"... wir hatten Frauen als Vorbilder, ein nicht zu unterschätzender Vorteil" : zur Bedeutung weiblicher Vorbilder und Mentorinnen für Nachwuchswissenschaftlerinnen
Titelübersetzung:"... we had women as models, an advantage that shouldn't be underestimated" : the meaning of female models and female mentors for trainee female scientists
Autor/in:
Bock, Ulla
Quelle: Feministische Studien, Jg. 15 (1997) H. 2, S. 100-108
Inhalt: Die Verfasserin verfolgt das "Lernen mit Vorbildern" als anthropologische Konstante bis in die antike Mythologie zurück. Vor diesem Hintergrund fragt sie nach der besonderen Bedeutung von Mentorinnen für Nachwuchswissenschaftlerinnen, deren Position im männlich dominierten Wissenschaftsbetrieb sie als eine von "Fremden am fremden Ort" beschreibt. Als Funktionskreise der Mentorenschaft werden neben (1) der Weitergabe von Wissen und (2) konkreter Forschungsförderung auch (3) die Hilfe bei der Ausbildung extrafunktionaler Qualifikationen und (4) die Gewinnung einer selbstbewußten Haltung gegenüber Kolleginnen, Kollegen und Studierenden genannt. (ICE)
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl., 1983. 262 S.
Inhalt: Dieses Buch enthält Beiträge über die Lage von Akademikerinnen, die aus vielerlei Hinsicht betrachtet wird. Angesprochen werden in den teilweise auf empirischen Erhebungen beruhenden Aufsätzen Fragen nach geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen im Studium, nach dem Umgang von Studentinnen mit der Organisation Universität, ihren Erfahrungen mit männlichen Kommilitonen und Hochschullehrern, ihren Auseinandersetzungen mit Studienanforderungen, Berufserwartungen, Lebensplänen, subtilen Diskriminierungen und ihrer Situation in den männlich beherrschten Naturwissenschaften. Die schlechteren Chancen von Wissenschaftlerinnen gegenüber männlichen Kollegen werden ebenfalls gezeigt; sie führen zusammen mit dem Verzicht auf die traditionelle weibliche Rolle im Haushalt zu spezifischen Verhaltens- und Bewußtseinsformen. Abschließend finden sich Initiativen und Handlungsvorschläge für eine verändernde Praxis der Situation der Akademikerinnen, aber auch der Wissenschaften selbst. (HA)
Quelle: Frauen an den Universitäten: zur Situation von Studentinnen und Hochschullehrerinnen in der männlichen Wissenschaftshierarchie. Ulla Bock (Hrsg.), Anne Braszeit (Hrsg.), Christiane Schmerl (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1983, S. 246-255
Inhalt: Der Beitrag enthält konkrete Forderungen für die Verbesserung der Situation weiblicher Studenten und Hochschullehrer. Er bezieht sich auf allgemeine Maßnahmen zur Verbesserung im tertiären Bildungsbereich und in den akademischen Berufen für Frauen und auf die Verbesserung der Situation von Frauen an den Hochschulen selbst. So werden z.B. im Schulbereich eine grundlegende Schulbuchrevision, kompensatorische Maßnahmen für Mädchen und gezielte Förderung im naturwissenschaftlich-technischen Bereich gefordert; akademische Berufe sollten verstärkt von Frauen ausgeübt werden, und die Universität müßte strukturell so weit verwandelt werden, daß Frauenforschung, Frauenarbeitsgruppen, Dozentinnen und wirklich gleichberechtigte Studentinnen selbstverständlich sind. (HA)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Hälfte des Kuchens oder die ganze Bäckerei? : Frauen in den Wissenschaften formulieren ihre Ansprüche nicht mehr nur auf dem Papier
Titelübersetzung:Half the cake or the whole bakery? : women in sciences no longer just formulate their claims on paper
Autor/in:
Bock, Ulla; Schmerl, Christiane
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 7 (1983) H. 2/3, S. 111-122
Inhalt: Die Autorinnen beschreiben 19, von 1976 bis 1982 entstandene Organisationen von und für Frauen im Bereich Wissenschaft, Bildung und Aufklärung. Sie dienen der Förderung des Selbst- und gesellschaftlichen Bewußtsein der Frauen, ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung und der Anerkennung von Frauen als Subjekt und Objekt von Wissenschaft. Feministische Wissenschaft wird nicht gefördert und bedarf des persönlichen Engagements und unbezahlter Arbeit von Frauen. (HD)
Innenansichten vom Herrenhaus : Frauen im Gebäude der Wissenschaft
Titelübersetzung:Interior views of the manor-house : women in the ivory tower
Autor/in:
Schmerl, Christiane; Bock, Ulla; Braszeit, Anne
Quelle: Frauen an den Universitäten: zur Situation von Studentinnen und Hochschullehrerinnen in der männlichen Wissenschaftshierarchie. Ulla Bock (Hrsg.), Anne Braszeit (Hrsg.), Christiane Schmerl (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1983, S. 170-206
Inhalt: "Forschung und Lehre sind frei" - wie frei sind sie für den Zugang und die gleichberechtigte Mitarbeit von weiblichen Wissenschaftlern? Das ist die Grundfrage für diesen Beitrag. Für ihre Beantwortung werden empirische Daten, deskriptive Daten und theoretische Erörterungen benutzt. Im einzelnen geht es um die Arbeitssituation, das Verhältnis zu männlichen und weiblichen Kollegen, zu Studenten, um die Universitätslaufbahn und subjektive Gesamteinschätzungen. Die Ergebnisse zeigen, daß Frauen in Forschung und Lehre noch lange nicht voll gleichberechtigt sind. Um diesen Zustand wirklicher Gleichberechtigung zu erreichen, sind nach Ansicht der Autorinnen zahlreiche und grundlegende Veränderungen erforderlich, z.B. die Institutionalisierung der Frauenforschung. (HA)
Schlagwörter:Akademikerin; Arbeitsbedingungen; Karriere; System
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die neue Frauenbildungsbewegung : Darstellung der Initiativen der letzten Jahre zur Bewußtmachung und Veränderung der Situation von Frauen im Wissenschaftsbetrieb und darüber hinaus
Titelübersetzung:The new women's education movement : depiction of the initiatives of the last few years for bringing into awareness and change in situation of women in scientific research routine and beyond
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid; Bock, Ulla; Braszeit, Anne
Quelle: Frauen im Wissenschaftsbetrieb: Dokumentation und Untersuchung der Situation von Studentinnen und Dozentinnen in Nordrhein-Westfalen. Teil 1-3. Ulla Bock, Anne Braszeit, Christiane Schmerl. Fachtagung "Frauen im Wissenschaftsbetrieb"; Bielefeld, 1982, S. 499-525
Inhalt: In der Frauenbildungsbewegung der letzten Jahre werden neue Entwürfe von Frauenleben, neue Ansprüche formuliert, die sich von der Frauenbildungsbewegung des vorigen Jahrhunderts unterscheiden. Um zu klären, warum Frauen nach einer langen Phase der Anpassung erneut eigene Ansprüche und Interessen in die Wissenschaft einbringen, werden die Voraussetzungen der jungen Frauengeneration unter verschiedenen Aspekten dargestellt. Die Integration der Frauen in die höheren Bildungsinstitutionen hat weder deren Inhalte, noch ihre Interaktionsstrukturen wesentlich verändert; Berufschancen bzw. Berufserfolg wurden ebensowenig beeinflußt. Angesichts dieser Widersprüche hat sich bei Frauen ein subjektives Kompetenzbewußtsein entwickelt, wobei auch informell erworbene Fähigkeiten und Lebensvorstellungen als Bewertungsmaßstab an die Arbeitsbedingungen angelegt werden. Der Wert von Familienarbeit wird zunehmend unter dem Aspekt der Selbstverwirklichung gesehen und kritisch gegen entfremdete Berufsarbeit aufgerechnet. Hintergrund sind dabei die Belastungen und Diskriminierungen in der Berufsarbeit wie auch die Lebensinteressen der Frauen, die sich sowohl gegen einschränkende Lohnarbeitsbedingungen wie auch gegen isolierende, zum Teil gewalttätige Bedingungen der Familienarbeit richten. Ein weiterer Aspekt ist ein erweitertes Politikverständnis der Frauen, das sich auch auf den Reproduktionsbereich bezieht, und neue Formen der Selbstorganisation, die von autonomen Frauengruppen bis zu institutionalisierten Organisationen reichen. Die Verfasserinnen gehen auf die Situation von Wissenschaftlerinnen ein, deren Arbeitsplatz sich als für Frauen besonders sperrig erweist. Ein wichtiger Schritt, um aus dem Schattendasein der Frauen in der Wissenschaft herauszutreten, sind Selbstorganisationen. Es wird darüber hinaus ein Förderungsprogramm gefordert, das langfristige Arbeitsmöglichkeiten in Forschung, Lehre und Weiterbildung sichert sowie dazu beiträgt, die Gesamtsituation der Frauen zu verändern. Es werden Initiativen und Projekte sowie weitere Forderungen dargestellt. (SD)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Bildung und Erziehung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen im Wissenschaftsbetrieb : Dokumentation und Untersuchung der Situation von Studentinnen und Dozentinnen in Nordrhein-Westfalen. Teil 1-3
Titelübersetzung:Women in scientific research routine : documentation and investigation of the situation of female students and lecturers in North Rhine-Westphalia. Part 1-3
Quelle: Fachtagung "Frauen im Wissenschaftsbetrieb"; Bielefeld, 1982. VIII, 627 S.
Inhalt: Der vorliegende Bericht über ein Forschungsprojekt zum Thema Frauen im Wissenschaftsbetrieb stellt das Problem der mangelnden Repräsentanz von Frauen im Bereich wissenschaftlicher Ausbildung und Forschung auf drei komplementären Ebenen dar. Der erste Teil dokumentiert die historische Entwicklung des Frauenstudiums und das schrittweise Vordringen von Wissenschaftlerinnen in die Fakultäten in Deutschland von den Anfängen um 1900 bis zum heutigen Stand der 80er Jahre. Der Schwerpunkt liegt auf der jüngeren Vergangenheit, die differenziertere Statistiken und mehr empirische Arbeiten über die Situation von Studentinnen und Dozentinnen hervorgebracht hat. Der zweite Teil enthält schwerpunktmäßig durchgeführte und ausgewertete Interviews mit Studentinnen und Dozentinnen, wodurch die dokumentierten Verhältnisse durch den Blick von innen qualitativ ergänzt werden. Außer den klassischen Sozialisationseinflüssen sollte dabei im wesentlichen erfaßt werden, was studierende und lehrende Frauen selbst über ihre Studienmotivation, die Bedingungen, unter denen sie ihr Studium bzw. die Hochschullaufbahn begonnen haben, ihre Erfahrungen mit den Anforderungen in Studium und wissenschaftlicher Arbeit, ihre Berufs- und Zukunftsperspektiven sowie über Einschätzungen zu besonderen Problemen ihrer Situation als Frau an der Hochschule zu sagen haben. Der dritte Teil gibt zehn Referate wieder, die auf einer Fachtagung auf der über diese Arbeiten berichtet wurde und wo Studentinnen und Dozentinnen über ihre Erfahrungen und mögliche Veränderungen an den Hochschulen diskutierten. Es wird hier ein umfassender Überblick über die derzeit in der BRD laufenden Forschungsarbeiten zur Situation von Studentinnen und Dozentinnen und bislang vorliegende Ergebnisse gegeben. Den Abschluß des Berichts bilden Schlußfolgerungen und Empfehlungen zur Verbesserung der Situation der Frauen an den Hochschulen, bezogen auf den Hochschulbereich selbst wie auch das soziale und politische Umfeld. (SD)