In der Medizin scheint Gender Mainstreaming angesichts der Tatsache, dass mittlerweile nahezu 70% aller Studienanfänger Frauen sind, kein zu diskutierendes Thema mehr zu sein, schaut man allerdings auf die 8% Professorinnen, so ist schnell ein Perspektivwechsel notwendig. Bei der Ursachenanalyse werden zur Begründung häufig das Vereinbarkeitsproblem von Beruf und Familie und die in diesem Zusammenhang offensichtlich nach wie vor à priori gesetzte geschlechtsspezifische Aufgabenverteilung zwischen den Geschlechtern bemüht. Auf struktureller Ebene scheinen viele Gegebenheiten vorhanden, um die Vereinbarkeitsthematik zu "lösen", subtile Diskriminierungen von Frauen im beruflichen Alltag hingegen sind weniger leicht zu messen und noch schwieriger zu verändern.
Ziel des vorliegenden Forschungsprojektes ist es, die regelhaften Prozesse herauszuarbeiten, die das vielfach bestätigte Bild eines geschlechtstypischen Karriereverlaufes von Ärztinnen und Ärzten sowie eine späte oder ausbleibende Elternschaft vor allem von Frauen reproduzieren.