Inhalt: "Wie verändert sich im Zuge des Wandels von Arbeit das Verhältnis von Erwerbsarbeit und Privatleben sowie partnerschaftliche Geschlechterarrangements? Verschwimmen bei Freelancern, die über die Lage und Dauer ihrer Arbeitszeit selbst bestimmen können, die Grenzen zwischen Erwerbsarbeit und Privatleben? Und wie lässt sich dies mit dem Zusammenleben in einer Partnerschaft oder mit Kindern vereinbaren? Diesen Fragen wird im vorliegenden Beitrag am Beispiel von Alleinselbstständigen in IT- und Medienberufen (Journalismus, Design und Software-Entwicklung) nachgegangen, die als exemplarisch für den neu entstehenden Idealtypus des Arbeitskraftunternehmers gelten. Nach einem kritischen Blick auf das Konzept des Arbeitskraftunternehmers werden erste Ergebnisse aus einem empirischen Forschungsprojekt vorgestellt. Als vorläufiges Ergebnis lässt sich bei den untersuchten Gruppen eine begrenzte Entgrenzung von Arbeit und Leben konstatieren. Selbst gesetzte Grenzen und Anforderungen, die sich aus dem Zusammenleben in einer Partnerschaft oder aus der Betreuung von Kindern ergeben, stehen einer solchen Entwicklung entgegen. Veränderungen zeichnen sich dagegen bei den partnerschaftlichen Geschlechterarrangements ab: Angesichts teilweise niedriger bzw. unsicherer Einkommen insbesondere bei den befragten Journalistlnnen und Designerinnen erscheint das traditionelle Geschlechterarrangement nur noch für eine verschwindende Minderheit als lebbares Modell. Statt dessen lässt sich eine Ausdifferenzierung partnerschaftlicher Arrangements beobachten." (Autorenreferat)
Inhalt: "The paper asks whether new forms of work imply changes in the patterns of work and private life as well as changing gender arrangements in partnerships. Do freelancers, who determine when and how Jong they work, fit the picture of workaholics who no longer distinguish between employment and private life? How can this new form of work be combined with living in a partnership or having children? This paper discusses these questions using empirical material from a study an freelancers in Germany's IT and media industry (journalists, designers, software developers). In the literature, these groups are considered to be exemplary of a new ideal: the 'entreployee'. Following critical examination of the 'entreployee' concept, the paper presents preliminary results of an empirical research project. Our Interviews with freelancers show that only a minority has thoroughly blurred the boundaries between work and 1ife. Most subjects still manage to draw a clear line between the two. Living in a partnership and caring for small children also prevent tendencies towards such a delimitation. Within partnerships, our interview data show that due to low and insecure incomes, especially among the journalists and designers in our Sample, only a minority of interviewees still opt for the traditional male-breadwinner model. Instead, we found a diversification of gender arrangements among subjects who lived in a partnership." (author's abstract)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Arbeitskraftunternehmer; Medienberuf; freier Beruf; Selbständiger; IT-Beruf; Entgrenzung; Arbeit; Partnerbeziehung; Familie; Familie-Beruf
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz