Geschlechterdifferenz und Macht : Reflexion gesellschaftlicher Prozesse ; 18. Kolloquium (1999) der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften
Titelübersetzung:Gender difference and power : reflection on social processes; 18th Colloquium (1999) of the Swiss Academy of Humanities and Social Sciences
Herausgeber/in:
Brander, Stefanie; Schweizer, Rainer J.; Sitter-Liver, Beat
Quelle: Kolloquium "Geschlechterdifferenz und Macht"; Fribourg: Univ.-Verl. Freiburg Schweiz (Kolloquium der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften), 2001. 357 S.
Details
Inhalt: "Thema dieses reichen und spannenden Buches sind soziale Prozesse, in welchen Differenzen zwischen den Geschlechtern konstruiert oder aber - theoretisch wie praktisch - aufgelöst werden. Kontrovers angelegt, ist es sehr wohl, doch nicht nur durch die feministische Perspektive geprägt. Dies und die interdisziplinäre Ausrichtung zeichnen es aus unter anderen Veröffentlichungen, die dem Wechselspiel von Geschlechterdifferenz und Macht in unseren Gesellschaften nachspüren. Die Auseinandersetzung mit Positionen der aktuellen 'gender studies' steht neben der geschlechterpolitisch brisanten Frage, wie weit wissenschaftliches Bemühen offensichtlichen Missständen abhilft. Ein Buch, das über Reflexion zu praktischen Massnahmen in wichtigen Lebensbereichen anhält." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Stefanie Brander: Zur Einleitung: Geschlechterdifferenz und Macht - oder: Wozu wissenschaftliche Diskurse über das Geschlecht? (5-11); Der Körper und sein Ausdruck: Gesa Lindemann: Körper - Leib - Geschlechterdifferenz (15-38); Esther Fischer-Homberger: Stammbaum und Nabelschnur. Zur Embryologiegeschichte der Abstammung. William Harveys 'De generatione animalium' von 1651 (39-58); Hermann Schmitz: Die Frau im geschichtlichen Spannungsfeld der Abstraktionen (59-75); Ulle Jäger: Transgender: Shifting the paradigm? Zur Aufrechterhaltung und Infragestellung der zweigeschlechtlichen Ordnung (77-94); Marianne Biedermann: 'Schwachheit, dein Nam' ist... Fettsucht.' Ein Paradigmenwechsel in den Zeiten der Globalisierung (95-114); Brigitte Studer: 'Transgendering' - wann wird die Ausnahme zur Regel? Oder vom Ernst des Spiels um Geschlecht und Macht (115-121); Politik und Recht: Susanna Burghartz: Reinheitsdiskurse und Macht. Zur Dynamik und Ambivalenz von Moralpolitik und Sittlichkeitsbewegungen seit der Reformation (125-140); Susanne Baer: Hierarchie, Demokratie und Differenz. Perspektiven für eine Rechtsordnung der Bürgerinnen und Bürger (141-159); Rainer J. Schweizer: Rechtliche Geschlechterdifferenzierung nach der rechtlichen Gleichstellung 161-171); Thanh-Huyen Ballmer-Cao: Etat, genre et politique (173-186); Verena Tobler Müller: Wenn Frauen in Männerrollen steigen: Von der Geschlechter- zur Berufsrollenhierarchie (187-207); Francoise Messant-Laurent: Le modele atypique de l'emploi feminin deviendrait-il la norme? (209-218); Martine Chaponniere: L'egalite contrainte: suffrage, quotas, parite et approche integree de l'egalite (219-227); Wissenschaft und Geschlecht: Judith Janoska: Einige Gründe dafür, das 'Sex-Gender-System' beizubehalten (231-246); Reni Levy: Le sexe de la science: masculin, feminin, neutre? (247-263); Lucienne Gillioz: Pertinence/impertinence de la critique feministe dans les sciences 'dures'? (265-283); Therese Steffen: Transgendering Theory: Gender Studies zwischen Feminismus und Maskulinität (285-299); Postmoderne Diskurse: Margaret Bridges: Premodern as Postmodern? On the Preposterous Representation of Gender in Mandeville's Orient (303-319); Helga Geyer-Ryan: Phallic Fantasies: Gender Theory between Ethics and Politics (321-331); Katrin Meyer: Resignifications. Figuren der 'immanenten Kritik' im postfeministischen Diskurs (333-342).
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Macht; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Körper; Politik; Recht; Erkenntnistheorie; postindustrielle Gesellschaft; Diskurs; Feminismus
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Kritik des Black Feminism an feministischer Theoriebildung
Titelübersetzung:Black feminism criticism of feminist theory formation
Autor/in:
Ludvig, Alice
Quelle: SWS-Rundschau, 41 (2001) 1, S 38-52
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Inhalt: 'Der vorliegende Artikel diskutiert die Einflüsse von Black Feminism auf feministische Theoriebildung. Unter Black Feminism wird im Folgenden afrikanisch-amerikanischer Feminismus verstanden, wobei dessen Hauptkritik an 'weißer' feministischer Forschungspraxis an deren unreflektierter Ausgrenzung und Dominanz ansetzt. Dabei geht es den Black Feminists vor allem um die Vernachlässigung von Differenzen zwischen Frauen. Ihre Kritik führte seit Mitte der 80er-Jahre dazu, dass innerhalb feministischer Theoriebildung die Kategorie Geschlecht um die Kategorien Ethnizität, Klasse, Sexualität, u.a. erweitert werden musste. Die Debatte in der feministischen Wissenschaft bewegte sich damit über die Geschlechterdualität hinaus hin zu einer Diskussion um die Differenzen zwischen Frauen. Damit steht sie allerdings vor neuen, beinahe unlösbaren Problemen: Wenn nicht mehr von einem gemeinsamen Kollektiv 'Wir Frauen' die Rede sein kann, ist die 'Geschäftsgrundlage' des Feminismus gefährdet. Es werden entsprechende aktuelle Debatten, Strategien und Vorschläge innerhalb der amerikanischen feministischen Theoriebildung vorgestellt.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:Forschungspraxis; gender studies; criticism; North America; research practice; Diskurs; discourse; USA; Africa; research approach; woman; Theoriebildung; Forschungsansatz; Geschlechterforschung; Feminismus; Kritik; Paradigma; Nordamerika; feminism; paradigm; Afrika; United States of America; theory formation
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Soziale Ungleichheit und Geschlecht : Kontinuitäten und Brüche, Sackgassen und Erkenntnispotentiale im deutschen und soziologischen Diskurs
Titelübersetzung:Social inequality and gender : continuities and breaks, cul de sacs and cognitive potential in discourse in Germany and sociology
Autor/in:
Gottschall, Karin
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich (Reihe "Sozialstrukturanalyse", Bd. 13), 2000. 395 S.
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Inhalt: Die Autorin beschäftigt sich mit der Frage, ob der erkennbare Paradigmenwechsel im Diskurs zu "sozialer Ungleichheit und Geschlecht" geeignet ist, Veränderungen in der Struktur und Definition sozialer Ungleichheit zu erfassen. Sie untersucht ferner die Frage, inwieweit die Neuorientierungen dem gesellschaftsdiagnostischen Aufklärungsanspruch soziologischer Ungleichheitsforschung besser gerecht werden und den Zusammenhang zwischen Geschlechterungleichheit und weiteren Formen sozialer Hierarchisierung angemessener reflektieren als traditionelle Ansätze. Das Ziel der vorliegenden Studie besteht darin, in einschlägigen älteren und neueren theoretischen Konzeptionen nach Ansatzpunkten für eine integrative Konzeption von sozialer Ungleichheit und Geschlecht zu suchen. Es geht der Autorin um eine Identifikation von Denkfiguren und analytischen Zugängen zu ungleichheitssoziologischen Fragestellungen im deutschsprachigen Raum, die es erlauben, die gegenwärtige gesellschaftliche Komplexität sozialer Hierarchisierung zu erschließen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen zwei Teildiskurse bzw. "Diskussionsstränge" aus dem Gesamtspektrum der Neuorientierungen: Im ersten Teildiskurs wird Geschlechterungleichheit im Kontext mit weiteren Ungleichheitsformen als Problem wohlfahrtsstaatlich geprägter Modernisierung thematisiert; der zweite Teildiskurs begreift Geschlechterungleichheit als soziale Konstruktion. (ICI2)
Schlagwörter:Diskurs; Soziologie; Feminismus; Frauenforschung; Forschungsansatz; soziale Ungleichheit; Geschlechterforschung; Paradigma; soziale Differenzierung; sozialer Wandel
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Auf der Suche nach Methoden : oder wie forschen Gender-ForscherInnen?
Titelübersetzung:Looking for methods : or how do gender researchers carry out research?
Autor/in:
Lüpke, Stefanie
Quelle: Gender studies in den Sozial- und Kulturwissenschaften: Einführung und neuere Erkenntnisse aus Forschung und Praxis. Sabine Wesely (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2000, S. 117-133
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Inhalt: Die Autorin weist darauf hin, dass die Gender Studies über die Problematisierung von Fragen nach Identitäten, Subjekten und Diskursen hinaus die feministische Wissenschaftskritik nicht aus den Augen verlieren sollten. Die Kritik an der androzentrischen Wissenschaft und die Diskussionen um die "Wissenschaftsfrage im Feminismus" scheinen mit der Institutionalisierung der Gender Studies in den Hintergrund zu geraten und die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen des Wissenschaftssystems für eine feministische Perspektive wird nicht mehr gestellt. Die Autorin erörtert vor diesem Hintergrund die Bedeutung der "institutionellen Ethnographie" als feministische Methode und berichtet aus einem ethnographischen Forschungsprojekt mit Studierenden, wobei sie den Projektprozess anhand folgender Punkte skizziert: (1) Die Studierenden als Forschende; (2) Beobachten und Auswählen; (3) das Schreiben und die kollektive Bearbeitung; (4) zwischen Selbstverständlichkeit, Befremdung und Wissenschaft. (ICI)
Schlagwörter:Feminismus; Methodologie; Geschlechterforschung; Studium; Forschungsprojekt; Ethnographie; Diskurs; Forschungsansatz
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag