Anwältin der Meere – Tiefseeforscherin Antje Boetius wird Mercator-Professorin


Kategorien: Wissenschaftspolitik; MINT; Wissenschaft Aktuell

Sie hat Expeditionen in Arktis und Antarktis geleitet, ist Direktorin des renommierten Alfred-Wegener-Instituts und damit Chefin von 1.250 Beschäftigten. Sie engagiert sich für mehr Klima- und Naturschutz, privat und in verschiedenen Organisationen – sei es in der Nationalakademie Leopoldina oder bei Scientists for Future. Wichtige Preise hat sie erhalten und weiß zu begeistern, wo immer sie spricht. Im kommenden Herbst auch an der Universität Duisburg-Essen (UDE): Antje Boetius wird die nächste Mercator-Professorin.

„Mit Professorin Antje Boetius ist es uns gelungen, eine ausgewiesene wissenschaftliche Persönlichkeit und ambitionierte Verfechterin des Klimaschutzes als Mercator-Professorin zu gewinnen. Hierüber freue ich mich sehr und bis gespannt auf die Impulse, die sie im Zuge ihrer Vorträge an der UDE setzen wird“, so Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke.

„Der Klimawandel“, sagt Antje Boetius, „verändert jetzt schon unser Land wie auch die fernsten Regionen der Erde, die Tiefsee und Polargebiete. Uns bleibt noch ein kleines Zeitfenster für die Klimaziele.“ Die 52-Jährige plädiert für eine deutliche Verschärfung des Umweltschutzes, für eine CO2-Besteuerung und mahnt unser Konsumverhalten an. „Es kommt uns teurer, nicht in den Klimaschutz zu investieren. Doch leider fließen unsere Steuern und Abgaben derzeit weiterhin in umweltschädliche Technologien.“ Abgesehen von den wirtschaftlichen Kosten durch Unwetter und Hitze gingen auch Naturräume und Artenvielfalt verloren.

Die Mercator-Professur wurde 1997 eingerichtet, um das wissenschaftliche Erbe des berühmten Duisburger Kartographen und Universalgelehrten Gerhard Mercator (1512-1594) wachzuhalten.

Quelle und weitere Informationen: PM - Universität Duisburg-Essen, 21.01.2020