Reflexive Koedukation als zeitgemäße Bildung
Titelübersetzung:Reflexive coeducation as contemporary education
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Zeitgemäße Bildung: Herausforderung für Erziehungswissenschaft und Bildungspolitik. Hans-Uwe Otto (Hrsg.), Jürgen Oelkers (Hrsg.), Petra Bollweg (Mitarb.). München: Reinhardt, 2006, S. 261-274
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Inhalt: Der Beitrag stammt aus dem Abschnitt "Bildungspolitische Konsequenzen" des Sammelbandes. Die Autorin geht davon aus, dass jede Politik, auch die Bildungspolitik "ihre Planungen auch unter dem Aspekt des 'Gender Mainstreaming' zu betreiben" (habe, d.h.) jede Maßnahme auf ihre potentielle Wirkung auf beide Geschlechter zu durchforsten und nur dann zu realisieren, wenn sie zur Gleichstellung der Geschlechter beiträgt. Der Abbau von Geschlechterungleichheiten ist folglich ein wichtiges Kriterium für Schulqualität und damit auch für die Realisierung zweitgemäßer Bildung." Der Aufsatz beschreibt alte und neue Ungleichheiten und analysiert die geschlechterbezogenen Maßnahmen in den Schulen, mit denen versucht wird, sie abzubauen. Eine gendertheoretische Analyse zeigt, dass diese Aktivitäten "in Gefahr stehen, Geschlechtsstereotypen festzuschreiben. Als Konsequenz wird deshalb für eine reflexive Koedukation plädiert, die eine Balance zwischen Dramatisierung und Entdramatisierung von Geschlecht beinhaltet." (DIPF/Orig./Bi.)
Schlagwörter:Bildung; Bildungspolitik; Koedukation; Gender Mainstreaming; Gleichstellung; Ungleichheit; Schule; Qualität; Stereotyp
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Das Geschlechterthema an einem österreichischen Gymnasium mit monoedukativer Tradition : erste Ergebnisse einer wissenschaftlichen Begleitung
Titelübersetzung:The gender topic at an Austrian secondary school (Gymnasium) with a monoeducational tradition : initial results of evaluation research
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Gender methodologisch: empirische Forschung in der Informationsgesellschaft vor neuen Herausforderungen. Sylvia Buchen (Hrsg.), Cornelia Helfferich (Hrsg.), Maja S. Maier (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 231-246
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Inhalt: Wie kann man die Bedeutung, die Geschlecht für die Akteure hat, erforschen, ohne sie von vornherein vorauszusetzen und damit möglicherweise zu reifizieren? Das ist die zentrale Frage der aktuellen Genderforschung und auch Hauptgegenstand des vorliegenden Beitrags. Dazu wird anhand einer laufenden wissenschaftlichen Begleitung des 7. Jahrgangs eines österreichischen Gymnasiums aufgezeigt, wie die Autoren versucht haben, das Problem methodisch zu lösen: nämlich herauszufinden, welche Bedeutung Geschlecht im schulischen Alltag für die Schülerinnen und Schüler hat, "ohne direkt danach zu fragen". Die Aufgabe für die wissenschaftliche Begleitung lautet damit herauszufinden, inwieweit ein "dramatisierender" Kontext (nämlich eine über das Geschlecht definierte Organisationsform, in diesem Fall die Mädchenklasse) eine "Entdramatisierung" von Geschlecht möglich macht, d.h. ob die monoedukative Organisationsform dazu beiträgt, Geschlechterstereotypien zu vermeiden, bzw. Strategien zu entwickeln, diese abzubauen. Eine "Entdramatisierung" durch den "Wegfall" des männlichen Geschlechts lässt sich nicht nachweisen. Monoedukative Kontexte ersparen nicht die Reflexion darüber, welche Bedeutung dem Geschlecht zukommen soll - koedukative Kontexte natürlich auch nicht. Dies begründet insgesamt die Forderung nach einer "reflexiven Koedukation". (ICA2)
Schlagwörter:Österreich; Schule; Gymnasium; Koedukation; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; Geschlechtsrolle; Junge; Mädchen; Konstruktion
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Dramatisierung versus Entdramatisierung von Geschlecht im Kontext von Koedukation und Monoedukation
Titelübersetzung:Dramatization versus de-dramatization of gender in the context of coeducation and monoeducation
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Hochschulreform und Geschlecht: neue Bündnisse und Dialoge. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Christa Schmalzhaf-Larsen (Hrsg.), Eszter Belinszki (Hrsg.). Workshop "Frauenuniversitäten. Neue Impulse für die Wissenschaftskultur"; Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 2000, S. 196-206
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Inhalt: Auf dem Hintergrund der Diskussionen zur Koedukation und Monoedukation geht die Autorin der Frage nach, zu welchen Einschätzungen von Geschlechtertrennungen im Schul- oder im Hochschulbereich man gelangt, wenn Geschlecht als soziale Kategorie begriffen wird. In der Auseinandersetzung mit theoretischen Ansätzen von Bourdieu, Goffman, Hirschauer, Thorne und West/Zimmerman zeigt sie in einem ersten Schritt auf, was unter dem Begriff "doing gender" verstanden wird, um in einem zweiten Schritt zu fragen, ob ein "undoing gender" überhaupt möglich sei. Da diese Frage ihrer Meinung nach zu bejahen ist, untersucht sie drittens die Bedeutung von institutionellen Strukturen und männlicher Herrschaft, die ein solches "undoing gender" erschweren. Die verschiedenen Formen institutioneller Reflexivität und die "genderisms", das heisst die "geschlechtsklassengebundenen individuellen Verhaltensweisen" (Goffman) reproduzieren durch ihr soziales Arrangement die Geschlechtertrennungen. Insofern vollziehen sich bei monoedukativen Einrichtungen "Dramatisierungen" von Geschlecht, durch welche die Geschlechterdifferenz fortgeführt wird. Die Autorin diskutiert abschließend die Frage, wie Entdramatisierungen oder "undoing gender" im Hinblick auf Bildungsprozesse vollzogen werden können. (ICI2)
Schlagwörter:Bildung; Koedukation; Schule; Geschlechterverhältnis; Kategorie; Forschungsansatz; Herrschaft; Institution; Monoedukation
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag