Geschlechtsspezifisches Gesundheitsverhalten als Ursache für Mortalitätsunterschiede : gleichstellungspolitische Folgerungen
Titelübersetzung:Gender-specific health behavior as a cause of mortality differences : equal opportunity policy consequences
Autor/in:
Brähler, Elmar; Merbach, Martin
Quelle: Gender und Lebenserwartung. Jochen Geppert (Hrsg.), Jutta Kühl (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Gender kompetent : Beiträge aus dem GenderKompetenzZentrum), 2006, S. 92-112
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Inhalt: Die Autoren beleuchten die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen, die als wesentliche Risikofaktoren für die Entstehung schwerer bzw. tödlicher Erkrankungen und Verletzungen gelten. Bei den Trinkgewohnheiten, beim Rauchverhalten, bei Ernährung und Übergewicht, beim Verhalten im Straßenverkehr sowie bei der Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen zeigen Männer zum Beispiel eine deutliche Tendenz zu riskanteren Verhaltensweisen. Sie geben außerdem ein im Durchschnitt geringeres Ausmaß an körperlichen Beschwerden an als die jeweilige Vergleichsgruppe von Frauen. Ob dieser Befund auf eine tatsächlich bessere Gesundheit schließen lässt, ist nach Meinung der Autoren nicht eindeutig zu beantworten, da Männer im Durchschnitt eine weniger ausgeprägte gesundheitsbezogene Selbstwahrnehmung haben und leichte Beschwerden häufig ignorieren. Sie weisen in ihrem Beitrag auf einen weiteren Forschungsbedarf zum Zusammenhang von geschlechtsspezifischem Gesundheitsverhalten und Mortalitätsunterschieden hin und skizzieren einige Qualitätsanforderungen an eine genderorientierte Datenanalyse, in welcher die genetische Disposition, die physiologische und hormonelle Regulation, die psychische Belastungsverarbeitung, berufliche und familiäre Rollen, eine soziale Unterstützung sowie das individuelle Körperbewusstsein stärker berücksichtigt werden. (ICI2)
Schlagwörter:Gesundheit; Krankheit; Sterblichkeit; Entwicklung; Quantität; Daten; Analyse; Forschungsansatz; Geschlechtsrolle; Gesundheitsverhalten; Mann; Gleichstellung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
The Clash of Gender-Justice - Kampf um Geschlechtergerechtigkeit : feministische Rechtstheorien, Gleichstellungspolitik und "Gender-Bewegungen"
Titelübersetzung:The Clash of Gender Justice : feminist legal theories, equal opportunity policy and "gender movements"
Autor/in:
Harzer, Regina
Quelle: IFF Info : Zeitschrift des Interdisziplinären Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 23 (2006) Nr. 32, S. 33-47
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Inhalt: "In der Wahrnehmung von Geschlechterverhältnissen bleibt die klassische Jurisprudenz auf der Grundlage positiver Rechtslehren weiterhin zurückhaltend und vorsichtig. Daneben hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten eine moderne Jurisprudenz entwickelt, die sich insbesondere durch den offenen Blick für feministische Grundlagenprobleme auszeichnet und die Geschlechterverhältnisse als interdisziplinären wissenschaftlichen Gegenstand anerkennt. Mit eigenständigen Rechtspositionen hat sich die Feministische Rechtswissenschaft theoretisches Gehör verschafft und Forderungen der Frauenbewegungen und Rechtspraxis mitgetragen. Dies gilt in letzter Zeit insbesondere für die rechtliche Auseinandersetzung zur praktischen Umsetzung des verfassungsgemäßen Gleichstellungsauftrages (Art. 3Abs. 2 Satz 2 Grundgesetz). Diskrepanzen zwischen Gleichstellungsrecht und Gleichstellungspolitik haben zu neuen Entwicklungen Feministischer Rechtstheorien geführt, die den Diskurs über Geschlechtergerechtigkeit grundlagenorientiert eröffnen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Rechtstheorie; Feminismus; Geschlechterverhältnis; Gerechtigkeit; Gleichstellung; Rechtswissenschaft; Frauenbewegung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Partizipation und Gender-Kompetenz in der Städtebaupolitik
Titelübersetzung:Participation and gender competence in town planning policy
Autor/in:
Färber, Christine
Quelle: Was bewirkt Gender Mainstreaming?: Evaluierung durch Policy-Analysen. Ute Behning (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.), Barbara Stiegler, Heike Kahlert, Delia Schindler, Teresa Kulawik, Regina-Maria Dackweiler, Silke Bothfeld, Sünne Andresen, Irene Dölling, Sabine Lang, Christine Färber, Monika Mokre. Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2005, S. 203-218
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Inhalt: Die Autorin erörtert die grundsätzlichen Aspekte einer wirkungsvollen Integration von Gender Mainstreaming in der Städtebaupolitik in Deutschland. Sie geht insbesondere auf drei politikwissenschaftlich interessante Bereiche ein. Sie betrachtet zunächst die Repräsentanz von Frauen im Politikfeld Städtebau in politischen Ämtern und in der Verwaltung und fasst die Rechtsgrundlagen für die Berücksichtigung von Gender-Aspekten zusammen. Dabei zeigt sich, dass Frauen in diesem Politikfeld besonders unterrepräsentiert sind und dass die Gleichstellungspolitik nur in wenigen Fällen in der Städtebaupolitik rechtlich verankert ist. Die Autorin beschreibt im zweiten Schritt die Möglichkeiten einer Integration von Gender-Kompetenz, d.h. der Fähigkeit zum reflektierten Umgang mit Geschlechteraspekten, bei der Bearbeitung städtebaulicher Projekte in der Verwaltungsarbeit. Den Ausgangspunkt bilden klassische personalpolitische und organisatorische Maßnahmen sowie die Erfahrung mit Arbeitsgruppen und Beiräten. Der dritte Untersuchungsbereich bezieht sich auf die partizipativen Elemente der Planung im direkten Umgang mit BürgerInnen auf der kommunalen Ebene. Ziel des Beitrages ist es insgesamt, am Beispiel der Städtebaupolitik zu verdeutlichen, wie Gender in der fachlichen Praxis in den Mainstream integriert werden kann und welche steuerungspolitischen Aspekte dabei besonders berücksichtigt werden sollten. (ICI2)
Schlagwörter:politische Partizipation; Gleichstellung; Rechtsgrundlage; Frauenpolitik; Städtebau; Politik; öffentliche Verwaltung; Stadtentwicklung; Kompetenz; Bürgerbeteiligung; Implementation
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Geschlechterfrage : Plädoyer für einen grenzüberschreitenden Diskurs
Titelübersetzung:The gender question : plea in favor of a cross-border discourse
Autor/in:
Simon, Dagmar
Quelle: Gegenworte : Hefte für den Disput über Wissen, (2003) H. 11, S. 38-41
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Inhalt: Frauenförderung setzte zunächst auf quantitativ ausgerichtete Politik wie Quoten, um den Zugang zu Positionen in Wissenschaft und Forschung, vor allem zu denen im oberen Hierarchiebereich, für Frauen zu öffnen. Chancengleichheit der Geschlechter und, als politische Strategie, Gender Mainstreaming nehmen als Ausgangspunkt nicht mehr die Gruppe der "defizitären" Frauen, sondern beabsichtigen, das Geschlechterverhältnis selbst auf allen politischen Ebenen und in allen gesellschaftlichen Bereichen zu thematisieren. Gender in den Mainstream zu bringen ist damit auch und vor allem eine Managementaufgabe. Geschlechterdemokratie oder auch Geschlechtergerechtigkeit fungieren als stark normativ geprägte neue Leitbilder. Gegenwärtig wird ein neues Leitbild diskutiert, das zu einer neuen Praxis der Geschlechterpolitik führen soll: die Geschlechterdemokratie, die die Grenzen der institutionellen Praxis der Frauen- und Gleichstellungspolitik durchbrechen und (neue) Instrumente für eine gendergerechte Organisation bieten soll. Auch die Geschlechterdemokratie beinhaltet eine normative Komponente. Das Ziel ist, gleichberechtigte Partizipationschancen und Ressourcenverteilungen von Frauen und Männern zu erreichen, Diversity anzuerkennen und geschlechtsspezifische Macht- und Herrschaftsstrukturen zu überwinden. Ähnlich wie beim Leitbild "Geschlechterchancengleichheit" und dem Gender Mainstreaming sieht die Autorin jedoch die Gefahr, dass der Begriff zu einer propagandistischen Leerformel, zu einem publizitätswirksamen Catchword verkommt. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Gleichberechtigung; Frauenpolitik; Frauenförderung; Quotierung; Chancengleichheit; Hierarchie; Frauenfrage
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz