'Geschlechter-Wissen' - ein nützlicher Begriff für die 'verstehende' Analyse von Vergeschlechtlichungsprozessen?
Titelübersetzung:'Gender knowledge' - a useful concept for 'understanding' analysis of genderization processes?
Autor/in:
Dölling, Irene
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 23 (2005) H. 1/2, S. 44-62
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Inhalt: "Der Begriff 'Geschlechter-Wissen' taucht bislang nur gelegentlich in theoretisch orientierten Publikationen der sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung auf, häufiger findet man ihn in popularisierenden Darstellungen des Gender-Mainstreaming-Konzeptes, in Berichten zur Implementierung von GM in (politischen) Organisationen bzw. in der öffentlichen Verwaltung oder auch in soziologisch-empirischen Studien, die diesen Umsetzungsprozess begleitend erforschen. In diesen Texten ist ein eher 'naiver Umgang' mit dem Wissens-Begriff und eine tendenziell reifizierende Verwendung der Kategorie 'Geschlecht' festzustellen; eine inhaltlich-konzeptionelle Ausgestaltung des Terminus 'Geschlechter-Wissen' ist bislang nur ansatzweise geschehen. Mit diesem Aufsatz soll ein Vorschlag für eine solche Bestimmung des Begriffs 'Geschlechter-Wissen' gemacht und damit eine Diskussion über die Nützlichkeit dieses Begriffs für die sozialwissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung angeregt werden." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Wissen; Begriffsbildung; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Forschungsansatz; Analyse; Verstehen; Forschungsgegenstand; Kategorie; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung : Theorie, Methoden, Empirie
Titelübersetzung:Manual on women's studies and gender studies
Herausgeber/in:
Becker, Ruth; Kortendiek, Beate; Budrich, Barbara; Lenz, Ilse; Metz-Göckel, Sigrid; Müller, Ursula; Schäfer, Sabine
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft, Bd. 35), 2004. 736 S.
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Inhalt: "Das Handbuch der Frauen- und Geschlechterforschung bietet mit seinen Beiträgen zu 90 Stichworten einen fundierten Überblick über die Entwicklung und den aktuellen Stand der deutschsprachigen und internationalen Frauen- und Geschlechterforschung. Es eignet sich insbesondere als Nachschlagewerk für Forschung und Lehre. Die Aufsätze behandeln zentrale Fragen der Frauen- und Geschlechterforschung aus unterschiedlichen Disziplinen (Soziologie, Pädagogik, Politik-, Kultur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Psychologie, Theologie und Jura) und auf unterschiedlichen Ebenen: Das Spektrum der Beiträge reicht von den theoretischen Konzepten zum Geschlecht über Methoden der Frauen- und Geschlechterforschung bis zu zentralen Definitionen, grundlegenden Studien und Debatten und aktuellen (Forschungs-)Ergebnissen und Zukunftsvisionen. Den Abschluss des Handbuchs bildet ein ausführliches Sach- und Personenregister." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Theorie; Methodologie; empirische Sozialforschung; Feminismus; Konzeption; Forschungsergebnis; Forschungsgegenstand; interdisziplinäre Forschung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Störfall Gender : Grenzdiskussionen in und zwischen den Wissenschaften
Titelübersetzung:Gender as a fault : borderline discussions in and between sciences
Herausgeber/in:
Schönwälder-Kuntze, Tatjana; Heel, Sabine; Wendel, Claudia; Wille, Katrin
Quelle: Tagung "Störfall Gender: Grenzdiskussionen in und zwischen den Wissenschaften"; Wiesbaden: Westdt. Verl., 2003. 220 S.
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Inhalt: "Das besondere Profil der Tagung Störfall Gender, die vom 4. - 6. November 2002 in der Carl Friedrich von Siemens Stiftung in München stattgefunden hat, lag darin, drei charakteristische Kennzeichen der Gender-Forschung zu reflektieren und in ein neues Verhältnis zu setzen: ihre wissenschaftstheoretische Fragestellung, die inter- bzw. transdisziplinäre Ausrichtung und die Heterogenität der Zugangsweisen in der Gender-Forschung selbst. Der gemeinsame Fokus besteht darin, die offenen und verdeckten forschungsbestimmenden Leitdifferenzen der einzelnen Disziplinen in Frage zu stellen. Die interdisziplinären Kommentare zu den gehaltenen Referaten dokumentieren die Vielfalt der Standpunkte, die durch den Einzug der analytischen Kategorie 'Gender' in die verschiedenen Wissenschaften entstanden sind und bieten so einen reichhaltigen Einblick in die Gender- Forschung über die Grenzen der einzelnen Disziplinen hinaus." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ursula Kuhne-Krahl, Wolfgang Balzer: Genderdifferenzen: Medizin zwischen Geschlechtsentwicklung und gender-Forschung (29-36); Stefanie v. Schnurbein: Kommentar: Politische Koalitionen - akademische Differenzen: (Un-)möglichkeit des Dialogs zwischen Medizin und Kulturwissenschaften (37-41); Ingrid Hotz-Davis: Kommentar: Nachdenkerei zum Thema: Braucht der Mensch ein Geschlecht? (42-45); Helga Bilden: Ein Weg über die Natur-Kultur-Trennung hinaus? Ein Rahmen-Modell für Kooperation zwischen Natur- und SozialwissenschaftlerInnen (47-57); Claudia Wendel und Sabine Heel: Kommentar: Is craziness what happens when there is no one left to whom you can tell the truth? (58-60); Matthias Meyer: Kommentar: Ein Denkrahmen für gleichberechtigte Interdisziplinarität (61-64); Marlis Krüger: Soziologische Erkenntnis und das Problem der 'Frauen' bzw. des 'Geschlechts' (71-76); Christa M. Heilmann: Kommentar. Die Suche nach dem Weiblichen (77-79); Stefan Hirschauer: Kommentar: Soziologie und Gender Studies (80-81); Ursula Pasero: Störfall Gender: Thesen zur soziologischen Gender-Forschung (83-86); Ursula Kessels: Kommentar: Veränderung oder Nicht-Aktivierung (87-89); Gertrud Nunner-Winkler: Kommentar: In the long run we are all dead (90-93); Mona Singer: Frau ohne Eigenschaften - Eigenschaften ohne Frau ? Situiertes Wissen, feministischer Standpunkt und Fragen der Identität (95-108); Petra Krüger: Kommentar 'Frau ohne Eigenschaften - Eigenschaften ohne Frau' - Reproduktion von Zweigeschlechtlichkeit?' (109-111); Michael Stiegler: Kommentar: Befindet sich die feministische Theorie in einer Identitätskrise? (112-116); Tatjana Schönwälder und Katrin Wille: Methodologische Überlegungen zur Konstruktion von Differenzen nach G. Spencer Brown (117-129); Marion Heinz: Kommentar: Identität und Differenz. Der paradigmatische Anfang bürgerlicher Geschlechtertheorien in Rousseaus 'Emile' (130-135); Tatjana Schönwälder: Diskussionen zu einem (Fenster-)Sturz in der Welt der Abstraktion (136-139); Claudia Wendel: Einleitung. Fakten und Fiktionen (140-143); Stephan Klasen: Gender in der Volkswirtschaftslehre (145-147); Matthias Meyer: Kommentar: Moderne Ökonomik und Gender-Analysen (148-156); Martina Ritter: Kommentar: Gender, Privatheit und Fürsorge - Begriffe und ihre Folgen (157-158); Karin Zachmann: Haben Artefakte ein Geschlecht? Technikgeschichte aus der Geschlechterperspektive (159-167); Claudia Lang: Kommentar: Materialität zwischen Essenz und Konstruktion (168-172); Marlena Corcoran: Kommentar: Eine andere Art von Geschichte (173-178); Petra Lucht: Postmoderne Technosciences? Zur Dekonstruktion der Differenz von Fakten und Fiktionen (179-185); Silvia Bauer: Kommentar: Vom wahren Schwindel objektiver Täuschungen - Postmoderne Wahrnehmungen der Technowissenschaften (186-192); Angelika Saupe: Kommentar: Fiktionen und Phantasmen in der Wissenschaft (193-195).
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Wissenschaftsverständnis; Forschungsgegenstand; interdisziplinäre Forschung; Forschungsansatz; Feminismus; Theorie; Erkenntnisinteresse
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Zählen oder interpretieren, beobachten oder interagieren? : die Debatte um qualitative und/oder quantitative Methoden und das Verhältnis zwischen Forschenden und ihren "Objekten"
Titelübersetzung:Count or interpret, observe or interact? : the debate concerning qualitative and/or quantitative methods and the relationship between researchers and their "objects"
Autor/in:
Schlücker, Karin
Quelle: Feministische ErkenntnisProzesse: zwischen Wissenschaftstheorie und politischer Praxis. Renate Niekant (Hrsg.), Uta Schuchmann (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Politik und Geschlecht), 2003, S. 105-120
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Inhalt: In den 1990er Jahren ist in der bundesdeutschen Frauen- und Geschlechterforschung eine Methodologie-Debatte auszumachen, die durch die Kontroverse zwischen quantitativen und qualitativen Methoden bestimmt ist. Trotz eines derzeit weitverbreiteten Plädoyers für Methodenpluralismus werden weiterhin heterogene Debatten zu methodischen Entscheidungen einerseits und wissenschafts- und erkenntnistheoretischen Überlegungen andererseits geführt. Sie bilden Ausgangspunkt und Gegenstand der Untersuchung. In einem ersten Schritt erfolgt zunächst eine Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Verhältnis zwischen den Forschenden und den 'Objekten' ihrer Forschung, den 'Beforschten'. In diesem Zusammenhang werden zwei grundlegend unterschiedliche Modelle vorgestellt: Das traditionelle Modell von 'Forschung als Beobachtung', das aus der Ethnologie stammt und ein methodisches Instrumentarium der empirischen Sozialforschung darstellt. Darauf aufbauend wird ein alternatives epistemologisches Modell entwickelt, das Forschung grundsätzlich als 'Interaktion in Beziehungen' fasst. Berücksichtigung finden bei der Formulierung die ethnopsychologische Perspektive von G. Devereux, die konstruktivistische Position von B. Latour sowie die feministische Sicht von D. Haraway. Abschließend diskutiert die Autorin Konsequenzen der geäußerten Überlegungen für die feministische Debatte um qualitative und/oder quantitative Methoden. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Methodenforschung; Positivismusstreit; qualitative Methode; quantitative Methode; Wissenschaftler; Forschungsgegenstand; Beobachtung; Anthropologie; empirische Sozialforschung; Erkenntnistheorie; Ethnopsychologie; Feminismus; Konstruktivismus; Interaktion
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender Mainstreaming und Geschlechterforschung : Gegenläufigkeiten und Übereinstimmungen ; ein Diskussionsbeitrag
Titelübersetzung:Gender mainstreaming and gender studies : contrasts and agreements; a discussion article
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 2/3, S. 40-47
Details
Inhalt: Die Autorin reflektiert das neue Verhältnis zwischen Wissenschafts- bzw. Geschlechterpolitik und Frauen- und Geschlechterforschung, das durch das Konzept des Gender Mainstreaming konstituiert wird. Der politische Imperativ des Konzepts erhält nach ihrer Einschätzung eine andere Qualität als die bisherige Frauenpolitik, da sich die Verantwortlichkeit für die Gleichstellung von den Frauen weg auf die Institution und ihre AkteurInnen verlagert hat. In ihrer Diskussion des Verhältnisses von politischer Handlungsmaxime und Geschlechterforschung weist sie darauf hin, dass die Frauen- und Geschlechterforscherinnen einen Diskurs darüber beginnen sollten, ob und wie sie professionelle Forschungsdienstleistungen für die Implementation des Gender Mainstreaming erbringen können. Es könnten z.B. Institute für angewandte Frauen- und Geschlechterforschung gegründet werden, in denen sich die AkteurInnen reflexives Wissen zu den Geschlechterverhältnissen und Geschlechterdifferenzen aneignen und dieses über Gendertrainings in ihre Handlungen und Denkweisen integrieren. Für den Erfolg des Gender Mainstreaming-Konzepts ist es nach Meinung der Autorin unabdingbar, (1) kritisches Wissen zu kommunizieren, (2) ein unabhängiges Prüfsystem zu etablieren und (3) Diskurse sowohl im Mainstream selbst als auch außerhalb zu initiieren. (ICI2)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Frauenforschung; Forschungsansatz; Forschungsgegenstand; Frauenpolitik; Gleichstellung; Handlungsorientierung; angewandte Wissenschaft; Diskurs; Konzeption
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Gender" kommt - die Geschlechter gehen? : Selbst- und Fremdpositionierungen in den Sozialwissenschaften
Titelübersetzung:"Gender" is coming - genders are going? : self-positionings and outside positionings in the social sciences
Autor/in:
Müller, Ursula
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 2/3, S. 48-66
Details
Inhalt: Die Autorin setzt sich mit dem heutigen Stand der Selbstreflexion und mit der Wirkungsgeschichte der Frauen- und Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften kritisch auseinander. Anhand einiger Thesen von Mary Maynard und Anne Witz diskutiert sie zunächst die Bedeutung und den Bedeutungswandel der Kategorie "Geschlecht" in seinen Auswirkungen auf die feministische Forschung und die Selbstverortung in der Soziologie. Am Beispiel von Methodologie und Forschungsethik, verunsichernden empirischen Befunden und direkten Bezugnahmen in einigen soziologischen Forschungsfeldern zeigt sie anschließend spezifische "Wechselwirkungen" auf und weist darauf hin, dass sich die Entwicklung neuer Diskurse noch teilweise im Rahmen einer "alten" Kultur vollzieht, in der Differenzbildungen zu Lasten von Frauen ein vorhandenes Muster darstellen. Sie problematisiert ferner die "Risiken und Nebenwirkungen" der Frauen- und Geschlechterforschung, z.B. das Auseinanderdriften von wissenschaftskritischer und soziologisch-empirischer Dimension, und skizziert abschließend die Herausforderungen an die zukünftige Forschung. (ICI2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Sozialwissenschaften; Forschungsstand; Forschungsansatz; Forschungsgegenstand; Methodologie; Diskurs; Reflexivität; Geschlechtsrolle; soziale Ungleichheit
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Material conditions : begrenzte Möglichkeiten inter- und transdisziplinärer Frauen- und Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Material conditions : limited possibilities of interdisciplinary and transdisciplinary women's studies and gender studies
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 2/3, S. 76-89
Details
Inhalt: Die in der Frauen- und Geschlechterforschung oder in der Wissenschaftssoziologie und -theorie geführten Diskussionen um Inter- bzw. Transdisziplinarität werden nach Meinung der Autorin nur selten wechselseitig zur Kenntnis genommen oder gar aufeinander bezogen, was zu einem "Maskenspiel der Fächer" führe. Sie beschreibt die funktionalen Antagonismen in den Debatten um Inter- und Transdisziplinarität, sie skizziert die gegenwärtige Transformation der Hochschule zur "entrepreneurial university" und diskutiert die verschiedenen Konzepte von Transdisziplinarität hinsichtlich der Frage, welche für das Projekt einer kritischen Frauen- und Geschlechterforschung geeignet sind. Die Frage nach den Möglichkeiten einer transdisziplinären Frauen- und Geschlechterforschung ist nach ihrer Einschätzung eine Frage der "material conditions" und es gilt vor diesem Hintergrund, die atavistisch gewordenen disziplinären (Di-)Visionen von Wissen weiter herauszufordern und sich disloyal gegenüber den Disziplinen zu verhalten, statt sich in ihnen einzurichten. (ICI2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; interdisziplinäre Forschung; Forschungsgegenstand; Forschungsansatz; Wissenschaftsverständnis; Konzeption; Diskurs; Reflexivität
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauen- und Geschlechterforschung als transformative Wissenschaft : ein Diskussionsbeitrag
Titelübersetzung:Women's and gender studies as transformative science : a discussion article
Autor/in:
Maltry, Karola
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 2/3, S. 20-26
Details
Inhalt: Die Autorin setzt sich mit der Entwicklung und Etablierung der Frauen- und Geschlechterforschung sowie der feministischen Wissenschaft als Lehr- und Forschungsgebiet kritisch auseinander. Sie reflektiert zum einen den transformativen Anspruch der Frauenforschung und beschreibt die Veränderungen der Begrifflichkeiten und Selbstbeschreibungen in der Geschlechterforschung und den Gender Studies. Sie plädiert zum anderen für eine "Rückeroberung" des Begriffs "Feminismus" bzw. "feministische Wissenschaft" und für einen damit verbundenen herrschaftskritischen und politischen Impetus der Frauenforschung. Angesichts der gegenwärtigen Entwicklung der frauenpolitischen Praxis sollte ihrer Meinung nach ein kritischer, selbstreflexiver Bezug hergestellt werden, der auch die Entwicklung dieser Praxis selbst zum Gegenstand ihrer wissenschaftlichen Analyse macht. Notwendig ist eine feministische Wissenschaft, die neue Impulse für eine transformative gesellschaftliche Praxis geben kann und wieder verstärkt die strukturellen Rahmenbedingungen der Geschlechterhierarchie in den Blick nimmt. (ICI2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Forschungsansatz; Forschungsgegenstand; sozialer Wandel; Feminismus; Handlungsorientierung; Geschlechterverhältnis; Praxis; Herrschaft; Reflexivität
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Störfall Gender : Thesen zur soziologischen Gender-Forschung
Titelübersetzung:Gender as a problem : theses on sociological gender research
Autor/in:
Pasero, Ursula
Quelle: Störfall Gender: Grenzdiskussionen in und zwischen den Wissenschaften. Tatjana Schönwälder-Kuntze (Hrsg.), Sabine Heel (Hrsg.), Claudia Wendel (Hrsg.), Katrin Wille (Hrsg.). Tagung "Störfall Gender: Grenzdiskussionen in und zwischen den Wissenschaften"; Wiesbaden: Westdt. Verl., 2003, S. 83-86
Details
Inhalt: Die Autorin weist mit Blick auf die gegenwärtig zunehmenden Symmetrie-Effekte zwischen Frauen und Männern darauf hin, dass die herkömmliche Geschlechterdifferenz ihre gesellschaftliche Relevanz verloren hat. Sie konstatiert eine "steigende Unzuverlässigkeit in der Verortung von Geschlecht", die sich ihrer Meinung nach auch an einer Veränderung der Stereotypenbildung erkennen lässt. Sie plädiert vor diesem Hintergrund für eine Beobachtungsstrategie, die sich an nicht-askriptiven Merkmalen, d.h. an individuell erworbenen und nicht an scheinbar "angeborenen" Gruppenunterschieden orientiert. Beobachten heißt in diesem Sinne vor allem, eine Achse der Unterscheidung in der Gender-Forschung zu wählen. (ICI2)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Stereotyp; Forschungsansatz; soziale Differenzierung; Beobachtung; Frauenforschung; Soziologie; Forschungsgegenstand
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feministische Medienforschung
Titelübersetzung:Feminist media research
Autor/in:
Dorer, Johanna; Klaus, Elisabeth
Quelle: Öffentliche Kommunikation: Handbuch Kommunikations- und Medienwissenschaft. Günter Bentele (Hrsg.), Hans-Bernd Brosius (Hrsg.), Otfried Jarren (Hrsg.). Wiesbaden: Westdt. Verl. (Studienbücher zur Kommunikations- und Medienwissenschaft), 2003, S. 550-564
Details
Inhalt: Feministische Medienforschung umfasst sowohl die kommunikationswissenschaftliche Frauen- als auch Geschlechterforschung und beinhaltet die kritische Analyse der Geschlechterverhältnisse in Bezug auf sämtliche Forschungsfelder der Kommunikationswissenschaft. Der Beginn der feministischen Medienforschung ist im Umfeld der "Neuen Frauenbewegung" angesiedelt, wo in den 1970er Jahren die ersten empirischen Studien zur Darstellung der Frau in den Medien und zur beruflichen Situation von Journalistinnen entstanden. Grundlegend für die feministische Medienforschung sind feministische Theorien, wie sie vor allem in den Sozial- und Geisteswissenschaften diskutiert werden. Den verschiedenen Ansätzen in der feministischen Medienforschung lassen sich drei Modelle mit unterschiedlichen Erkenntnisinteressen zuordnen. Es handelt sich dabei um strukturelle, diskursive/ konstruktivistische und dekonstruktivistische Modellvorstellungen: zum einen wird die Geschlechterdifferenz bezüglich der Medienproduktion und Medienkonsumtion als das Ergebnis der Medienprozesse untersucht; zum anderen wird versucht, den Prozess des "doing gender" selbst empirisch zu fassen, indem die diskursiven Konstruktionen der Geschlechterdefinition, Geschlechterpositionierung und Geschlechteridentitäten in ihrer Vielfältigkeit untersucht werden und drittens wird vor allem in Bezug auf die neuen Medientechnologien die Kategorie Geschlecht selbst dekonstruiert. In dem Beitrag wird auf Mesotheorien aus den Sozialisationstheorien und psychologischen Modellen zurückgegriffen. Makrotheorien spielen in Bezug auf feministisch aber auch auf sprachtheoretische und linguistische Ansätze eine Rolle. (RG)
Schlagwörter:Kommunikation; Kommunikationsforschung; Forschungsgegenstand; Frauenforschung; Feminismus; Geschlechterforschung; Geschlechtsrolle; Massenmedien; Inhalt; Gestaltung; Frauenbild; Frauenerwerbstätigkeit; Journalismus; Produktion; Rezipientenforschung; neue Medien; Medientechnik; Filmforschung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag