renate Ullrich: Neuer Feminismus? (294-300); Christa Wichterich: Das Projekt linker Feminismus im 21. Jahrhundert (301-304); Nira Yuval-Davis (305); Toni Brinkmann: Erste Eindrücke (307-311); Frigga Haug: Kein Abschluss 312-313).
Schlagwörter:Feminismus; politisches Programm; politische Linke; Bildungspolitik; Prekarisierung; Poststrukturalismus; Marxismus; Geschlechterpolitik; Gleichstellung; Diskriminierung; politische Strategie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Geschlecht bleibt eine wichtige Dimension sozialer Ungleichheit: eine Replik auf Jens Alber
Titelübersetzung:Gender remains an important dimension of social inequality
Autor/in:
Allmendinger, Jutta
Quelle: WZB-Mitteilungen, (2010) 129, S 12-15
Inhalt: "Trotz mancher Fortschritte gibt es weiterhin eine Kluft zwischen den Geschlechtern, wenn es um Lebenschancen und -verläufe geht. Frauen-Erwerbsquoten haben sich verbessert, doch gewaltige geschlechtsspezifische Unterschiede sind geblieben: In ein und demselben Beruf stehen Frauen in der Hierarchie oft unterhalb der Männer, sie unterbrechen häufiger und länger ihre Erwerbstätigkeit, arbeiten öfter Teilzeit als männliche Kollegen. Von freier Entscheidung der Frauen kann keine Rede sein, denn noch lassen die Strukturen ihnen keine echte Wahl - Vollzeitberufstätigkeit und Kinder sind für Frauen beispielsweise meist ein Entweder-Oder." (Autorenreferat)
Inhalt: "Despite great progress, there still remains a gap between the sexes regarding the opportunities in one's lifetime. Employment rates for women have increased but huge gender differences remain: within the same profession women are often positioned lower than men in the hierarchy, women take breaks from working more often and for longer periods of time and work part-time more often than their male colleagues. It is not a question of freedom of choice for women since existing structures still do not give them a real choice - for women, full-time employment and having children are often an either/ or situation." (author's abstract)
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 2, S 132–138
Inhalt: "Es werden kontroverse Aspekte der EOI-Konferenz 2009 zum Thema 'Equality, Diversity and Inclusion in Times of Global Crisis' im Hinblick auf ihre Relevanz und Verortung in wissenschaftlichen Diskursen und ihre politische Bedeutung beleuchtet und reflektiert. Der Fokus liegt auf dominanten Lesarten des Diversity-Diskurses als 'business case', Vielfalt und Inklusion. Anhand von ausgewählten Konferenzdebatten problematisiert der Bericht Ausblendungen, Hierarchisierungen und gewaltvolle Zuschreibungsprozesse im Feld von Fortbildung und Lehre. Dabei wird gezeigt, wie in Kontexten, die explizit den Anspruch haben, zu inkludieren, Exklusionsmechanismen aufrechterhalten und reproduziert werden. Abschließend werden die Ansätze von Diversität und Intersektionalität hinsichtlich ihrer kritischen Potenziale für die Transformation von Machtarenen skizziert." (Autorenreferat)
Inhalt: "Diversity as a discourse: exclusion included?! Report on an international conference in Istanbul from 15th–17th July 2009. The article highlights and reflects on controversial aspects of the EOI conference 2009, entitled 'Equality, Diversity and Inclusion in Times of Global Crisis', with regard to their relevance in academic and political discourses. It focuses on dominant readings of the diversity-discourse as a 'business-case', as diversity of strands and as inclusion. Using examples from discussions at the conference, the report problematizes marginalisations, hierarchies, and violent forms of attribution in the field of training and education. It will be shown how mechanisms of exclusion are reproduced and perpetuated in contexts that explicitly intend to be inclusive. In conclusion, the article outlines approaches of diversity and intersectionality regarding their critical potential for the transformation of formations of power." (author's abstract)
Geschlechterbilder und geschlechterpolitische Konflikte im postsozialistischen Polen
Titelübersetzung:Gender images and political conflicts over gender in post-socialist Poland
Autor/in:
Fuchs, Gesine
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 3, S 9-27
Inhalt: "Seit 1989 gibt es in Polen große geschlechterpolitische Konflikte, in denen sich propagierte Geschlechterordnung, vorherrschende Normen und soziale Realität oft nicht decken. Wie lässt sich dies am besten verstehen und erklären? Ausgehend von Birgit Pfau-Effingers Konzept des Geschlechter-Arrangements zeigt der Artikel Dissonanzen in Geschlechterkultur und -ordnung Polens auf und analysiert exemplarisch die Argumentationen in vier Parlamentsdebatten zwischen 1999 und 2005 zu einem Gleichstellungsgesetz. Es zeigt sich, dass im Vergleich zur Bevölkerung national-konservative Diskurse über Geschlechtermodelle und Mütterrollen in der Debatte überrepräsentiert sind. Liberale Voten sind kaum vorhanden und linke BefürworterInnen entwickeln nur wenige positive Bilder über Gleichstellung. Der Artikel stellt die These auf, dass der vergangene Staatssozialismus noch immer bewirkt, dass AkteurInnen rhetorisch und inhaltlich Distanz zu ihm markieren müssen. Darüber hinaus werden Gründe für die Lücke zwischen national-konservativen Diskursen, tatsächlichen Lebensmodellen und Geschlechterpolitik diskutiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "Since 1989, Poland has experienced strong political conflicts over gender. However, promoted gender order, prevalent norms, and social reality often diverge. How can this fact be understood and explained? Taking Birgit Pfau-Effinger's concept of gender arrangement as a starting point, the article shows inconsistencies between gender culture and gender order in Poland and analyses argumentative patterns in four parliamentary debates on a gender equality law between 1999 and 2005. Ultimately, it is shown that national-conservative discourses on gender models and mothers' roles are over-represented compared to the population. Liberal voices are almost absent and leftist proponents barely develop positive visions on gender equality. The article hypothesizes that past state socialism continues to influence the debate, as actors still rhetorically and politically distance themselves from the old regime. Furthermore, reasons for the gap between the hegemonic national- conservative discourses, actual ways of living and gender policies are discussed." (author's abstract)
Schlagwörter:gender relations; post-socialist country; modernization; discrimination; Gleichstellung; Familienpolitik; Parlament; Polen; Eastern Europe; women's policy; parliament; Diskurs; discourse; gender role; Menschenbild; Diskriminierung; Geschlechtsrolle; Europa; Gleichberechtigung; Frauenpolitik; joining the European Union; Catholic Church (Roman); family policy; postsozialistisches Land; gender; Europe; gender policy; katholische Kirche; equality of rights; image of man; Geschlechterpolitik; woman; Geschlechterverhältnis; Poland; EU-Beitritt; affirmative action; Modernisierung; Osteuropa
SSOAR Kategorie:allgemeine Geschichte, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Politik mit dem kulturellen Unbehagen : zum Verhältnis von kultureller Diversität, Antidiskriminierung und Geschlechteregalität
Titelübersetzung:Politics with cultural discontent : the relationship between cultural diversity, antidiscrimination and gender regality
Autor/in:
Strasser, Sabine
Quelle: Gleichstellungspolitik in Österreich: eine kritische Bilanz. Erna Appelt (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Demokratie im 21. Jahrhundert), 2009, S. 99-114
Inhalt: Das österreichische Gleichstellungsgesetz ist maßgeblich durch internationale Entwicklungen geformt worden. Die jüngsten rechtlichen Maßnahmen zur Bekämpfung von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Behinderung, Alter und sexueller Orientierung beruhen auf Initiativen der Europäischen Union seit den 1990er Jahren. Den Hintergrund für diese Aktivitäten bildete die Zunahme rassistischer Übergriffe und die Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien in ganz Europa. In der Studie werden die Gleichstellungsbemühungen der EU und ihre Umsetzung auf österreichischer Ebene untersucht. Vor diesem Hintergrund wird der Frage nachgegangen, wie der Aufstieg der Debatten um "traditionsbedingte Gewalt" die Politik der Gleichbehandlung verändert hat. Die ÖVP-FPÖ-Regierung hat in ihrer zweiten Auflage als ÖVP-BZÖ Gewalt im Namen der Tradition, der Kultur oder der Ehre ab 2005 auf nationaler und europäischer Ebene zum Thema gemacht. Diese zwei Politikfelder zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit in der von Diversität gekennzeichneten österreichischen Gesellschaft werden gemeinsam diskutiert, um zu zeigen, wie die Forderung nach Geschlechteregalität mit jener nach "differenzierter Gleichheit" in Konflikt geraten kann und welche Bedeutung dem "kulturellen Unbehagen" bei der Einschätzung dieser Politiken der Gleichheit zukommt. (ICF2)
Geschlechtsspezifische Lohnungleichheit in Betrieben, Berufen und Jobzellen (1993-2006)
Titelübersetzung:Gender wage inequality in firms, occupations, and job-cells (1993-2006)
Autor/in:
Gartner, Hermann; Hinz, Thomas
Quelle: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 19 (2009) H. 4, S. 557-575
Inhalt: "Während die formalen Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern bei Bildungsabschlüssen und die Unterschiede im Erwerbsverhalten im Zeitverlauf in Deutschland zurückgehen, präsentiert sich der geschlechtsspezifische Lohnunterschied unverändert stabil. Dies ist insbesondere deshalb erstaunlich, weil der Lohnunterschied verstärkt in den Blick der Antidiskriminierungsdiskussion geraten ist. Unter Verwendung von Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) untersucht der Beitrag, ob die durchschnittlichen Lohnunterschiede zwischen vollzeitbeschäftigten Frauen und Männern mit der unterschiedlichen Verteilung der Geschlechter auf Wirtschaftsbereiche, Berufe und Betriebe erklärt werden können. Als kleinste Analyseebene werden gleiche Berufe innerhalb von Betrieben betrachtet (Jobzellen). Damit wird für den Analysezeitraum von 1993 bis 2006 eine bestmögliche Annäherung an den 'within-job wage gap' erzielt. Es zeigt sich: Bei gleicher Ausbildung und gleicher Berufserfahrung verdienen Frauen in solchen Jobzellen 12% weniger als Männer. In zeitlicher Hinsicht hat sich der Lohnabstand trotz Veränderungen in der Bildungsbeteiligung, der Zusammensetzung der Erwerbstätigen und des politischen Gleichstellungsdrucks nicht verändert. Am Ende des Beitrags diskutieren wir inhaltliche und methodische Gründe, die für dieses empirische Bild verantwortlich sein könnten." (Autorenreferat)
Inhalt: "Whereas educational inequalities between women and men and differences in labor market participation shrinked or even diminished during the last decades, the gender pay gap remained stable over time. This is remarkable because the pay gap has attracted much more attention as the main target of anti-discrimination policies. Using data from the IAB (Institute for Employment Research), we analyze whether the average pay gap between women and men working full-time can be explained by their employment in different industries, occupations, and firms. As the smallest level of analysis we focus on occupations within firms (job cells). This strategy of analysis yields the best possible approximation to the concept of 'within-job wage gap'. The results show that women with equivalent training and occupational experience earn wages that are 12 percent less than the wages of men in such job cells. Even though the educational participation of women rose to that of their male counterpart, the gender composition of labor market participation changed and the pressure of equal employment policies grew, the gender wage gap does not decrease within our observation period (1993-2006). In conclusion, we discuss theoretical and methodological reasons for this finding." (author's abstract)
Inhalt: "Feminismus ist wieder in aller Munde: Bei jungen Feministinnen zwischen Alpha-Mädchen und F-Klasse, bei älteren Feministinnen, die den Verlust der emanzipatorischen Anliegen der Frauenbewegung befürchten, bei AntiFeministInnen, die die Frauenemanzipation für Probleme moderner Gesellschaften haftbar machen wollen. Doch: Was heißt 'Feminismus'? Handelt es sich hier um einen anderen Begriff für die Gleichberechtigung von Mann und Frau? In welchem Verhältnis steht ein politischer Feminismus zum wissenschaftlichen? Und wie aktuell bleibt er im 21. Jahrhundert? Diese Fragen dienen als Ausgangspunkt und Anlass für ein neues Nachdenken über die Perspektiven der Gleichstellungspolitik und die Aktualität der 'feministischen Herausforderung'." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ingrid Kurz-Scherf, Julia Lepperhoff, Alexandra Scheele: Über formale Gleichheit und Gleichstellung hinaus: Feministische Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Einleitung (7-22); Teil 1: Perspektiven der feministischen Kritik: Ingrid Kurz-Scherf: Weiblichkeitswahn und Männlichkeitskomplex - zur Geschichte und Aktualität feministischer Patriarchatskritik (24-47); Julia Roßhart: Queere Kritiken, Kritiken an queer. Debatten um die Entselbstverständlichung des feministischen Subjekts (48-63); Maria do Mar Castro Varela, Nikita Dhawan: Gendering Post/Kolonialismus, Decolonising Gender - Feministisch-Postkoloniale Perspektiven (64-80); Birgit Rommelspacher: Intersektionalität - über die Wechselwirkung von Machtverhältnissen (81-96); Teil 2: Kontroverse Interventionen: Renate Niekant: Feminismus und die zweite Frauenbewegung in (West-)Deutschland (98-114); Clarissa Rudolph: Frauen- und Gleichstellungspolitik: Gesellschaftlicher Wandel durch Institutionen? (115-132); Julia Lepperhoff: Antidiskriminierungspolitik und Diversity Politics (133-147); Tina Jung: Wozu noch oder wieder "feministische Wissenschaft"? (148-161); Patrick Ehnis, Sabine Beckmann: Kritische Männer- und Männlichkeitsforschung. Positionen, Perspektiven, Potential (162-178); Teil 3: Gesellschaftspolitische Herausforderungen an feministische Politik: Alexandra Scheele: Jenseits von Erwerbsarbeit? Oder: Ein erneuter Versuch, die richtigen Fragen zu finden (180-196); Alexandra Wagner, Franziska Wiethold: Prekäre Beschäftigung und Geschlecht (197-213); Diana Auth: Das Private neu denken - zur Neubestimmung der sozialen Organisation von Fürsorgearbeit (214-229); Uta Ruppert: Im Brennpunkt transnationaler Feminismen: Globale Gerechtigkeit (230-245); Birgit Sauer: Migration, Geschlecht und die Politik der Zugehörigkeit (246-259); Anja Lieb: Demokratisierung der Demokratie (260-275); Teil 4: Anforderungen an einen neuen Feminismus: Ingrid Kurz-Scherf, Julia Lepperhoff, Alexandra Scheele: Gleichheit, Freiheit, Solidarität: feministische Impulse für die Wiederaufnahme eines umkämpften Projekts (278-296).
Frauenrechte sind Menschenrechte : transnationale Frauenbewegungspolitik zwischen Erfolgsgeschichte und Rückschlägen
Titelübersetzung:Women's rights are human rights : transnational women's movement policy between a success story and setbacks
Autor/in:
Dackweiler, Regina-Maria
Quelle: Zeitschrift für Menschenrechte, Jg. 3 (2009) Nr. 1, S. 37-53
Inhalt: Der Beitrag zur Geschlechterforschung befasst sich mit folgender Frage: Wer sind die Antagonisten der errungenen geschlechtergerechten Normen und mit welchen Argumenten auf den diplomatischen Vorder- und Hinterbühnen versuchen sie, Frauen-/Menschenrechte auch mit Blick auf geschlechtsbezogene Gewalt anzufechten bzw. zu unterlaufen? Zur Beantwortung werden im ersten Schritt zunächst die Ausgangsbedingungen und Entwicklungsfaktoren dieses globalen, frauenbewegungspolitischen Prozesses rekonstruiert, innerhalb dessen es zur Redefinition der Frauen- als Menschenrechte kommen konnte. Im zweiten Schritt wird sodann aufgezeigt, welche Bedeutung dem Zusammenspiel von nationalen und transnational agierenden Frauenbewegungen und deren Diskurs der 'Frauenrechte sind Menschenrechte' für die Normen- und Maßnahmenregenerierung im Kampf gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen auch im sozialen Nahraum zukommt. Im dritten Schritt richtet sich abschließend der Blick auf drohende Rückschritte im Bereich der Frauen-/Menschenrechte. Hierbei geht die Autorin von der These aus, dass es den transnational agierenden Frauenbewegungen auf Basis neuer Ressourcen und veränderter politischer Chancenstrukturen gelungen ist, sich im Rekurs auf den Deutungsrahmen 'Frauen sind Menschenrechte' in die seit Ende der 1980er Jahre sich verdichtende globale Menschenrechtskultur einzuschreiben und erstmals in der Geschichte der Menschenrechte ein soziales Gewissen und soziale Solidarität hinsichtlich geschlechtsbezogener Gewalt zu etablieren. (ICG2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) als Sparversion : Ergebnisse einer Unternehmensbefragung
Titelübersetzung:Application of the 'General Equal Treatment Act' : without expected legal action
Autor/in:
Rastetter, Daniela; Raasch, Sibylle
Quelle: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 18 (2009) H. 3, S. 186-199
Inhalt: "Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz löste vor seiner Einführung Mitte 2006 kontroverse Diskussionen aus, insbesondere Arbeitgeber befürchteten Missbrauch und erhöhte Kosten. Eine Unternehmensbefragung anderthalb Jahre nach Einführung des Gesetzes mittels Interviews mit Personalverantwortlichen, Betriebsräten und Gleichstellungsakteuren untersucht, ob sich die Befürchtungen bewahrheitet haben. Die Ergebnisse zeigen, dass nicht nur Klagewellen ausgeblieben sind, sondern die Unternehmen auch nur in beschränktem Umfang ihre personalpolitischen Routinen verändert haben. Anpassungen gab es fast nur im Bereich der Stellenausschreibungen. Implikationen für Gleichstellungsfragen werden diskutiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "The German 'General Equal Treatment Act' evoked controversial discussions before its introduction in mid-2006, particularly employers feared abuse and increased costs. One and a half years after the Act became effective a business survey investigated whether these fears have come true. This survey is based on interviews with personnel managers, works council and equality stakeholders. The results show that not only legal action failed to appear, but also the companies have changed their personnel policy only to a limited extent. Adjustments were almost just in the area of job advertisements. Implications for equality issues are being discussed." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
From formal adoption to enforcement : post-accession shifts in EU impact on Hungary in the equality policy field
Titelübersetzung:Von formaler Annahme zur Durchsetzung : Auswirkungen des EU-Beitritts auf die Gleichstellungspolitik Ungarns
Autor/in:
Krizsan, Andrea
Quelle: European Integration online Papers, Special Issue, Vol. 13 (2009) Iss. 2, 18 S.
Inhalt: "Research on EU conditionality in equality policy in Hungary shows that while the formal EU acquis has been transposed in a fast and successful way, its enforcement and application largely lag behind. Most researchers explain this weak enforcement with factors such as state capacity problems, the absence of inclusive policy making, and low norm resonance at the domestic level. This paper analyzes how changes in EU influence in the post-accession, post-conditionality period contribute to maintaining compliance with and improving the enforcement of EU equality policy in Hungary. It aims to understand implementation processes that take place in the post-accession period through the Hungarian case of equality policy. The paper argues that in order to capture the impact of the EU in the post-accession period, one must look beyond formal transposition-related mechanisms and increasingly at financial assistance and social learning mechanisms. While mechanisms connected to formal transposition might suggest major drawbacks in formal compliance, financial assistance and social learning mechanisms seem to address more directly the application and enforcement problems that Hungary faces in the equality realm. The paper shows that these mechanisms directly and indirectly impact the most crucial factors that determine enforcement - state capacity, the strength and involvement of civil society, and norm resonance. A slow but steady move toward sustainable improvement in enforcement is indicated." (author's abstract)