Kinderzahl und Migrationshintergrund - ein Vergleich zwischen Frauen türkischer Herkunft mit oder ohne eigene Wanderungserfahrung sowie Frauen ohne Migrationshintergrund in Westdeutschland
Titelübersetzung:Number of children and migration background: a comparison between women of Turkish origin with or without migration experience of their own and women without a migration background in Western Germany
Autor/in:
Naderi, Robert
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 3, S 322-342
Details
Inhalt: "Die Fertilität von Frauen mit türkischer Herkunft und deutschen Frauen unterscheidet sich deutlich voneinander. Die grundlegende Frage lautet dabei, welche Faktoren dazu führen, dass sich das Fertilitätsverhalten an das der Frauen ohne Migrationshintergrund annähert. Hierzu werden in diesem Beitrag Ergebnisse einer vergleichenden Analyse des Mikrozensus 2012 zur Kinderzahl von Frauen mit türkischem Migrationshintergrund und Frauen gleicher Jahrgänge (1963 bis 1977) ohne Migrationshintergrund präsentiert. Die Analysen berücksichtigen die eigene Wanderungserfahrung, Aufenthaltsdauer, den Bildungsstand, Erwerbstätigkeit und die Partnerschaft. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Differenzierung nach eigener Migrationserfahrung sowie Aufenthaltsdauer im Zusammenspiel mit dem Bildungsstand wesentlich sind. Wenn in Deutschland geborene Frauen mit türkischen Wurzeln einen hohen Bildungsstand aufweisen, sind die Paritäten vergleichbar mit denen von gleich hoch gebildeten Frauen ohne Migrationshintergrund. Bei Betrachtung niedrigerer Bildungsabschlüsse bleiben die Unterschiede bestehen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The fertility of women of Turkish origin significantly differs from German women’s fertility. Thus, the basic question is which factors may lead to the fact that the former’s fertility behavior starts to converge to that of women without migration background. Based on comparative analyses of the German Microcensus 2012, this article presents findings with regard to the number of children born to a) women with a Turkish migration background and b) women without migration background, both belonging to the same age group that was born between 1963 and 1977. The analyses take into account: a) having migration experience of one’s own, b) duration of living in Germany, c) educational attainment, d) employment status, and e) partnership status. The results indicate that a differentiation with regard to both migration experience and duration of living in Germany, interacting with the level of education, is essential. Highly educated women with Turkish roots born in Germany display a parity that is similar to the parity of equally highly educated women not having a migration background. When comparing women of the subgroups who have lower levels of education in common, the differences in fertility do persist." (author's abstract)
Schlagwörter:Fruchtbarkeit; fertility; Migrationshintergrund; migration background; woman; Türke; Turk; Deutscher; German; Kinderzahl; number of children; Geburtenentwicklung; birth trend; Geburtenrückgang; declining birth rate; generatives Verhalten; reproductive behavior; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; Bildungsniveau; level of education; Federal Republic of Germany; neue Bundesländer; New Federal States; Parität
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Paritätsverteilungen nach Geburtsjahrgängen, Lebensformen und Bildung bei besonderer Beachtung von Kinderlosigkeit und Kinderreichtum: eine demografisch-soziologische Analyse
Titelübersetzung:Parity distributions according to birth cohorts, family status and education with special attention given to childlessness and large families: a demographic sociological analysis
Autor/in:
Dorbritz, Jürgen
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 3, S 297-321
Details
Inhalt: "In dem vorliegenden Beitrag wird erstens anhand der Daten des Mikrozensus 2012 nach besonderen Fertilitätsmustern in Deutschland gesucht. Einbezogen sind die Merkmale Lebensform, Bildung und die West-Ost-Unterschiede. Eine besondere Fokussierung der Analysen erfolgt auf die Ausprägung von Kinderlosigkeit und Kinderreichtum. Es zeigt sich, dass die genannten Merkmale die durchschnittlichen Kinderzahlen und die Paritätsverteilungen enorm differenzieren. So haben Verheiratete und niedriger Qualifizierte deutlich mehr Kinder geboren. In der Kombination der Merkmale verstärken sich die Kontraste. Verheiratete Frauen ohne beruflichen Abschluss haben durchschnittlich 2,11 Kinder geboren. Dagegen sind es bei den Frauen, die ohne Partner im Haushalt leben und über einen Hochschulabschluss oder eine Promotion verfügen, nur 0,67 Kinder (Geburtsjahrgänge 1964-1968). Der Mikrozensus liefert aufgrund der hohen Fallzahlen exakte Befunde über die Merkmale Kinderlosigkeit und Kinderreichtum. Nicht verfügbar sind Daten, die individuelle Einstellungen abbilden. Daher wurden zweitens auf der Grundlage des Familienleitbildsurveys 2012 des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung weitere Einflussfaktoren auf Kinderlosigkeit und Kinderreichtum unter Einbeziehung von Einstellungsindikatoren untersucht. Ausgangspunkt sind die im Mikrozensus aufgefundenen Differenzierungen. Dabei konnte der Zusammenhang von Ehe und Partnersituationsowie Bildung zu Kinderlosigkeit und Kinderreichtum bestätigt werden. Die Analysen zu den Leitbildern zeigen, dass Familienleitbilder und das generative Verhalten eng miteinander verknüpft sind. Als charakteristisch für Deutschland gilt, dass sich Leitbilder etabliert haben, die Kinderlosigkeit stützen und Kinderreichtum behindern. Kinderlosigkeit ist einerseits gesellschaftlich akzeptiert und hat eine gewisse Attraktivität erlangt (Kinderlose können sich mehr leisten und ein selbstbestimmteres Leben führen). Andererseits wird eine Diskriminierung gegenüber Kinderreichen wahrgenommen. Hier spielt das Leitbild der verantworteten Elternschaft eine wichtige Rolle. Es wird angenommen, dass sich Kindereiche nicht mehr ausreichend genug um das einzelne Kind kümmern können. Es sind insbesondere die Hochqualifizierten, die von einer gesellschaftlichen Stigmatisierung Kinderreicher ausgehen. Signifikante West-Ost-Unterschiede wurden nicht aufgefunden." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article initially looks for specific fertility patterns in Germany based on data from the 2012 Microcensus taking the characteristics ‘family status’, ‘education’ and ‘west/east differences’ into account. In particular, the analyses focus on the manifestations of childless couples and large families, revealing that these attributes differentiate the average numbers of children and the parity distributions to a large extent. For example, married persons and those with lower educational levels have far more children. When the attributes are combined, the contrasts intensify. Married women without vocational training had 2.11 children on average. By contrast, women who live without a partner in their household and have a university degree had only 0.67 children (birth cohorts 1964-1968). Because of its high case numbers, the Microcensus provides exact findings about the characteristics of childless couples and large families, but there are no data available that reveal individual attitudes. Therefore, in a second step we analysed additional determinants of childless couples and large families, concentrating on attitudes measured on the basis of the survey on family-related leitbilder conducted by the German Federal Institute for Population Research in 2012. With the differentiations found in the Microcensus serving as starting point, we were able to confirm the correlation of marriage and relationship status as well as education with childlessness or forming a large family, respectively. The analyses based on familyrelated leitbilder show that these are closely related to fertility behaviour. In Germany, typical leitbilder have evolved that encourage childlessness, while at the same time restrain the formation of large families. On the one hand, childlessness is generally accepted by the public at large and has become more attractive (i.e. it is said that childless couples are able to afford more and live a more self-determined life). On the other hand, large families are sometimes perceived as being anti-social. This is closely related to the notion of responsible and accountable parenthood. People assume that parents with many children cannot provide sufficient care for the individual child. Particularly the highly educated respondents assume that a social stigma exists for large families. There are no marked differences between eastern and western Germany." (author's abstract)
Schlagwörter:Geburtenhäufigkeit; fertility rate; Kinderlosigkeit; childlessness; Kinderzahl; number of children; Lebensweise; way of life; Bildungsniveau; level of education; Familie; family; Leitbild; example; generatives Verhalten; reproductive behavior; Geburtenentwicklung; birth trend; neue Bundesländer; New Federal States; alte Bundesländer; old federal states; Ost-West-Vergleich; east-west comparison; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Kindergärtnerin - Erzieherin - Kindheitspädagogin: zur Jahrhundertproblematik des Erzieherinnenberufs in Deutschland
Titelübersetzung:Kindergarten teacher - educator - childhood pedagogue: the century-old problem of early childhood educators in Germany
Autor/in:
Ebert, Sigrid
Quelle: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research, 10 (2015) 4, S 399-413
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Inhalt: "Der vorliegende Beitrag skizziert die Geschichte des Erzieherinnenberufs vor dem Hintergrund des aktuellen Professionalisierungsdiskurses. Seit den Anfängen der familienergänzenden institutionellen Kindertagesbetreuung gilt die Sorge um Kleinkinder als eine genuin weibliche Tätigkeit. Impulse der Fröbelpädagogik zur Professionalisierung dieses Berufsfelds, die von der bürgerlichen Frauenbewegung aufgegriffen wurden, scheiterten bereits vor rund einhundert Jahren auf der Reichsschulkonferenz. In der Folge wurden mehrere Chancen verpasst, die frühkindliche Betreuung und Bildung aufzuwerten und systematisch im Bildungssystem zu verankern. Dies schließt auch jüngste Versuche ein, die Qualifikationsanforderungen und Tätigkeitsmerkmale frühpädagogischer Fachkräfte neu zu definieren und entsprechend zu taxieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "Taking into account the current debate about professionalization, this article provides an historical overview of the job profile of (female) educators (in Germany). Since the beginnings of institutional childcare, looking after young children has been considered a task for women. Although Froebel's philosophy to enhance professionalization in the field of early childhood education and care was adopted by the bourgeois women's movement, it already failed one hundred years ago at the school conference of the German Reich. Since then various opportunities have been missed to strengthen the field of early childhood education and care and to systematically make it an integral part of the education system - including the most recent efforts which aimed to redefine and reestimate qualification requirements and tasks of staff working in early childhood education and care." (author's abstract)
Schlagwörter:frühkindliche Erziehung; early childhood education and care; Erzieher; educator; Berufsbildung; vocational education; gender-specific factors; Stereotyp; stereotype; Professionalisierung; professionalization; Berufsbild; occupational image; Frauenberuf; female profession; Kindergärtnerin; kindergarten teacher; Kinderbetreuung; child care; Tagesbetreuung; day care (for children); Kleinkind; infant; historische Entwicklung; historical development; Deutschland; Germany; Weimarer Republik; Weimar Republic (Germany, 1918-33); Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Erziehungswissenschaft, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Kinderlosigkeit in Deutschland: wie interagieren Bildung, Wohnort, Migrationshintergrund, Erwerbstätigkeit und Kohorte?
Titelübersetzung:Childlessness in Germany: how do education, place of residence, migration background, occupation and cohort interact?
Autor/in:
Bujard, Martin
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 3, S 270-296
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Inhalt: "Kinderlosigkeit ist ein Phänomen, das in Deutschland besonders ausgeprägt ist. Bisherige Studien zeigen gruppenspezifische Unterschiede, jedoch ist das Zusammenspiel der Faktoren noch wenig erforscht. Diese Forschungslücke versucht der vorliegende Beitrag auf Basis von Dendrogrammanalysen und logistischen Regressionsanalysen mit Daten des Mikrozensus 2012 für Frauen der Jahrgänge 1950-1969 zu schließen. Die multivariaten Befunde zeigen, dass urbaner Wohnort, hoher Bildungsabschluss, kein Migrationshintergrund, keine Ehe und Vollzeiterwerbstätigkeit die Wahrscheinlichkeit von Kinderlosigkeit erheblich erhöhen und sich wechselseitig verstärken, während die Effekte pekuniärer Faktoren wegfallen. Drei Gruppendifferenzierungen sind bemerkenswert: Die geringe Kinderlosigkeit bei niedriger Bildung beruht überwiegend auf dem Effekt von Frauen mit Migrationshintergrund. Der Urbanisierungseffekt betrifft nur Frauen ohne Migrationshintergrund. Der ansteigende Trend von Kinderlosigkeit ist bei Akademikerinnen gestoppt - auf hohem Niveau: Eine Akademikerin in einer westdeutschen Großstadt ohne Migrationshintergrund ist zu 38% kinderlos, wenn sie Vollzeit arbeitet zu 51%. In Westdeutschland schreitet die Polarisierung zwischen Mutterschaft und Karriere weiter voran: Mutterschaft hat oft die Konsequenz einer dauerhaft geringen Teilhabe am Arbeitsmarkt. Umgekehrt führen die gewachsenen Optionen bezüglich Beruf, Partnerwahl und Freizeit häufig zu Kinderlosigkeit." (Autorenreferat)
Inhalt: "Childlessness is a widespread phenomenon in Germany. Previous studies show considerable variation in different population groups; the interaction of different factors is, however, largely unexplored. This article aims to fill this research gap by both dendrogram analyses and by estimating logistic regression analyses for women in the cohorts 1950-1969 based on Microcensus data from 2012. Multivariate results reveal that an urban place of residence, high education, no migration background, no marriage, and full-time employment largely increase the probability of childlessness. These factors cumulatively interact with each other, while the effects of pecuniary variables rather decrease. Three group-specific differentiations are remarkable: The low childlessness rate of women with low education is predominantly based on the effect of migrants. The effect of urbanisation does not apply to women with a migration background. The trend of increasing childlessness among highly educated women has stopped - at a high level: The childlessness rate of highly educated women without migration background in western German cities amounts to 38%, with a full time occupation it even rises to 51%. For western Germany, this paper shows an increasing polarisation between motherhood and career: For many women, motherhood is accompanied by a permanently reduced participation in the labour market. Conversely, the growing new opportunities regarding occupation, relationships and leisure often end in permanent childlessness." (author's abstract)
Schlagwörter:Kinderlosigkeit; childlessness; Fruchtbarkeit; fertility; Urbanisierung; urbanization; Akademikerin; academic (female); Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Geburtenrückgang; declining birth rate; Migrationshintergrund; migration background; Bildungsniveau; level of education; Lebensweise; way of life; Lebensplanung; life planning; soziale Faktoren; social factors; demographische Faktoren; demographic factors; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; woman; alte Bundesländer; old federal states; neue Bundesländer; New Federal States; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Das unterschätzte Potenzial hoher Fallzahlen - Stärken und Limitierungen des Mikrozensus am Beispiel von Fertilitätsanalysen
Titelübersetzung:The unrecognised potential of large N - strengths and limitations of the German Microcensus exemplified by fertility research
Autor/in:
Bujard, Martin; Dorbritz, Jürgen; Herter-Eschweiler, Robert; Lux, Linda
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 3, S 343-372
Details
Inhalt: "Aufgrund der hohen Fallzahlen (688.931 Personen in 2012) ist das Potenzial des Mikrozensus (MZ) für demografische und familiensoziologische Analysen groß, zudem inhaltlich durch die Erhebung der Geburten von Frauen noch gestiegen. Der Beitrag hat zum Ziel, methodische Hintergründe, Limitierungen und Potenziale des MZ am Beispiel von Fertilität systematisch aufzuzeigen. Die Analyse von Antwortverweigerungen zeigt, dass die Art der Befragung einen starken Einfluss hat, deren Verzerrungen durch Imputationen deutlich reduziert werden konnten. Die Limitierungen sind v.a. das Querschnittsdesign sowie die fehlenden Daten zur Kinderzahl von Männern und zur Binnenmobilität. Die hohen Fallzahlen des MZ ermöglichen tiefenscharfe Differenzierungen bezüglich Sozialstruktur, Paritäten und Zeitverläufe, was anhand von Konfidenzintervallen diskutiert wird. Drei Forschungsdesigns, die die Analysepotenziale nutzen, werden vorgestellt: Dendrogrammanalysen ermöglichen gruppenspezifische Differenzierungen nach fünf Ebenen und zeigen so ein detailliertes Muster der Kinderlosigkeit. Der Verlauf von Paritätsmustern im Kohortenvergleich verdeutlicht die je nach beruflicher Bildung unterschiedlichen Verläufe. Die Analysen zur altersspezifischen Häufigkeit von Erstgeburten ermöglichen, Trends von nachholenden Geburten für verschiedene Bildungsgruppen zu identifizieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "Due to a large number of cases (688.931 persons in 2012) the German Microcensus has a huge potential for analyses in demography and family sociology. Content is further improved by the new voluntary question on biological children of women. This paper aims to systematically assess the methodological background as well as limitations and potentials of the Microcensus using the example of fertility data. The analyses of nonresponse show that the way of questioning has a strong impact. The related bias could, however, be reduced by imputations. The main limitations are the cross-sectional design and missing data on the children of men and internal migration. The potential of the high case numbers of the Microcensus is systematically discussed by analyzing confidence intervals: It allows for in-dept differentiations for analyzing social structure, birth parities and time patterns. Finally, we discuss three research designs which are able to use this potential: Dendrogram analyses allow group differentiations for up to five levels and thus reveal detailed patterns of childlessness. Parity patterns by cohorts illustrate differences by occupational education. Third, the age-specific analyses of first births among several cohorts allow for identifying trends of recuperation which differ considerable between educational groups." (author's abstract)
Schlagwörter:Mikrozensus; microcensus; Antwortverhalten; response behavior; Befragung; survey; Interview; interview; Datengewinnung; data capture; Schätzung; estimation; Kinderlosigkeit; childlessness; Fruchtbarkeit; fertility; Geburtenentwicklung; birth trend; Sozialstruktur; social structure; soziale Faktoren; social factors; demographische Faktoren; demographic factors; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; Bildungsniveau; level of education; Federal Republic of Germany; Imputationen
SSOAR Kategorie:Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Changes in the division of labor within highly educated German couples when the first child is born
Titelübersetzung:Der Übergang zur Erstelternschaft und Veränderungen der innerfamilialen Arbeitsteilung bei hochgebildeten Paaren in Deutschland
Autor/in:
Dechant, Anna; Blossfeld, Hans-Peter
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 3, S 373-396
Details
Inhalt: "Wenn Paare in Deutschland Eltern werden, verändern
sie häufig ihre Aufteilung von bezahlter und
unbezahlter Arbeit in Richtung eines geschlechtsspezifischen Arrangements. Auf Basis von qualitativen, ereigniszentrierten Längsschnittdaten des Projektes 'Innerfamiliale Arbeitsteilung als Prozess' vergleicht der vorliegende Artikel theoretische Annahmen zu Veränderungen der Arbeitsteilung in Paarbeziehungen mit den Erklärungen, die
hochgebildete Paare selbst geben. Unsere qualitative Analyse zeigt, dass sowohl ökonomische als auch Gender-Theorien relativ erfolgreich erklären, warum Paare sich für eine eher traditionelle Spezialisierung der Arbeiten entscheiden, wenn sie den Übergang zur Erstelternschaft erleben. Diese Theorien sind hingegen weniger erfolgreich darin, zu erklären, warum Paare egalitäre Arrangements beibehalten oder wählen. Anhand der qualitativen Interviews wird ersichtlich, dass Erklärungsmuster, die im Bereich der unbezahlten Arbeit zwischen Kinderbetreuung und Hausarbeit unterscheiden, besser die Realität der Paare erfassen. Darüber hinaus ist die von den Theorien vorgeschlagene kausale Reihenfolge der Entscheidungen eine andere als die der Paare: im Übergang zur Elternschaft entscheiden werdende Eltern zunächst über die Kinderbetreuung und dann über Erwerbstätigkeit und
Hausarbeit." (Autorenreferat)
Inhalt: "When becoming parents for the first time, German
couples often adapt their division of paid and
unpaid work, creating a more gender-specific allocation. Using longitudinal data from the qualitative event-centered project 'Household division of domestic labor as a process', we compare theoretically-postulated mechanisms of change in the division of work within couples with explanations given by the couples interviewed themselves. Our qualitative analysis demonstrates that economic and gender norm theories are quite successful at predicting changes towards a more traditional specialization when couples become parents for the first time, while they are less helpful in explaining the persistence of equal arrangements in the domestic division of work, or the change towards more equal arrangements. The interviews also show that the explanations which differentiate - within unpaid work - between childcare and housework are a better predictor of the realities of the arrangements. Furthermore, the causal order of the decisions suggested by the theories differs from the couples' actual decision making processes: when facing the transition to parenthood, they decide first upon the division of childcare, and then of labor market activity and housework." (author's abstract)
Schlagwörter:Familiengründung; family formation; Hausarbeit; housework; Familienarbeit; family work; Elternschaft; parenthood; Arbeitsteilung; division of labor; Rollenverteilung; role distribution; gender-specific factors; Familie-Beruf; work-family balance; hoch Qualifizierter; highly qualified worker; Partnerbeziehung; partner relationship; Kinderbetreuung; child care; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Weiblich, feministisch, Intellektuelle: Paradoxie oder Tabu?
Titelübersetzung:Female, feminist, intellectual: paradox or taboo?
Autor/in:
Dackweiler, Regina-Maria
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 7 (2015) 3, S 12-30
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Inhalt: Der Beitrag geht der Frage nach den Gründen für die anhaltend zu konstatierende Leerstelle weiblicher bzw. feministischer Intellektueller in der Historiografie und Soziologie der Intellektuellen nach. Hierfür wird von einem Spannungsfeld ausgegangen, das sich aus den Dimensionen von Anerkennung, Definition, (Selbst-)Autorisierung sowie Zugehörigkeit zu dieser Sozialfigur konstituiert. Mit Blick auf den Entstehungszusammenhang der Neuen Frauenbewegung sowie im Rückgriff auf feministische Erklärungsansätze und die Intellektuellentheorien von Bourdieu und Gramsci werden das Paradox der weiblichen bzw. das Tabu der feministischen Intellektuellen herausgearbeitet. Auf der Grundlage einer Skizze der frühen politischen Ideen der Neuen Frauenbewegung wird abschließend eine veränderte Genealogie der Intellektuellen in der Bundesrepublik Deutschland gefordert.
Inhalt: This article examines why female and feminist intellectuals are still not included in the historiography and sociology of intellectuals. The assumption is that there is an area of tensions related to this social role based on the dimensions of recognition, definition, authorization and belonging. In view of the origins of the second women's movement and taking recourse to explanatory approaches to feminist theorists and to Bourdieu's and Gramsci's social theories of intellectuals, it is possible to elaborate the paradox of the female and the taboo of the feminist intellectual. Based on a draft of the early political ideas of the second women's movement, the article calls for a new genealogy of intellectuals in Germany.
Schlagwörter:Feminismus; feminism; Frauenbewegung; women's movement; Theorie; theory; Bourdieu, P.; Bourdieu, P.; Gramsci, A.; Gramsci, A.; historische Entwicklung; historical development; Wissenschaftler; scientist; soziale Ungleichheit; social inequality; Geschlechterverhältnis; gender relations; Klassengesellschaft; class society; Intellektueller; intellectual; woman; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Eingreifendes Denken - die Historikerin Annette Kuhn im Geschichtsdiskurs der Bundesrepublik seit 1964
Titelübersetzung:Interventional thinking - the historian Annette Kuhn in the German historical discourse since 1964
Autor/in:
Schmidt, Uta C.
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 7 (2015) 3, S 44-60
Details
Inhalt: Auf der Grundlage eines Intellektuellenbegriffs, der Forschungen jenseits von normativen Festschreibungen und Selbstentwürfen perspektiviert, beschäftigt sich der Beitrag mit der Historikerin Annette Kuhn. Die Frage nach Spuren "Eingreifenden Denkens" steht dabei im Zentrum. Im Sinne aktueller historischer Intellektuellenforschung wird zur Diskussion der zentralen Thesen ein biografischer Zugang mit zeitgeschichtlichen und wissenssoziologischen Perspektiven verknüpft; hierzu werden Denkbewegungen, Möglichkeitshorizonte, Ereignis- und Handlungskonstellationen seit den 1960er Jahren rekonstruiert.
Inhalt: Based on a definition of “intellectuals” which conceptualizes research beyond normative fixations and self-representation this article focuses on the historian Annette Kuhn. It aims to trace "interventional thinking" and, with a view to recent intellectual research, combines a biographical approach with perspectives from contemporary history and sociology of knowledge to discuss its key assumptions. To that end, movements of thought, ranges of options and constelations of events and actions since the 1960s are reconstructed.
Schlagwörter:Geschichtswissenschaft; science of history; Frauenforschung; women's studies; Geschlechterforschung; gender studies; Historiker; historian; Intellektueller; intellectual; woman; Federal Republic of Germany; 20. Jahrhundert; twentieth century; 21. Jahrhundert; twenty-first century; Zeitgeschichte; contemporary history; Wissenssoziologie; sociology of knowledge; Männlichkeit; masculinity; Biographie; biography; Geschichtsunterricht; history instruction; Fachdidaktik; subject didactics
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Mentoring for young female practitioners and scientists in spatial and environmental planning in Germany - experiences of the joint mentoring program of the Academy for Spatial Research and Planning and the Association for Spatial and Environmental Research
Autor/in:
Weiland, Ulrike; Klee, Andreas; Knieling, Jörg
Quelle: International Journal of Humanities and Social Sciences, 5 (2015) 4, S 129-138
Details
Inhalt: In order to overcome the underrepresentation of women on higher management levels in planning, the Academy
for Spatial Research and Planning (ARL) and the Association for Spatial and Environmental Research (FRU) in
Germany jointly have elaborated a mentoring program for young female planning practitioners and scientists.
This article introduces objectives and elements of the mentoring program being considered a strategic talent
development in a network of excellence. Results from a survey among the mentees and mentors of five subsequent
years are presented revealing the principal verification of the program with its main elements: one-by-one
mentoring for one year each, joint events, qualification classes for the mentees, projects by mentees and support
with publications, and a final certificate. The survey reveals the need for several modifications, such as the
introduction of target agreements at the beginning of a mentoring period, the modification of the project study as
well as the extension of the mentoring period, which are discussed in detail. Finally, conclusions are drawn regarding the program efficacy and transfer.
Schlagwörter:Raumplanung; spatial planning; Umwelt; environment; Planung; planning; nachhaltige Entwicklung; sustainable development; Mentoring; mentoring; woman; Führungsposition; executive position; Frauenförderung; advancement of women; Gleichstellung; affirmative action; Familie-Beruf; work-family balance; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Positionierung des weiblichen Subjekts im politischen Raum: eine biographieanalytische Betrachtung der Karrierechancen ostdeutscher Politikerinnen
Titelübersetzung:The position of female biographical identity in the political space: a biography-analytical approach to the study of career opportunities of East German female politicians
Autor/in:
Hippmann, Cornelia
Quelle: Zeitschrift für Qualitative Forschung, 16 (2015) 2, S 249-263
Details
Inhalt: "Der folgende Artikel leistet einen Beitrag zur Erforschung von Karrierechancen und -schwierigkeiten ostdeutscher Politikerinnen und begründet die Verwendung eines biographieanalytischen Zugangs. Er beruht auf den Ergebnissen meines Dissertationsprojektes Ostdeutsche Frauen in der Politik. Eine qualitative Analyse. In meinem Beitrag werden die Gründe diskutiert, weshalb gerade der biographieanalytische Zugang geeignet ist, um bisher von den Sozialwissenschaften vernachlässigte Themen der Durchdringung des 'äußeren' Lebensablaufs und der 'Innenweltaufschichtung' biographischer Erfahrungen zu erforschen. Dazu werden zentrale Ergebnisse der Untersuchung skizziert. Es wird aufgezeigt, dass 1989/90 politische und soziokulturelle Systemwechsel einmalige Gestaltungs- und Partizipationschancen für politisch ambitionierte ostdeutsche Frauen bot, um nach dem Aufbau einer neuartigen Politikszene eine Laufbahn als Parlamentarierin einzuschlagen. In dem Artikel wird thematisiert, dass sich die zeitgenössischen Mandatsträgerinnen tendenziell, nicht zuletzt auf Grund ihrer genderisierten Rolle, verschärften Paradoxien in ihrem politischen Handeln ausgesetzt sahen. Dieser Aufsatz will dazu beitragen, auf der Basis meines (abgeschlossenen) Forschungsprojektes konzeptionell die Situation von ostdeutsch-sozialisierten Frauen im politischen Raum aus biographietheoretischer Perspektive zu analysieren, zu diskutieren und das Besondere des Forschungsfeldes zu konturieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "The following article makes a contribution to the study of opportunities and difficulties of female East German political mandate holders, and justifies the use of an analytical biography approach. The article is empirically based on the results of my dissertation project East German women in politics. A qualitative analysis. In this present paper I discuss the reasons why exactly the biography-analytical approach is suitable to explore topics of the intertwining of 'outer' life course and 'inner' sedimentation of biographical experiences. The key results of my study are outlined. It is shown that especially the rapid political and socio-cultural change within the former GDR in 1989/1990 offered unique participation opportunities for politically ambitious East German women to pursue a career as parliamentarians after a radically new political scene had been set up. The article also focuses on the paradoxes that the contemporary female mandate holders tend to be confronted with; these paradoxes are exacerbated by the ascribed genderized roles of female politicians. On the empirical base of my (finished) research project, this paper attempts to generate analytical categories and to discuss with their help the work and life situation of women socialized in East Germany within political arenas. The analysis will be pursued in a biography-theoretical perspective, and some ofthe particular features of the field of research of East German women in politics will be formulated." (author's abstract)
Schlagwörter:neue Bundesländer; New Federal States; Federal Republic of Germany; Politikerin; ; Karriere; career; Chancengleichheit; equal opportunity; politische Partizipation; political participation; politisches Handeln; political action; Geschlechtsrolle; gender role; Rollenbild; role image; woman; Sozialisation; socialization; Biographie; biography; qualitative Methode; qualitative method; Sozialforschung; social research; narratives Interview; narrative interview; Geschlechterforschung; gender studies
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz