Inhalt: Die in dem Beitrag dargestellten Ergebnisse zur Präsenz frauenspezifischer und geschlechtsspezifischer Themen im Lehrangebot soziologischer Ausbildungseinrichtungen und zu den thematischen Schwerpunkten weiblicher Lehrender in der Soziologie sind im Rahmen einer Teiluntersuchung der "Soziologinnen-Enquete" erarbeitet worden. Folgende Fragen werden geklärt: (1) In welchem Umfang werden "Frauenthemen" in der Soziologielehre überhaupt angeboten? (2) Gibt es Teilbereiche der Soziologie, in denen sie bevorzugt, und solche, in denen sie besonders selten oder gar nicht angeboten werden? (3) Wie sieht es mit diesbezüglichen Unterschieden zwischen den einzelnen Hochschulen aus? Gibt es, unabhängig von der "Frauenspezifik", Themenbereiche in der Soziologielehre, die von Frauen besonders häufig, und solche, die von ihnen besonders selten bearbeitet werden? Es wird festgestellt, daß das Lehrangebot in der Soziologie in hohem Maße von männlichen Dozenten bestritten wird: Noch nicht einmal 15 Prozent aller soziologischen Lehrveranstaltungen werden von Frauen, noch dazu nebenamtlich tätigen, angeboten. Insgesamt wird herausgearbeitet, inwiefern und in welchem Maße das Verhältnis von Profession und Geschlecht nicht nur durch quantitative Disparitäten gekennzeichnet ist, sondern auch durch Segregationen entlang der Trennungslinie Geschlecht, die sich auf der Ebene inhaltlicher, qualitativer Differenzierungen manifestieren. (ICA)