„Sprechen – Denken – Gendern: Stereotype und Sprachgebrauchsnormen“

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Mit Dr.in Sina Lautenschläger | 6. Vortrag in der ZEGD-Reihe „I <3 Science Experts“ in Kooperation mit der Ringvorlesung im Rahmen des Gender & Diversity Zertifikats, Universität Vechta

Termin 25. Mai 2022,  16:00 – 17:30 Uhr

"Wer den Ausdruck geschlechtergerechter Sprachgebrauch liest oder hört, denkt in der Regel an die (Diskussion zur) Vermeidung des generischen Maskulinums zugunsten geschlechtergerechter Alternativen, die etwa durch Beidnennung (z.B. Lehrerinnen und Lehrer, Lehrer/innen, LehrerInnen), durch Neutralisation (z.B. Lehrende, Lehrkräfte, Lehrpersonal) oder durch den Geschlechtsbinarismus überwindende Ausdrücke (z.B. Lehrer*innen, Lehrer_innen, Lehrer:innen) realisiert werden können. Diese Diskussion, die in der Linguistik ebenso kontrovers und hitzig geführt wird wie in der Öffentlichkeit, stellt aber nur einen Teil der genderlinguistischen Forschung dar. Genderlinguistik, wie sie in diesem Vortrag vertreten wird, befasst sich nämlich auch mit den, über die Sprache vermittelten sozialen Normen, die durchaus mit (mehr oder weniger) verdeckten Formen sprachlicher Diskriminierung einhergehen können, um diese einer bewussten Reflexion zugänglich und dadurch vermeidbar zu machen. Diese gesellschaftlichen Normen kommen im Sprachgebrauch aber nicht nur durch bestimmte Muster wie X ist Y (z.B. Frauen sind liebevoll und warm, Männer sind karriereorientiert und durchsetzungsfähig) zum Ausdruck, sondern entfalten sich flächig und sind assoziativ – und genau diesen Assoziationsstereotypen, die in einer Sprachgemeinschaft konsensuell und mitunter still-schweigend geteilt werden, widmet sich der Vortrag."

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