Asymmetrische Geschlechterkonstruktionen in der Hochschule
Titelübersetzung:Asymmetric gender constructions at university
Autor/in:
Müller, Ursula
Quelle: Vielfältige Verschiedenheiten: Geschlechterverhältnisse in Studium, Hochschule und Beruf. Ayla Neusel (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Tagung "Frauen in Hochschule und Beruf"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1999, S. 135-159
Inhalt: Die Verfasserin überträgt ein Element des aktuellen feministischen Diskurses, die Debatte um "Geschlecht und Organisation", auf den Bereich der Hochschule. Sie analysiert die Herausbildung von asymmetrischen Geschlechterkulturen in Organisationen und zeigt am Beispiel der Hochschule, wie Kommunikations- und Wahrnehmungsformen sowie Symbolisierungen von Männlichkeit und Weiblichkeit die alltäglichen Handlungsabläufe prägen und durch sie immer wieder reproduziert werden. Frauenfördermaßnahmen erscheinen damit als eine Strategie der Öffnung, die sich gegen jene Schließungsprozesse wendet, mit der Organisationen auf Abweichungen jeglicher Art reagieren. Die Verfasserin versteht Fraueninteressen in Organisationen in organisationstheoretischer Perspektive als Innovationskonflikt, auf den die Organisation Hochschule mit einer integrativen Strategie der "Etablierung von Aufmerksamkeitsstrukturen für die Geschlechterthematik, der Akzeptanz frauenzentrierter Uminterpretation gängiger Deutungsmuster und der Schaffung wertschätzender Kontexte gegen kulturell vorherrschende Muster der Abwertung" reagieren sollte. (ICE2)
Soziologie und Geschlechtergerechtigkeit am Beispiel der Forschung zu Frauen an Hochschulen
Titelübersetzung:Sociology and gender justice, using research on women at universities as an example
Autor/in:
Müller, Ursula
Quelle: Erkenntnisprojekt Geschlecht: feministische Perspektiven verwandeln Wissenschaft. Bettina Dausien (Hrsg.), Martina Hermann (Hrsg.), Mechtild Oechsle (Hrsg.), Christiane Schmerl (Hrsg.), Marlene Stein-Hilbers (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1999, S. 141-166
Inhalt: Die Autorin macht in ihrem Beitrag zunächst die Situation von Frauen in der Wissenschaft selbst zum Thema. Sie referiert und reflektiert aus einer sozialkonstruktivistischen Perspektive zentrale soziologische Konzepte und Analysen zur Erklärung der nach wie vor bestehenden eklatanten Geschlechterungleichheit an der Hochschule. Im Anschluß daran entwickelt sie, welche innovativen Erkenntnismöglichkeiten sich eröffnen, wenn neuere organisationssoziologische Perspektiven in die Analyse einbezogen werden. Der Gefahr, die Benachteiligung von Frauen an der Hochschule mit eindimensionalen Konzepten zu erklären, wird damit entgegengewirkt. Diskriminierung und strukturelle Barrieren, die Ambivalenz der Frauenförderung und ihre z.T. nicht-intendierten Effekte, die widersprüchlichen Handlungsstrategien und Karrieremuster der beteiligten AkteurInnen werden als kompliziertes Geflecht von subtilen und widersprüchlichen Prozessen im Kontext der "mikropolitischen Arena" Hochschule analysiert. Die organisationssoziologische Perspektive verbindet sich mit dem feministischen Konzept von Geschlecht als kulturellem System zu einem innovativen Analyseansatz, den die Autorin unter das Stichwort der "asymmetrischen Geschlechterkultur" faßt. (pre)
Asymmetrische Geschlechterkultur in Organisationen und Frauenförderung als Prozeß : mit Beispielen aus Betrieben und der Universität
Titelübersetzung:Asymmetric gender culture in organizations and promotion of women as a process : with examples from firms and universities
Autor/in:
Müller, Ursula
Quelle: Zeitschrift für Personalforschung, Jg. 12 (1998) H. 2, S. 123-142
Inhalt: "Geschlechtergleichheit in Arbeits- und Bildungsorganisationen gilt weitgehend als erreicht. Dieser Beitrag vertritt demgegenüber die These, daß eine asymmetrische Geschlechterkultur noch vorherrscht. Hierzu werden einige Beispiele aus der Praxis diskutiert. Aber auch Anzeichen von Wandel können beobachtet werden, die durch Frauenbewegung und Frauenforschung hervorgerufen worden sind. Abschließend wird die Frage diskutiert, welche Hindernisse heute noch der Entwicklung von Geschlechtersymmetrie in Organisationen entgegenstehen." (Autorenreferat)
Titelübersetzung:The university as a place of work - no room for women?
Autor/in:
Müller, Ursula; Stein-Hilbers, Marlene
Quelle: Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung: Bd. 2: Vom Vormärz bis zur Gegenwart. Elke Kleinau (Hrsg.), Claudia Opitz (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 487-496
Inhalt: Die Autorinnen thematisieren die Beschäftigungssituation von Frauen im Hochschulbereich aus der Perspektive der feministischen Wissenschaftskritik. Sie gehen auf die geschlechtsspezifische Personalverteilung an den Hochschulen ein und weisen auf die Tatsache hin, daß mit steigender Berufsposition der proportionale Frauenanteil in fast allen Fachrichtungen abnimmt bzw. in außeruniversitären Großforschungseinrichtungen "nahezu gegen Null tendiert". Ferner problematisieren sie den konstruktiven Prozeß von Wissenschaft und Forschung selbst, da dieser die männlich geprägte Wissenserzeugung reproduziert. Die wissenschaftlichen Paradigmen der Objektivität und Universalität sowie der Begriff der Rationalität müssen daher in Frage gestellt und auf die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der Gesellschaft bezogen werden. Die Autorinnen diskutieren darüber hinaus die 'Lehr- und Lernkulturen' an den Universitäten sowie die Auswirkungen der Nachwuchskräfteförderung für Frauen. (ICI)