Die aus der Befristung resultierende prekäre Situation der Wissenschaftler*innen stellt für die Mitglieder des Präsidiums ein strukturelles Problem dar, das bisher nicht ausreichend thematisiert wurde. Das damit zusammenhängende Risiko unsicherer Karrierewege läge außerdem derzeit bei individuellen Wissenschaftler*innen, nicht jedoch bei den Institutionen.
„Neben den individuellen Herausforderungen, die Befristungen auch nach der frühen Postdoc-Phase für die einzelnen Personen mit sich bringen, schaden sie auch dem deutschen Wissenschaftssystem als Ganzes. Diese Probleme sind bekannt und beinhalten insbesondere eine geringere internationale Kompetitivität des deutschen Wissenschaftssystems“, so Astrid Eichhorn, Sprecherin der Jungen Akademie und Physikerin an der University of Southern Denmark.
Abschließend fordert das Präsidium der Jungen Akademie in seiner Ad-hoc-Stellungnahme, die Wissenschaftler*innen selbst in strukturelle Entscheidungen über Karrierewege in der Wissenschaft einzubeziehen. Ein Austausch auf Augenhöhe sei notwendig, sowohl bei Konsultationsprozessen als auch für gesetzliche Rahmenbedingungen sowie deren Umsetzung und Implementierung an deutschen Hochschulen und anderen Wissenschaftsorganisationen. Ad-hoc-Stellungnahmen sind Äußerungen des Präsidiums der Jungen Akademie zu tagesaktuellen wissenschaftspolitischen Themen.
Ad-hoc-Stellungnahme als PDF-Datei zum Download:
Deutsche Fassung
English Version
Quelle und weitere Informationen: PM - Die junge Akademie, 12.11.2021