Projektlaufzeit: 01.02.2021 - 31.01.2024
Projektleitung: Dr. Anke Lipinsky
Projektteam: Dr. Vera Lomazzi, Claudia Schredl M.Sc., Horst Baumann M.A. (ab Juli 2021), Frederike Freund M.Sc. (ab September 2021)
Projektbeschreibung:
Das Forschungsprojekt UniSAFE erhebt Daten über geschlechtsbezogene Gewalt (GBV) in Hochschulen und Forschungseinrichtungen und schafft damit eine Wissensbasis für die Entwicklung effektiver Interventions- und Präventionsmaßnahmen an Wissenschaftseinrichtungen. Es soll zur Reduktion von geschlechtsbezogener Gewalt, einschließlich der sexuellen Belästigung, beitragen. UniSAFE untersucht die Mechanismen geschlechtsbezogener Gewalt, einschließlich sozialer Bedingungen, Vorstufen und Auswirkungen. Anwendung findet dabei ein innovatives Mehrebenen-Forschungsdesign mit einem ganzheitlichen Konzeptmodell (7P), welches Prävalenzen, Prävention, Schutz, Strafverfolgung, die Bereitstellung von Dienstleistungen, Partnerschaften und Politiken umfasst. Das neue 7P-Modell kommt bei der Erhebung von Daten, der Analyse ihrer Beziehungen und bei der Synthetisierung und dem Vergleich der gesammelten qualitativen und quantitativen Daten zum Tragen.
Beginnend im Februar 2021 werden Forschungs- und Outreach-Aktivitäten des Projekts die sich an Forschende, Stakeholder und politische Entscheidungsträger*innen richten, über den Zeitraum von drei Jahren umgesetzt. Das Projektteam untersucht die Zusammenhänge von geschlechtsbezogener Gewalt in der Wissenschaft auf drei Ebenen:
Als Ergebnis des Mehrebenen-Designs soll das Projekt einerseits vertieftes Wissen über bestehende Problemfelder und andererseits über aktuelle und zukünftige Prioritäten liefern.
Zu den Ergebnissen gehören insbesondere:
Das dreijährige Projekt unterstützt das Ziel der Europäischen Kommission, geschlechtsbezogene Gewalt in Europa zu beenden, indem es durch Evidenz und handlungspraktische Empfehlungen zur Reduzierung von geschlechtsbezogener Gewalt einschließlich sexueller Belästigung in der europäischen Wissenschaft beiträgt.
Die zentrale Website des Projekts finden Sie unter https://unisafe-gbv.eu/.
Materialien/ Aktivitäten:
Gegen Ende des Projekts wurde das UniSAFE-Toolkit eingeführt. Es unterstützt Hochschuleinrichtungen und Forschungsorganisationen bei der Auseinandersetzung mit geschlechtsbezogener Gewalt: unabhängig davon, ob sie gerade erst damit beginnen, darüber nachzudenken, wie sie dieses Thema angehen können, oder ob sie bereits weiter fortgeschritten sind und versuchen, eine institutionelle Strategie oder deren Umsetzung zu verbessern. Das Toolkit wurde auch auf der Horizon Results Plattform hochgeladen.
UniSAFEs zweiter europäischer Policy Brief, der am 01.02.2024 veröffentlicht wurde, nimmt Bezug auf Projektergebnisse und Empfehlungen, um die Unterschiede in der Politik innerhalb der EU zu beleuchten und Lücken in der institutionellen Politik aufzuzeigen, um das Thema geschlechtsbezogene Gewalt umfassend zu behandeln. Der Policy Brief wurde auch auf der Horizon Results Plattform hochgeladen.
Vom 21. bis 22. November 2023 findet die UniSAFE-Abschlusskonferenz in Namur, Belgien, statt: "From policy to practice: Pathways to end gender-based violence in academia and research". Die Konferenz steht allen mit diesem Thema befassten Akteur*innen offen und richtet sich insbesondere an politische Entscheidungsträger*innen, Entscheidungsträger*innen in Universitäten und Forschungseinrichtungen und relevante Akteur*innen für Partnerschaften auf allen Ebenen (Hochschulnetzwerke, Forschungsförderungsorganisationen) sowie an Gleichstellungsbeauftragte.
Im Oktober 2023 veröffentlichte CEWS wichtige Materialien und ausführliche Methodenbeschreibungen für die Nachnutzung des bald verfügbaren Datensatzes der UniSAFE-Umfrage. Dies umfasst einen Methodenbericht, das Codebuch sowie 13 Sprachversionen des Originalfragebogens. Alle Materialien finden sich hier: https://doi.org/10.7802/2475
Im Rahmen der spanischen EU-Ratspräsidentschaft findet vom 23.-24. Oktober 2023 in Bilbao die Konferenz "Ending Gender-Based Violence in Academia" statt.
Im Mai 2023 teilte UniSAFE die folgenden Links und Dokuemten, die während eines Webinars erwähnt wurden:
Presseartikel: "Sexuelle Belästigung an Hochschulen keine Ausnahme"
Studienautorin Anke Lipinsky: Abhängigkeiten begünstigen den Missbrauch. Mehr Hilfsangebote und eine Kulturveränderung sind nötig
In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung WAZ (4,47 MB), 05.04.2023
UniSAFE hat im November 2022 seinen ersten Policy Brief veröffentlicht. Das Dokument fasst die Ergebnisse zusammen und zielt darauf ab, politische Entscheidungsträger über den aktuellen Stand der geschlechtsspezifischen Gewalt im Hochschulbereich und in der Forschung zu informieren. Grundlage bilden die Ergebnisse des Policy Mapping und der Prävalenzerhebung.
Im November 2022 wurden die Ergebnisse der UniSAFE-Umfrage - der größten Erhebung zu geschlechtsbezogener Gewalt in der Wissenschaft in Europa - veröffentlicht.
Nach der Bestandsaufnahme der Politiken und Maßnahmen bezüglich geschlechtsbezogener Gewalt auf Organisationsebene hat UniSAFE den nächsten Schritt seiner Forschung auf Organisationsebene eingeleitet: Fallstudien. Ziel ist es, die institutionellen Reaktionen auf geschlechtsbezogene Gewalt, den Umsetzungsprozess und die daran beteiligten Akteur*innen zu analysieren.
Die Feldphase der UniSAFE-Umfrage endete am 1. Mai 2022. Insgesamt wurden über 35.000 Antworten von Angehörigen und Studierenden zu ihren Erfahrungen mit geschlechtsbezogener Gewalt erfasst. Der englischsprachige Fragebogen ist hier öffentlich einsehbar.
Das UniSAFE-Konsortium hat nationale Beratungs- und Servicestellen für Opfer von geschlechtsbezogener Gewalt in 22 europäischen Ländern zusammengestellt.
Der Newsletter zum UniSAFE-Projekt informiert über die neuesten Projektergebnisse und Aktualisierungen zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt im Zusammenhang mit europäischen Universitäten und Forschungseinrichtungen.
Vom 22. bis 29. November 2021 waren alle Projekte, Organisationen und Einzelpersonen, die sich für die Beseitigung von geschlechtsspezifischer Gewalt in der Wissenschaft einsetzen, dazu aufgerufen, aktiv in den sozialen Medien unter dem Hashtag #SafeResearch4All zu posten. Medien, Artikel und Berichte, die von UniSAFE und Schwesterprojekten wie dem SUPERA-Projekt entworfen oder gesammelt wurden, wurden in einem Awareness-raising Toolkit frei zugänglich gemacht.
Ende September 2021 veranstaltete UniSAFE ein Online-Kickoff-Meeting für die an dem Projekt teilnehmenden Universitäten und Forschungseinrichtungen. 45 europäische Einrichtungen werden von Januar bis April 2022 an der UniSAFE-Befragung - der größten ihrer Art in Europa im Forschungssektor - arbeiten, um Kenntnisse über geschlechtsbezogene Gewalt an Universitäten und Forschungseinrichtungen zu gewinnen.
Die über GESIS verschickte Pressemitteilung zum Projektstart liegt hier.
Projektpartner*innen:
Gefördert durch: Horizont 2020
Fördernummer: No 101006261
Ressourcen zum Thema finden Sie hier auf unserer Seite Geschlechtsbezogene und sexualisierte Gewalt in der Wissenschaft.