Geschlechtersoziologie : theoretische Zugänge zu einer vertrackten Kategorie des Sozialen
Titelübersetzung:Gender sociology : theoretical access points to an intricate social category
Autor/in:
Gildemeister, Regine; Hericks, Katja
Quelle: München: Oldenbourg (Lehr- und Handbücher der Soziologie), 2012. VIII, 358 S.
Inhalt: "In frühen Texten zur Soziologie gilt die Geschlechtertrennung als Grundpfeiler sozialer Ordnung und Gesellschaft als ein Naturverhältnis. Nicht zuletzt im Aufeinandertreffen von Frauenbewegungen und Soziologie bildeten sich schon mit den Klassikern sehr verschiedene (theoretische) Umgangsweisen mit der Kategorie Geschlecht aus, die das Verhältnis von Natur und Gesellschaft neu und unterschiedlich erfassten. In der weiteren Entwicklung rückte immer mehr die Geschlechtertrennung als solche ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Dabei haben sich die Linien in Richtung eines genuin soziologischen Zugangs verschoben, in dem 'Natur' als kulturell gedeutete ihren Platz findet, aber der Analyse nicht vorgelagert sein kann. Die Autorinnen zeigen auf, wie Geschlecht in der Soziologie thematisiert wurde, welche Möglichkeiten die Soziologie bietet, Geschlecht zum Gegenstand statt zum Ausgangspunkt oder Medium von Analysen zu machen und an welche Grenzen wir stoßen, wenn wir die Paradoxie von Gleichheit und Differenz aufzubrechen versuchen." (Verlagsangabe)
Geschlechterdifferenz - Geschlechterdifferenzierung : Beispiele und Folgen eines Blickwechsels in der empirischen Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Gender difference - gender differentiation : examples and consequences of a change of viewpoint in empirical gender studies
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Gender methodologisch: empirische Forschung in der Informationsgesellschaft vor neuen Herausforderungen. Sylvia Buchen (Hrsg.), Cornelia Helfferich (Hrsg.), Maja S. Maier (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 27-45
Inhalt: Der Beitrag rekonstruiert den Wandel in der empirischen Geschlechterforschung vom Individuum über die Interaktion bis hin zur Erfassung des Prozesses sozialer (Geschlechter-) Differenzierung, bei dem die Kategorie "Geschlecht" als a priori-Ordnungskategorie an Bedeutung verliert. Am Beispiel von drei Falldarstellungen (einem Beobachtungsprotokoll zum 'Geschlechteralltag in der Schulklasse'; einer Gruppendiskussion mit Anwältinnen und Anwälten sowie einem berufsbiografischen Interview mit einer Richterin) expliziert die Autorin ihren methodischen Ansatz, der insbesondere die Spannung von Gleichheitsnorm und geschlechtlicher Kategorisierung in den Blick nimmt. Dieser Ansatz beabsichtigt von vornherein, Forschungsanlagen auszuschließen, in denen Frauen und Männer als Blöcke miteinander verglichen werden. Stattdessen geht es darum, dass systematisch versucht wird, Ebenen und Kontexte zu identifizieren, in denen die Kategorisierung der Person nach Geschlecht bedeutsam wird: Wie, wann, wo, von wem und von wo aus wird "Geschlecht" als relevant angesehen? (ICA2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterdifferenzierungen im Horizont der Gleichheit : exemplarische Analysen zu Berufskarrieren und zur beruflichen Praxis im Familienrecht
Titelübersetzung:Gender differentiations in the horizon of equality : exemplary analyses of professional careers and occupational practice in family law
Autor/in:
Gildemeister, Regine; Maiwald, Kai-Olaf; Scheid, Claudia; Seyfarth-Konau, Elisabeth
Quelle: Wiesbaden: Westdt. Verl., 2003. 222 S.
Inhalt: Mit dem Anstieg der Frauenerwerbstätigkeit auch in hochqualifizierten Berufen findet ein Umbruch in den Geschlechterverhältnissen statt, der bereits von Georg Simmel 1902 problematisiert wurde und der auch von der neueren theoretischen und empirischen Frauen- und Geschlechterforschung kontrovers diskutiert wird. Aus einem diesbezüglichen Forschungsschwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Thematik "Professionalisierung, Organisation, Geschlecht - zur Reproduktion und Veränderung von Geschlechterverhältnissen in Prozessen sozialen Wandels" wird eine empirische und theoretische Untersuchung vorgelegt, die sich exemplarisch mit Juristinnen im Berufsfeld Familienrecht beschäftigt. Auf der Grundlage von Befragungsergebnissen, Protokollauswertungen u.ä. geht es um die Entwicklung des Frauenanteils im Familienrecht seit Anfang des 20. Jahrhunderts und um berufsbiografische Verläufe, um Generationenunterschiede in den beruflichen Werdegängen von Anwältinnen und Richterinnen, um familienrechtliche Spezialisierungen in Justiz und Anwaltschaft und um geschlechterdifferenzierende Muster im anwaltlichen und richterlichen Handeln. Die Ergebnisse dieser Teilanalysen werden unter der Fragestellung nach dem aktuellen Nutzen der sozialen Kategorie "Geschlecht" im Berufsfeld Familienrecht zusammengefasst und mit aktuellen Debatten in der sozialwissenschaftlichen Geschlechterforschung verglichen. Dabei zeigt sich, dass Geschlechterdifferenzierung zwar weiterhin wirksam ist, aber vor einem Hintergrund der Gleichheit, gerade auch in Rechtsberufen erfolgt. (IAB)