Grenzregime : Geschlechterkonstellationen zwischen Kulturen und Räumen der Globalisierung
Titelübersetzung:Border regime : gender constelaltions between cultures and areas of globalization
Herausgeber/in:
Ernst, Waltraud
Quelle: Berlin: Lit Verl. (Focus Gender, Bd. 13), 2010. 230 S.
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Inhalt: "Dieses Buch fragt nach der interkulturellen Dimension von Geschlechterkonstruktionen und nach der Geschichte von Geschlecht und Migration. Es wird untersucht, inwiefern über globale Grenzregime hinweg das Verständnis von Geschlecht ebenso in Bewegung geraten ist wie die Personen zwischen Kulturen und Räumen der Globalisierung. Werden alte soziale Hierarchien überwunden oder neu zementiert? Wie verändern sich Geschlechterverhältnisse in fremden Räumen? Können globale Transformationen der Geschlechterverhältnisse entdeckt werden? Alte und neue, 'östliche' wie auch 'westliche' Männlichkeitsnormen, werden analysiert. Die Verwobenheit von künstlerischen Imaginationen, kulturellen Ideologien und politischen Realitäten wird nachvollziehbar. Neue Geographien der Geschlechter werden entworfen und erforscht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Barbara Hartung: Vorwort (7-8); Waltraud Ernst: Einleitung (9-15); Safaa Fathy: Gift of Death, Gift of Life: The Three Sons of Scheherazade (17-28); Birgit Haehnel: Dem Sichtbaren auf der Spur - Über Bilder der Migration (29-47); Anke Strüver: Gendered Geographical Imaginations in Global Governance Diskursen (49-65); Elisabeth Tuider: 'Feminisierung der Migration.' Migrantinnen zwischen Ausbeutung und Empowerment (67-86); Heike Kahlert: Pronat(ion)alismus statt Multikulturalismus. Über politische Präferenzen in der Bewältigung des Geburtenrückgangs (87-106); Ann Phoenix: Working to stay in the middle: 11-14 year old boys, masculinities and schooling (107-123); Sylka Scholz, Weertje Willms: Postsozialistische Männlichkeiten in einer globalisierten Welt. Theoretische Konzeptualisierung und empirische Befunde (125-146); Rita Stein-Redent: Verstehen wir uns? - Perspektiven und Probleme vergleichender Geschlechterforschung in Ost und West (147-163); Ulrike Brunotte: Masculinities as Battleground of German Identity Politics. Colonial Transfers, Homophobia and Anti-Semitism around 1900 (165-184); Rita Schäfer: Geschlechtsspezifische Gewalt, historische Kontexte und aktuelle Ansätze von Gender-Organisationen in Südafrika (185-201); Margreet van der Burg: Rural Women's Voices and the Identification of Rural Women's Issues within the Landscape of International Organisations, 1889-1940 (203-226).
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Geschlechtsrolle; Frauenerwerbstätigkeit; Migration; Männlichkeit; Weiblichkeit; Feminismus; Osteuropa; Westeuropa; Geschlechterverhältnis; Ideologie; soziale Norm; kulturelle Differenz; Europa
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Migration und Migrantinnen, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerk
Hat Strafrecht ein Geschlecht? : zur Deutung und Bedeutung der Kategorie Geschlecht in strafrechtlichen Diskursen vom 18. Jahrhundert bis heute
Titelübersetzung:Does criminal law have a gender? : interpretation and meaning of the category of gender in discourses on criminal law from the eighteenth century up to the present day
Herausgeber/in:
Temme, Gaby; Künzel, Christine
Quelle: Bielefeld: transcript Verl. (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung, 6), 2010. 275 S.
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Inhalt: "Bei allen strafbaren Handlungen stellt sich die Frage, ob und wie das Strafrechtssystem Unterschiede in der Behandlung von Frauen und Männern macht. Dieser Band befasst sich mit der Relevanz der Kategorie Geschlecht im Strafrecht und in der Strafrechtspraxis. Beiträge aus den Bereichen Soziologie, Geschichts-, Literatur- und Strafrechtswissenschaft sowie der Kriminologie ermöglichen einen multiperspektivisch-interdisziplinären Blick auf historische Entwicklungen und aktuelle Tendenzen. Die Beiträge behandeln u.a. die Themen Gender und Strafrecht, Kindsmord, Sexualstrafrecht, Strafvollzug, Geschlecht und Strafrecht im NS-Staat, Lesarten der amtlichen Kriminalstatistiken sowie lntersectionality und Strafrecht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gerlinda Smaus: Welchen Sinn hat die Frage nach dem >Geschlecht< des Strafrechts? (27-56); Annika Linger: "Schröcklich pocht schon des Gerichtes Bote". Zur Medialität des Strafrechts - Kommunikation und Infantizid in literarischen und juridischen Diskursen des 18. Jahrhunderts (59-77); David James Prickett: "Hat die Schreckenstat ein Gesicht?": Das Bild der >ostdeutschen Mutter< (79-97); Susanne Hehenberger: Sexualstrafrecht und Geschlechterordnung im frühneuzeitlichen Österreich (101-118); Isabel Kratzer: "Unwiderstehliche Gewalt", "ernsthafter Widerstand" und "minder schwerer Fall" als Schlüsselwörter der Geschichte des Vergewaltigungstatbestands (119-137); Torsten Sander: Das Buch in der Zelle - Geschlechterpädagogik im Strafvollzug am Beispiel des Bücherverzeichnis für Frauen der Bücherei der Vereinigten Gefangenenanstalten zu Waldheim (1928) (141-161); Johannes Feest: Auch Frauen schreiben dem Strafvollzugsarchiv: Eine quantitative und qualitative Auswertung (163-173); Karen Holtmann: "Als völlig unpolitisch eingestellte Frau war ihr (...) die Organisation selbst recht gleichgültig" - die Urteilspraxis des Volksgerichtshofs in geschlechtergeschichtlicher Perspektive (177-194); Michael Löffelsender: Frauen vor Gericht. Geschlechtsspezifische Zuschreibungspraktiken in der nationalsozialistischen Strafrechtsprechung im Krieg (195-209); Martin Lücke: "Sein Hang zu einem liederlichen Lebenswandel". Geschlecht und Sexualität bei der Sanktionierung von jugendlicher männlicher und weiblicher Prostitution in der Weimarer Republik (213-227); Dagmar Oberlies, Jutta Elz: Lesarten: Kriminalität, Geschlecht und amtliche Statistiken (229-253); Martina Althoff: Intersektionalität. Ein neues Paradigma zur Erfassung sozialer Ungleichheit im Strafrecht? (255-268).
Schlagwörter:Strafrecht; historische Entwicklung; Diskurs; Deutung; Geschlechtsrolle; Kriminalität; Straftat; Mann; interdisziplinäre Forschung; Strafvollzug
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Was Frauen gut tut: Frauenpolitische Praxis, Frauengesundheitsforschung, Feministische Theorie
Titelübersetzung:What benefits women: practical women's policy, research on women's health, feminist theory
Autor/in:
Ebermann, Traude; Krondorfer, Birge; Mauerer, Gerlinde; Reinisch, Bettina; Wimmer-Puchinger, Beate
Quelle: Frauengesundheit in Theorie und Praxis: feministische Perspektiven in den Gesundheitswissenschaften. Gerlinde Mauerer (Hrsg.). Bielefeld: transcript Verl. (Gender Studies), 2010, S. 169-203
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Inhalt: Der vorliegende Text dokumentiert die Eröffnungsveranstaltung des Jahresprogramms in der Frauenhetz in Wien im April 2008. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wird eine historische Entwicklungslinie von der "Krankheit Frau" oder von Frauen krank machenden Perspektiven hin zur frauenpolitischen Analyse der Zweiten Frauenbewegung und der Frauengesundheitsbewegung nachgezeichnet. Zugleich wird eine gegenläufige, parallel verlaufende Entwicklung aufgezeigt, welche darin besteht, dass die Anerkennung von geschlechtsspezifisch differenzierendem Wissen teilweise auch wieder aufgehoben und - insbesondere in gesundheitspolitischen Entscheidungen - nicht wirksam wird. Eine reduzierte Konzentration auf die Salutogenese verschleiert ferner den Blick darauf, dass es neben allen existierenden Gesundheitsberufen bis heute Ärzten vorbehalten bleibt, gesund oder krank zu schreiben. Dies bedeutet eine konkrete Verbindung zur Leistungsorientierung im Gesundheitssystem. Gegenstand der Podiumsdiskussion sind die weiteren Perspektiven der Frauengesundheitsbewegung und -forschung sowie die Arbeitsinhalte und Zielsetzungen von Frauengesundheitsprojekten in ihren Anfängen und in der Gegenwart. (ICI2)
Schlagwörter:Gesundheit; Frauenpolitik; Gesundheitswissenschaft; Salutogenese; Forschungsansatz; Feminismus; Theorie; Frauenbewegung; Österreich; Gesundheitspolitik; historische Entwicklung; Frauenforschung; Geschlechtsrolle
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Egalitärer Feminismus und der Gesundheitsstatus von Frauen: Eine kritische Reflexion
Titelübersetzung:Egalitarian feminism and the health status of women: a critical reflection
Autor/in:
Annandale, Ellen
Quelle: Frauengesundheit in Theorie und Praxis: feministische Perspektiven in den Gesundheitswissenschaften. Gerlinde Mauerer (Hrsg.). Bielefeld: transcript Verl. (Gender Studies), 2010, S. 27-51
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Inhalt: Die Unterscheidung zwischen Sex (biologisches Geschlecht) und Gender (soziales Geschlecht) war ein machtvoller Gegenentwurf und eine wahre Fundgrube für die Frauengesundheitsforschung. Dieses Konzept wird von "egalitären Feministinnen" herangezogen, die biologische Unterschiede abschwächen, indem sie soziale Ähnlichkeiten zwischen Männern und Frauen betonen und den Weg zur Befreiung von Frauen im gleichen Zugang zu jenen positiv bewerteten gesellschaftlichen Stellungen sehen, die traditionell Männern vorbehalten waren. Im Gegensatz dazu versuchte der "Differenzfeminismus" den Unterschied zwischen Frauen und Männern zu betonen, er verortete die Unterdrückung von Frauen ganz wesentlich in der Reproduktionsfähigkeit ihres Körpers und sah den Weg zur Befreiung in der weiblichen Differenz. Der vorliegende Aufsatz bietet eine kritische Einschätzung der von Gleichheitsfeministinnen beeinflussten Forschung zum Gesundheitsstatus von Frauen. Am Beginn steht ein kurzer Abriss zum gleichheitsfeministischen Ansatz einer Analyse der Stellung von Frauen in der Gesellschaft. Im Anschluss daran wird der Einfluss des egalitären Feminismus auf die frühe wissenschaftliche Forschung zum Verhältnis von Geschlecht und Krankheit bzw. Sterblichkeit ausgelotet. Der letzte Teil des Artikels widmet sich einer kritischen Reflexion dieses Vermächtnisses mit einem Fokus auf zwei eng miteinander verwandte Probleme, nämlich (1) der Trennung des biologischen und des sozialen Geschlechts und (2) der reduktionistischen Annäherung an die sozialen Dimensionen der Kategorie Geschlecht in der Frauengesundheitsforschung. (ICI2)
Schlagwörter:Egalitarismus; Feminismus; Frauenforschung; Forschungsansatz; Gesundheit; Geschlechtsrolle; Gesundheitszustand; Krankheit; Gesundheitswissenschaft; Gesundheitspolitik; Frauenpolitik; soziale Ungleichheit
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Weiblichkeit und (Vor-)Sorge tragen: Wechselwirkungen zwischen Frauen- und Krankheitsbildern
Titelübersetzung:Femininity and taking precautions/care: interactions between images of women and images of illness
Autor/in:
Mauerer, Gerlinde
Quelle: Frauengesundheit in Theorie und Praxis: feministische Perspektiven in den Gesundheitswissenschaften. Gerlinde Mauerer (Hrsg.). Bielefeld: transcript Verl. (Gender Studies), 2010, S. 85-111
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Inhalt: Im Bereich der Vorsorge zeigt sich, dass sowohl traditionelle als auch moderne geschlechtsspezifische Rollenbilder für das Angebot und die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen von Bedeutung sind. Im vorliegenden Beitrag wird auf der Basis internationaler Erkenntnisse gezeigt, dass diese Bedeutungen nicht immer evidenzbasierten Kriterien entsprechen, das sie jedoch dennoch "bedient" werden, was insbesondere häufige Routineuntersuchungen bei jungen Frauen verdeutlichen. Im Vordergrund stehen hierbei Frauen in ihrer Rolle als Lebenserhalterinnen. Genau diese Rolle ist es aber, die der Autorin zufolge in Frage steht. Diese Infragestellung kann nicht mit einem Mehr an Früherkennungsmaßnahmen und Vorsorgeuntersuchungen gelöst werden: Weder in Bezug auf die Erhaltung des eigenen Lebens noch bezogen auf das Leben von "Schutzbefohlenen", womit in der Vergangenheit die gesamte Familie gemeint war. Aktuelle Diskussionen rund um Kinderbetreuung und Pflege verweisen auf diesen Wandel und eine aktuelle Umbruchsituation mit unklarem Ausgang. Solange diese Fragestellungen, die vor allem im reproduktiven, unbezahlten Bereich von nachhaltiger Persistenz sind, sich als nicht gelöst erweisen und die Übergabe der Verantwortung individuell von Frauen geleistet werden muss, fordert dieses Prozedere nach Einschätzung der Autorin einen hohen Tribut von Frauen, der sich in der Einschränkung ihrer Lebensperspektiven zeigt und die Freude an der eigenen Kreativität trübt. Dieses sozial- und gesundheitspolitische Problem wird durch ein Mehr an (Vorsorge-)Untersuchungen nicht beseitigt. (ICI2)
Schlagwörter:Gesundheit; Krankheit; Gesundheitsvorsorge; Weiblichkeit; Vorsorgeuntersuchung; Medizin; Geschlechtsrolle; Familienarbeit; Kinderbetreuung; Arbeitsteilung; Gesundheitspolitik
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag