Geschlechtergerechte Berufungsverfahren

Dem Berufungsverfahren kommt in fast allen akademischen Systemen eine hohe Bedeutung zu, da es in der Regel den letzten und notwendigen Schritt für den Wissenschaftler*innen zur (unbefristeten) Professur darstellt. Klar strukturierte Verfahren und objektive Kriterien der Leistungsbewertung sind somit essentiell, um die vermeintlich besten Kandidat*innen zu rekrutieren. In der Realität zeigt sich jedoch, dass Kriterien der Leistungsbewertung, mangelnde Formalisierung oder die Besetzung der Berufungskommission einen Einfluss auf die Auswahlentscheidung haben können.

Die folgenden Seiten bieten einen Überblick über den aktuellen nationalen und internationalen Forschungsstand zu Geschlechterungleichheiten in Berufungsverfahren. Für die Zusammenschau der Literatur wurde möglichst breit recherchiert, um verschiedenste Aspekte unterschiedlichster Studien herausfiltern zu können. Der überwiegende Teil der vorhandenen Untersuchungen konzentriert sich dabei auf drei spezifische Aspekte von Berufungsverfahren: den Einfluss der Zusammensetzung von Berufungskommissionen, der Bewertung von Bewerber*innen sowie der Struktur der Verfahren. Die Untersuchungen kommen teilweise zu unterschiedlichen, sich scheinbar widersprechenden Befunden. Dies kann jedoch auch aus den unterschiedlichen Untersuchungsdesigns – unterschiedliche Methodik, differierende Fächergruppen etc. – resultieren.

Frauenanteile an Berufungsverfahren an Hochschulen

Auswertungen zu Universitäten und Fachhochschulen (Quellen: Gemeinsame Wissenschaftskonferenz sowie das Statistische Bundesamt)

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Gründe für Geschlechterungleichheiten in Berufungsverfahren

Literaturhinweise zur den vielfältigen Gründen für Geschlechterungleichheiten in Berufungsverfahren

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Qualitätssicherung von Berufungsverfahren

Reformkonzepte zur Qualitätssicherung in Berufungsverfahren in Form von Literaturhinweisen

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Besonders umfangreiche Forschung zu Geschlechterungleichheiten in Berufungsverfahren wurde in den Niederlanden, Italien und Deutschland gefunden. Einen guten Einstieg ins Thema bieten folgende Beiträge:

  • Auspurg, Katrin; Hinz, Thomas; Schneck, Andreas (2017): Berufungsverfahren als Turniere. Berufungschancen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. In: Zeitschrift für Soziologie 46 (4), S. 283-302.
  • DFG (2020): Die "Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards" der DFG: Zusammenfassung und Empfehlungen 2020. Online verfügbar, zuletzt geprüft am 27.07.2021.
  • GWK (2020): Hochschulpakt 2020: Bericht zur Umsetzung im Jahr 2018, Bonn. Online verfügbar, zuletzt geprüft am 27.07.2021.
  • GWK (2021): Pakt für Forschung und Innovation: Monitoring-Bericht 2021, Bonn. Online verfügbar, zuletzt geprüft am 27.07.2021.
  • van den Brink, Marieke; Brouns, Margo (2009): Does Excellence have a Gender? A national research study on recruitment and selection procedures for professorial appointments in the Netherlands. In: Anke Lipinsky (Hg.): Encouragement to Advance - Supporting Women in European Science Careers. Bielefeld: Kleine (cews.Beiträge Frauen in Wissenschaft und Forschung, No. 5), S. 25–46, zuletzt geprüft am 08.09.2021.
  • Konsortium Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs (2017) (Hg.): Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2017. Statistische Daten und Forschungsbefunde zu Promovierenden und Promovierten in Deutschland. Bielefeld: Bertelsmann Verlag 2017.
  • Konsortium Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs (2021) (Hg.): Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2021. Statistische Daten und Forschungsbefunde zu Promovierenden und Promovierten in Deutschland. Bielefeld: Bertelsmann Verlag 2021. Online verfügbar, zuletzt geprüft am 27.07.2021. 

Förderkennzeichen: 01FP1901