Die Separierung der Geschlechter: ihre Relevanz für Interaktionen zwischen Geflüchteten und ehrenamtlich für sie Engagierten
Titelübersetzung:Separation of the sexes: a key to understanding interaction between refugees and volunteers
Autor/in:
Zwengel, Almut
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 11 (2019) 1, S 140-155
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Inhalt: Interaktionen zwischen männlichen Geflüchteten und alteingesessenen Frauen werden seit den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht 2015 in Köln als problematisch gefasst. Hier wird ein Zugang zur geschlechterübergreifenden Interaktion gewählt, der von positiven Alltagskontakten ausgeht, nämlich der Interaktion zwischen Geflüchteten und ehrenamtlich für sie Engagierten. Leitfadengestützte Interviews mit 26 ehrenamtlich Engagierten werden in Anlehnung an die Grounded Theory analysiert. Die aus dieser Analyse heraus entwickelte Kernkategorie "Separierung der Geschlechter" verweist vor allem auf herkunftskulturelle Zuschreibungen und/oder Sozialisation, aber auch auf weiblich dominierte Unterstützungsnetzwerke und auf geschlechtertrennende Angebote für Geflüchtete. Diese Separierung der Geschlechter führt zu Unsicherheiten bei geschlechterübergreifenden Interaktionen, insbesondere beim Umgang mit Nähe und Distanz. Das Ansetzen von kultureller Differenz wird in der Literatur skeptisch betrachtet. Kritisiert werden ein homogenisierender, statischer und deterministischer Kulturbegriff sowie die Reproduktion und Verstärkung von Vorurteilen und Stereotypen. Dennoch, in der Rekonstruktion von Interaktionen durch die befragten Engagierten spielt kulturelle Differenz eine entscheidende Rolle.
Schlagwörter:Flüchtling; civil society; gender; Stereotyp; grounded theory; honorary office; Ehrenamt; Gender; interaction; stereotype; Grounded Theory; gender-specific socialization; Zivilgesellschaft; Interaktion; refugee; Geschlechtertrennung; separation of the sexes
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme, Migration
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechterbezogene Verfolgung und ihre Beurteilung in Asylverfahren: die Umsetzung von UNHCR- und EU-Richtlinien am Beispiel von Schweden
Titelübersetzung:Decision-making on gender-related persecution in asylum procedures: implementation of UNHCR guidelines and EU Directives in Sweden
Autor/in:
Schittenhelm, Karin
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 10 (2018) 2, S 32-46
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Inhalt: Der Beitrag fragt nach dem Umgang mit geschlechterbezogener Verfolgung in Asylverfahren. Die viel diskutierte Frage, inwieweit Lücken der Schutzgewährung durch neue rechtliche Regelungen oder eine gendersensible Umsetzung geltender Bestimmungen zu vermeiden sind, greift er mit einer sozialwissenschaftlichen Analyse auf. Entscheidend ist, wie Rechtsabkommen und Richtlinien, die geschlechterbezogene Verfolgung betreffen, in Asylbehörden zur Anwendung kommen. Mit einer Fallstudie analysiert der Beitrag die Asylbehörde in Schweden, wo bereits früh die UNHCR-Richtlinien zu geschlechterbezogener Verfolgung in die nationale Gesetzgebung überführt wurden. Zudem ist die Behörde dabei, EU-Richtlinien des Flüchtlingsschutzes 'gendersensibel' umzusetzen. Auf der Basis von Dokumenten und qualitativen Interviews wird diskutiert, welche Schritte zur Berücksichtigung von Gender/LGBTI zur Anwendung kommen und wie versucht wird, den Einfluss fragwürdiger Vorstellungen über Schutzsuchende, ihre Herkunftsländer oder ihre Lebensführung zu vermeiden.
Inhalt: The article deals with decision-making on gender-related persecution in asylum procedures. By way of a sociological analysis of the authorities’ practices, it takes up the much-debated question of to what extent gaps in protection can be avoided by way of new legal provisions or the gender-sensitive implementation of applicable provisions. What is crucial is the way in which the asylum authorities implement legal agreements and guidelines on gender-related persecution. By way of a case study, the article analyses Sweden’s asylum authority. Sweden early on integrated the UNHCR’s guidelines on gender-related persecution into its national law. The asylum authority is also currently working on implementing EU Directives for the protection of refugees in a 'gender-sensitive' way. Based on documents and qualitative interviews, the article discusses which steps are being followed to take gender/LGBTI into consideration and what attempts are being made to avoid any dubious ideas about those seeking protection, their country of origin and their way of life having an influence on decisions.
Schlagwörter:Asylverfahren; asylum procedure; gender; sexuelle Orientierung; sexual orientation; Gewalt; violence; Diskriminierung; discrimination; Flüchtling; refugee; Asylrecht; right of asylum; Menschenrechte; human rights; Schweden; Sweden; Geschlechtsspezifische Verfolgung; Flüchtlingsschutz; Gender/LGBTI*
SSOAR Kategorie:Migration, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Gender Refugees" in South Africa: the "Common-Sense" Paradox
Titelübersetzung:"Genderflüchtlinge" in Südafrika: das Paradoxon des "gesunden Menschenverstandes"
Autor/in:
Camminga, B
Quelle: Africa Spectrum, 53 (2018) 1, S 89-112
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Inhalt: Südafrika ist das einzige Land auf dem afrikanischen Kontinent, das Transgender-Asylsuchende verfassungsrechtlich schützt. Dies erklärt den deutlichen Anstieg dieser Personengruppe im Asylsystem. Untersuchungen zwischen den Jahren 2012 und 2015 zeigen allerdings, dass als transgender bezeichnete Flüchtlinge oder "Genderflüchtlinge" in Südafrika statt Zuflucht weiterhin erhebliche Hürden im Alltag erfahren, die vergleichbar mit der Verfolgung in ihren Herkunftsländern sind. Ich argumentiere, dass dies zum Teil auf die Art ihres Asylantrags in Bezug auf das Geschlecht als ein System der dichotomen Verwaltung "des gesunden Menschenverstandes" zurückzuführen ist. Anstatt geschützte Genderflüchtlinge zu sein, werden sie als die Norm verletzendes Geschlecht angesehen. So finden sie sich paradoxerweise mit Rechten ausgestattet, aber unfähig, diese einzufordern.
Inhalt: South Africa is the only country on the African continent that constitutionally protects transgender asylum seekers. In light of this, it has seen a marked rise in the emergence of this category of person within the asylum system. Drawing on research carried out between 2012 and 2015, I argue that transgender-identified refugees or “gender refugees” from Africa, living in South Africa, rather than accessing refuge continue to experience significant hindrances to their survival comparable with the persecution experienced in their countries of origin. I argue this is in part due to the nature of their asylum claim in relation to gender as a wider system of “common-sense” dichotomous administration, something which remains relatively constant across countries of origin and refugee-receiving countries. Rather than being protected gender refugees, because they are read as violating the rules of normative gender, they find themselves paradoxically with rights, but unable to access them.
Schlagwörter:Republik Südafrika; Republic of South Africa; Flüchtling; refugee; Asylbewerber; asylum seeker; Migration; migration; gender; Diskriminierung; discrimination; Queer Studies; queer studies; Transgender Studies; Queer African Studies; gender identity; Geschlechtsidentität
SSOAR Kategorie:Migration, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Life narratives, common language and diverse ways of belonging
Titelübersetzung:Biografische Erzählungen, gemeinsame Sprache und multiple Zugehörigkeiten
Autor/in:
Kwapisz Williams, Katarzyna
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 16 (2015) 2, 19 S
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Inhalt: In diesem Beitrag diskutiere ich meine Erfahrungen des allmählichen Eintauchens in die Community in Australien lebender polnischer Migrant/innen, welcher ich beigetreten bin, als ich dort die Lebensgeschichten polnisch-stämmiger Autorinnen der Nachkriegszeit untersuchte. Ich zeige, wie sich meine Annahmen hinsichtlich der Gemeinsamkeiten von Kultur und Sprache während meiner Forschungsbegegnung mit den Autorinnen gewandelt haben: Zunächst nahm ich an, dass die Tatsache, dass ich dieselbe Sprache sprach wie die untersuchten Autorinnen, mich in die Lage versetzen würde, dasselbe kulturelle Wissen zu teilen und dadurch einen unmittelbaren Zugang zu den Forschungsteilnehmerinnen zu gewinnen. Die Sprache, so stellte es sich für mich heraus, markiert aber eher die Vielfalt statt der Einheitlichkeit von Erfahrungen, Positionierungen und gedanklichen Welten. Die Kategorie des Geschlechts, die ich zunächst als fluide und instabile Kategorie verstand, ersetzte jedoch die Sprache in ihrer Funktion eines Bindeglieds zwischen mir als Forscherin und meinen Forschungsteilnehmerinnen. Die Beispiele aus meiner Studie illustrieren, dass die Forschung zur Diaspora die Multiplizität der Identitätsmarker beachten muss, die die Forscher/innen diesseits und jenseits der Diaspora positionieren. Mein Beitrag basiert auf einer Vielzahl an Datenmaterial, einschließlich Feldnotizen, Feldtagebüchern und Interviews mit polnischen Autorinnen sowie Sekundärliteratur über Pol/innen und Australier/innen polnischer Abstammung in Australien. (Autorenreferat)
Inhalt: The article discusses my experiences of gradual immersion into the community of Polish migrants to Australia, which I joined while researching life writing of Polish post-war women migrants to Australia. I focus on how my assumptions concerning commonality of culture and language transformed during the preliminary stages of my research. I initially assumed that speaking the same language as the writers whose works I study, and their ethnic community, would position me as a person sharing the same cultural knowledge, and allow me immediate access toresearch participants. Yet, the language I considered to be the major marker of ethnic identity exhibited multiplicity instead of unity of experiences, positions and conceptual worlds. Instead, gender, which I had considered a fluid and unstable category highly context-dependent especially
in the migration framework, proved to be an important element of interaction and communication
between myself and my research participants. I have learnt that it is critical for research on
diaspora, including diaspora's literary cultures, to account for other identity markers that include meas a researcher into some Polish community groups while excluding from others. I base my contribution on various kinds of materials, including field notes, fieldwork diaries and interviews with Polish writers as well as secondary literature on Poles and Australians of Polish extraction in Australia. (author's abstract)
Schlagwörter:Ethnizität; Pole; Polen; Migration; Pole; Diaspora; Biographie; Australien; Sprache; Sprachverhalten; gender; ethnicity; observation; diaspora; language; Beobachtung; Sprachgebrauch; kulturelle Identität; Poland; cultural identity; language usage; Australia; migration; language behavior; biography
SSOAR Kategorie:Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Migration
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
The Male Au Pair: "Doing Masculinity" by Performing Housework and Providing Childcare
Autor/in:
Rohde, Caterina
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Centre on Migration, Citizenship and Development (COMCAD); Bielefeld (COMCAD Working Papers, 129), 2014. 20 S
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Inhalt: Male au pairs responding to the "call for more men" in private and professional childcare have gained some popularity in recent years. Au pairs, both male and female, are positioned in hybrid work settings in that they not only perform housework and provide childcare, but living with families also assume roles of family members. Drawing on the concept of "doing gender", the article compares how the position of male and female au pairs is constructed by allocating specific duties to them, and how men's suitability for au pairing is legitimized. It is shown that, because a gendered division of family work continues to be the prerequisite for "doing gender", male au pairs perform only housework that is compatible with hegemonic masculinity, and that this is inherent in their main duty of functioning as male role models to aid in the socialization of the families' children when the children's fathers fail to fulfill this role.
Schlagwörter:Männlichkeit; masculinity; Hausarbeit; housework; Kinderbetreuung; child care; Auslandstätigkeit; work abroad; Rollenbild; role image; Rollenverteilung; role distribution; gender-specific factors; familiale Sozialisation; family socialization; junger Erwachsener; young adult; Doing Gender; doing gender; Gender; gender
SSOAR Kategorie:Migration, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Milieus, Geschlecht, Migration: zur gesellschaftlichen Organisation von Arbeit bei SpätaussiedlerInnen und türkeistämmigen Deutschen
Titelübersetzung:Milieus, gender, migration: social organization of work among late migrants and Germans of Turkish origin
Autor/in:
König, Andrea; Meise, Stephan
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 22 (2013) 1, S 115-123
Details
Inhalt: Im Beitrag wird die Tragfähigkeit des Milieubegriffs durch einen empirischen Zugang zur Lebenswirklichkeit von Migranten in Deutschland aufgezeigt. Am Beispiel von Spätaussiedlern und türkeistämmigen Deutschen gehen die Verfasser der Frage nach, wie die grundlegenden sozialen Strukturkategorien Milieu, Geschlecht und Migration im Bereich der gesellschaftlichen Organisation von Arbeit in Deutschland mit Teilhabechancen von Frauen mit Migrationshintergrund zusammenhängen. Aufbauend auf den Ergebnissen einer eigenen Studie "Migration - Teilhabe - Milieus", in der unterschiedliche soziale Milieus mit Migrationshintergrund ermittelt und die jeweiligen sozialen und politischen Partizipationschancen von Migranten erforscht worden sind, nehmen sie zwei Aspekte in den Blick: Erstens beschreiben sie von Frauen mit Migrationshintergrund geteilte Benachteiligungen auf dem deutschen Erwerbsarbeitsmarkt. Zweitens explorieren sie, welche milieuspezifischen Unterschiede zwischen den befragten Migranten im Kontext geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung bestehen und inwiefern das Geschlechterverhältnis in den verschiedenen ermittelten Milieus unterschiedlich ausgeprägt ist. Da die befragten Migranten vorwiegend in heterosexuellen Paarkonstellationen leben, fokussieren sie sowohl auf Frauen als auch auf Männer und nehmen deren soziale Positionierungen ebenso wie deren milieuspezifische Grundhaltungen zu Geschlechterfragen in den Blick. (ICB2)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Migrant; migrant; Migration; migration; Migrationspolitik; migration policy; Spätaussiedler; late migrant; Türke; Turk; gender; gender-specific factors; familiale Sozialisation; family socialization; Familie; family; Arbeitsorganisation; work organization; soziale Differenzierung; social differentiation; soziales Milieu; social milieu
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung, Migration
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Auf der Suche nach dem guten Leben: Geschlechtstypische Wanderungen in Deutschland
Autor/in:
Milbert, Antonia; Sturm, Gabriele; Walther, Antje
Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR); Bonn (BBSR-Analysen KOMPAKT, 04/2013), 2013. 20 S
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Inhalt: "Wo bleiben die Frauen?" "Frauen verzweifelt gesucht" - so lauteten in jüngster Zeit Schlagzeilen in den überregionalen Medien. Das Thema der Beiträge: Junge, gut ausgebildete Frauen verlassen vor allem die ländlichen Regionen in Ostdeutschland. Ihr Ziel: die Großstädte im Westen. Zurück bleiben die Männer, weitaus weniger mobil und mit geringerer formaler Bildung. Überzeichnen die Medien die Situation? Wie groß ist die Abwanderung in den vergangenen Jahren tatsächlich gewesen? Inwieweit unterscheidet sich das Wanderungsverhalten von Frauen und Männern? Welche Motive liegen der Abwanderung zugrunde? Die Analyse widmet sich diesen und weiteren Fragen. Ausgewertet wurden umfangreiche Daten aus der Raumbeobachtung des BBSR.
Schlagwörter:gender; Geschlechterverteilung; sex ratio; Federal Republic of Germany; Abwanderung; out-migration; Binnenwanderung; internal migration; Aggregatdatenanalyse; aggregate data analysis; Gemeinde; municipality; Siedlungsstruktur; settlement pattern; Altersgruppe; age group; Mobilität; mobility; Bildungsmobilität; educational mobility; Berufsmobilität; occupational mobility; Mobilitätsbereitschaft; mobility readiness; Mobilitätsforschung; mobility research; Befragung; survey; Motiv; motive; Modernisierung; modernization; Arbeitsteilung; division of labor; Geschlechtsrolle; gender role; Zeitreihe; time series; Raum; zone; Observation; surveillance
SSOAR Kategorie:Migration, Frauen- und Geschlechterforschung, Raumplanung und Regionalforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
The construction of gender in the migration space: Polish women in the UK
Titelübersetzung:Geschlechterkonstruktion und Migration: Polnische Frauen in Großbritannien
Autor/in:
Siara, Bernadetta
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 5 (2013) 1, S 104-119
Details
Inhalt: "Der Beitrag betrachtet die Geschlechterkonstruktionen polnischer Frauen, die nach der EU-Erweiterung 2004 nach Großbritannien ausgewandert sind. Dazu wertet er Interviews aus, die mit 30 Polinnen an verschiedenen Orten innerhalb des Vereinigten Königreichs geführt wurden. Mit meiner Arbeit möchte ich zum einen diskutieren, ob Migration das Potenzial in sich birgt, einen Wandel in der Geschlechterkonstruktion anzustoßen, und zum anderen nach konkreten Veränderungen fragen, die sich im Zuge dessen in den Auffassungen der Frauen in Bezug auf Geschlecht feststellen lassen. Darüber hinaus soll aufgezeigt werden, dass der Zusammenhang zwischen Migration und der Konstruktion von Geschlechterrollen und Geschlechtsidentitäten stets vor dem Hintergrund von Staat, religiöser Institutionen und der Frauenbewegung zu betrachten ist - sowohl innerhalb des Ziel- als auch des Ursprungslandes. Dabei ist das Themenfeld der Geschlechterkonstruktion, speziell im Fall von Polen, - so die These dieses Beitrags - keineswegs als starr und feststehend anzusehen, sondern als ein dynamischer Prozess, der sich fortwährend verändert." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article focuses on the construction of gender by Polish women who migrated to the United Kingdom after the 2004 enlargement of the European Union. It draws on interviews carried out with 30 Polish women in various locations in the UK. In the article the author suggests that migration may create a potential for change in gender construction and look at whether and, if so, what changes took place in Polish women's views on gender. He also argues that constructions around gender in the migration space need to be considered in the light of wider gender structural contexts co-constructed by the state, religious institutions and women's movements in both the country of migration and the country of origin. Moreover, he proposes that gender contexts, in this case specifically in Poland, cannot be seen as static, but rather as dynamic and constantly changing." (author's abstract)
Schlagwörter:Polen; Poland; Großbritannien; Great Britain; gender; Geschlechterverhältnis; gender relations; Migration; migration; Konstruktion; construction; Geschlechtsrolle; gender role; Identifikation; identification; Identitätsbildung; identity formation; religiöse Faktoren; religious factors; Einfluss; influence; Anpassung; adaptation; postsozialistisches Land; post-socialist country
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Migration
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Polish "handymen" in Germany: an example for the neglected "male" side of commodified reproductive work?
Autor/in:
Palenga-Möllenbeck, Ewa
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Centre on Migration, Citizenship and Development (COMCAD); Bielefeld (COMCAD Working Papers, 109), 2012. 10 S
Details
Schlagwörter:labor migration; role distribution; Betreuung; Pole; Pole; Hausarbeit; Rollenverteilung; role image; housework; Migrant; Arbeitsmigration; Federal Republic of Germany; social inequality; man; Rollenbild; labor market; Arbeitsmarkt; gender; care; migrant; Gender; child care; Mann; Kinderbetreuung; gender-specific factors; soziale Ungleichheit
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Migration
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Migration, Geschlecht, Gewalt: Überlegungen zu einem intersektionellen Gewaltbegriff
Titelübersetzung:Migration, gender, violence: towards an intersectional concept of violence
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 44-60
Details
Inhalt: "Politische Maßnahmen gegen und wissenschaftliche Diskussionen um sogenannte 'traditionsbedingte' Gewalt gegen Frauen in westlichen Einwanderungsgesellschaften machen einen intersektionellen Gewaltbegriff nötig, der der kulturalisierenden Falle entkommt und nachhaltigen Gewaltschutz zu denken ermöglicht, ohne bestimmte minorisierte Gruppen abzuwerten und von Gewalt betroffene Frauen zu viktimisieren. Der Text schlägt im Kontext eines weiten feministischen Gewaltbegriffs eine Re-Theoretisierung von Gewalt gegen Frauen vor. Ein feministischer Gewaltbegriff sollte erstens das Zusammenspiel von Gewaltstrukturen und -diskursen, zweitens die Interaktion von Ungleichheitsstrukturen in Minderheitengruppen und der Mehrheitsgesellschaft sowie drittens die Interaktion von Ungleichheits- und Gewaltstrukturen an der Schnittstelle von Geschlecht, Kultur, Ethnizität/Nationalität, Religion und Klasse umfassen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Political measures against as well as scientific debates about so-called 'traditional harmful practices' against women in western immigration countries put the necessity of an intersectional concept of violence on the feminist scientific agenda, Such a concept should aim to escape the trap of culturalizing the 'Other'. It should also build the ground to guarantee sustainable harm reduction without stigmatizing minority groups nor victimizing women affected by violence. In the context of a broad feminist notion of violence the article suggests the re-theorization of the concept of violence against women. This conceptualization should include first the interplay of structures and discourses of violence, second the interaction of structures of inequality between minority groups and dominant society, and third the intersection of structures of inequality and violence between gender, culture, ethnicity, religion, and class." (author's abstract)
Schlagwörter:Österreich; Austria; gender; Migration; migration; Gewalt; violence; Begriff; concept; Theorie; theory; Feminismus; feminism; Einwanderungsland; immigration country; Diskurs; discourse; soziale Ungleichheit; social inequality; Ungleichheit; inequality; Gesellschaft; society; Kultur; culture; Ethnizität; ethnicity; Nationalität; nationality; Religion; religion; soziale Klasse; social class; Menschenrechtsverletzung; human rights violation; Strafrecht; criminal law; woman; interkulturelle Faktoren; intercultural factors; Intersektionalität; intersectionality
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme, Migration, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz