Quelle: Münster: Westfälisches Dampfboot (Einstiege, 22), 2014. 180 S
Inhalt: Welche Herrschaftsverhältnisse liegen dem Gegenwartskapitalismus zugrunde? Wie prägen sie seine Entwicklung? Welche Veränderungen lassen sich feststellen? Diesen Fragen geht der neueste Einstiege-Band aus einer dezidiert feministischen Perspektive nach: Für ihre Antworten legen die Autorinnen intersektionelle und kapitalismustheoretische, anerkennungs- und gerechtigkeitstheoretische, praxistheoretische und poststrukturalistische Perspektiven an. Wie sich Herrschaft im Geschlechterverhältnis ausdrückt und wandelt, zeigen sie anhand feministischer Erkenntnisse zur Prekarisierung, zur Subjektivierung, zur Entgrenzung von Arbeit und zum Wandel des Sozialstaats, aber auch zur finanzökonomischen Entwicklung und zu globalen Versorgungsketten. Dabei loten sie Ansätze der Subaltern Studies, des Ecofeminism und des Material Feminism in ihrer Reichweite für die feministische Gesellschaftsanalyse und Kapitalismuskritik aus. Das Buch ist für die Lehre geeignet und für gesellschaftspolitisch Interessierte auch außerhalb der Wissenschaft informativ. (Verlagsangabe)
Schlagwörter:Feminismus; Kapitalismuskritik
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Erkenntnis und Methode : Geschlechterforschung in Zeiten des Umbruchs
Titelübersetzung:Knowledge and methodology : gender studies in times of upheaval
Quelle: Wiesbaden: Springer VS (Geschlecht und Gesellschaft, Bd. 43), 2012, 2. Aufl.. 336 S.
Inhalt: "Gesellschaftliche Umbrüche lassen auch wissenschaftliche Erkenntnisse, Kategorien, Zugänge, Methoden und Verfahren fraglich werden. In solchen Zeiten ist die Wissenschaft besonders gefordert, sich kritisch und selbstkritisch des erreichten Stands der Dinge zu vergewissern. Auch gilt es, nach neuen Wegen der Erkenntnis zu suchen. Renommierte Geschlechterforscherinnen stellen sich hier dieser Herausforderung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Brigitte Aulenbacher, Birgit Riegraf: Zeiten des Umbruchs - Zeit zur Reflexion (9-24); Sigrid Metz-Göckel: Diskrete Diskriminierungen und persönliches Glück im Leben von Wissenschaftler/innen (27-50); Melanie Groß, Gabriele Winkler: Queer-Feministische Praxen in Bewegung (51-64); Carol Hagemann-White: Grenzüberschreitendes Denken und Handeln: Europa als (feministisches?) Projekt - Vernetzung und formative Evaluation (65-80); Raewyn Connell: Der Sprung über die Kontinente hinweg - Überlegungen zur Entwicklung von Erkenntnismethoden und Ansätzen in der Männlichkeitsforschung (81-100); Karin Jurczyk, Maria S. Rerrich: Erkenntnis und Politik: Alltägliche Lebensführung und Differenzen zwischen Frauen revisited (103-118); Nina Baur: Von der Quali-/Quanti-Debatte zum Methoden-Mix. Reichweite und Ertrag methodischer Zugriffe am Beispiel der Vorstellungen von familiärer Arbeitsteilung (119-144); Mechthild Bereswill: Marginalisierte Männlichkeit als gesellschaftliche und biographische Konfliktdynamik - Empirische Einsichten und methodologische Perspektiven (145-156); Bettina Dausien: Differenz und Selbst-Verortung - Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Biographien als Forschungskonzept (157-178); Silvia M. Wilz, Ilka Peppmeier: Organisation als Untersuchungsfeld Oder: How to enter a gendered organization (181-200); Edelgard Kutzner: Arbeits- und Geschlechterpolitik im Betrieb - Betrachtungen zu Methoden handlungsorientierter Forschung (201-216); Ellen Kuhlmann, Christa Larsen: Gesundheitsreformen und Beschäftigungssituation - Erklärungspotenziale gendersensibler quantitativer Methoden (217-234); Ulrike Vogel: Wissenschaftskarriere, Geschlecht und Fachkultur im sozialen Feld der Hochschule - Methodologische Herausforderungen (235-248); Michael Meuser: Männlichkeiten in Bewegung - Zur Aktualität des Konzepts der hegemonialen Männlichkeit angesichts des Wandels von Erwerbsarbeit (249-266); Jeff Hearn: Von gendered organizations zu transnationalen Patriarchien - Theorien und Fragmente (267-290); Regina Becker-Schmidt: Erkenntnis, Forschungsgegenstand, Kritik - Notizen zu epistemologischen Kontroversen in der Geschlechterforschung (293-308); Gudrun-Axeli Knapp: "Trans-Begriffe", "Paradoxie" und "Intersektionalität" - Notizen zu Veränderungen im Vokabular der Gesellschaftsanalyse (309-324); Nachwort. Geschlechterforscherin der ersten Stunde - ein Rückblick auf gemeinsame Jahre mit Ulla Müller (325-328).
Titelübersetzung:Times of upheaval : time for reflection
Autor/in:
Aulenbacher, Brigitte; Riegraf, Birgit
Quelle: Erkenntnis und Methode: Geschlechterforschung in Zeiten des Umbruchs. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Birgit Riegraf (Hrsg.). Wiesbaden: Springer VS (Geschlecht und Gesellschaft), 2012, S. 9-23
Inhalt: Das vorliegende Buch will dazu anregen, sich unter heutigen Vorzeichen der bisherigen Geschichte der Frauen- und Geschlechterforschung zu vergewissern und sich den gegenwärtigen Herausforderungen zu stellen. Die hier versammelten Beiträge stehen für eine Momentaufnahme des gesellschaftlichen Umbruchs uns seiner Bearbeitung in der Geschlechterforschung. Im ersten Themenfeld "Erkenntnis und Erkenntnisgewinn im Kontext" geht es um anhaltende und veränderte Konstellationen der Wissensproduktion, welche die Geschlechterforschung neu fordern und profilieren. Das zweite Themenfeld ist überschrieben mit "Alltägliche und biografische Erfahrungen erforschen". Seiner Auswahl liegt die Überzeugung zugrunde, dass sich gesellschaftliche Umbrüche nicht nur in den individuellen Lebensumständen bemerkbar machen, sondern auch die Geschlechterforschung in ihrem Zugriff darauf neu fordern. Das dritte Themenfeld steht unter der Überschrift "Wandel von Arbeit und Organisation erforschen". Hier werden Entwicklungen in betrieblichen Arbeitsverhältnissen und professionellen Kontexten wie darüber hinaus in der gesellschaftlichen Arbeitsteilung diskutiert. Im vierten Themenfeld "Erkenntnis- und Gesellschaftskritik" stehen epistemologische und kategoriale Entwicklungen in der Geschlechterforschung zur Diskussion. (ICE2)
Geschlecht, Ethnie, Klasse im Kapitalismus : über die Verschränkung sozialer Verhältnisse und hegemonialer Deutungen im gesellschaftlichen Reproduktionsprozess
Titelübersetzung:Gender, ethnicity, class in capitalism : about the intersection of social relations and hegemonic constructions in processes of societal reproduction
Quelle: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 22 (2012) H. 1, S. 5-27
Inhalt: "Der Beitrag geht der Frage nach, inwiefern Differenzierungen nach Geschlecht und Ethnie sowie daran geknüpfte Ungleichheiten nicht nur infolge kapitalistischen Wirtschaftens herausgebildet werden, sondern dem Kapitalismus strukturell inhärent sind. Ziel ist es, den Verschränkungen sozialer Verhältnisse und den damit verbundenen hegemonialen Deutungen auf die Spur zu kommen. Zu diesem Zweck werden Argumentationen und Erkenntnisse der Regulationstheorie, der feministischen Gesellschaftstheorie und der Men's Studies ausgelotet und weitergeführt. Es wird gezeigt, in welcher Weise sich andro- und eurozentrische Orientierungen bei der Entstehung des Kapitalismus geltend gemacht und seine historisch besonderen Sozialstrukturen, Sozialordnungen und Dynamiken geprägt haben und prägen. Diskutiert wird dies mit Blick auf die gesellschaftliche Funktions- und Arbeitsteilung, die inner- und zwischengesellschaftlichen Beziehungen sowie die hegemonialen Deutungen, die sich im Kontext der globalen Entwicklung und im Geschlechterverhältnis zeigen. Die kapitalistische Formation muss zwar in historisch unhintergehbarer Weise auch als Form geschlechts- und ethniebasierter Herrschaft verstanden werden; neben herrschaftsförmigen Vermittlungen zeigen sich aber auch Kontingenzen. Es können neue Herrschaftsarrangements entstehen, aber auch Gleichstellungstendenzen beobachtet werden. Ein epistemologischer Ausblick plädiert dafür, die Perspektive über die herrschaftskritische Reflexion auf den eigenen westlich-kapitalistischen Standort hinaus für weitere Betrachtungsweisen zu öffnen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article asks how far social differentiation referring to gender and ethnicity as well as related inequalities are not only a result of capitalist economy but a structural feature of capitalism. The intersection of social relations and hegemonic constructions are the subject of analysis. Arguments and insights of regulation theory, feminist theory and men's studies are discussed and continued. It is shown how andro- and eurocentric orientations were an essential feature of capitalism from its origin, and how they determined its historic specific societal structures, societal orders and dynamics. This is discussed focusing on the functional differentiation and the division of labor, inter- and intra-societal relations and hegemonic constructions, and referring to globalization and gender relations. It appears that historically capitalist formation inevitably must be seen as based on gendered and ethnic domination, but that there are also contingencies beside relations of subordination. New arrangements of domination as well as tendencies towards equity emerge. In conclusion, an epistemological outlook opens up for an analytical view in favor of perspectives which transcend the critical reflection on the western capitalist standpoint." (author's abstract)
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Studienskripten zur Soziologie), 2010. 282 S.
Inhalt: "Die soziologische Frauen-, Männlichkeits- und Geschlechterforschung kann auf eine beachtliche Tradition zurückblicken. In ebenso heftigen wie konstruktiven Debatten entstanden wegweisende feministische und geschlechtersoziologische Beiträge zur Gesellschaftsanalyse. Ob es spezifische Methodologien und Methoden der Geschlechterforschung gibt, wurde und wird entlang empirischer Forschungsfelder debattiert. Und schließlich stand und steht die Kategorie Geschlecht selbst auf dem Prüfstand. Das Lehrbuch zeichnet zentrale Entwicklungslinien, Weichenstellungen und Stationen der soziologischen Frauen-, Männlichkeits- und Geschlechterforschung nach, leuchtet Forschungsfelder aus und greift Zukunftsfragen auf." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: 1. Einleitung (7-11); I. Entwicklungen der soziologischen Geschlechterforschung: 2. Birgit Riegraf: Soziologische Geschlechterforschung: Umrisse eines Forschungsprogramms (15-32); 3. Brigitte Aulenbacher: Gesellschaftsanalysen der Geschlechterforschung (33-58); 4. Birgit Riegraf: Konstruktion von Geschlecht (59-77); 5. Michael Meuser: Methodologie und Methoden der Geschlechterforschung (79-102); II. Ausgewählte Gegenstandsbereiche soziologischer Geschlechterforschung: 6. Michael Meuser: Gewalt im Geschlechterverhältnis (105-123); 7. Michael Meuser: Körperdiskurse und Körperpraxen der Geschlechterdifferenz (125-140); 8. Brigitte Aulenbacher: Arbeit und Geschlecht - Perspektiven der Geschlechterforschung (141-155); 9. Brigitte Aulenbacher, Birgit Riegraf: Geschlechterdifferenzen und -ungleichheiten in Organisationen (157-171); 10. Birgit Riegraf: Geschlecht, Politik, Staat (173-186); III. Stand der Forschung und Perspektiven: 11. Michael Meuser, Birgit Riegraf: Geschlechterforschung und Gleichstellungspolitik. Von der Frauenförderung zum Diversity Management (189-209); 12. Brigitte Aulenbacher: Intersektionalität - Die Wiederentdeckung komplexer sozialer Ungleichheiten und neue Wege in der Geschlechterforschung (211-224); 13. Schlussbemerkung (225-226).
"Brot und Rosen" - oder : der unerhörte Anspruch auf ein gutes Leben innerhalb und außerhalb der Wissenschaft
Titelübersetzung:"Bread and roses" - or : the incredible claim for a good life inside and outside science
Autor/in:
Aulenbacher, Brigitte; Binner, Kristina; Riegraf, Birgit; Weber, Lena
Quelle: Subversion und Intervention: Wissenschaft und Geschlechter(un)ordnung. Carola Bauschke-Urban (Hrsg.), Marion Kamphans (Hrsg.), Felizitas Sagebiel (Hrsg.). Leverkusen: B. Budrich, 2010, S. 139-154
Inhalt: Die Verfasser gehen davon aus, dass die Ökonomisierung der Hochschulen einen Wendepunkt in der Hochschulentwicklung bedeutet, und sie weisen darauf hin, dass sich die Frage nach ungleicher Arbeitsteilung und prekärer Beschäftigung nun unter veränderten Vorzeichen stellt. Sie zeigen zunächst, wie wissenschaftliches Arbeiten unter den Vorzeichen von Bologna-Prozess, Diversity-Management und New Public Management aussieht. Während Frauen im Wissenschaftsbetrieb vermehrt von materieller Unsicherheit betroffen sind, leben Männer eher in traditionellen Paararrangements und sich von Familienarbeit eher entlastet. Auch an der "Entrepreneurial University" gibt es für den Anspruch auf "Brot und Rosen" keinen Platz. (ICE2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Sondermodell Frau oder: Der lange Weg zur "F-Klasse" : Geschlechterbilder in Managementkonzepten und -ratgebern.
Titelübersetzung:Special model woman or: the long road to the "female class" : gender images in management concepts and guides.
Autor/in:
Aulenbacher, Brigitte; Riegraf, Birgit
Quelle: Aktiv - kompetent - mittendrin: Frauenbilder in der Welt der Arbeit. Helga Schwitzer (Hrsg.), Christiane Wilke (Hrsg.), Mechthild Kopel (Hrsg.). Hamburg: VSA-Verl., 2008, S. 211-223
Inhalt: Die Verfasserinnen untersuchen die aktuelle Ratgeberliteratur in Bezug auf folgende Fragen: Welche Sachverhalten diskutieren aktuelle Ratgeber in Bezug auf Frauen in Führungspositionen? Welche Probleme und Lösungen werden skizziert? Welche Geschlechterbilder liegen den Ratgebern zugrunde? Welche Bilder von Männern und Frauen werden in dieser Literatur entwickelt? Der Beitrag zeigt, wie sich die klassische Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf heute stellt und wie Managementkonzepte und -ratgeber diese thematisieren. Zudem werden "naturgegebene Unterschiede" und Qualifikationsunterschiede zwischen Männern und Frauen in den Darstellungen angesprochen. Die Verfasserinnen konstatieren insgesamt eine Privatisierung, Individualisierung und Biologisierung sozialer Tatbestände. (ICE2)