Talenteförderung: Coaching für Wissenschaftlerinnen gestartet


Kategorien: Geschlechterverhältnisse; Gleichstellungspolitik; Gleichstellungsmaßnahmen; Hochschulen, Hochschulforschung; Karriereförderung und Weiterbildung; Wissenschaft Aktuell

„FEM POWER – Frauen in die Wissenschaft“ heißt das EU-geförderte Projekt, in dessen Rahmen ein Coaching-Programm für Wissenschaftlerinnen an den Start gegangen ist. Los ging es mit einer Auftaktveranstaltung am 17. Januar an der Universität Halle.

In der Wissenschaft arbeiten viele sehr hochqualifizierte Frauen. Dennoch liegt der bundesweite Durchschnitt bei der Zahl der Professorinnen bei rund 24 Prozent, bei den Doktorandinnen sind es noch knapp über 50 Prozent „Danach kommt der Cut, die Frauen fallen aus dem Wissenschaftssystem heraus“, sagt Susann Hannemann, die das Projekt FEM POWER an der Uni Halle koordiniert. Die Ursachen dafür sind vielfältig und es gibt heute zahlreiche Angebote an Weiterbildungen, Trainings und Mentoring-Programmen, die Frauen in ihrer Karriere aktiv unterstützen. Individuelles Coaching ist in diesem Bereich dennoch relativ neu.

Im Rahmen von FEM POWER werden nun in einer ersten Runde 15 Postdoktorandinnen die Möglichkeit haben, mit einem externen, zertifizierten Coach an individuellen Fragestellungen zu arbeiten. In der zweiten Jahreshälfte haben dann Doktorandinnen die Gelegenheit, an Coachings teilzunehmen. Fortgeführt werden kann das Coaching-Programm im Rahmen der FEM POWER-Förderung für vier Jahre, viele Postdoktorandinnen und Doktorandinnen sollen erreicht werden.

Das, was dann im Coaching behandelt wird, bestimmt die Wissenschaftlerin generell selbst. Die möglichen Themen sind vielfältig und reichen vom Umgang mit neuen Aufgaben, etwa Führungsaufgaben, bis hin zur Diskussion von Zukunftsperspektiven. Das Coaching entwickelt sich prozessorientiert und über mehrere, maximal fünf, Sitzungen. Und es ist selbstverständlich vertraulich. 

FEM POWER ist ein landesweit initiiertes Programm zur Förderung und Herstellung von Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern in Wissenschaft und Forschung, das mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds gefördert wird. Die MLU strebt mit ihren Maßnahmen an, die Anzahl der Absolventinnen der MINT-Fächer zu erhöhen und diese für die Aufnahme einer wissenschaftlichen Laufbahn zu sensibilisieren, den Verbleib hochqualifizierter Frauen an der Martin-Luther-Universität zu befördern, den Anteil Professorinnen zu erhöhen und die wissenschaftliche Karriere von Nachwuchswissenschaftlerinnen zu fördern. Dazu wurden im Projekt vier Module entwickelt.

Weitere Informationen zum Programm und zu den Maßnahmen an der Uni Halle unter: www.uni-halle.de/fempower und www.fempower-lsa.de

Quelle: PM - Universität Halle, 10.01.2019