Einwanderer-Elite zwischen Integration und Separation : explorative Befunde zum Zusammenleben von osteuropäischen und deutschen Studierenden
Titelübersetzung:Immigrant elite between integration and separation : explorative findings on coexistence between Eastern European and German students
Autor/in:
Honolka, Harro; Grgic, Mariana
Quelle: Frankfurt am Main: IKO-Verl. f. Interkulturelle Kommunikation, 2007. 108 S.
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Inhalt: In der vorliegenden Studie werden die Faktoren und ihr Zusammenwirken untersucht, die das alltägliche Zusammenleben zwischen deutschen und osteuropäischen Studierenden an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und im Studienumfeld (Wohnen, Freizeit, Arbeit) beeinflussen. Aus 36 qualitativen Interviews, die im Zeitraum Mai bis Juli 2005 mit deutschen und osteuropäischen Studierenden geführt worden sind, werden Hypothesen über die Integration einer besonderen Gruppe von Einwanderern - junge, gebildete, aus kulturell und räumlich nahen Ländern kommende Migranten - gewonnen, die in repräsentativen Nachfolgestudien zu vertiefen wären. Die explorative Studie zeigt, dass das Zusammenleben zwischen Osteuropäern und Deutschen an den Universitäten gerade wegen der guten Ausgangsbedingungen zu ambivalenten Zuständen führt: Das Interesse an Deutschland und den Deutschen ist gepaart mit der Abwendung von ihnen, das Fehlen massiver Konflikte mit vielen alltäglichen "clashs", berufliche Pläne in Deutschland mit Weiterwanderungsabsichten. Vor dem Hintergrund dieser widersprüchlichen Befunde formuliert die Studie migrationssoziologisch weiterführende Forschungsfragen und thematisiert mögliche Maßnahmen, die vor allem an Universitäten zu einer Überwindung der spezifischen Problemlagen von Einwanderer-Eliten beitragen können. (ICI2)
Schlagwörter:Bayern; Student; Deutscher; Osteuropa; Migration; Einwanderung; Elite; soziale Integration; soziale Beziehungen; interkulturelle Faktoren; Migrationspolitik; Maßnahme; Europa
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Monographie
Transkulturalität als Strategie : Frauen und Männer als Akteurinnen und Akteure in einer pluralen (Einwanderungs-)Gesellschaft
Titelübersetzung:Transculturality as a strategy : women and men as actors in a plural (immigration) society
Autor/in:
Hasenjürgen, Brigitte
Quelle: Geschlecht Nebensache?: zur Aktualität einer Gender-Perspektive in der sozialen Arbeit. Margherita Zander (Hrsg.), Luise Hartwig (Hrsg.), Irma Jansen (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 56-83
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Inhalt: Die Verfasserin thematisiert die Geschlechterfrage im Kontext von Migration und Transkulturalität. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Frage von gesellschaftlicher Integration und wie eine solche in einer sich abgrenzenden Mehrheitsgesellschaft gelingen kann. Dabei wird die Genderfrage als beispielhaft für solche Abgrenzungsversuche erörtert: In der aktuell stark kulturalistisch geprägten öffentlichen Migrationsdebatte spielen Geschlechterfragen eine zentrale Rolle. Dabei werden kulturelle Differenzen zwischen Einheimischen und Zugewanderten in antagonistischen Kategorien von Modernität versus Traditionalität interpretiert, Geschlecht wird instrumentalisiert um das eigene Verständnis von Gesellschaft zu beschreiben, dem die Zugewanderten nicht entsprechen. Auch die Soziale Arbeit ist nicht frei von derartigen kollektiven Zuschreibungen. Die Autorin plädiert für eine Soziale Arbeit, die Transkulturalität als eine Strategie begreift, bei der es um die Durchsetzung von gleichen Teilhaberechten für alle geht, bei der diskriminierende oder demütigende Praktiken vermieden und soziale Probleme im Kontext ungleicher Machtverhältnisse kritisch beleuchtet werden. (ICG2)
Schlagwörter:Migrant; Migration; Geschlechtsrolle; Instrumentalisierung; Einwanderung; Gesellschaftsbild; Integration; Inklusion; Exklusion; Transkulturalität; transnationale Beziehungen; Strategie; Sozialarbeit
CEWS Kategorie:Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zwischen Aufstiegsorientierung und Deklassierung in Bildung und Beruf - Frauen und Mädchen aus dem Iran in Deutschland
Titelübersetzung:Between advancement orientation and downgrading in education and an occupation - women and girls from Iran in Germany
Autor/in:
Farrokhzad, Schahrzad
Quelle: Migration, Gender, Arbeitsmarkt: neue Beiträge zu Frauen und Globalisierung. Maria do Mar Castro Varela (Hrsg.), Dimitria Clayton (Hrsg.). Königstein: Helmer (Aktuelle Frauenforschung), 2003, S. 127-153
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Inhalt: Anhand der Gruppe der Mädchen und Frauen aus dem Iran wird in dem Beitrag exemplarisch verdeutlicht, dass es Hinweise darauf gibt, dass die Migrationsgeschichte, die strukturelle Zusammensetzung der verschiedenen Herkunftsgruppen, die soziale Selektivität des deutschen Bildungssystems sowie Fremdzuschreibungen im gesellschaftlichen Einwanderungskurs signifikante Auswirkungen auf die Chancen bezüglich der Beteiligung am deutschen Bildungswesen haben. Selbst wenn die Bildungsbeteiligung der Migrantinnen in Realschulen, Gymnasien und Hochschulen zugenommen hat, verschafft ihr zunehmender Bildungserfolg ihnen nicht automatisch den Zugang zum Arbeitsmarkt in Deutschland, sowohl im Bereich der Ausbildungsplätze im dualen System als auch auf dem regulären Arbeitsmarkt. Vor diesem Hintergrund zeigt der Beitrag auf, aus welchen Gründen Frauen (und Familien) aus dem Iran nach Deutschland einwandern und wie sich die soziale Zusammensetzung der Gruppe iranischer Einwanderer gestaltet. Weiterhin wird auf die soziale und aufenthaltsrechtliche Situation der Frauen und daraus resultierende Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit den Männern sowie mit den nicht-deutschen und deutschen Frauen insgesamt eingegangen. Schließlich wird die Beteiligung der Iranerinnen am Schul- und Hochschulwesen und auf dem Arbeitsmarkt beschrieben. Es wird festgehalten, dass viele Iranerinnen nicht ihrem Qualifikationsniveau entsprechend eingesetzt werden. Wenn nicht nur Zertifikate, sondern auch langjährige Berufserfahrung anerkannt würden, könnte der derzeit beschworene Fachkräftemangel möglicherweise mit qualifizierten Iranerinnen abgedeckt werden. (ICH)
Schlagwörter:Migrant; Migration; Einwanderung; Iran; Qualifikationsniveau; Qualifikation; Berufserfahrung; Humankapital; Arbeitsmarkt; Gleichstellung; Diskriminierung; Mädchen; Asien; Nahost; Entwicklungsland
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Bildung und Erziehung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen, Arbeitsmarkt und Einwanderungsgesellschaft - (k)ein Thema für die Frauenforschung?
Titelübersetzung:Women, the labor market and immigration society - (not) a topic for women's studies?
Autor/in:
Gümen, Sedef
Quelle: Migration, Gender, Arbeitsmarkt: neue Beiträge zu Frauen und Globalisierung. Maria do Mar Castro Varela (Hrsg.), Dimitria Clayton (Hrsg.). Königstein: Helmer (Aktuelle Frauenforschung), 2003, S. 30-57
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Inhalt: Die klassische feministische Theoriebildung ist durch eine neue, erkenntnisleitende Wendung gekennzeichnet, die hauptsächlich darin besteht, das herkömmliche Konzept der Zweigeschlechtlichkeit zu problematisieren. Dies erlaubt es, die Differenzen zwischen Frauen und die Mehrdimensionalität sozialer Ungleichheit in ihrem gesellschaftlichen Zusammenhang zu analysieren. Der Beitrag befasst sich mit der Frage, inwieweit dieses Potential im Rahmen der Diskussion um die Arbeitsmarktsituation von Frauen in der Einwanderungsgesellschaft angewendet werden kann. Es wird aufgezeigt, dass der neue Diskurs einen erweiterten Blick auf die Konstituierung der geschlechtlichen Differenz und Hierarchie in einem komplexer erfassten Gesellschaftlichen bietet. Das Geschlecht bzw. das Geschlechterverhältnis wird in seiner Eingebundenheit im Sozialen verstanden, was weitgehende Implikationen für einen mehrdimensionalen Ansatz sozialer Ungleichheit hat. Mittels einer Kritik an der herkömmlichen Undurchsichtigkeit des Gesagten, soll das Nicht-Gesagte (die sozialpolitischen Differenzen zwischen Frauen und das Ineinandergreifen der Geschlechterhierarchie mit z.B. Ethnisierungsprozessen) als bislang marginalisierter Teil dieses Diskursfeldes erkenntlich gemacht werden. (ICH2)
Schlagwörter:Einwanderung; Einwanderungsland; Arbeitsmarkt; Frauenforschung; Feminismus; Diskurs; Migrant; Migration; soziale Ungleichheit; Konstruktion; Theoriebildung; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Unsichtbar, verteufelt, instrumentalisiert : Migrantinnen und ihre Töchter
Titelübersetzung:Invisible, condemned, instrumentalized : female migrants and their daughters
Autor/in:
Gaspard, Francoise
Quelle: Frauenarbeit - Männerarbeit: neue Muster der Ungleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Beate Krais (Hrsg.), Margaret Maruani (Hrsg.), Hella Beister (Übersetzer), Joachim Wilke (Übersetzer). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 260-273
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Inhalt: Der vorliegende Beitrag stellt eine Zusammenfassung eines Vortrags der Autorin auf dem internationalen Kolloquium "Frauen und Migration" in Portugal vom Juli 1997 dar. Die Autorin beschreibt hier ihr persönliches Interesse an Geschichte und Soziologie der Migrationen und problematisiert die "Unsichtbarkeit" der Ausländerinnen im wissenschaftlichen Diskurs und in den öffentlichen Diskussionen über die Immigration. Sie möchte mit ihrem Vortrag deutlich machen, dass das lange Schweigen, mit dem über die Präsenz von Ausländerinnen in den europäischen Einwanderungsländern hinweg gegangen wurde, mit der Einwanderungspolitik dieser Länder und den besonderen Migrationsprozessen von Frauen zusammenhängt. Das Sichtbarwerden der Migrantinnen gegen Ende der achtziger Jahre führte gleichzeitig zu einer Verteufelung, Instrumentalisierung und Ausblendung von Frauen, wie am Beispiel der öffentlichen Debatten zur "Kopftuchaffäre" islamischer Einwanderinnen und zur Polygamie beschrieben wird. (ICI)
Schlagwörter:Migration; Einwanderung; soziale Schließung; Instrumentalisierung; Diskriminierung; Islam; öffentliche Meinung; Diskurs; Einwanderungspolitik; Europa
CEWS Kategorie:Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag