Geschlechterverhältnisse bewegen : Erfahrungen mit Gender Training
Titelübersetzung:Setting relationships between the genders in motion : experiences with gender training
Herausgeber/in:
Netzwerk Gender Training
Quelle: Netzwerk Gender Training; Königstein: Helmer, 2004. 257 S.
Details
Inhalt: "Seitdem in Deutschland Gender Mainstreaming als geschlechterpolitische Strategie Konjunktur hat und sich Gender Training zu einem blühenden Markt entwickelt, ist eine (selbst-)kritische Diskussion überfällig. Die Gründung des Netzwerks Gender Training stand unter dem Zeichen, sich über Anforderungen an das heterogene Feld Gender Training auszutauschen und im Dialog weiterzuentwickeln. Der Band dokumentiert diese Diskussionen und trägt dazu bei, Qualität weiter auszuformulieren. Gastautorinnen wurden um Beiträge gebeten: Autorinnen aus dem Süden, die als Gender Trainerinnen an der Debatte seit langem beteiligt sind, und Autoren aus dem Spektrum der Kritischen Männerforschung erweitern die Perspektive um die Frage, inwieweit und auf welche Weise die gesellschaftlich gemachten Geschlechterverhältnisse durch Trainings verändert werden können." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Regina Frey, Edda Kirleis: Einleitung (9-20); Edda Kirleis: Gender Training - Ein Beitrag zur Transformation von Machtverhältnissen (21-38); Regina Frey: Warum Männer und Frauen zuhören und einparken können - oder warum eine theoretisch inspirierte Gender-Praxis angebracht ist (39-46); Kamla Bhasin: Gender Training ist durch fragmentiertes Denken bedroht (47-56); Gerrit Kaschuba: Gender Training: Feministische Erbschaft mit Verantwortung? (57-70); Pat-Ex Autorenkollektiv: Die Ressource der geschlechtlichen Identität - Identitätskritische Perspektiven in Gender Trainings (71-88); Jutta Berninghausen: Gender Training zur interkulturellen Kompetenz - Überlegungen zu Gender Training, interkultureller Kommunikation und Managing Diversity (89-104); Leah Carola Czollek: Differenzen und Pluralismus in Gender Trainings (105-116); Gerrit Kaschuba: Von der Wundertüte zum kontrollierten Einsatz? Anregungen zur prozessorientierten Entwicklung von Qualitätskriterien für Gender Trainings (117-136); Saskia Morell: Das Thema 'Heterosexualität' im Gender Training - Eine queere Sicht auf die Praxis der Gender Trainings (137-158); Angelika Blickhäuser: Gender Training der Heinrich-Böll-Stiftung - ein Instrument zum Erwerb von Gender-Kompetenz (159-174); Heide Trommer: Gender Mainstreaming - Zauberstrategie auf dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit?! (175-188); Jutta Berninghausen: 15 Jahre Erfahrungen mit Gender-Analyse und Gender-Planung (189-204); Eva Engelhardt-Wendt: Nachgedanken zu einem Gender Training (205-218); Saskia Morell: Bilder und Visionen von (Trans)Gender im Gender Training (219-226); Eva Engelhardt-Wendt: Zum Verhältnis von Gender Trainerinnen und Gender Trainern (227-240); Thomas Döhne: Im Spannungsfeld von 'frauenbewegter Weiblichkeit' und 'hegemonialer Männlichkeit' (241-254).
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Training; Feminismus; Identität; interkulturelle Kompetenz; Gender Mainstreaming; Weiblichkeit; Männlichkeit
CEWS Kategorie:Mentoring und Training, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Doing Gender im heutigen Schulalltag : empirische Studien zur sozialen Konstruktion von Geschlecht in schulischen Interaktionen
Titelübersetzung:Doing gender in everyday school life in the modern age : empirical studies on the social construction of gender in school interactions
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore; Weber, Martina; Willems, Katharina
Quelle: Weinheim: Juventa Verl. (Veröffentlichungen der Max-Traeger-Stiftung, Bd. 39), 2004. 251 S.
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Inhalt: "Die vorliegende Studie findet ihre Anknüpfungspunkte in der Koedukationsdebatte, wie sie seit den 1980er Jahren neu geführt wird. Hier wird die aktive Rolle der handelnden Personen betrachtet, es wird danach gefragt, wie Mädchen und Jungen als Akteure an der Konstruktion von Geschlecht beteiligt sind. Mit der vor-liegenden Arbeit wird die Zeit der Adoleszenz betrachtet, die für Geschlechterverhältnisse besonders wichtig ist. Mit dem Konzept der sozialen Konstruktion von Geschlecht, der Frage danach, wie doing gender praktiziert wird, bietet die Untersuchung einen für die Geschlechterforschung zwar theoretisch schon länger relevanten, empirisch aber bisher noch wenig umgesetzten Neuansatz. Präsentiert werden die Ergebnisse einer Längsschnittstudie, in der drei gymnasiale Schulklassen über drei Jahre begleitet wurden. Nicht die Benachteiligungssicht auf Mädchen leitet die Interpretationen, sondern die Frage nach den Inszenierungsformen wie auch -gewinnen des doing gender. Vor allem bei den Lehrkräften lässt sich eine weitgehende Dramatisierung von Geschlecht feststellen. Bei den Jugendlichen selbst finden sich selbst-verständlich auch Dramatisierungen von Geschlecht, weil Mädchen wie Jungen davon profitieren. Es finden sich bei ihnen aber auch Entdramatisierungen, Verhaltensweisen, die nicht zentral durch Geschlecht bestimmt sind." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Schule; Alltag; soziale Konstruktion; Schüler; Interaktion; Junge; Mädchen; Adoleszenz; Geschlechterverhältnis; Inszenierung; Lehrer; soziale Beziehungen
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Was wandelt sich im aktuellen Wandel der Familie?
Titelübersetzung:What changes are taking place during the current change in the family?
Autor/in:
Maihofer, Andrea
Quelle: Kritische Theorie im gesellschaftlichen Strukturwandel. Joachim Beerhorst (Hrsg.), Alex Demirovic (Hrsg.), Michael Guggemos (Hrsg.). Frankfurt am Main: Suhrkamp (Edition Suhrkamp), 2004, S. 384-408
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Inhalt: Um einschätzen zu können, ob sich die Familie in Deutschland und in Teilen Westeuropas in einem tief greifenden Wandel befindet, nimmt die Autorin zunächst eine historische Einordnung vor. In dieser Weise lassen sich zudem eine Reihe immer wieder angeführter Behauptungen über angeblich zentrale Funktionen der Familie überprüfen: Hat die Familie früher diese Aufgabe im Gegensatz zu heute wirklich erfüllt? Und von welcher Familie ist eigentlich die Rede, wenn von "der" Familie gesprochen wird, die sich derzeit verändert? Die Autorin diskutiert u.a. die These über die selbstverständliche Versorgtheit der älteren Menschen in der früheren Großfamilie, die These von der hohen Bedeutung intensiver emotionaler Beziehungen zwischen den Eheleuten und ihren Kindern, die These von der Familie als Ort großer Intimität und Privatsphäre sowie die These von der "neuen Unübersichtlichkeit" aufgrund der großen Vielfalt neuer Familienformen. Im zweiten Teil ihres Aufsatzes überprüft sie die Anzeichen eines strukturellen Wandels der Familie, z.B. die Pluralisierung familialer Lebensformen, die Lockerung von Ehe, Familie und Heterosexualität sowie die Veränderungen der Geschlechterverhältnisse in den Familien bezüglich der familialen Arbeitsteilung und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. (ICI)
Schlagwörter:Familie; sozialer Wandel; soziale Funktion; historische Entwicklung; Strukturwandel; soziale Beziehungen; Geschlechterverhältnis; Generationenverhältnis
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Relevanz, Kontext und Kontingenz: Zur neuen Unübersichtlichkeit in der Gendered Organization
Titelübersetzung:Relevance, context and contingency: new confusion in the gendered organization
Autor/in:
Wilz, Sylvia M.
Quelle: Organisationen und Netzwerke: der Fall Gender. Ursula Pasero (Hrsg.), Birger P. Priddat (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 227-258
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Inhalt: Die Autorin verweist auf eine neue Unübersichtlichkeit in der "Gendered Organization": Handelt es sich bei Gender-Asymmetrien um in die Organisation eingelassene Strukturen oder resultieren sie aus Interaktionseffekten? Die klassische Auffassung der vergeschlechtlichten Organisation wird von ihr nicht mehr geteilt. An zwei Bereichen, Polizeivollzugsdienst und Versicherungssachbearbeitung, die durch ausgesprochen konträre Geschlechterverhältnisse gekennzeichnet sind, zeigt sie, dass die Relevanz von Geschlecht situations- und kontextabhängig ist. Während der Polizeidienst eine aufgabenbezogene Arbeitsteilung der Geschlechter vorsieht, ist in Versicherungsunternehmen keine Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern feststellbar. Doch in einem Punkt findet sich Übereinstimmung: Die Führungspositionen sind für Frauen (noch) nicht zugänglich. Die Fallbeispiele aus Polizei und Versicherung machen insgesamt drei zentrale Punkte für die Beurteilung des Genderings bzw. Nicht-Genderings von Organisationen deutlich: (1) Die Relevanz von Geschlecht ist unterschiedlich, sie ist kontext- und situationsabhängig. (2) Geschlechteregalität und -differenz werden gleichzeitig und nebeneinander aktualisiert. (3) Die Geschlechterdifferenzierung wird in Organisationen funktional genutzt. (ICA2)
Schlagwörter:Organisation; Verwaltung; Polizei; Arbeitswelt; Karriere; Geschlechterverhältnis; Kontingenz; Kontextanalyse; Komplexität; soziale Ungleichheit; Arbeitsteilung; Flexibilität
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Netzwerke und Organisationen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Verharrender Wandel : Institutionen und Geschlechterverhältnisse
Titelübersetzung:Persistent change : institutions and relationships between the genders
Herausgeber/in:
Oppen, Maria; Simon, Dagmar
Quelle: Berlin: Ed. Sigma, 2004. 365 S.
Details
Inhalt: "Um Wandel von Geschlechterverhältnissen und Institutionen, um Zusammenspiel und Wechselwirkungen zwischen beiden geht es in diesem Buch. Aus unterschiedlichen Forschungsfeldern sind hier politik- und rechtswissenschaftlich, soziologisch und historisch angelegte Beiträge versammelt und aufeinander bezogen. Gemeinsamer, empirischer Bezugspunkt der Autorinnen und Autoren ist die Frage nach stimulierenden und hemmenden Bedingungen für Veränderungen im Geschlechterverhältnis hin zu geschlechtergerechten Zugangs- und Teilhabechancen. Was können die gegenwärtig zu beobachtende Erosion tradierter Institutionen und neue Institutionalisierungen dazu beitragen? Wie stellt sich die Situation in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Staaten mit ihren spezifischen institutionellen Rahmenbedingungen und Pfadabhängigkeiten von (Geschlechter-)Politiken dar? Und es wird umgekehrt gefragt: Wie wirkt sich ein im Wandel begriffenes Geschlechterverhältnis auf Institutionen, institutionelle Arrangements und ihre Wandlungsfähigkeit aus? Wie werden Ungleichheit und Gleichheitsansprüche im Wandel reflektiert und repräsentiert? Wer sind die entscheidenden individuellen und kollektiven Akteure, die den Wandel vorantreiben oder behindern?" (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Maria Oppen, Dagmar Simon: Institutionen und Geschlechterverhältnisse - eine Einführung (7-23); Kapitel Neue wohlfahrtsstaatliche Arrangements: Silke Bothfeld: Das Stop-and-go in der Politik zur Vereinbarung von Familie und Beruf. Institutionenwandel im deutsch-französischen Vergleich (27-67); Gunilla-Friederike Budde: Alles bleibt anders. Die Institution der "Familie" zwischen 1945 und 1975 im deutsch-deutschen Vergleich (69-98); Sabine Berghahn: Ist die Institution Ehe eine Gleichstellungsbarriere im Geschlechterverhältnis in Deutschland? (99-138); Günther Schmid: Gleichheit und Effizienz auf dem Arbeitsmarkt. Überlegungen zum Wandel und zur Gestaltung des "Geschlechtervertrags" (139-166); Kapitel Wandel der Arbeitssysteme und neue Arbeitsteilungen: Hildegard Theobald: Wandel wohlfahrtsstaatlicher Regulierung und die Frage der Gleichheit. Das Beispiel der Altenbetreuung in Deutschland und Schweden (169-194); Sigrid Quack, Hildegard Theobald, Janne Tienari: Beharrung oder Wandel? Zur Bedeutung des emergenten Leitbildwandels für Geschlechterverhältnisse in Organisationen (195-220); Hedwig Rudolph: Zu Risiken und Nebenwirkungen ... Frauenbeschäftigung in den Transformationsprozessen der deutschen Versicherungswirtschaft (221-246); Maria Oppen: Public Governance und Ungleichheit. Wandel lokaler Staatlichkeit als Chance für geschlechtersensible Demokratisierungsprozesse? (247-277); Kapitel Wissenschaftssystem und wissenschaftliche Expertise: Hildegard Matthies, Dagmar Simon: Wissenschaft im Wandel - Chancen für ein neues Leitbild der Gleichstellungspolitik? Das Beispiel außeruniversitärer Forschungseinrichtungen (281-309); Martina Röbbecke: Schritt für Schritt hinein in die Wissenschaft - oder hinaus? Promotionsverlauf und -erfolg von Stipendiatinnen in den Sprach- und Kulturwissenschaften (311-341); Martin Lengwiler: Arbeitswissenschaften und Geschlechterverhältnis. Die Geschichte der Unfallpersönlichkeit in zwei institutionellen Anwendungsbereichen (343-362).
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Institution; Wohlfahrtsstaat; Familie; Beruf; Ehe; Gleichberechtigung; Gleichstellung; Altenarbeit; Schweden; Frankreich; Leitbild; Organisation; Versicherungsgewerbe; Demokratisierung; Kommunalpolitik; außeruniversitäre Forschung; Studium; Kulturwissenschaft; Arbeitswissenschaft
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Netzwerke und Organisationen
Dokumenttyp:Sammelwerk
Frauen und Männer im Fadenkreuz von Habitus und funktionaler Differenzierung
Titelübersetzung:Women and men in the cross-hairs of habits and functional differentiation
Autor/in:
Pasero, Ursula
Quelle: Bourdieu und Luhmann: ein Theorienvergleich. Armin Nassehi (Hrsg.), Gerd Nollmann (Hrsg.). Frankfurt am Main: Suhrkamp (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft), 2004, S. 191-207
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Inhalt: Die Frauen- und Geschlechterforschung hat sich eher für die Architektur der Bourdieuschen Soziologie als für den systemtheoretischen Ansatz der Luhmannschen Soziologie interessiert, weil viele ihrer Befunde mit der Bourdieuschen Semantik vereinbar sind. Dies führt nach Einschätzung der Autorin jedoch in die Verlegenheit, nicht nur den Primat funktionaler Differenzierung der modernen Gesellschaft auszuklammern, sondern auch die Luhmannsche Unterscheidung zwischen Funktions-, Organisations- und Interaktionsphänomenen außer Acht zu lassen. Auf diese Weise kommt dem herkömmlichen, auf Komplementarität und Asymmetrie beruhenden Arrangement der Geschlechter eine Bedeutung zu, die durch funktionale Differenzierung längst schon gebrochen ist. Demgegenüber hat Bourdieu mit unmissverständlicher Schärfe das ausgedrückt, was der Autorin zufolge zum "Common Sense" der Frauen- und Geschlechterforschung gehört: die Annahme einer strikten Asymmetrie des Geschlechterarrangements, die eine zeitstabile, hierarchische Ordnung entstehen lässt. Die Autorin diskutiert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Theoretiker und kommt zu dem allerdings nur als Hypothese für die weitere Forschung relevanten Schluss, dass der von Luhmann vorgelegte Kategorienapparat für die adäquate Beschreibung jüngerer Tendenzen im Geschlechterverhältnis eine größere Offenheit und Eignung aufweist. (ICI2)
Schlagwörter:Luhmann, Niklas; Bourdieu, Pierre; Habitus; Individualisierung; Geschlechterverhältnis; Forschungsansatz; Gesellschaftsordnung; soziologische Theorie; funktionale Differenzierung; Frauenforschung; Systemtheorie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlecht und Wissen : Beiträge der 10. Schweizerischen HistorikerInnentagung 2002
Titelübersetzung:Gender and knowledge
Herausgeber/in:
Bosshart-Pfluger, Catherine; Grisard, Dominique; Späti, Christina
Quelle: Zürich: Chronos Verl., 2004. 432 S.
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Inhalt: "Der Band 'Geschlecht und Wissen' enthält ausgewählte Beiträge der 10. Schweizerischen Historikerinnentagung des Jahres 2000, die an der Universität Freiburg/Schweiz stattfand. Die Beiträge zeigen, wie sich Wissen, soziale Ordnung und Geschlechterverhältnisse gegenseitig strukturieren. Einerseits befassen sie sich mit explizitem Wissen über Geschlecht, das an spezifischen Orten produziert und fassbar wird, wie z. B. institutionalisierte Bildung und Forschung; andererseits wird auch implizites Wissen thematisiert, das - wie z. B. das alltägliche Einordnen der Menschen in die Kategorien Mann oder Frau - als Selbstverständlichkeit und vermeintliche Natürlichkeit oft unhinterfragt bleibt. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Verhältnis von Geschlecht und Wissenschaft. Auf vielfältige Weise tragen die Beiträge dieses Bandes dazu bei, die Situiertheit jeglicher Wissensproduktion offen zu legen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Katrin Hafner und Lucia Probst: Im Dienste der Humanität. Die Schweizer 'Flüchtlingsmutter' Gertrud Kurz als Akteurin im Zweiten Weltkrieg und die Rezeption ihres Wirkens bis heute (27-43); Regula Stämpfli: Politik zwischen Integration und Desintegration. Geschlecht und Wissen in der schweizerischen Kriegswirtschaft (45-56); Katja Dannecker: 'The Personal is International?' Internationale Frauenorganisationen zwischen Professionalisierung und Marginalisierung, 1919-1955 (57-67); Tanja Wirz: Unterwegs im Männerraum. Alpinismus und Geschlechterordnung in der Schweiz 1863-1938 (69-79); Dianne Newell: Women Conflating Science Fiction and Science Non-fiction in Domestic Cold-War America. Openings into Later Feminist Theorizing (81-92); Elke Kleinau: 'Warum in die Ferne schweifen?' Deutsche Lehrerinnen auf dem (außer)europäischen Arbeitsmarkt um 1900 (93-108); Alexandra Bloch: Feminisierung des Volksschullehrerberufs auf Grund gescheiterter Professionalisierung? Das Beispiel des Kantons Zürich (109-121); Sabine Braunschweig: Auf den Spuren der Männer in einem Frauenberuf - weshalb die Krankenpflege weiblich ist (123-130); Rosenarie Zeller: Frauenbildung als Männerideal in der frühen Neuzeit (133-142); Yvonne Leimgruber: 'Sie werden die Methode Ihrem Geschlecht geben'. Rosette Niederer-Kasthofer (1779-1857), Vermittlerin von Pestalozzis Pädagogik(143-154); Françoise Mayeur: L'Education des femmes en France du XIXe au XXe siècle (155-163); Liliane Mottu-Weher: La transmission des savoirs. Quelques réflexions sur l'instruction et la formation des filles en Suisse (Ancien Régime et début du XIXe siècle) (165-176); Anne-Françoise Praz: Entre vision des élites et stratégies familiales. Etude comparative de l'accès des filles au savoir lors de la transition démographique (177-190); Christof Dejung: Die Schule der Nation und ihr Lehrplan. Männerleitbilder im Schweizer Militär 1939-1945 (191-200); Simona Slanicka: Die Päpstin Johanna - ein methodisches Problem der Männlichkeitsforschung (201-214); Dominique Grisard: Das Bild der delinquenten Frau am Beispiel der Zwangsarbeitsanstalt Thorberg 1849-1893 (215-226); Claudia Willen: Überlegungen zur geschlechtsspezifischen Sozialisation in Mädchenerziehungsanstalten (227-233); Béatrice Ziegler: Historikerinnen an der Universität Zürich 1900-1970. Geschlecht als soziale und als Wissenskategorie (237-247); Christine Fischer: Lucie Dikenmann-Balmer - zu einer der frühesten Universitätskarrieren einer Frau im Fach Musikwissenschaft (249-265); Judith Zinsser: Why are there no 18th Century (Private) Women Scientists and Philosophers? The Marquise Du Châtelet and the Categorization of Knowledge (267-273); Margret Friedrich und Maria Heidegger: Zwischen historischer 'Dichtung' und akademischer 'Wahrheit'. Zur Situierung von Frauen in der Verwissenschaftlichung der Geschichtskunde (275-292); Natalia Tikhonov: Les débuts de l'accès des femmes aux professions de l'enseignement supérieur en Suisse (293-305) und weitere Beiträge.
Schlagwörter:Wissen; Gesellschaftsordnung; Geschlechterverhältnis; historische Entwicklung; soziale Entwicklung; Geschlechtsrolle; Herrschaft; Alltag; Produktion
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Gender und Neue Medien in der Grundschule
Titelübersetzung:Gender and new media in the primary school
Autor/in:
Jansen-Schulz, Bettina; Kastel, Conni
Quelle: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6 (2004) Nr. 2, S. 15-18
Details
Inhalt: In dem Modellversuch "Schwimmen lernen im Netz", der in Kooperation zwischen Schulbehörde und Senatsamt in Hamburg durchgeführt wurde, wurden geschlechtsspezifische Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Mädchen und Jungen im Umgang mit den neuen Medien im Grundschulalter untersucht. Im Rahmen des Projektes wurden fünf Unterrichtsmodule unter deutsch- und kunstdidaktischen Fragestellungen erprobt, die Genderaspekte wurden durch zweijährige Unterrichtshospitationen und durch eine Befragung von 150 Schülern und Schülerinnen untersucht. Im vorliegenden Beitrag werden einige Erkenntnisse aus diesem Projekt referiert, die zu 15 anwendungsorientierten "Prinzipien multimedialer genderorientierter Arbeit" abschließend zusammengefasst werden. (PT)
Schlagwörter:Grundschule; Unterricht; PC; Nutzung; Geschlechterverhältnis; Mädchen; Junge; Kompetenz; Gender Mainstreaming
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender methodologisch : empirische Forschung in der Informationsgesellschaft vor neuen Herausforderungen
Titelübersetzung:Gender methodological : empirical research in the information society faced with new challenges
Herausgeber/in:
Buchen, Sylvia; Helfferich, Cornelia; Maier, Maja S.
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004. 355 S.
Details
Inhalt: "Steht die Gender-/Queerforschung in der Informationsgesellschaft vor neuen Herausforderungen? Im Bereich 'Gender/Neue Medien' wird in diesem Band beispielhaft gezeigt, dass es nicht mehr darum gehen kann, die Bedeutung der Kategorie Geschlecht in altbekannter differenztheoretischer Weise zu verwenden. Die aktuelle Genderforschung steht so vor einem methodologischen Problem besonderer Art: Einerseits sind universalisierende Großkategorien wie 'Frauen'/'Männer' unter Reifikationsverdacht geraten. Andererseits bleibt die Kategorie Geschlecht für die empirische Genderforschung zur Analyse der Wirklichkeit unerlässlich. Wie kann methodologisch dem Dilemma begegnet werden, der Bedeutung der Kategorie Geschlecht auf die Spur zu kommen, ohne theoretische Vorannahmen in die empirische Untersuchung hineinzutragen?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sylvia Buchen: Standortbestimmung und Selbstvergewisserung der Geschlechterforschung als Einführung (11-18); Sylvia Buchen, Cornelia Helfferich und Maja S. Maier: Zu den einzelnen Beiträgen (19-26); Regine Gildemeister: Geschlechterdifferenz - Geschlechterdifferenzierung: Beispiele und Folgen eines Blickwechsels in der empirischen Geschlechterforschung (27-46); Burkhard Schäffer: Doing Generation. Zur Interdependenz von Milieu, Geschlecht und Generation bei der empirischen Analyse generationsspezifischen Handelns mit Neuen Medien (47-66); Sylvia Buchen: PC/Interneterfahrungen von Schülerinnen einer katholischen Mädchenrealschule. Die Nutzungspraxis als funktionalesÄquivalent für andere Handlungsmodi (67-88); Cornelia Helfferich: Gender-Positionierungen in Gruppendiskussionen (89-106); Nina Degele, Dominique Schirmer: Selbstverständlich heteronormativ: zum Problem der Reifizierung in der Geschlechterforschung (107-122); Gabriele Winker: Internetforschung aus Genderperspektiven (123-142); Annette Treibel, Elke Billes-Gerhart: Jugend und Neue Medien - eine Sekundäranalyse (143-160); Damaris Güting: Die Thematisierung von Geschlechtszugehörigkeit in schulischen Interaktionen - eine Analyse von ethnografischen Beobachtungen (161-176); Ingo Straub: Männlichkeitskonstruktionen im Kontext vergeschlechtlichter Mediennutzungspraxen - eine empirisch-hermeneutische Fallrekonstruktion (177-194); Ralf Biermann, Sven Kommer: Triangulation zur Annäherung an die Medienbiografie und die Mediennutzung von Jugendlichen (195-212); Andreas Schnirch, Manuela Welzel: Nutzung Neuer Medien im Bereich des naturwissenschaftlichen Unterrichtes der Realschule. Eine Studie unter Genderperspektive (213-230); Hannelore Faulstich-Wieland: Das Geschlechterthema an einem österreichischen Gymnasium mit monoedukativer Tradition. Erste Ergebnisse einer wissenschaftlichen Begleitung (231-248); Maja S. Maier: Zur Reproduktion von Zweigeschlechtlichkeit. MethodischeÜberlegungen zur Erforschung von homosexuellen Paarbeziehungen (249-266); Bettina Wilke: "Im Endeffekt ist es ein Trieb - es kommt nix anderes bei raus." Geschlechterkonstruktionen im Spiegel der Pornografie (267-282); Silke Birgitta Gahleitner: Zwischen Differenz und Dekonstruktion -Methodische Überlegungen zur Überschreitung des bipolaren Geschlechterdualismus in der Genderforschung nach einem Verfahren von Hagemann-White (283-292); Gabriele Sobiech: Körper ohne Geschlecht? (Re- und De-)Konstruktionen der Geschlechterdifferenz durch die ästhetische Arbeit am Körper in Fitnessstudios (293-314); Christiane Schmidt: Analyse von E-Mails zur Rekonstruktion von Diversity in virtuellen Teams (315-334); Silke Kirschning: Zur Entwicklung und Auswertung gendersensitiver Online-Fragebögen - ein Werkstattbericht aus der Gesundheitsforschung (335-350).
Schlagwörter:Informationsgesellschaft; Gender Mainstreaming; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Gesellschaft; Sozialstruktur; neue Medien; Dekonstruktivismus; Internet; Kommunikationstechnologie; Informationstechnologie; empirische Sozialforschung; Methodologie; Jugend; Schule; Interaktion; Konstruktivismus; Unterricht; Körper; Online-Befragung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Geschlecht und Recht - zur rechtspolitischen Steuerung der Geschlechterverhältnisse
Titelübersetzung:Gender and law - legal policy steering of relationships between the genders
Autor/in:
Baer, Susanne
Quelle: Gender Mainstreaming: Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente. Michael Meuser (Hrsg.), Claudia Neusüß (Hrsg.). Bonn (Schriftenreihe / Bundeszentrale für politische Bildung), 2004, S. 71-83
Details
Inhalt: "Die Geschichte, die Veränderungen und vor allem das Steuerungspotenzial von Rechtsprechungen in Bezug auf Gleichstellung stehen hier im Mittelpunkt. Die Autorin betont, dass sich im deutschen Recht das Ziel, Geschlechterverhältnisse gerechter zu gestalten und geschlechtsbezogene Diskriminierung zu beenden, vielfach ausgestaltet findet. Welche Wirkung hat Recht auf Geschlechterverhältnisse? Was kann Recht dazu beitragen, im Kontext der 'Strategie des Gender Mainstreaming Geschlechterverhältnisse gleichstellungsorientiert zu prägen?'. Wird die Wirkung von Recht betrachtet, zeige sich unter anderem, dass Gleichstellungspolitik - trotz langjähriger Nutzung juristischer Mittel - nur eingeschränkt erfolgreich sei. Zentral ist dabei die Aussage der Autorin, dass die in Deutschland bestehenden Gleichstellungsdefizite weniger auf fehlendes Recht als auf 'mangelnde Rechtsdurchsetzung' zurückzuführen sind. Eben hier sieht sie die besondere Chance für den Ansatz des Gender Mainstreaming. Juristische Akteure können sensibilisiert und in Richtung eines entsprechenden 'Rechtsbewusstseins' qualifiziert werden. Es gelte, rechtliche Grundlagen zu verbessern, die noch keine Gleichstellungsorientierung beinhalten, vor allem aber, bestehendes Gleichstellungsrecht umzusetzen." (Textauszug)
Schlagwörter:Recht; Rechtspolitik; Geschlechterverhältnis; Gender Mainstreaming; Gleichstellung; Rechtsgeltung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag