Kölner Professorin Brunhilde Wirth mit dem NRW Innovationspreis 2019 ausgezeichnet


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Prof. Dr. Brunhilde Wirth, Direktorin des Instituts für Humangenetik, hat durch ihre bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der spinalen Muskelatrophie den entscheidenden Grundstein für die Entwicklung innovativer Therapien gelegt.

Dafür hat sie am 13. Mai den Innovationspreis 2019 in der Kategorie Innovation erhalten. Der Preis ist mit 100.000 Euro dotiert.
„Dies ist die bedeutendste Auszeichnung, die ich bisher erhalten habe. Sie rührt und ehrt mich zutiefst. Ich bin auch ein wenig stolz, sie als erste Frau entgegen nehmen zu dürfen. Meiner Ansicht nach würdigt dieser Preis die innovative Kraft der Humangenetik. Er macht den vier Millionen Menschen mit seltenen Erkrankungen in Deutschland und insbesondere denen mit spinaler Muskelatrophie Mut. Ihnen gilt unser täglicher Kampf für eine gezielte Behandlung“, sagt Prof. Wirth.

Spinale Muskelatrophie (SMA) ist die häufigste genetische Ursache, die zum frühen Tod im Kleinkindalter führt. Jeder fünfunddreißigste ist Anlageträger und jedes sechstausendste Neugeborene leidet unter dieser Form des Muskelschwundes. Allein in Europa leben etwa 30.000 Menschen mit spinaler Muskelatrophie. Bei etwa der Hälfte der Patientinnen und Patienten ist diese Krankheit so stark ausgeprägt, dass sie innerhalb der ersten beiden Lebensjahre versterben.

Prof. Wirth ist es gelungen, Menschen zu identifizieren, die völlig gesund sind, obwohl sie aufgrund des Verlustes des SMN1 Gens eigentlich eine SMA entwickeln sollten. Diese gesunden Personen wurden aufgedeckt, weil sie erkrankte Geschwister mit identischen SMN1/SMN2-Genen haben, denen die vor der Erkrankung schützenden Gene fehlen.

Lesen Sie mehr zu den Forschungsergebnissen von Prof. Wirth unter: PM - Universität Köln, 14.05.2019