Gender: (K)ein Thema der Wirtschaftssoziologie?!
Titelübersetzung:Gender: (not) a topic in economic sociology?!
Autor/in:
Funder, Maria
Quelle: Geschlechterverhältnisse in der Ökonomie. Torsten Niechoj (Hrsg.), Marco Tullney (Hrsg.). Marburg: Metropolis-Verl., 2006, S. 35-71
Details
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit der Ausblendung der Geschlechterverhältnisse in der Wirtschaftssoziologie. Dabei geht es vor allem um die Frage der Persistenz der geschlechtlichen Arbeitsteilung im Privathaushalt, d.h. um die Frage des Leitbildes von Familienernährer einerseits und der Hausfrau und Mutter andererseits. Zunächst wird am Beispiel der Haushaltsökonomie die Verengung gängiger Betrachtungen durch die Vernachlässigung der Geschlechterperspektive oder durch eine Beschränkung auf ökonomische Rationalitätsannahmen beschrieben und diese einer institutionalistischen Sichtweise entgegengestellt. Die Autorin plädiert für eine Theorieentwicklung, die sowohl die Akteursperspektive als auch die strukturierende Rolle von Konventionen und Institutionen einschließt, denn nach wie vor stellt die Geschlechterklassifikation ein im sozialen Handeln verankertes soziales Konstrukt dar, das Erwartungsstrukturen festlegt. (ICH)
Schlagwörter:Wirtschaftssoziologie; Geschlechterverhältnis; Gleichstellung; Institutionalismus; Hausfrau; Arbeitsteilung; Geschlechtsrolle; Ökonomie; Wirtschaftswissenschaft; Theorie
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen in Führungspositionen : massiver Nachholbedarf bei großen Unternehmen und Arbeitgeberverbänden
Titelübersetzung:Women in management positions : massive pent-up demand in large enterprises and employers' associations
Autor/in:
Holst, Elke
Quelle: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 72 (2005) Nr. 3, S. 49-56
Details
Inhalt: "Frauen sind in Europa zu einem erheblich geringeren Maße in Führungspositionen tätig als Männer; im europäischen Durchschnitt haben sie nur 10 Prozent der Sitze in den höchsten Entscheidungsgremien der jeweils 50 größten börsennotierten Unternehmen inne. Dabei gibt es von Land zu Land beträchtliche Unterschiede: Spitzenreiter sind Slowenien und Lettland mit Anteilen von jeweils 22 Prozent, Schlusslicht ist Italien mit 2 Prozent. Deutschland liegt hier mit 10 Prozent im Mittelfeld. Eine stärkere Differenzierung für Unternehmen und Interessenverbände zeigt allerdings ein noch ungünstigeres Bild: In den Vorständen der 87 größten Kapitalgesellschaften der Old Economy stellen Frauen im Durchschnitt beispielsweise nur 1 Prozent und in Aufsichtsräten 8 Prozent der Sitze. In den Interessenvertretungen von Arbeitnehmern und den Berufsverbänden sieht die Situation mit einem Anteil von einem Fünftel bis einem Viertel besser aus, auch wenn man von einer Gleichstellung noch weit entfernt ist. Selbst in der umfassenderen Abgrenzung der Fach- und Führungspositionen insgesamt in allen Beschäftigungsbereichen von Angestellten und Beamten erreicht der Frauenanteil nicht einmal ein Drittel - obwohl ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigung bei 45 Prozent liegt. Die mit der Bundesregierung vereinbarte Selbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft aus dem Jahr 2001 hat bislang bei Führungspositionen kaum Wirkung gezeigt. Hier sind noch erhebliche Anstrengungen zur Verbesserung der Situation notwendig." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Führungskraft; internationaler Vergleich; Konzern; Hochschullehrer; Arbeitgeberverband; Erwerbstätigkeit; Quote; Frauenpolitik; Gleichbehandlung; Geschlechterverhältnis; Arbeitsteilung; Beamter; höherer Dienst; berufstätige Frau; Berufsverlauf; EU
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Made in Europe : geschlechterpolitische Beiträge zur Qualität von Arbeit
Titelübersetzung:Made in Europe : gender policy articles on the quality of work
Herausgeber/in:
Lepperhoff, Julia; Satilmis, Ayla; Scheele, Alexandra
Quelle: Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht, 3), 2005. 284 S.
Details
Inhalt: "Mehr und bessere Arbeitsplätze sind Bestandteil der Europäischen Beschäftigungsstrategie. In den einzelnen Mitgliedstaaten werden jedoch Quantität und Qualität der Arbeit häufig als Widerspruch diskutiert. Anhand von theoretischen Reflexionen, konzeptuellen Überlegungen und empirischen Befunden zu Entgelt, Arbeitszeit, Dienstleistungsarbeit, EU-Osterweiterung etc. gehen die Autorinnen der Frage nach, in welchem Verhältnis qualitative Anforderungen an Arbeit zu geschlechterdemokratischen Ansprüchen stehen und wie sie sich umsetzen lassen. Die Beiträge sind drei Kapiteln zugeordnet: 1. Ansätze zur analytischen Bestimmung der Qualität von Arbeit, 2. Qualitätskriterien und 3. Qualität von Arbeit - unter Druck?" (Autorenreferat)
Schlagwörter:Arbeitsbedingungen; Sozialpolitik; Frauenerwerbstätigkeit; Teilzeitarbeit; Berufskonzept; Lebensqualität; tertiärer Sektor; Geschlechterverhältnis; Arbeitsteilung; Ausländer; berufstätige Frau; internationale Wanderung; Beschäftigungspolitik; EU
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerk
Gender Mainstreaming in der Arbeitswelt : Grundlagenwissen für Projekte, Unternehmen und Politik
Titelübersetzung:Gender mainstreaming in the world of work : basic knowledge for projects, enterprises and politics
Autor/in:
Baur, Christine; Fleischer, Eva; Schober, Paul
Quelle: Hafelekar Unternehmensberatung Schober GmbH; Innsbruck: Studien-Verl., 2005. 212 S.
Details
Inhalt: "Wo liegen die Wurzeln des Begriffs Gender Mainstreaming? Welche theoretischen und rechtlichen Grundlagen gibt es und wie kann Gender Mainstreaming in der Arbeitswelt umgesetzt werden? Im Buch werden feministische Theorien und zentrale Begriffe der Gleichstellungspolitik aus wissenschaftlicher und rechtlicher Sicht diskutiert. Aktuelle Themengebiete wie Berufswahl, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Einkommensverteilung, Gleichbehandlung und Gleichstellung finden hier besondere Berücksichtigung. Es enthält Informationen über die Förderlandschaft der Europäischen Union sowie über aktuelle Gender Mainstreaming-Projekte in Tirol. Die beiliegende CD-Rom enthält eine Sammlung aktueller Publikationen, Checklisten, Leitfäden, Links und Kontakte für die Umsetzung von Gender Mainstreaming. Alle Daten der WoMen-Studie können mittels einer neu entwickelten Einstiegsversion der Forschungssoftware GABEK - WinRelan selbstständig erforscht werden." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Begriff; Arbeitswelt; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Feminismus; Theorie; Frauenpolitik; Gleichbehandlung; Berufswahl; Beruf; Familie; Doppelrolle; Einkommen; Verteilung; Förderung; Chancengleichheit; Gesetzgebung; Frauenbewegung; Arbeitsteilung; Arbeitsmarkt; Forschungsprojekt; Mann; EU; Österreich
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Modernisierung jenseits von Traditionalismus und Neoliberalismus? : die aktuelle Arbeitsmarktpolitik als Ausdruck eines verkürzten Modernisierungskonzepts
Titelübersetzung:Modernization beyond traditionalism and neo-liberalism? : current labor market policy as an expression of a reduced modernization concept
Autor/in:
Kurz-Scherf, Ingrid; Lepperhoff, Julia; Scheele, Alexandra
Quelle: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Jg. 14 (2005) H. 2, S. 62-73
Details
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit den arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Reformen, den so genannten Hartz-Gesetzen, in der Bundesrepublik Deutschland. Es wird hinterfragt, ob und inwieweit die Politik der 'Modernisierung des Sozialstaats' nicht auch selbst die Herausforderungen einer wirklich modernen Arbeits- und Sozialpolitik, wie z.B. die gleichberechtigte und existenzsichernde Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben sowie eine eigenständige soziale Sicherung beider Geschlechter, zumindest partiell, ignoriert und von vielfältigen Mystifikationen durchsetzt ist. Dabei wird davon ausgegangen, dass die aktuelle Arbeitsmarktpolitik als Ausdruck eines verkürzten Modernisierungskonzepts anzusehen ist und dass die geschlechterpolitische Dimension der Arbeits- und Sozialpolitik von symptomatischer Bedeutung für die kritische Analyse staatlicher Modernisierungspolitik im allgemeinen ist. Dies gilt insbesondere für die rot-grüne Regierungspolitik seit 1998, die ihre Modernisierungspolitik auch unter dem Motto 'Neuer Aufbruch für die Frauenpolitik' gestellt hat. Abschließend wird die Frage nach den weiteren Perspektiven der 'Modernisierung des Sozialstaats' wieder aufgegriffen und für eine Neuaufnahme der Debatte um die Fortsetzung des modernen Sozialstaats auf 'höherer Reflexionsstufe' (Habermas 1984) unter angemessener Berücksichtigung seiner geschlechterpolitischen Dimension, plädiert. (IAB)
Schlagwörter:Arbeitsmarktpolitik; Modernisierung; Neoliberalismus; Hartz-Reform; Geschlechterverhältnis; Gleichberechtigung; Mann; soziale Sicherung; Sozialstaat; geringfügige Beschäftigung; Ich-AG; Maßnahme; Geschlechterverteilung; Gender Mainstreaming; Arbeitsteilung
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Distinktion - Bewegung an betrieblichen Geschlechtergrenzen
Titelübersetzung:Distinction - movement on company gender boundaries
Autor/in:
Hofbauer, Johanna
Quelle: Organisationen und Netzwerke: der Fall Gender. Ursula Pasero (Hrsg.), Birger P. Priddat (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 45-64
Details
Inhalt: Im Rahmen des vorliegenden Beitrags wird der Begriff "soziale Distinktion" im Sinne der Konzeption Pierre Bourdieus für das Verständnis informeller Gender-Barrieren fruchtbar gemacht. Die Autorin wendet sich zunächst dem Phänomen der Informalisierung von Ausschließung zu, geht im Weiteren auf die Konzeption interaktiver Konstruktion von Geschlechtergrenzen ein und wendet dann das Konzept der Distinktion und des Habitus auf die Konstruktion informeller Zugangsbarrieren in Organisationen an. Die Darstellung beinhaltet ein mehrdimensionales Konzept des Habitus, das Dispositionen des geschlechtlich strukturierten Habitus mit jenen etwa des klassenspezifisch bzw. milieuspezifisch oder alters- und generationsspezifisch strukturierten Habitus relationiert. Sie berücksichtigt dadurch, dass moderne Individuen in verschiedene soziale Felder eingebunden sind, sich an unterschiedlichen Anerkennungskontexten orientieren und daher widerstreitende Handlungsorientierungen ausbilden. Am Beispiel des Konzepts "reflexiver Karrierebeschränkung" erfolgt abschließend eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen, dass sich solche strukturellen Konfliktlagen quer durch die Geschlechtsgruppen ziehen. Verhalten sich Frauen und Männer in dieser Situation analog und entziehen sie sich gleichermaßen beruflichen Statuskämpfen, entsteht Bewegung an betrieblichen Geschlechtergrenzen, die nicht mehr auf deren Erneuerung allein hinausläuft, sondern diese Grenzen ein Stück weit aufhebt. (ICA2)
Schlagwörter:Betrieb; Unternehmen; Organisation; Geschlechterverhältnis; Bourdieu, Pierre; Habitus; Geschlechtsrolle; soziale Ungleichheit; Karriere; Distinktion; Flexibilität; Arbeitsteilung
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Von der notwendigen Arbeit und dem 'Reich der Freiheit' : auch 'erweiterte Arbeitsbegriffe' verlangen eine feministische Kritik
Titelübersetzung:Necessary work and the 'realms of freedom' : even 'extended work concepts' call for a feminist critique
Autor/in:
Notz, Gisela
Quelle: Hauptsache Arbeit?: feministische Perspektiven auf den Wandel von Arbeit. Dagmar Baatz (Hrsg.), Clarissa Rudolph (Hrsg.), Ayla Satilmis (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht), 2004, S. 137-151
Details
Inhalt: Im Mittelpunkt des Beitrages stehen die Kategorie "Arbeit" und deren gesellschaftliche wie individuelle (Ver-)Teilung. Die Autorin möchte mit ihren Ausführungen dazu anregen, einen erweiterten Arbeitsbegriff, wie er in der soziologischen Frauenforschung bereits weitgehend benutzt wird, auch zum Gegenstand von Arbeitsmarktforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik zu machen. Sie geht zunächst der Frage nach, was "Arbeit" eigentlich ist und warum ein erweiterter Arbeitsbegriff notwendig erscheint. Sie entwickelt anschließend Kriterien für einen erweiterten Arbeitsbegriff, durch welche vermieden werden kann, dass ungleiche Geschlechterverhältnisse wieder reproduziert werden. Sie nimmt dabei Abgrenzungen zu einem "inflationären" Arbeitsbegriff vor, mit welchem ihrer Meinung nach undifferenziert behauptet wird, das alles, was Menschen in ihrer wachen Zeit tun, Arbeit sei. Die Autorin fragt drittens danach, was mit einem erweiterten Arbeitsbegriff erreicht werden soll, und zeigt viertens einige Entwürfe auf, an denen deutlich wird, dass über eine bloße Erweiterung des Begriffs hinaus strukturelle Veränderungen in allen Bereichen menschlicher Arbeit unabdingbar sind. Sie geht abschließend kurz auf die aktuelle Arbeitsmarktpolitik ein, durch die ihrer Ansicht nach traditionelle geschlechtsspezifische Konzepte der Arbeits(ver)teilung rekonstruiert werden. (ICI2)
Schlagwörter:Feminismus; Forschungsansatz; Kritik; Arbeit; Begriff; Begriffsbildung; Arbeitsteilung; Arbeitsorganisation; Arbeitsmarktpolitik; Geschlechterverhältnis; Strukturwandel
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Arbeit und Vernetzung im Informationszeitalter : wie neue Technologien die Geschlechterverhältnisse verändern
Titelübersetzung:Work and networking in the information age : how new technologies are changing relationships between the genders
Herausgeber/in:
Kahlert, Heike; Kajatin, Claudia
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse, Bd. 26), 2004. 319 S.
Details
Inhalt: "Die 'digitale Revolution' und das heraufziehende 'Informationszeitalter' sind in aller Munde. Umstritten ist jedoch, ob die beobachtbaren gesellschaftlichen Umwälzungen durch technologische Entwicklungen tatsächlich so fundamental sind. Lässt sich zum Beispiel ein Wandel in den Geschlechterverhältnissen feststellen, der mit dem Wandel zu einer 'Netzwerk-' oder 'Wissensgesellschaft' korrespondiert? Auf der Grundlage theoretischer Reflexionen und empirischer Studien wird in diesem Band diskutiert, wie sich das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit durch neue Formen der Erwerbsarbeit, aber auch durch politische Nutzung des Internets durch Frauen verändert. Geht damit eine Krise der Ordnung und Identität der Geschlechter einher?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Heike Kahlert und Claudia Kajatin: Entgrenzung, Beschleunigung, Vernetzung - Auf dem Weg ins Informationszeitalter (9-34); Heike Kahlert: Manuel Castells' neue Welt: Paradigmenwechsel zum Informationalismus - Demokratisierung der Geschlechterverhältnisse (35-72); Michael Meuser: Nichts als alter Wein in neuen Schläuchen?Männlichkeitskonstruktionen im Informationszeitalter (73-94); Claudia Kajatin: 'Vexierbilder': Technologien und die Zukunft der Geschlechter (95-118); Maria Funder und Steffen Dörhöfer: Frauen in der ITK-Industrie - Neujustierung des Geschlechterverhältnisses? (119-142); Annette Henninger: Freelancer in den Neuen Medien: Jenseits standardisierter Muster von Arbeit und Leben? (143-166); Gabriele Winker und Tanja Carstensen: Flexible Arbeit - bewegliche Geschlechterarrangements (167-186); Anneli Rüling: Familiale Arbeitsteilung im Informationszeitalter: Egalitäre Arrangements von Arbeit und Leben als Herausforderung (187-214); Cilja Harders: Das Netz als Medium der Politik:Virtuelle Geschlechterverhältnisse zwischen neuen Öffentlichkeiten und alten Spaltungen (215-238); Gabriele Winker, Ricarda Drüeke und Kerstin Sude: Neue Öffentlichkeiten durch frauenpolitische Netze im Internet? (239-258); Tanja Paulitz: Grenzkonstruktionen zwischen Virtualität und Nicht-Virtualität am Beispiel internationaler Vernetzung von Frauen (259-278); Christina Schachtner und Bettina Duval: Virtuelle Frauen-Räume: Wie Mädchen und Frauen im Netz-Medium Platz nehmen (279-298); Christiane Funken: Selbstvergewisserung im virtuellen Raum - Zur Konstruktion von Identitäten im Internet (299-314).
Schlagwörter:Arbeit; Vernetzung; Informationsgesellschaft; Geschlechterverhältnis; Wissensgesellschaft; Öffentlichkeit; Privatsphäre; Internet; Identität; sozialer Wandel; Entgrenzung; Beruf; Familie; neue Medien; Flexibilität; Arbeitsteilung; Virtualisierung; virtuelle Realität; virtuelle Gemeinschaft; virtuelle Hochschule
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Gleichheit und Effizienz auf dem Arbeitsmarkt : Überlegungen zum Wandel und zur Gestaltung des "Geschlechtervertrags"
Titelübersetzung:Equality and efficiency on the labor market : reflections on the change and organization of the "gender contract"
Autor/in:
Schmid, Günther
Quelle: Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2003-102), 2003. 26 S.
Details
Inhalt: "Der Beitrag zeigt theoretisch wie empirisch, dass die derzeitige Ausgestaltung des Geschlechtervertrags mögliche Komplementaritäten von Gleichheit und Effizienz nicht ausnutzt. So werden beispielsweise die hohen Bildungsinvestitionen von Mädchen und Frauen von Wirtschaft und Gesellschaft bei weitem nicht ausgeschöpft. Darüber hinaus sind die Effizienzverluste zu berücksichtigen, die sich daraus ergeben, dass Frauen aufgrund traditioneller Rollenmuster auch bei der Richtung ihrer Bildungsentscheidungen ökonomische Rationalitätskriterien vernachlässigen. Darüber hinaus werden die bekannten Wohlfahrtsregimes auf den Prüfstand gestellt. Keines der drei idealtypischen Modelle befriedigt als richtungsweisende Vision voll. Die Kosten des liberalen Modells sind vor allem die hohe Ungleichheit der Lebenschancen; die bemerkenswerten Gewinne der Frauen in der Geschlechtergleichheit auf dem Arbeitsmarkt gehen zunehmend zu Lasten gering verdienender Frauen und Familien. Die Kosten des konservativen Modells sind insbesondere die mangelnde Flexibilität der Beschäftigungsverhältnisse, die hohe vertikale Segregation zuungunsten der Frauen und die geringe Nutzung des weiblichen Humankapitals zuungunsten der Wirtschaft. Die Kosten des sozialdemokratischen Modells sind in erster Linie in der hohen horizontalen Segregation des Arbeitsmarktes zu suchen. Diese ernüchternde Bilanz fordert zu einer grundsätzlicheren Analyse der institutionellen Bedingungen gerechter und effizienter Arbeitsmarktorganisation heraus. Es wird gezeigt, dass die Möglichkeiten des Wettbewerbs auf Arbeitsmärkten zugunsten der Frauen nicht ausgeschöpft werden. Häufig lassen sich jedoch die Bedingungen eines fairen Wettbewerbs auf Arbeitsmärkten auch nicht durch eine konsequente Antidiskriminierungspolitik herstellen. Aufgrund der faktisch einseitigen Verteilung familiärer Verpflichtungen erfüllen vor allem Frauen die Bedingung der Angebotselastizität nicht. Andere Spielregeln müssen dann institutionalisiert werden, um Anreize zur effektiven Kooperation zu schaffen. Neben dem Wettbewerb werden drei weitere Spielregeln der Gerechtigkeit identifiziert: Solidarität, Chancengleichheit und Egalität. Danach wird nach den Bedingungen gefragt, unter denen Gleichheit und Effizienz auf Arbeitsmärkten auch unter diesen Spielregeln kompatibel sind: Das solidarische Umverteilungs'spiel' gilt für Arbeitsmarktsituationen, in denen das Angebot elastisch, die Nachfrage jedoch unelastisch ist; das 'Spiel' der Chancengleichheit eignet sich im spiegelbildlichen Fall, wenn das Angebot unelastisch und die Nachfrage elastisch ist; das egalitäre 'Spiel' schließlich erfüllt nur die Bedingungen von Gerechtigkeit und Effizienz, wenn Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt unelastisch sind. Für alle drei Fälle wurden konkrete Beispiele für eine zukunftsweisende Gleichstellungspolitik entwickelt." (Autorenreferat)
Inhalt: "As this contribution shows the current design of the gender contract does not take full advantage of the possible complementarities between equality and efficiency. Thus, for instance, the high investments in training and education undertaken by girls and women are not put to optimal use by economy and society. Further losses of efficiency occur as - owing to traditional role patterns - women neglect the criteria of economic rationality when deciding on the direction of their educational training. In addition to these findings, the paper presents a test of the well-known welfare regimes. None of the three ideal-type models is fully satisfying as a rewarding vision. The costs of the liberal model mainly consist in a high inequality of life chances; the remarkable gains of women with regard to gender equality on the labor market have to be paid for by women and families with low incomes. The costs of the conservative model become particularly clear in the resulting lack of flexibility of employment conditions, in the high vertical segregation unfavourable for women, and the minimal use of female human capital unfavourable for the economy. The costs of the social democratic model have to be sought primarily in a high horizontal segregation of the labor market. This sobering balance asks for a more fundamental analysis of the institutional conditions of just and efficient labor market organization. As can be shown, the possibilities of competition on the labor market in favour of women are not fully realized. Often, however, conditions for a fair competition on the labor market cannot be created by a strict antidiscrimination policy. Due to the factually one-sided distribution of family duties it is mostly women who cannot meet the condition for elastic supply. To stimulate effective cooperation different rules have to be institutionalized. Apart from competition three further rules of justice are identified: the rules of solidarity, equal opportunities, and egality. After this, the conditions are investigated which allow for the compatibility of equality and efficiency on labor markets regulated by these rules. The 'solidary redistribution game' is valid for labor market situations in which the supply is elastic, while demand is not; the game of equal opportunities is best suited for the opposite constellation characterized by inelastic supply and elastic demand; and, finally, the 'egality game' can only fulfil the conditions of justice and efficiency if supply and demand are both inelastic on the labor market. For all three cases concrete examples for a promising politics of gender equality are developed." (author's abstract)
Schlagwörter:Arbeitsmarktpolitik; Gleichheit; Effizienz; Arbeitsmarkt; Arbeitsteilung; Geschlechterverhältnis; Wettbewerb; Mädchen; Bildung; Ungleichheit; Humankapital; Frauenpolitik; Modell; Sozialstaat; Geschlechtervertrag
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Gleichheit und Effizienz auf dem Arbeitsmarkt : Überlegungen zum Wandel und zur Gestaltung des "Geschlechtervertrags"
Titelübersetzung:Equality and efficiency on the labor market : reflections on the change and organization
of the "gender contract"
Autor/in:
Schmid, Günther
Quelle: Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt
Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2003-102), 2003. 26 S.
Details
Inhalt: "Der Beitrag zeigt theoretisch wie empirisch, dass die derzeitige Ausgestaltung des
Geschlechtervertrags mögliche Komplementaritäten von Gleichheit und Effizienz nicht
ausnutzt. So werden beispielsweise die hohen Bildungsinvestitionen von Mädchen und
Frauen von Wirtschaft und Gesellschaft bei weitem nicht ausgeschöpft. Darüber hinaus
sind die Effizienzverluste zu berücksichtigen, die sich daraus ergeben, dass Frauen
aufgrund traditioneller Rollenmuster auch bei der Richtung ihrer Bildungsentscheidungen
ökonomische Rationalitätskriterien vernachlässigen. Darüber hinaus werden die bekannten
Wohlfahrtsregimes auf den Prüfstand gestellt. Keines der drei idealtypischen Modelle
befriedigt als richtungsweisende Vision voll. Die Kosten des liberalen Modells sind
vor allem die hohe Ungleichheit der Lebenschancen; die bemerkenswerten Gewinne der
Frauen in der Geschlechtergleichheit auf dem Arbeitsmarkt gehen zunehmend zu Lasten
gering verdienender Frauen und Familien. Die Kosten des konservativen Modells sind
insbesondere die mangelnde Flexibilität der Beschäftigungsverhältnisse, die hohe vertikale
Segregation zuungunsten der Frauen und die geringe Nutzung des weiblichen Humankapitals
zuungunsten der Wirtschaft. Die Kosten des sozialdemokratischen Modells sind in erster
Linie in der hohen horizontalen Segregation des Arbeitsmarktes zu suchen. Diese ernüchternde
Bilanz fordert zu einer grundsätzlicheren Analyse der institutionellen Bedingungen
gerechter und effizienter Arbeitsmarktorganisation heraus. Es wird gezeigt, dass die
Möglichkeiten des Wettbewerbs auf Arbeitsmärkten zugunsten der Frauen nicht ausgeschöpft
werden. Häufig lassen sich jedoch die Bedingungen eines fairen Wettbewerbs auf Arbeitsmärkten
auch nicht durch eine konsequente Antidiskriminierungspolitik herstellen. Aufgrund
der faktisch einseitigen Verteilung familiärer Verpflichtungen erfüllen vor allem
Frauen die Bedingung der Angebotselastizität nicht. Andere Spielregeln müssen dann
institutionalisiert werden, um Anreize zur effektiven Kooperation zu schaffen. Neben
dem Wettbewerb werden drei weitere Spielregeln der Gerechtigkeit identifiziert: Solidarität,
Chancengleichheit und Egalität. Danach wird nach den Bedingungen gefragt, unter denen
Gleichheit und Effizienz auf Arbeitsmärkten auch unter diesen Spielregeln kompatibel
sind: Das solidarische Umverteilungs'spiel' gilt für Arbeitsmarktsituationen, in denen
das Angebot elastisch, die Nachfrage jedoch unelastisch ist; das 'Spiel' der Chancengleichheit
eignet sich im spiegelbildlichen Fall, wenn das Angebot unelastisch und die Nachfrage
elastisch ist; das egalitäre 'Spiel' schließlich erfüllt nur die Bedingungen von Gerechtigkeit
und Effizienz, wenn Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt unelastisch sind. Für
alle drei Fälle wurden konkrete Beispiele für eine zukunftsweisende Gleichstellungspolitik
entwickelt." (Autorenreferat)
Inhalt: "As this contribution shows the current design of the gender contract does not take
full advantage of the possible complementarities between equality and efficiency.
Thus, for instance, the high investments in training and education undertaken by girls
and women are not put to optimal use by economy and society. Further losses of efficiency
occur as - owing to traditional role patterns - women neglect the criteria of economic
rationality when deciding on the direction of their educational training. In addition
to these findings, the paper presents a test of the well-known welfare regimes. None
of the three ideal-type models is fully satisfying as a rewarding vision. The costs
of the liberal model mainly consist in a high inequality of life chances; the remarkable
gains of women with regard to gender equality on the labor market have to be paid
for by women and families with low incomes. The costs of the conservative model become
particularly clear in the resulting lack of flexibility of employment conditions,
in the high vertical segregation unfavourable for women, and the minimal use of female
human capital unfavourable for the economy. The costs of the social democratic model
have to be sought primarily in a high horizontal segregation of the labor market.
This sobering balance asks for a more fundamental analysis of the institutional conditions
of just and efficient labor market organization. As can be shown, the possibilities
of competition on the labor market in favour of women are not fully realized. Often,
however, conditions for a fair competition on the labor market cannot be created by
a strict antidiscrimination policy. Due to the factually one-sided distribution of
family duties it is mostly women who cannot meet the condition for elastic supply.
To stimulate effective cooperation different rules have to be institutionalized. Apart
from competition three further rules of justice are identified: the rules of solidarity,
equal opportunities, and egality. After this, the conditions are investigated which
allow for the compatibility of equality and efficiency on labor markets regulated
by these rules. The 'solidary redistribution game' is valid for labor market situations
in which the supply is elastic, while demand is not; the game of equal opportunities
is best suited for the opposite constellation characterized by inelastic supply and
elastic demand; and, finally, the 'egality game' can only fulfil the conditions of
justice and efficiency if supply and demand are both inelastic on the labor market.
For all three cases concrete examples for a promising politics of gender equality
are developed." (author's abstract)|
Schlagwörter:Arbeitsmarktpolitik; Gleichheit; Effizienz; Arbeitsmarkt; Arbeitsteilung; Geschlechterverhältnis; Wettbewerb; Mädchen; Bildung; Ungleichheit; Humankapital; Frauenpolitik; Modell; Sozialstaat; Geschlechtervertrag
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht